Expansion

gungi

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Guten Tag

Gab es bestimmte Gründe wieso die Expansion begann, also wieso ausgerechnet die Länder und die Routen?
 
Ein Beispiel wäre hier Erik der Rote, welcher Grönland entdeckte. Er war für 3 Jahre von Island verbannt, auf einer Fahrt entdeckte er währenddessen Grönland und lockte Leute dorthin.

Außerdem waren Plünderfahrten etwas ziemlich normales, praktisch sowas wie Bauerntum. Jeder "prominente" Wikinger war eigentlich auf Wiking.

Der Bereich, aus dem die Wikinger kamen, war sehr unwirtlich, liegt ja zum Teil in der kalten Zone, war gebirgig und kalt. Deshalb haben wohl auch viele neue Gefilde gesucht.
 
Der Bereich, aus dem die Wikinger kamen, war sehr unwirtlich, liegt ja zum Teil in der kalten Zone, war gebirgig und kalt. Deshalb haben wohl auch viele neue Gefilde gesucht.

Das stimmt so nicht ganz:
http://www.geschichtsforum.de/82051-post7.html
http://www.geschichtsforum.de/82060-post11.html
http://www.geschichtsforum.de/82061-post12.html
sowie in
http://www.geschichtsforum.de/82065-post13.html
Fingalo schrieb:
... obgleich es keineswegs Not war, die sie zum Überfall auf Lindisfarne verleitete. Zum einen war es Abenteuerlust, zum anderen hatte der Nicht-Stammesangehörige damals keine Menschenrechte. Er stand mit zu erlegendem Wild auf gleicher Stufe...
 


Vielleicht irre ich mich, ich habe mir gerade mal ne Karte angeguckt und wenn ich das mit den Siedlungsgebieten der Wikinger vergleiche, lebten sie wohl eher in der Gemäßigten Zone.
http://www.chemikus.com/1024/themen/erdk_ab/jgst8/klima/klimazonen.gif

Eigentlich bezog ich das auch auf die schwedischen und norwegischen "Wikinger", ich war nie dort, aber mir scheint es dort zum größten Teil schon sehr unwirtsam zu sein, besonders in Norwegen.
In Schweden gibt es in der Tat im Süden einige fruchtbare Gebiete.
 
Eigentlich bezog ich das auch auf die schwedischen und norwegischen "Wikinger", ich war nie dort, aber mir scheint es dort zum größten Teil schon sehr unwirtsam zu sein, besonders in Norwegen.
In Schweden gibt es in der Tat im Süden einige fruchtbare Gebiete.
Trøndelag hoch im Norden Norwegens war eines der großen Machtzentren und reich. Die Bewohner waren die Hauptgegner der sich allmählich etablierenden königlichen Zentralgewalt. So unwirtlich kann das damals also nicht gewesen sein.
 
Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt wieder was falsches erzähle...

Die Wikinger selbst befuhren eigentlich die komplette Nord- und Ostsee und das Mittelmeer, jedoch waren nicht alle Skandinavier, die diese Routen befuhren auch Wikinger.

In historischen Dingen ist Wikipedia m. E. nach ganz gut, immer erstmal da nachgucken.
File:Viking Expansion.svg - Wikipedia, the free encyclopedia

Bei der englischen WP ist Vorsicht geboten. Die dortigen Infos sind oft veraltet, weil in England die neuere skandinavisch/deutsche Forschung wegen der Sprachbarriere kaum rezipiert wird. Deshalb werden da noch Wikinger und Skandinavier in einen Topf geworfen.

In Wikingerzeit ? Wikipedia ist in etwa der neueste Stand dokumentiert.
 
Bei der englischen WP ist Vorsicht geboten. Die dortigen Infos sind oft veraltet, weil in England die neuere skandinavisch/deutsche Forschung wegen der Sprachbarriere kaum rezipiert wird. Deshalb werden da noch Wikinger und Skandinavier in einen Topf geworfen.

In Wikingerzeit ? Wikipedia ist in etwa der neueste Stand dokumentiert.

Naja, bei Karten gibts ja nicht viel zu übersetzen...die Karte gibts in der deutschen WP auch, hängt dann natürlich auch davon ab, wo es die Karte als erstes gab.
 
Das Problem mit Wikipedia ist einfach, dass dort jeder etwas reinschreiben kann und verändern kann, weshalb Wikipedia zweite Wahl ist.
 
Das Problem mit Wikipedia ist einfach, dass dort jeder etwas reinschreiben kann und verändern kann, weshalb Wikipedia zweite Wahl ist.

Aber besonders im historischen Bereich ist es ziemlich oft richtig. Man darf nicht vergessen, dass es auch viele Leute gibt, die das alles überprüfen.
 
Das Problem mit Wikipedia ist einfach, dass dort jeder etwas reinschreiben kann und verändern kann, weshalb Wikipedia zweite Wahl ist.
Also in meinem Beritt (skandinavische Geschichte) habe ich versteckten Unsinn (jemand ändert 1356 in 1365) bislang noch nicht gehabt. Außerdem machen das nur IP-Adressen und nicht angemeldete Benutzer. In Aller Regel ist der Unsinn offensichtlich ("Hihihi Du altes Arschloch" - und dann alles gelöscht). Das ist dann innerhalb von 1. Min. revertiert. Allerdings sollte man immer die Diskussionsseite lesen. Da stehen oft alternative Ansichten zur Diskussion. Außerdem sind ohnehin das Literaturverzeichnis und die Quellenverweise das wichtigste. Man sollte schon selber lesen. Aber man findet schneller das Wichtige.
 
Naja, bei Karten gibts ja nicht viel zu übersetzen...die Karte gibts in der deutschen WP auch, hängt dann natürlich auch davon ab, wo es die Karte als erstes gab.
Auch Karten können falsche oder veraltete Informationen beinhalten. Es gibt bei Régis Boyer eine Karte über die Reiserouten der Wikinger. Da ist ein Pilgerweg nach Jerusalem eingezeichnet. Wikinger als fromme Pilger - ich werd nich mehr.:rofl:
 
Auch Karten können falsche oder veraltete Informationen beinhalten. Es gibt bei Régis Boyer eine Karte über die Reiserouten der Wikinger. Da ist ein Pilgerweg nach Jerusalem eingezeichnet. Wikinger als fromme Pilger - ich werd nich mehr.:rofl:

Natürlich können die falsch sein. Habe ich hier auch schon von gelesen=)

Ich wollte das halt nur bildlich darstellen, ich habe hier zuhause auch noch ein paar andere Karten zu dem Thema und die Karten sahen so ähnlich aus.
 
Natürlich haben die "Wikinger" als Pilger in Rom und Jerusalem ... die Christianisierung erfolgte doch relativ früh ... also bitte ...

Gruß
Heino
 
Änderung der infantilen Sichtweise der Wikinger von Nöten ..

Meiner Meinung nach, ist es an der Zeit, die etwas infantilen Ansichten über die Wikinger zu revidieren. In der zeitgenössischen Wahrnehmung stellten die Wikinger nur einen sehr kleinen Teil der skandinavischen Bevölkerung dar.

Zum besseren Verständnis könnte ich folgende Bücher als Lesestoff empfehlen:
Rudolf Simek , Die Wikinger
Arnulf Krause, Die Welt der Wikinger
James Graham-Campbel, Das Leben der Wikinger
Aus dem Burkhard-Verlag Ernst Meyer, Die Wikinger
Sowie den Bildatlas der Weltkulturen „Die Wikinger“
Außerdem könnte ich noch das Buch von Magnus Magnusson (Isländer), Die Wikinger empfehlen ...
Diese Literatur ist in der Lage, das Bild des metsaufenden und alle Welt beraubende, Hörnerhelm tragende Barbaren ein wenig zu differenzieren ...

Um noch einmal auf die Christianisierung zurück zu kommen :
Als der Missionar Ansgar von Bremen im Jahr 860 einen Platz für die erste in Skandinavien zu errichtende Kirche suchte, fiel seine Wahl auf Ripen

Die Christianisierung Schwedens beginnt im 9. Jahrhundert

948 wurde Haithabu Bischofssitz, nachdem schon um 850 die erste christliche Kirche errichtet wurde

Die Christianisierung der Färöer geschah ab 998 durch Sigmundur Brestisson, erlebte aber erheblichen Widerstand durch den Wikingerhäuptling Tróndur í Gøtu (der sich 999 widerwillig taufen ließ) und galt daher erst nach dessen Tod 1035 als abgeschlossen.



Im Jahr 1000 schließlich wurde auf dem Althing in Þingvellir (Island) der Beschluss gefasst, der das Christentum zur Staatsreligion erklärte, neben der die heidnischen Götter aber zunächst weiter verehrt werden durften.

Nur so mal als Beispiele ...

MfG
Heino




 
Natürlich haben die "Wikinger" als Pilger in Rom und Jerusalem ... die Christianisierung erfolgte doch relativ früh ... also bitte ...

Gruß
Heino
Wikinger waren Seeräuber und keine Pilger. Also bitte ...
Es gibt keine einzige Quelle, die Wikinger anders darstellt.
Was in der heutigen Literatur als "Wikinger" verkauft wird, entstammt der skandinavischen Nationalromantik des späten 18. und 19. Jh. und liegt im Fahrwasser des "Edlen Wilden". Den Zeitgenossen hätten sich die Zehennägel hochgestellt, wenn sie gesehen hätten, wie diese Plage idealisiert und faktisch mit Skandinaviern gleichgesetzt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Änderung der infantilen Sichtweise der Wikinger von Nöten ..

Meiner Meinung nach, ist es an der Zeit, die etwas infantilen Ansichten über die Wikinger zu revidieren. In der zeitgenössischen Wahrnehmung stellten die Wikinger nur einen sehr kleinen Teil der skandinavischen Bevölkerung dar.

Zum besseren Verständnis könnte ich folgende Bücher als Lesestoff empfehlen:
Rudolf Simek , Die Wikinger
Arnulf Krause, Die Welt der Wikinger
James Graham-Campbel, Das Leben der Wikinger
Aus dem Burkhard-Verlag Ernst Meyer, Die Wikinger
Sowie den Bildatlas der Weltkulturen „Die Wikinger“
Außerdem könnte ich noch das Buch von Magnus Magnusson (Isländer), Die Wikinger empfehlen ...
Diese Literatur ist in der Lage, das Bild des metsaufenden und alle Welt beraubende, Hörnerhelm tragende Barbaren ein wenig zu differenzieren ...

Ja, ja - die edlen Wilden von damals.
Die wichtigsten Bücher, die sich dieser Idealisierungsmode entziehen, sind: Jana Krüger: Die "Wikinger" im Mittelalter. Ergänzungsband zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2008.
Dann natürlich der Artikel "Wikinger" von David Wilson im Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 34 (2007) und vor allem: Horst Zettel: Das Bild der Normannen und der Normanneneinfälle in westfränkischen, ostfränkischen und angelsächsischen Quellen des 8. bis 11. Jahrhunderts. Fink, München 1977, ISBN 3-7705-1327-4 (zugl. Dissertation, Universität Erlangen 1972).

Um noch einmal auf die Christianisierung zurück zu kommen :
Als der Missionar Ansgar von Bremen im Jahr 860 einen Platz für die erste in Skandinavien zu errichtende Kirche suchte, fiel seine Wahl auf Ripen

Die Christianisierung Schwedens beginnt im 9. Jahrhundert

948 wurde Haithabu Bischofssitz, nachdem schon um 850 die erste christliche Kirche errichtet wurde

Die Christianisierung der Färöer geschah ab 998 durch Sigmundur Brestisson, erlebte aber erheblichen Widerstand durch den Wikingerhäuptling Tróndur í Gøtu (der sich 999 widerwillig taufen ließ) und galt daher erst nach dessen Tod 1035 als abgeschlossen.
Ja und? Die Wikingerzeit lässt man allgemein 793 beginnen. Und die oben genannten Daten der Missionierung besagen nichts über die Glaubenswelt der Bewohner zu dieser Zeit. Die Errichtung einer Kirche auf Ripen oder eines Bischofssitzes in Haithabu ist ja kein magischer Vorgang, wo über Nacht Abrakadabra plötzlich alle überzeugte Christen werden.

Im Jahr 1000 schließlich wurde auf dem Althing inÞingvellir (Island) der Beschluss gefasst, der das Christentum zur Staatsreligion erklärte, neben der die heidnischen Götter aber zunächst weiter verehrt werden durften.
Auf Island gab's nur eine Hand voll Wikinger, die als jugendliche Rowdies im Ausland Randale machen wollten, dann aber gesittet an den heimischen Herd zurückkehrten.

Nur so mal als Beispiele ...

MfG
Heino
Wofür?
 
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