Frankreich & England

Dosenelepfand

Neues Mitglied
Hallo.

Vor dem 1. Weltkrieg scheinen mir die Mächte England und Frankreich noch sehr gegensätzlich gewesen zu sein. Als Beispiel betrachte man die kolonialen Konflikte in Afrika, die erst 1904 beigelegt wurden.

Nun, da ich mich mit der Außenpolitik Hitlers befasse, scheint Frankreich völlig abhängig von England zu sein. Da ich mich nicht näher mit der Weimarer Republik beschäftigt habe, wollte ich fragen/bitten, ob mir jemand kurz erklären könnte, welche Ereignisse in dieser Entwicklung hin zur Abhängigkeit entscheidend waren.


Liebe Grüße,
Hanno
 
Ich wüsste keine Abhängigekti Frankreich`s von England zur Zeit der Weimarer Republik.

Tatasächlich waren sich Farnkreich und England seit dem Hundertjährigen Krieg nicht gerade freundlich gesonnen, was zum Teil daran lag, dass die Briten noch immer Gebiete in Frankreich aks ihr eigenen Ansahen, da in den ersten Jahren des Hundertjährigen Krieges der englische und der französische König um den Thron Frankreuchs und der Bretagne stritten- die beiden waren Vettern.
Der Anspruch auf die Familiengüter in Frankreich wurde erst in der Mitte des 19. Jhr. von der briticehn Königsfamilie aufgegeben.
 
Der wirkliche 1. Weltkrieg war ja nicht der Krieg 1914-1918, sondern der Siebenjährige Krieg 1756-1763, der in den englischen und französichen Kolonien Nordamerikas bereits 1754 begann. Dieser Krieg tobte zuest in den Kolonien Amerikas, Afrikas und Asiens und wurde dann auf Europa übertragen. Es war vornehmlich der Kampf um die Weltmacht zwischen Frankreich und England, die auch Auslöser dieses Krieges waren.
Auf dem Kontinent schuf sich England mit Preußen einen idealen Verbündeten, der die fränzösischen Truppen in europäische Kämpfe band und so England zum globalen Sieg verhalf. Zweifellos eine der größten Niederlagen Frankreichs, die damit Kolonien an England verloren, das damit eine Welthegemonie erreichte. Ob die Auswirkungen dessen bis ins 20. Jahrhundert reichten scheint glaubhaft, wenn auch nicht beweisbar...
Aber immerhin versuchte Napoleon an den Auswirkungen zu rütteln, was allerdings auch nach hinten losging.
 
derLiterat schrieb:
Der wirkliche 1. Weltkrieg war ja nicht der Krieg 1914-1918, sondern der Siebenjährige Krieg 1756-1763, der in den englischen und französichen Kolonien Nordamerikas bereits 1754 begann. Dieser Krieg tobte zuest in den Kolonien Amerikas, Afrikas und Asiens und wurde dann auf Europa übertragen. Es war vornehmlich der Kampf um die Weltmacht zwischen Frankreich und England, die auch Auslöser dieses Krieges waren.
Auf dem Kontinent schuf sich England mit Preußen einen idealen Verbündeten, der die fränzösischen Truppen in europäische Kämpfe band und so England zum globalen Sieg verhalf. Zweifellos eine der größten Niederlagen Frankreichs, die damit Kolonien an England verloren, das damit eine Welthegemonie erreichte. Ob die Auswirkungen dessen bis ins 20. Jahrhundert reichten scheint glaubhaft, wenn auch nicht beweisbar...
Aber immerhin versuchte Napoleon an den Auswirkungen zu rütteln, was allerdings auch nach hinten losging.
Der wirkliche 1. Weltkrieg war der spanische Erbfolgekrieg, der nicht nur in den Kolonien Nordamerikas, sondern viel mehr noch zwischen Frankreich und England an indischen Schauplätzen tobte.

Ich bin mir aber sicher, dass wir noch viele weitere wirkliche 1. Weltkriege finden werden und schlage daher vor, wieder zur Frage in diesem Thread zurückkehren, einer angeblichen außenpolitischen Abhängigkeit Frankreichs von Großbritannien in der Zwischenkriegszeit.
 
Ich würde die Abhängigkeit insofern sehen, als Frankreich ohne Hilfe/Rückendeckung Englands alleine nichts gegen Hitler unternehmen konnte, weil es durch die Weltwirtschaftskrise und innere Probleme zu schwach dazu war.

Die großen Gegensätzlichkeiten hat man vor dem 1. Weltkrieg beilegen können - und im Krieg stand man ja dann auch auf der gleichen Seite. Bei den Friedensvertragsverhandlungen zeigten sich aber wieder unterschiedliche Interessen. Während Frankreich Deutschland auf lange Sicht entscheidend schwächen wollte, versuchte England, eine auf lange Zeit zementierte französische Hegemonie zu verhindern.

Daher war England auch sehr zurück haltend damit, Frankreich den Rücken gegen Hitlers Schritte der Revision des Versailler Vertrags zu stärken, auch weil man in England den Vertrag als etwas zu hart empfand (und wiederum auch eigene Probleme - Zerfall des Empires - hatte).
 
Über die Jahrhunderte hinweg waren England und Frankreich immer Konkurrenten und Feinde gewesen. Ich habe mal von einem Historiker gelesen (weiß nicht mehr, wer), der gesagt hat, dass es Wilhelm II. zu verdanken ist, dass sich Frankreich und England angenähert haben.

Bis zum deutschen Einmarsch in Belgien (August 1914) war es ja nicht einmal sicher, dass England überhaupt am Krieg teilnehmen würde. In den Tagen zwischen Kriegsbeginn und englischer Kriegserklärung hat es jedenfalls anti-englische Demonstrationen in Frankreich gegeben, da man sich trotz des Entente-Vertrages alleingelassen fühlte.

Der gemeinsame Feind Deutschland im 1.WK hat beide Länder nahe gebracht. Diese Nähe hatte dann auch in der Zwischenkriegszeit Bestand. Als sich Deutschland unter Hitler wieder zu einer Militärmacht entwickelte, war es somit ganz natürlich, dass die alten Alliierten des 1. WK wieder zusammenrückten (Hinzu kam die britische "Balance of Power"-Politik, die durch Nazi-Deutschland eben diese Balance gestört sah).

Eine Abhängigkeit Frankreichs von England kann ich nicht erkennen. Vielleicht eine Ahnung, dass es ein Land allein nicht gegen Deutschland aufnehmen könnte, was sich ja dann beim Frankreichfeldzug 1940 als richtig herausstellen sollte. Mit einem starken und großen britischen Expeditionskorps, das unter einem gemeinsamen Oberbefehl mit den Franzosen besser disloziert gewesen wäre, hätte den deutschen Blitzkrieg möglicherweise nicht so erfolgreich werden lassen. Aber das ist Spekulation.

Jacobum
 
Jacobum schrieb:
Der gemeinsame Feind Deutschland im 1.WK hat beide Länder nahe gebracht. Diese Nähe hatte dann auch in der Zwischenkriegszeit Bestand. Als sich Deutschland unter Hitler wieder zu einer Militärmacht entwickelte, war es somit ganz natürlich, dass die alten Alliierten des 1. WK wieder zusammenrückten (Hinzu kam die britische "Balance of Power"-Politik, die durch Nazi-Deutschland eben diese Balance gestört sah).
Jacobum

Wobei man sagen muss, dass die Politik der Balance of Power gerade vor und während des Erstarkens der Nazis im DR, nicht an den Tag gelegt wurde. Es war vielmehr die Strategie der Appeasement-Poltik die von England verfolgt wurde. England hätte zu alter Balance of Power zurückfinden müssen, um Nazi-Deutschland aufzuhalten, was aber schwierig geworden wäre, da Russland, zu Beginn des 2 WK., schwerlich auf Seiten der Alliierten in den Krieg eingetreten wären.
 
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