Frage zu "Die Parther: Vergessene Großmacht"

Neddy

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Moin,

hab mal eine Frage an die Fachkundigen unter uns: Ich liebäugele schon seit einiger Zeit mit dem Erwerb dieses Buches: "Die Parther: Vergessene Großmacht" von Uwe Ellerbrock und Sylvia Winkelmann.

Nun hab ich allerdings heute auf den Bewertungsseiten von Amazon eine vernichtende Rezension mit Hinweis auf eine weitere vernichtende Rezension gelesen. Tenor: Unsauber, unwissenschaftlich, z. T. falsch und auf dem wissenschaftlichen Stand von vor bummelig 20 Jahren. Zusätzlicher Hinweis einer der beiden Rezensionen: Der Verlag (von Zabern) sei von der Fachwelt aufgefordert worden, das Buch zurückzuziehen. :grübel:
Von Zabern selbst hat eine Neuauflage fürs Frühjahr 2014 angekündigt.

Als interessierter Laie finde ich das, was man vom Bildteil sehen kann ( ich weiß :rotwerd:), sowie die Inhaltsangabe recht reizvoll.

Daher zwei Fragen:

- Hat jemand das Buch oder hat es gelesen und kann etwas dazu sagen - Lesenswert oder "Vergiß es!"?

- Weiß jemand, ob die angekündigte Neuauflage die scheinbar massive Kritik aus der Fachwelt berücksichtigen wird - sprich: ob es sich lohnt, zu warten?

Danke für Eure Antworten.
 
Gelesen habe ich es nicht und würde es auch nicht. Wenn man dieser Rezension Uwe Ellerbrock, Sylvia Winkelmann: Die Parther. Die vergessene Großmacht. Darmstadt 2012. - H-Soz-u-Kult / Rezensionen / Bücher (ich hoffe, der Link ist okay) folgt, scheint es nicht nur eher schlecht geschrieben zu sein, sondern auch teils recht haarsträubende Fehler zu enthalten: Cicero zum Statthalter von Syrien (er war Statthalter von Kilikien) zu machen oder Verus und Severus zu verwechseln, mag für den Durchschnittsleser, der sich nur einen ersten Einblick in die parthische Geschichte verschaffen will, zwar eher belanglos sein, aber für Qualität spricht es nicht.
 
Moin Ravenik,

danke Dir für die Antwort und den Link zum nächsten Verriss. (Eigentlich schade - insbesondere scheint die Co-Autorin ja keine schlechte Arbeit geleistet zu haben...)
Ich habe gerade mal den Verlag angehauen, ob die Kritik in der Neuauflage berücksichtigt wird - bin mal gespannt auf die Antwort.

Viele Grüße
Ned
 
Die Co-Autorin konnte anscheinend auch nichts mehr retten. Bedenklich finde ich z. B., dass der Haupt-Autor - Mediziner und Münzsammler -, der das Buch anscheinend vor allem auf Münzen aufgebaut hat, laut Verriss aus Münzprägung auf Autonomie oder gar Unabhängigkeit schließt. Dabei bestand kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Münzprägung und staatlicher Souveränität.
 
Ich kenne zwar das Buch nicht, aber dafür die Co-Autorin. Was ich im Laufe der Jahre von ihr so mitbekommen habe, hat mich nie sonderlich überzeugt. Es war immer viel Fleißarbeit dabei.
 
Hatte zwischenzeitlich mal den Verlag angeschrieben und sehr schnell eine sehr freundliche Antwort bekommen. :hoch:

Tenor: Es soll halt eine ganz allgemeine Einführung sein und hat nicht den Anspruch auf eine wissenschaftliche Fachpublikation. Im übrigen habe es doch auch eine sehr positive Besprechung in der FAZ gegeben. (Ich glaube, über die bin ich ursprünglich auch auf das Buch gekommen.) Einige der kritisierten Punkte würden in der Neuauflage dennoch überarbeitet.

Und ich ringe weiter mit mir - ich werde wohl einen meiner Bibliotheksausweise verlängern müssen... :pfeif:
 
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