Filmische Biographien

ning

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Hallo miteinander!

Seit gestern grüble ich darüber nach, welche beeindruckende Biographien von Persönlichkeiten aus jüngerer und älterer (also fabulativerer ;) ) Geschichte es denn so gibt.
Und es fällt mir schwer, eine wirklich lobenswerte zu finden.

Die filmische Dokumentation über

Thomas Mann und seine Familie mit Armin Müller Stahl am ehesten...

und der Spielfilm über Nostradamus aus jüngster Zeit. Aber da bin ich ebenso schon gespalten wie bei der Franz Xaver Schwarzenberger-Verfilmung des Lebens von Andreas Hofer oder dem andernorts erwähnten Amadeus( contra Salieri)-Plot...

Negativbeispiel Nr. 1 für mich ist jedenfalls die unsägliche TV-Serie über Napoleon, mit der wir vor nicht allzu kurzer Zeit beglückt wurden...


Würde mich freuen und interessieren, was Euch dazu einfällt!
 
....wo ich mich grade durchs TV-Programm pflüge:

Natürlich Bertoluccis "Der letzte Kaiser"....läuft übrigens am Samstag um 22:55 auf XXP...
 
Nun bleibt mal ein bisschen auf den Boden. Wer einen Film dreht über das Leben von z.B Mozart, der kann doch nur das ins Drehbuch schreiben, was er aus Aufzeichnungen weiss. Wer kann denn ´heute sagen, ob es wirklich so war?. Solche Filme sind alle fiktiv. seht es als Unterhaltung an.
 
vergleicht ihr jetzt nicht äpfel mit birnen? die halbdokumentarische verfilmung des lebens von thomas mann ist doch ein ganz anderes genre als der letzte kaiser oder die napoleon-serie, die in erster linie unterhaltungsfilme sind.

die filme von heinrich breloer, der ja auch die mann-biografie in szene gesetzt hat, sind m.e. ohne ausnahme sehenswert: wehner-die unerzählte geschichte, das todesspiel (über den herbst 1977)...

demnächst gibt es wieder einen dreiteiler von ihm: speer und er (die sendetermine wird euch sicher der dafür zuständige mod nennen können)...
 
Ein Film, der mir in diesem Zusammenhang einfällt, ist die Biografie von Siegmund Freud mit Montgomery Clift von John Houston nach Drehbuchideen von Jean Paul Sartre von 1961. Ich erinnere mich dunkel an eine Ausstrahlung im Fernsehen aus den 60er Jahren. Der Film hat mich als junges Bürschlein total fasziniert.

Leider ist der Film dann jahrelang nicht mehr gesendet worden. Wohl einerseits wegen zweifelhafter Darstellung von Freuds Thesen und dann auch wegen teils etwas"freizügiger" Darstellung. Inzwischen ist er in der ungeschnittenen Fassung mit FSK18 eingestuft und im Handel leider nicht erhältlich :(

Ich warte seit 30 Jahren auf eine neue Sendung im Fernsehen. Dann nach einem längeren Urlaub komme ich zurück und sah, daß ich ihn gerade verpasst hatte! :motz:
Aber das war sicher auch nur eine verstümmelte Version. Ich würde ihn wirklich mal gern komplett sehen. Houston & Sartre...machen zusammen einen Film über Freud: das muß doch ein Kunstwerk sein!

http://www.kabeleins.de/film/filmlexikon/ergebnis.php?filmnr=25514
 
collo schrieb:
vergleicht ihr jetzt nicht äpfel mit birnen?

ja, stimmt, >äpfel bei die birnen<..

ich habe zuwenige biographien ALS SPIELFILME gesehen. und vielleicht gibt es tatsächlich zu wenig ernstzunehmende. die "Familie Mann" fällt zumindest zu einer hälfte ins genre spielfilm und dieser wird wiederum "ernstzunehmend", da er mit der befragung der gealterten betroffenen und derer, die die manns begleiteten nicht kollidiert, sondern den fluss der dramaturgie mitbewegt und wenn ein wiederspruch anklingt, so wurde er diffizil "eingearbeitet".

nun, die von mir zuvor aufgezählten "hofer" und "nostradamus" versuchen jedoch, soweit aufzeichnungen vorliegen, den tatsachen nachzukommen.

zu amadeus ist zu sagen, dass der film nach dem bühenstück jener "psycholog. mordtheorie" von peter shaffer gedreht wurde, klar, das gilt nicht, geb ich zu. aber shaffer hat mit dem stück zwei biographien, die mozarts und die salieris übereinadergelegt und so unstimmig ist das ganze dann nicht... er hat sich dann halt fiktiv vorgestellt, der eifersüchtige wiedersacher wäre hinter der maske verborgen, mit welcher ja tatsächlich ein mann das "requiem" bei mozart bestellte.

aber für viele fernsehgucker wird die darstellung der geschichte der napoleonischen kriege nun so gewesen sein, wie man sie in der aufwendigen produktion darstellte, nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
ja, stimmt, >äpfel bei die birnen<..

ich habe zuwenige biographien ALS SPIELFILME gesehen.

Hab ich doch einen hervorgekramt, den ich gesehen hab und Jules (ohne Jim) und Udaipur waren die Auslöser:

Gandhi.

Bringt dieser hochdekorierte Kinofilm ein unanfechtbares Geschichtsbild über den großen Mahatma 'rüber?

Was mir hängenblieb: der Mann am Spinnrad, seine große Freundschaft mit seiner Ehefrau, das böse "Ende" (die Massakker der Hindus an den Moselms nach der Unabhängigkeit Indiens) und Gandhis Verweigerung, hier mit einem machtwort einzuschreiten...
 
Kann mal wieder bloss auf einem meiner Lieblingsfilme was biografisches angeht hinweisen:


Wilde von Brian Gilbert aus dem Jahr 97.

http://www.imdb.com/title/tt0120514/

Ausserdem vielleicht Chaplin von Richard Attenborough aus dem Jahr 92.

http://www.imdb.com/title/tt0103939/


Ein weiteres Highlight an cinematischer Biographie: My Left Foot von Jim Sheridan aus dem Jahr 1989. Es geht um den 1932 geborenen Iren Christy Brown (meisterhaft dargestellt von Daniel Day-Lewis), den schwerbehinderten, spastisch gelaehmten aber hochbegabten Maler und Schriftsteller.

http://www.imdb.com/title/tt0097937/
 
parago schrieb:
My Left Foot von Jim Sheridan aus dem Jahr 1989. Es geht um den 1932 geborenen Iren Christy Brown (meisterhaft dargestellt von Daniel Day-Lewis), den schwerbehinderten, spastisch gelaehmten aber hochbegabten Maler und Schriftsteller.

Ja, ein wunderbarer Film!
 
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