Fernsehtipp: Unter kaiserlicher Flagge - 1. Die Karawane der Matrosen

lynxxx

Aktives Mitglied
Hallöchen Leute,
hab ich vorhin im WDR gesehen, und war recht interessant, vor allem die seltenen originalen Filmaufnahmen. Was für einen Empfang der Deutschen in Istanbul! Was für eine Odyssee!

www.tv-info.de :


Unter kaiserlicher Flagge 1. Teil - Die Karawane der Matrosen

Zweiteilige Dokumentation von Jürgen Stumpfhaus
Redaktion: Wolfgang Landgraeber
Sommer 1914 im chinesischen Qingtao. Das befreundete China-Geschwader der Royal Navy ist auf Besuch im Stützpunkt der deutschen Marine. Die Mannschaft der 'Emden' verliert das Fußballspiel gegen die Briten mit 2:1, doch die Revanche wird anderswo stattfinden. Am 4. August bricht der Erste Weltkrieg aus. Der Stützpunkt Qingtao ist nicht zu halten und die Auslandskreuzer werden zu Verbannten der See. Die 'Emden' aber, die Graf Spee aus seinem Verband entlässt, wird im Indischen Ozean zum erfolgreichen Kaperfahrer. Der kaiserliche Korsarenkreuzer kapert 32 Frachter und versenkt zwei Kriegsschiffe. Geschickt entzieht er sich seinen alliierten Verfolgern bis zu dem Tag, als er die abgelegene Coco-Insel anläuft. Ein Fehler des Funkers führt in die Katastrophe: Der australische Kreuzer 'Sydney' stellt und versenkt den deutschen Korsaren.

Die Überlebenden auf der 'Emden' haben kapituliert. Sie geraten in Gefangenschaft - mit Ausnahme von fünfzig Mann, dem auf der Insel zurückgelassenen Landungscorps. Ihr Erster Offizier von Mücke wagt das Unmögliche: Er will seine Männer zurück in die Heimat führen. Auf einem lecken Segler überqueren sie den Indischen Ozean und landen schließlich auf der Arabischen Halbinsel. Als die 'Karawane der Matrosen' überquert Mücke mit seinem Landungscorps die Berge Jemens, die Wüste Arabiens und in traditionellen Frachtseglern das Rote Meer, das von Kriegsschiffen der Alliierten blockiert wird. Sie kreuzen den Kurs von Truppentransportern, die australische Expeditionsstreitkräfte ins Mittelmeer bringen, für die bevorstehende Landung vor der türkischen Festung Gallipoli.

Nach einer abenteuerlichen Odyssee erreichen Mücke und seine Männer den Norden Arabiens. Sie haben nicht nur Typhus, Ruhr und Gelbfieber überlebt, sondern auch den Überfall des Königs der Beduinen, dem Verbündeten der Engländer. Abdullah al Sauds Absicht, sie als Geiseln zu nehmen, um die Unabhängigkeit Arabiens zu erzwingen, scheitert. Nach ihrer Flucht über das Rote Meer wird inmitten des Harrat-Gebirges die Vision des Ersten Offiziers wahr: In Al Ula erwartet sie eine deutsche Lokomotive der kürzlich fertig gestellten Heddschah-Bahn und bringt sie über Damaskus und Konstantinopel nach Troja, wo sie den Angriff der Allierten auf Gallipoli erleben. Wenige Wochen nach ihrer glücklichen Heimkehr wird Lawrence von Arabien den arabischen Aufstand gegen das Osmanische Reich anführen. Sein erstes Angriffsziel ist die Bahnstation von Al Ula.

------------------------------

Unter kaiserlicher Flagge 2. Teil - Hetzjagd vor Kap Horn

m August 1914 befindet sich der Kreuzer 'Dresden' auf seiner Heimreise, als ein Funkspruch alles verändert. Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen. Dem Kreuzer wird befohlen, Kaperkrieg zu führen und sich dem Fernostgeschwader Graf Spees anzuschließen. Verfolgt von dem britischen Geschwader Admiral Cradocks, gelingt ihr der heimliche Durchbruch in den offenen Pazifik zu Graf Spees Verband. Indessen befiehlt die britische Admiralität Cradock, die Deutschen im Pazifik zu stellen und zu vernichten. Admiral Cradock wagt es zu widersprechen. Neunzig Prozent seiner Crew sind schlecht ausgebildete Reservisten. Seine Schiffe sind längst museumsreif, doch all seine Bitten nach Verstärkung werden von der Britischen Admiralität abgelehnt. Vor der chilenischen Küste treffen die zwei Geschwader aufeinander.

Was folgt ist eine fürchterliche Niederlage der Royal Navy, der ersten seit über 150 Jahren. Nur ein britisches Schiff kann dem Debakel von Coronel entkommen, der Kreuzer 'Glasgow'. Für eine kurze Zeit scheint die britische Vorherrschaft auf See gebrochen. Doch nur wenige Wochen später werden die Briten vor den Falkland Inseln unerbittlich Rache für Coronel nehmen, sie versenken Graf Spees Fernostgeschwader. Als einzigem Schiff des Verbandes gelingt es der 'Dresden', der Vernichtung zu entgehen. Ihr ist der britische Kreuzer 'Glasgow' dicht auf den Fersen, dessen Mannschaft sich geschworen hat, die Schmach von Coronel zu tilgen. Die 'Dresden' flieht in das noch unerforschte Patagonien, wo sich ihr junger Erster Offizier als ein Meister der Tarnung beweist. Sein Name ist Wilhelm Canaris, der spätere Chef der Spionageabwehr des Dritten Reichs.

Die größte und zugleich teuerste Suchaktion in der Geschichte der Royal Navy verläuft trotz intensivster Fahndung ergebnislos. Die 'Dresden' scheint über die Fähigkeit zu verfügen, sich im Felsenlabyrinth der unerforschten Fjorde Feuerlands unsichtbar zu machen. Abgeschnitten von jeglicher Versorgung gelingt es Wilhelm Canaris, dass seine Mannschaft am Ende der Welt überlebt. Ein hohes Kopfgeld wird von Winston Churchill auf die 'Dresden' ausgesetzt. Die Zivilbevölkerung von Punta Arenas und selbst die Feuerlandindianer machen jetzt Jagd auf sie. Ohne Erfolg, ist doch der 'Dresden' inzwischen die Flucht in den Pazifik geglückt. Ein entschlüsselter Funkspruch wird sie dennoch verraten. Vor Robinson Crusoe Island nimmt die 'Glasgow' erbarmungslos Rache für Coronel. Nur einem gelingt die Flucht: Wilhelm Canaris.


Mo, 07.05. 14:15 - 15:00 WDR: Unter kaiserlicher Flagge 1. Teil - Die Karawane der Matrosen

Fr, 11.05. 20:15 - 21:00 WDR: Unter kaiserlicher Flagge 2. Teil - Hetzjagd vor Kap Horn


Wiederholungen:
Teil 1:

Sa, 19.05. 20:15 - 21:10 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Die Karawane der Matrosen (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 1)
So/Mo, 20.05. 02:05 - 03:00 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Die Karawane der Matrosen (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 1)
Di, 22.05. 14:45 - 15:40 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Die Karawane der Matrosen (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 1)
Do, 24.05. 09:15 - 10:10 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Die Karawane der Matrosen (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 1)
Mo, 04.06. 21:55 - 22:50 Discovery HD: Unter kaiserlicher Flagge - Die Karawane der Matrosen (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 1)

Teil 2:
Mo, 14.05. 14:15 - 15:00 WDR: Unter kaiserlicher Flagge - Hetzjagd vor Kap Horn
Sa, 19.05. 21:10 - 22:05 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Hetzjagd vor Kap Hoorn (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 2)
So/Mo, 20.05. 03:00 - 03:55 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Hetzjagd vor Kap Hoorn (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 2)
Di, 22.05. 15:40 - 16:35 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Hetzjagd vor Kap Hoorn (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 2)
Do, 24.05. 10:10 - 11:05 Discovery Geschichte: Unter kaiserlicher Flagge - Hetzjagd vor Kap Hoorn (Hunting for the Kaiser's Cruisers - part 2)


Mehr Infos wann es läuft hier klicken.
WDR-Infos: hier
 
Sie haben nicht nur Typhus, Ruhr und Gelbfieber überlebt, sondern auch den Überfall des Königs der Beduinen, dem Verbündeten der Engländer. Abdullah al Sauds Absicht, sie als Geiseln zu nehmen, um die Unabhängigkeit Arabiens zu erzwingen, scheitert.

Das ist aber nun schon wirklich blühende Phantasie!

[SIZE=-1]Abdul Asis Al-Saud, meist bekannt als Ibn Saud, war 1914 noch ein aufstrebender Beduinen-Fürst in Inner-Arabien, der sich bemühte sein Einflussgebiet auszuweiten. Er hatte im Mai 1914 erreicht, dass die Hohe Pforte in Konstantinopel seine Eroberung der Provinz al Hasa am Persischen Golf anerkannte. Dafür akzeptierte er die Oberhoheit des Osmanischen Reiches über sein gesamtes Gebiet und ließ sich zum osmanischen Wali in Riad ernennen. Außerdem erreichte er, dass die im Naschd in Innerarabien mit ihm rivalisierende Familie der al Raschid nach Norden abgedrängt wurde.

Der Überfall auf das Landungskommando der "Emden" ereignete sich jedoch einen Tagesmarsch südlich von Jeddah, im Hedschas, einem Gebiet, das unter der Herrschaft der Haschemiten stand.

[/SIZE]Hussein ibn Ali war 1908 von Konstantinopel zum Großscherif von Mekka eingesetzt worden. Mit ihm befanden sich die Sauds fast ständig im Krieg. Hussein fürchtete durch die osmanische Herrschaft nach der politischen Entwicklung in Konstantinopel in den letzten Jahren eine "Turkifizierung" und strebte deshalb eine Sicherheitsgarantie Großbritaniens an, die er schließlich Ende Oktober 1914 auch erhielt. In diese Phase politischer Unsicherheit fiel der Überfall auf das Landungskommando.

Nachdem Kapitänleutnant von Mücke und seinen Männern der Durchbruch nach Jeddah gelungen war, wo eine kleine von osmanischen Truppen besetzte Festung war, schickte der Großscherif eine Botschaft an von Mücke, in der er sich für den Überfall entschuldigte mit dem Bemerken, dass es ihm nicht möglich sei, alle wilden Stämme im Küstenbereich des Roten Meeres zu kontrollieren. Er bot von Mücke Schutz an und lud ihn ein, durch die Berge in seine Residenz Mekka zu marschieren. Auf dem Weg dorthin legte der mit seinen Truppen einen Hinterhalt, um das deutsche Kommando zu vernichten und dafür in seinen Verhandlungen mit den Briten Pluspunkte zu gewinnen. Von Mücke hatte jedoch in Jeddah sichere Informationen darüber erhalten, dass der Überfall auf das Landungskommando von Hussein organisiert worden war. Er ging nicht auf Husseins Vorschlag ein sondern schiffte das Kommando erneut auf einem Segelboot ein und konnte nach Norden entkommen.

Nach dem Kriegseintritt des Osmanischen Reiches erhob sich Hussein dann in der berühmten arabischen Revolte. 1916 erklärte er sich nach der Einnahme der osmanische Garnison in Medina zum König von Arabien. Die Briten anerkannten ihn jedoch 1917 nur als König des Hedschas. Nach der Abschaffung des Kalfats durch Atatürk 1924 erklärte Hussein sich zum Kalifen, was seinen Gegensatz zu den wahabbitischen Sauds noch verstärkte. 1925 wurde Hussein von Ibn Saud militärisch besiegt, dankte ab und wurde von den Briten ins Exil nach Cypern geschickt.

Die Sauds hatten Ende 1915 einen Schutzvertrag mit den Briten abgeschlossen und konnten so - ohne eigene Beteiligung - in Ruhe das Kriegende abwarten. Nach der Eroberung von Mekka krönte sich Ibn Saud 1926 dann zum König des Hedschas, womit die seit 1201 andauernde Herrschaft der Haschemiten in diesem Gebiet endete. 1927 erkannten die Briten die Herrschaft der Sauds in den von Ibn Saud eroberten Gebieten an, und, nachdem er seine Herrschaft gegen verschiedene Aufstände konsolidiert hatte, krönte sich Ibn Saud schließlic 1932 zum König von Saudi-Arabien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dem 2. Teil (Kreuzer DRESDEN) ist tatsächlich anzumerken, daß er lange nicht so gut recherchiert und gemacht war wie der erste!

Viele Tatsachen wurden verdreht und anderes wichtiges oder interessantes (so z.B. die Begebenheit für meine u.a. Signatur von Albert Pagels) nicht wiedergegeben.

Es erscheint so, als wäre den Filmmachern der Ruf des Namen Canaris wichtiger gewesen als korrekte Recherche.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: der damalige OLtzS Canaris hat sehr wohl als Offizier des Schiffes und als persönlicher Adjudant des Kommandanten seine Pflicht getan. Auch wurde offensichtlich großes Vertrauen in ihn gesetzt, schließlich war er der Parlamentär, der während der Beschießung der DRESDEN in den neutralen Gewässern durch die KENT und die GLASGOW zu den Briten gesandt wurde.
Allerdings war er nicht allein der "Mann der Stunde", als der er während der Sendung die ganze Zeit dargestellt wurde, und die Darstellung des Kommandanten KptzS Lüdecke durch das Fernsehen grenzt schon an Rufschädigung!

Eine erheblich bessere Quelle ist da das Buch "Kreuzer DRESDEN" der chilenischen Autorin De Bassi.
 
ach, das hab ich leider verpaßt, obwohl es mich sehr interessiert hätte. Mein Urgroßvater war nämlich auf der Emden, als sie noch Forschungsschiff war. Er hat nämlich das "Emdentief" gelotet. Im Weltkrieg war er gemeinsam mit seinem Bruder auf der Goeben oder der Breslau. Ich weiß nicht mehr auf welchem der beiden Schiffe. Jedenfalls fuhr das Schiff mit deutscher Besatzung aber unter türkischer Flagge. Das Schiff hieß die Selim Yavuz. Mein Urgroßonkel hatte den Orden vom Eisernen Halbmond.

Die Taten dieser "Westentaschenschlachtschiffe" waren natürlich hervorragend für die Propaganda geeignet. Meine Oma erzählte, daß den Mitgliedern der Besatzung der Emden das Privileg zugestanden wurde, ihrem bürgerlichen Namen den Namen Emden anzuhängen.
 
Letzte Nacht habe ich auf Phönix "Die Piraten des Kaisers" geschaut.
 
hab ich auch gesehen, hab aber von der Thematik keine Ahnung, um es beurteilen zu können. Das Ende fand ich ein bischen schnell, ich habe zuletzt kaum mitbekommmen, was aus denen nun alles geworden ist. War wohl zu müde zum schnellen auffassen... ;)
 
ach, das hab ich leider verpaßt, obwohl es mich sehr interessiert hätte. Mein Urgroßvater war nämlich auf der Emden, als sie noch Forschungsschiff war. Er hat nämlich das "Emdentief" gelotet. Im Weltkrieg war er gemeinsam mit seinem Bruder auf der Goeben oder der Breslau. Ich weiß nicht mehr auf welchem der beiden Schiffe. Jedenfalls fuhr das Schiff mit deutscher Besatzung aber unter türkischer Flagge. Das Schiff hieß die Selim Yavuz. Mein Urgroßonkel hatte den Orden vom Eisernen Halbmond.

Die Taten dieser "Westentaschenschlachtschiffe" waren natürlich hervorragend für die Propaganda geeignet. Meine Oma erzählte, daß den Mitgliedern der Besatzung der Emden das Privileg zugestanden wurde, ihrem bürgerlichen Namen den Namen Emden anzuhängen.


Das ist ja hochinteressant, lebendige Geschichte!

Die "Breslau" fuhr im 1.WK für die türkische Marine als "Midilli", lief aber im Laufe des Krieges auf mehrere Minen und sank.

Die "Goeben" -richtig, als "Sultan Selim Yavuz"- war bis in die 1970er (!) in der türkischen Marine und wurde dann der Bundesrepublik (unter Übernahme der Überführungskosten) kostenlos zur Rückgabe angeboten ... leider kein Interesse der damaligen Bundesregierung und somit der Gang allen Alteisens!


Maßgeblich durch die Übergabe dieser beiden modernen Schiffe des Kaiserreiches an die Türkei zu Beginn des 1.WK brachte man die Türkei an die Seite des Kaiserreiches, ursprünglich stellten sie die sog. "Mittelmeerdivision" der kaiserlichen Marine dar. Sie standen, auch später in türkischen Diensten, unter dem Kommando des sehr geschickt auftretenden Konteradmirals Souchon.
 
Zurück
Oben