timotheus
Aktives Mitglied
Dazu ein kleiner Test...Ich habe eher den Eindruck, dass wir durch moderne Massenmedien die verschiedenen deutsche Dialekte recht gut kennen. Ich stamme beispielsweise aus Mecklenburg, meine Freundin aus Bayern. Sie versteht allerdings problemlos Plattdütsch, und ich bairisch, ohne es besonders gelernt haben zu müssen.
Hier eine Kostprobe eines Dialektes, zu dessen Nächstverwandten bspw. Nordbairisch, Oberfränkisch sowie die mainfränkischen Dialekte gehören:
Iich bii Aarzgebeergler; un dos is fei net aafach e Sackse: in Leiptsch un in Drasdn vrstitt uns eh kenner, aber a in Kams odr Zwicke heert dos schuu ewing auf. Un do sei fei wuuannersch a Leit, wuu dii Sprooch vrhuunebiibln, aber de Walt is aam schlacht...
Bis itze gitt's noch? Vrstisstis, wos do suu stiit?
Iich glaab fei, 's gitt a noch, wenn'ch saa "dr Maa", "de Fraa" un "s Kind"; wos aber saas'dn ze "Fansder", "Gung", "Gaar", "Naal", "Woong"? Un wos is "Dridewaar", "Hoos", "Huus", "Schmiich", "Fauns", "Hitsch"?
Alles verstanden bzw. wie würde das auf Standarddeutsch lauten?
(Aber bitte ohne Google o.ä. Hilfsmittel...)
Anm.: Das sind übrigens noch vergleichsweise einfache Sätze...
Bezugnehmend auf den zitierten Text
noch zum Mittelhochdeutsch (auch hier Wikipedia zur Verdeutlichung):Text aus Artikel der Wikipedia zu Althochdeutsch schrieb:... Erst um die Mitte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich im mittelrheinischen Gebiet eine mittelhochdeutsche Dichter- und Literatursprache, die uns in der klassisch höfischen Ritterliteratur begegnet, in der auch keltisches Sagengut bearbeitet wurde. Begründet und getragen wurde diese Dichtung vor allem vom aufstrebenden Adel, der sich damit vom Volk abheben wollte...
Von Mittelhochdeutsch ? WikipediaMittelhochdeutsch schrieb:Mittelhochdeutsch bezeichnet im weiteren Sinn eine ältere Sprachstufe der deutschen Sprache, nämlich sämtliche hochdeutschen Varietäten etwa zwischen 1050 und 1350 (das entspricht ungefähr dem Hochmittelalter). Im engeren Sinn bezeichnet Mittelhochdeutsch die Sprache der höfischen Literatur zur Zeit der Staufer. Für diese Sprache wurde im 19. Jahrhundert im Nachhinein eine vereinheitlichende Orthographie geschaffen, das normalisierte „Mittelhochdeutsch“, in dem seither viele Neuausgaben der alten Texte geschrieben werden...
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Das Mittelhochdeutsche als ältere Sprachstufe des Deutschen liegt nicht in einer einheitlichen Sprachform vor, sondern in einer Vielzahl von lokalen Dialekten...
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Das Mittelhochdeutsche war in sich keine einheitliche Schriftsprache sondern es gab unterschiedliche Schreibformen und Schreibtraditionen in den verschiedenen hochdeutschen Regionen. Die regionale Gliederung des Mittelhochdeutschen deckt sich oft mit den rezenten dialektalen Großräumen und Aussprache-Isoglossen, jedoch haben sich diese Dialektgrenzen seit dem Mittelalter auch verschoben...
Und noch dazu:
Er wurde aber durch norddeutsche Kaufleute im Heiligen Land gegründet mit der Absicht den deutschen Kreuzfahrern und Pilgern medizinische Hilfe zu bieten.
Niemand hat hier etwas anderes behauptet :fs:
Dennoch ist es mE etwas verwegen, daraus abzuleiten, daß "die Schaffung des Deutschen Ordens" als "Auswuchs einer gemeinsamen Identität" gesehen werden kann.
Zum einen könnte ich mit analoger Ableitung dann bspw. den Johanniterorden als Auswuchs gemeinsamer italienischer Identität sehen (schließlich ging der auch aus einer Gründung von Kaufleuten aus Amalfi hervor und kümmerte sich zunächst vornehmlich um Pilger aus den italienischen Städten).
Zum anderen ist der Kontext auch nicht ganz so einfach abzuhandeln, sondern muß differenzierter gesehen werden: Deutscher Orden - Deutsche Brderprovinz