Fräulein

M.W. gibt's da nur noch die "Amtfrau". Aber btw, wie ist das denn nun mit dem "Hauptmann"? Ist das Pendant dazu jetzt die Hauptfrau? Und was ist dann mit den Nebenfrauen? :confused: =)

Nee, das ist entweder die "Frau Hauptmann", wenn sie angeredet wird, oder "Hauptmann (w) Hauptmann", wenn Frau Hauptmann zufällig auch den Nachnamen Hauptmann tragen sollte.

(hab mal als Sekretärin gejobbt und musste das herausfinden)

Entsprechend gibt es auch keine Oberfeldärztinnen, sondern nur Oberfeldärzte und Oberfeldärzte (w) bzw. Generalärzte oder Generalärzte (w).

Helma, Diplomagraringenieur (ohne w) - weil damals zu faul gewesen, die Verleihung der weiblichen Form eigens zu beantragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Österreich gibt es ja 9 Bundesländer mit je einem Landeshauptmann (bzw in Wien ist der Bürgermeister gleichzeitig Landeshauptmann). Da natürlich auch Frauen dieses Amt ausüben (derzeit Gabi Burgstaller im Bundesland Salzburg und bis vor zwei Jahren Waltraud Klasnic in der Steiermark) gibts es jetzt 8 Landeshauptmänner und eine Landeshauptfrau.
 
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Du sollst dich von der Hauptfrau nicht erwischen lassen.
sonst blüht dir der Dienstgrad des Zahlmeisters.


Ein alter Soldatenwitz hierzu lautete:

"Mann, is dat 'ne Karriere: Erst 10 Minuten Rittmeister, dann 18 Jahre Zahlmeister..."

(Da hier vielleicht auch ein Fräulein im Spiel war, passt es zum Thema)
 
Ein alter Soldatenwitz hierzu lautete:

"Mann, is dat 'ne Karriere: Erst 10 Minuten Rittmeister, dann 18 Jahre Zahlmeister..."

(Da hier vielleicht auch ein Fräulein im Spiel war, passt es zum Thema)

Mit dem Unterschied, dass von Hauptfrauen erwischte Hauptmänner auch länger als 18 Jahre Zahlmeister sein können.
 
Zum Junker:

Adliger Besitzer von Grund und Boden, hat sich aus dem Mittelhochdeutschen junc herre (junger Herr, noch nicht zum Ritter geschlagener Edelknabe) entwickelt. Die Bezeichnung ist ab dem 15. Jahrhundert üblich.
Mit zunehmenden Prestigeverlust des Adels durch Konflikte mit der Bauernschaft und später dem aufkommenden Bürgertum entwickelt "Junker" ab dem 17. Jahrhundert einen abfälligen Beigeschmack.
Mit Verschärfung der Auseinandersetzungen zwischen Adel und Bürgertum wird Junker besonders im 19. Jahrhundert zu einer abfälligen Bezeichnung des (ostelbischen und angeblich besonders rückständigen) Landadels.

Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv- Verlag

Zum Fräulein:
Ich wurde als Backfisch durchaus so betitelt, aber so ab 18 ließ das nach. Das resultiert imho daher, dass eheähnliche Verhältnisse an Bedeutung zu- die Verheiratung der Damen als "Qualitäts"-merkmal jedoch abnahm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gibt es noch die Fremdsprachen, die Jeder zu verstehen hat -

Zum Beispiel:
Bin weder Fräulein noch schön,
kann ungeleitet nach Hause gehen.

Auf Deutsch:
Wehe - Du bringst mich nicht nach Hause.
Wehe - Du machst nicht ein paar Annäherungsversuche. (die natürlich abgewiesen werden, zumindest heute)


Oder hat sich auch hier die Sprache gewandelt?
 
Zum Englischen:
Die Lehrerinnen an der amerikanischen Grundschule wurden unabhängig davon, ob nun verheiratet oder nicht, mit "Miss" tituliert.
Dann sind unverheiratete Frauen durchaus eine "Miss".
Und nicht zu vergessen "Miss" Elly aus Dallas, die eine Miss war, auch wenn sie doch so verheiratet und eigentlich auch nicht so richtig jung war.
Miss - Wikipedia, the free encyclopedia

Edit: Und das alles ohne negativen Beigeschmack, auch wenn das nicht selbstverständlich ist. Man übersetze nur einmal "It`s a miss!"!
 
Dann gibt es noch die Fremdsprachen, die Jeder zu verstehen hat -

Zum Beispiel:
Bin weder Fräulein noch schön,
kann ungeleitet nach Hause gehen.

Auf Deutsch:
Wehe - Du bringst mich nicht nach Hause.
Wehe - Du machst nicht ein paar Annäherungsversuche. (die natürlich abgewiesen werden, zumindest heute)


Oder hat sich auch hier die Sprache gewandelt?
Den Spruch würde ich anders von der Herkunft deuten:

Ich bin ein Mädel, dessen gesellschaftliche Stellung es ebenso wie der Grad an Attraktivität es für den möglichen Galan nicht nötig macht, mich zu begleiten.

Als Ursprung kann man neben Deiner Vermutung auch eine Art von Bescheidenheit annehmen, welche hier gleichsam als Schutzschild gegen Aufdringlichkeiten verwendet werden kann. Wenn man bedenkt, dass in der höheren Gesellschaftsschicht früher, heute oftmals verlorengegangen, Verhaltenskodexe regierten, welche eine bestimmte Behandlung der Frau/des Fräuleins dem Herrn vorschrieb, dann kommt man vielleicht eher zu dem tieferen Sinn, der früheren Bedeutung von Begriffen wie "Fräulein".

Der Beitrag von Penseo legt nahe, dass nicht überall scheinbar das Bewusstsein, dass das "Fräulein" eigentlich eben auch eine Respektsbekundung (hier gegenüber der Lehrerin) ist, verloren gegangen ist.
 
Der Beitrag von Penseo legt nahe, dass nicht überall scheinbar das Bewusstsein, dass das "Fräulein" eigentlich eben auch eine Respektsbekundung (hier gegenüber der Lehrerin) ist, verloren gegangen ist.
Wobei das nicht so einfach ist, denn ich schrieb zwar bei den Grundschullehrerinnen als Anrede "Miss", weil es auch so ausgesprochen wird, bin mir aber nicht so ganz sicher, ob nicht das "Ms" das geschriebene Pendant dazu ist.

MS - Wikipedia, the free encyclopedia.
 
Den Spruch würde ich anders von der Herkunft deuten:

Ich bin ein Mädel, dessen gesellschaftliche Stellung es ebenso wie der Grad an Attraktivität es für den möglichen Galan nicht nötig macht, mich zu begleiten.

Als Ursprung kann man neben Deiner Vermutung auch eine Art von Bescheidenheit annehmen, welche hier gleichsam als Schutzschild gegen Aufdringlichkeiten verwendet werden kann. Wenn man bedenkt, dass in der höheren Gesellschaftsschicht früher, heute oftmals verlorengegangen, Verhaltenskodexe regierten, welche eine bestimmte Behandlung der Frau/des Fräuleins dem Herrn vorschrieb, dann kommt man vielleicht eher zu dem tieferen Sinn, der früheren Bedeutung von Begriffen wie "Fräulein".

Der Beitrag von Penseo legt nahe, dass nicht überall scheinbar das Bewusstsein, dass das "Fräulein" eigentlich eben auch eine Respektsbekundung (hier gegenüber der Lehrerin) ist, verloren gegangen ist.


So hat das einst mein Deutschlehrer gedeutet. Und ich habs ihm geglaubt.

Heute, ein paar Jahrzehnte und etliche Beziehungen später deute ich wie oben.
Und nachdem der Schreiber jener Zeilen ein derartiger Schwerenöter war, denke ich, ich habe recht.
(Schwerenöter....... muss ich gleich ins andere Thema setzen)
 
Wann habt Ihr ( Verzeihung, hier natürlich) , haben Sie, zum letzten Male die Anrede <GNÄDIGE frau="">"Gnädige Frau" gebraucht, gehört oder geschrieben ?
Ich wurde vor ein paar Jahren in Ungarn von einem alten, deutschsprechenden Herrn so begrüßt:
"Szokolom, küß die Hände, Gnädige Frau!" Die Hände hat er mir allerdings nicht geküßt, sondern mir rechts und links ein Bussi aufgeschmatzt - wie das in Ungarn so üblich ist.
 
Wobei das nicht so einfach ist, denn ich schrieb zwar bei den Grundschullehrerinnen als Anrede "Miss", weil es auch so ausgesprochen wird, bin mir aber nicht so ganz sicher, ob nicht das "Ms" das geschriebene Pendant dazu ist.

MS - Wikipedia, the free encyclopedia.


Ja ist es. Genauso wie Mrs. für verheiratete Frauen (mittlerweile spricht man es auch nicht mehr wie das Wort, für das es ursprünglich als Abkürzung gedacht war: mistress)

Wenn du also zum Beispiel so ein Schild siehst:

Ms. Minchin's
Select Seminary for Young Ladies

weißt du, dass das die Schule für junge Damen von Miss Minchin ist.

hat eigentlich mistress den selben Wortstamm wie mister ?
Scheint mir nämlich nur das weibliche Pendant zu "Herr" zu sein :grübel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gerade bei Wiki auf den "Fräulein" Beitrag gekommen und da ist mir etwas ins Auge gesprungen...

"Maighdeann" als schottisch-gälisches äquivalent für die Anrede "Fräulein" oder "Miss"...

Ich finde es hat sehr viel Ähnlichkeit mit "Mägden" oder auch "Mädchen" ... kann das sein? :grübel:
 
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