Frage zu Karikaturen mit Adenauer

@Caro1:

Nein, ich meinte eher, wozu ein Korsett dienen soll, stützen.

Also, die "Politik der Stärke" muß gestützt werden, was wiederum heißt, das sie keine ist (wer stark ist, muß nicht gestützt werden).

Kann man auch dahin weiterspinnen, das, wenn es Strauß nötig hat eine "Politik der Stärke" vorzutäuschen, er selber auch keine besitzt.

Ich weiß es nicht genau, aber ich meine, Strauß wurde schon recht früh als souverän wahrgenommen, insofern würde "Diener" dann nicht passen.
 
Ich hab mir die Textstellen noch ein paar mal durchgelesen und glaube, dass der Unterschied vor allem in der Auffassung von Stärke liegt.

Adenauer : Stärke = innere Stärke, Entschiedenheit
Strauß : militärische Stärke, um feindlichem Druck nicht zu erliegen
 
Politik der Stärke ist für die Adenauerzeit ein feststehender Ausdruck, der zwar auch die Remilitarisierung beinhaltet, aber an und für sich die Standhaftigkeit der Westeinbindung der BRD gegenüber den Avancen Stalins (Stalin-Noten, Wiedervereinigung Ds gegen Neutralität) meint. Wobei Stalin schon 1953 starb.
 
Aber "Politik der Stätke" wurde ja von verschiedenen Seiten in verschieden Bedeutungsvarianten benutzt.

Von der SPD mit negativer Bedeutung, um die Politik Adenauers als aggressiv und kompromißlos zu charakterisieren.

Von der CDU(CSU als Schlagwort für die eigene Position, mit unterschiedlicher Akzentsetzung (Kiesinger, Adenauer, Strauß).

Von der CDU/CSU um die Politik der UdSSR als "auf militärischen Druck" und Expansion zielend zu kritisieren.

Möglicherweise auch auf innenpolitische Gegner zielend von Strauss verwendet,
der die "Erzeugung der Atompanik in Deutschland" als "Politik der Stärke" bezeichnet.

Alle Positionen findet man unter dem von mir angegebenen Link.
 
Kernsatz Adenauers 1953 zur Politik der Stärke:
Nach meiner festen Überzeugung und nach der Überzeugung eines jeden Deutschen, der die Dinge unvoreingenommen betrachtet, gibt es vor dieser konsequent fortgeführten Politik des totalitären Sowjetrusslands nur eine Rettung für uns alle: uns so stark zu machen, dass Sowjetrussland erkennt, ein Angriff darauf ist ein großes Risiko für Sowjetrussland selbst
 
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