Falsche Helden

LiaFil

Mitglied
Im pm war letzten November mal ein ganz interessanter Artikel mit dem Thema: " Haben wir die falschen Helden?" Darin ging es darum, dass wir heute Menschen wie Alexander den Großen verehren, der ein großer Kriegsherr war (und nicht mal seine Ziel erreicht hat) und andere damals wirklich "große" Herrscher, die ihr Land über Jahre friedlich regierten, einfach vergessen sind.

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
Lia :)
 
Hm...dass Alexander seine Ziele nicht erreicht hat ist so nicht richtig. Primäres Ziel war eigentlich nur den westlichen Teil des Perserreichs einzunehmen, um die Gefahr von Überfällen zuvermeiden und als eine Art der Rache für die Überfälle des Xerxes. Nach den überwältigenden Erfolgen machte er dort jedoch nicht Schluss und wollte bis ans Ender der damals bekannten Welt.(Weiterführungen würden nicht zu diesem Thema passen.)
Abgesehen davon "verehre" (wenn man heute noch so sagen kann) ich Alexander und in zweiter Instanz Achilles. :)
 
man sollte wohl auch nicht ´bewunderung´ einer leistung (in diesem fall in erster linie, aber sicher nicht ausschliesslich, einer militärischen) mit verehrung verwechseln.
 
Tempus schrieb:
Hm...dass Alexander seine Ziele nicht erreicht hat ist so nicht richtig. Primäres Ziel war eigentlich nur den westlichen Teil des Perserreichs einzunehmen, um die Gefahr von Überfällen zuvermeiden und als eine Art der Rache für die Überfälle des Xerxes. Nach den überwältigenden Erfolgen machte er dort jedoch nicht Schluss und wollte bis ans Ender der damals bekannten Welt.(Weiterführungen würden nicht zu diesem Thema passen.)

gut, entschuldigung, hätte ich anders formulieren können.

Tempus schrieb:
Abgesehen davon "verehre" (wenn man heute noch so sagen kann) ich Alexander und in zweiter Instanz Achilles. :)
bestätigt also den status quo? :rofl:

LG
 
Alexander hat es trotz seiner jugend geschaft, ein mächtiges Reich zu begründen, die griechischen staaten zu einen, und den erzfeind, die perser zu bezwingen, dies verdient durchaus, annerkennung, respekt,.. und ich, als freund der strategie und Taktik, kann ebenfalls von mir behaupten, dass ich Alexander den Großen, verehre.

Zu deinem thema:
In den überlieferungen sind die warhaft interresanten dinge, die die menschen, auch schon während der mündlichen überlieferungen, nunmal nicht gewesen, wer wie lange, welches land unter frieden regierte, sondern wer war tolkühn, wer war ein eroberer, solche geschichten wollten die leute hören, und dies prägte auch die mentalität dem gegenüber.
 
ja, natürlich. es ist auch allgemein bekannt, was er erreicht hat.
der autor hat das auch nur provokant formuliert um darzustellen, was fakt ist und ihm offensichtlich leid tut. und es ging ja eben darum, dass die allzumenschliche eigenschaft ein bisschen "sensationsgeil" (ja ja, auch in diesem fall ein seltsames wort) zu sein uns vielleicht davon abhält von jenen aus der geschichte zu lernen, die es verdient hätten (s.o.) und gutes für ihr volk getan haben. ohne zweifel sind große feldherren beeindruckender. :)

LG
 
Welche wahren Helden sind denn vergessen worden? Das würde mich sehr interessieren. Oder gab PM keine Antwort auf diese Fragestellung?
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Ich tu mich immer etwas schwer damit, mythologische Figuren zu "verehren". =) :bussi:

Und ich dachte immer, dazu seien sie da?!

In tiefster Verehrung

Hyokkose
 
LiaFil schrieb:
..und andere damals wirklich "große" Herrscher, die ihr Land über Jahre friedlich regierten, einfach vergessen sind.
Da möcht ich etwas gegenteiliges einwerfen.

1. Kaiser Augustus: wurde von den Römer als Gott verehrt und ist bis heute hoch geschätzt. Weswegen: die Pax Romana. Seit 27 v. Chr. innerer Friede in der ganzen Mittelmeerwelt.

2. Ramses II.: handelte den ersten Friedensvertrag der Menscheitgeschichte aus. Nach dem Ausgleich mit den Hethitern herrschte jahrzehntelang Frieden in Ägypten.

Alle sehr, sehr berühmt und als vermeindliche Friedensfürsten bekannt. ;)
 
Womit wir dann drei "wahre Helden" hätten, die allerdings wohl nicht wirklich vergessen sind (na ja, PM halt...):
- Augustus
- Ramses II.
- Antonius Pius.

Gibt es noch mehr, resp. fällt jemandem eine weiterer "wahrer Held" (oder sogar eine "wahre Heldin") ein?
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Ich tu mich immer etwas schwer damit, mythologische Figuren zu "verehren". =) :bussi:
Wie hyokkose schon sagte,dazu sind sie schließlich da. Anschließend stellt sich bei mir die Frage ob das heißen soll, dass du Alexander für einen Mythos hälst oder diesen Ausspruch nur auf Achilles beziehst?

*edit*
Ein "Held" der mir noch einfällt ist Karl Martell,wobei sich die Frage stellt ob die Schlacht bei Tours wirklich so grandios war. Denn soweit ich weiß wird sie in der islamische Literatur nicht mal erwähnt und das obwohl sonst nahezu alles aufgeschrieben wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tempus schrieb:
Wie hyokkose schon sagte,dazu sind sie schließlich da. Anschließend stellt sich bei mir die Frage ob das heißen soll, dass du Alexander für einen Mythos hälst oder diesen Ausspruch nur auf Achilles beziehst?


Na, soweit reicht meine geschichtliche Allgemeinbildung dann doch, dass ich Alexander nicht für einen Mythos halte. Ich bezog mich auf Achilles, da es sich bei ihm um keine reale Person handelt und es in diesem Pfad um historische Persönlichkeiten geht. ;)
 
Kirlon schrieb:
Gibt es noch mehr, resp. fällt jemandem eine weiterer "wahrer Held" (oder sogar eine "wahre Heldin") ein?

"Wahre Heldin" - vielleicht Jeanne d'Arc, obwohl das dann eher frankophil gedacht ist und die Engländer dem gar nicht beipflichten würden... :grübel:
Immerhin: an ihrer Person einte sich eine Nation.
 
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