Feldpostbriefe 1 WK - Lesehilfe

Ach ja, hier mal ein Bild von meiner "Zeitkapsel" Selbst die Blechdose ist noch original.
 

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Hallo Zusammen,

hier mal wieder zwei Ortsbezeichnungen die mir Rätsel aufgeben.

Beim ersten Wort lese ich Mayonowo . Kann es sich dabei um Mamonowo handeln? Davor war er in Dabrovka.

Beim zweiten Wort habe ich gar keine Idee. Dort war er direkt nach Mayonowo.

Danach in Suwalki.

Hat jemand eine Idee?

Schon mal Danke
 

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Bei den Ereignissen im März 1915 handelt es sich vermutlich um das XXXVIII. (Reserve-)Korps und dem Nachlauf der "Winterschlacht in den Masuren".

Demnach geht es um den Raum Augustow und Dabrowa-Bialystocka (hier wohl mit Dabrovka gemeint), von dort etwas südwärts Richtung Bialystock. Angriffs-Richtung des XXXVIII. AK war von Westen auf Augustow.
 
Hallo Frankie,

falls der erste Buchstabe ein G ist, würde ich "Gorzehlen" lesen.

Gruß Widukind

Ja, wenn man von einem verkorksten G ausgeht lese ich das auch. Konnte einen solchen Ort im WWW bis jetzt aber noch nicht finden.

Was haltet Ihr von Woszellen. Könnte für die Ecke wo er unterwegs war gut passen. Habe ich hier http://gov.genealogy.net/item/show/NEUKENKO13DU gefunden.

Dann wäre es kein G sondern ein W was er da gekritzelt hat.
 
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Beim ersten Wort lese ich Mayonowo . Kann es sich dabei um Mamonowo handeln? Davor war er in Dabrovka.

Mamonowo hieß bis 1945 auch Heiligenbeil. Warum sollte ein deutscher Soldat einem Ort im damaligen Deutschland einen russischen/polnischen Namen geben? Die einzige Erklärung, die mir plausibel erscheint, ist dass Mamonowo/Mayonowo der kaschubische oder masurische Name für Heiligenbeil gewesen sein könnte und daher zumindest einige Einwohner ihren Heimatort so nannten. (Dies würde auch die abweichende Schreibweise erklären).
 
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Beim ersten Wort lese ich Mayonowo . Kann es sich dabei um Mamonowo handeln? Davor war er in Dabrovka.

Da lese ich "Marjonowo".

Bezüglich des anderen Ortes habe ich Folgendes gefunden:
Es gibt offenbar ein Rittergut Gorzellen:

Kujawsko-Pomorska Biblioteka Cyfrowa - General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer in Norddeutschland : mit Angabe ihrer Besitzungen dem Areal nach von 500 Morgen aufwärts : aus amtlichen Quellen. 3, Ostpreussen
Das ist aber leider das einzige Ergebnis, das Google dazu anbietet.

Mit Worzellen kommt man aber ein wenig weiter:

Verlustlisten Erster Weltkrieg/Projekt/Ortsnamen ? GenWiki

Hier wird der Ortsname Worzellen (offenbar bei Lyck) aufgeführt mit der Anmerkung, es handele sich vermutlich um den Ort Woszellen.

Amtsbezirk Grabnick

Darstellung der Entwicklung des Amtes Grabnick im Kreis Lyck. 1.1.1874 erwähnt als Woszellen, 1926 wird eine Umbenennung von „Woszczellen“ auf „Woszellen“ aufgeführt, 1938 eine nochmalige Umbenennung in Neumalken.
 
Mamonowo hieß bis 1945 auch Heiligenbeil. Warum sollte ein deutscher Soldat einem Ort im damaligen Deutschland einen russischen/polnischen Namen geben? Die einzige Erklärung, die mir plausibel erscheint, ist dass Mamonowo/Mayonowo der kaschubische oder masurische Name für Heiligenbeil gewesen sein könnte und daher zumindest einige Einwohner ihren Heimatort so nannten. (Dies würde auch die abweichende Schreibweise erklären).

Sorry, Mamonowo hieß vor 45 nicht *auch* Heiligenbeil, sondern nur Heiligenbeil - jedenfalls seit irgendwie 13leipzig.

Ein kaschubischer Name kann es wohl nicht gewesen sein - das Siedlungsgebiet der Kaschuben lag westlich von Danzig:

File:Kaszuby - grupy lokalne.png - Wikimedia Commons

Auch masurischsprachige Namen sind wenig wahrscheinlich, sondern die merkwürdigen Ortsnamen in Ostpreußen sind im allgemeinen aus der prußischen Sprache.

Daß es sich im vorliegenden Fall um Heiligenbeil handelt, halte ich aufgrund der geographischen Lage des Kreise am Frischen Haff für nicht wahrscheinlich.
 
Daß es sich im vorliegenden Fall um Heiligenbeil handelt, halte ich aufgrund der geographischen Lage des Kreise am Frischen Haff für nicht wahrscheinlich.

Dem schließe ich mich an. Es wäre eine sehr ungewöhnliche Route: von Białystok ans Frische Haff und dann wieder zurück landeinwärts (Richtung Lyck?).
 
Da lese ich "Marjonowo".

Marianowos gibt es so einige in Polen. Könnte damit das Dorf Marianowo in der Voivodschaft Podlaskie (etwa 80km westlich von Białystok) gemeint sein?

Oben war allerdings von einer Munitionskolonne (Transporteinheit des Korps) die Rede.

Die Wege wären danach nicht ungewöhnlich (Nachschubwege?)

Das könnte die "ungewöhnlichen Wege" erklären, aber nicht, warum der offizielle Ortsname Heiligenbeil nicht benutzt wurde.
 
Oben war allerdings von einer Munitionskolonne (Transporteinheit des Korps) die Rede.

Die Wege wären danach nicht ungewöhnlich (Nachschubwege?)

Munitionskolone das war in Frankreich. Jetzt ist er Futtermeister und für 16 Pferde zuständig. Aber auch für Proviant etc. der Truppe. Er schreibt z.B.

Wir sind gestern Morgen in ein Dorf gefahren um Heu, Hafer, Stroh, Kartoffeln, Eier, Hühner, Pferde, kurz und gut was man eben zum Lebensunterhalt für Menschen und Pferde braucht zu kaufen.

Aufgrund der Lage glaube ich auch nicht unbedingt an Heiligenbeil.

Bisher spielte sich bei Ihm immer alles im engeren Umfeld ab.
 
Hallo an alle WK1 Spezies.

Die Schlacht geht weiter. Nachdem Ludwig von April bis August 1915 in Suwalken gelegen hat, geht es jetzt wieder vorwärts. Um den Weg nachvollziehen zu können, brauche ich Eure Hilfe.

Die erste Station ist ein Ort Namens Pilweldzki?. (Bild 2) welcher ca. 50 km von der Festung Rowno? (Bild 3) entfernt ist.

Der nächste Brief kommt von einem Ort Naudse? (Bild 1)

Danach von einem Ort Koszedary? der ungefähr 28 km von Wilna? entfernt sein soll. (Bild 4 und 5)

Wer kann etwas zu den hier aufgeführten Orten und deren korrekten Lesart sagen?

Bedanke mich schon mal für Eure Hilfe.

P.S. Mein Krieger ist mittlerweile zum Uffz. befördert worden und hat das Eiserne Kreuz verliehen bekommen. Wie man allerdings als Futtermeister an das Eiserne Kreuz kommt, ist nicht beschrieben.
 

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Rowno ist schon richtig, der Ort wurde im 1. WK häufig umkämpft. Mein Großvater war auch in der Nähe.

Heute liegt die Stadt in der Ukraine und heißt Riwne.
 
Gut, dann machen wir mal weiter...

Der Ort Nr. 4 heißt Koszedary. Das ist der polnische Name für das heutige Kaišiadorys in Litauen (siehe Wiki). Auf deutsch hieß das mal Koschedaren.
Keine Ahnung, warum im Feldpostbrief der polnische Name aufgeführt wurde.
 
Hallo Jacobum,
danke noch einmal.

Bei dem Rowno bin ich mittlerweile der Meinung dass es sich um Kowno handelt. Das passt eher in die Vormarschlinie. Rowno ist dafür viel zu weit südlich.
 
Hallo Leute,

bin noch mittendrin in meiner Arbeit, wird auch noch ein bisschen dauern bis ich fertig bin, habe im Moment noch ein paar andere Projekte parallel laufen.

Mittlerweile gab es einen Presseartikel über meine Arbeit. Im Moment sind die alle scharf auf Themen die mit dem 1. WK zu tun haben.

Hier mal der Link zum Artikel:

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/special/erster-weltkrieg/erster-weltkrieg-spannende-feldpost-von-ludwig-weber-aus-strinz-margarethae_14454620.htm

Falls es jemanden interessieren sollte.
 
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