Frage zum Bild "Martyr of Equality"

M

mk654

Gast
Es gibt ein relativ bekanntes Bild (Radierung von Isaak Cruikshank, 1793) mit dem Untertitel "The Martyrer of Equality".

Dazu habe ich ein paar Fragen:

Was ist das für eine Mütze die hochgehalten wird? (Im Hintergrund kann man noch einmal eine solche sehen)

Verstehe ich Martyrer hier richtig - der König opfert sich für die Freiheit bzw. die Republik?

Handelt es sich auf dem Bild um einen Henker - oder soll es eine bestimmte Persönlichkeit darstellen?

Für eure Hilfe wäre ich dankbar.
 
Brighton & Hove Museums - Etching, The Martyr of Equality. Etched by Isaac Cruikshank.
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Man erkennt eine Grenadiersmütze in der Hand des hinrichtenden Mannes, der den Kopf des Königs in der Hand hält. Komischerweise hat der Soldat eine große Ähnlichkeit mit dem Kopf des Königs, den er in der Hand hält. Auffällig ist noch, dass er zwar die Bandeliers für Säbel und Patronentasche eines einfachen Grenadiers trägt, aber goldene Epaulettes hat, was wiederum eher auf einen Offizier hindeuten würde.

Dass ein Soldat den König hinrichtet ist ja schonmal obskur und hat scheinbar was zu bedeuten. Er trägt eine blaue Uniform, die damals von den Nationalgarden und Freiwilligenbataillonen getragen wurden. Ein kleiner Hinweis ist das schon, denn Nationalgardisten in ihren blauen Uniformen nahmen ja auch am Sturm auf das Palais des Tuileries teil(!) und wirkten somit sozusagen am Sturz des Königs mit.

Auffällig ist auch die Zuschauermenge aus Soldaten. Von der Hinrichtung des Königs gibt es viele Abbildungen, aber in der Regel sieht man einen gewaltigen Kordon von Soldaten, oft auch Dragonern, um das Schafott des Königs. Dennoch ist auch die Rede wie Taschentücher in das Blut des Königs getaucht wurden, wenn ich mich recht entsinne. Die Militärpräsenz ist einleuchtend, da man wohl Befreiungsversuche oder gar ein Kippen in der Stimmung der zivilen Zuschauer befürchten konnte.

Wunderlich sind die Hörner statt der für Grenadiere typischen Granaten auf den Bärenfellmützen. Aber da kann sich auch schlicht der Künstler nicht genug ausgekannt haben und verhaute sich vielleicht in diesem Detail.
 
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