Frankreich nach Napoleon

surazul

Neues Mitglied
Hallo,
ich würde gerne wissen, wie/wann es zum Ende der Herrschaft Napoleons kam (kurz) und was genau (!) danach in Frankreich geschah (politisches System, wer herrschte?)
Ich habe bereits im Internet gesucht, aber bis jetzt leider nicht viel gefunden...
 
Also 1813 war die Vielvölkerschlacht bei Leipzig. Napoleon wurde besiegt und seine Truppen von den Siegern bis Paris verfolgt, wonach es einen Frieden gab (Erster Pariser Frieden), der Napoleon verpflichtete sich nach Elba (eine Insel vor italienischen Küste) ins Exil zurückzuziehen. Aber den hielt es nicht lange auf der Insel und er kehrte nach Frankreich zurück, wo er gegen geringen Widerstand die Macht wieder an sich reißen konnte. Das war während des Wiener Kongresses, der Europa nach den Napoleonischen Kriegen neu ordnete. Napoleon schlug dann noch eine Schlacht, in Belgien bei Waterloo. Danach wurde er von den Engländern nach St. Helena verbannt, damit er es nicht so einfach habe, wieder zurückzukehren, wie von Elba. St. Helena ist eine Insel im Südatlantik. Nach Napoleon herrschte wieder eine von den Bourbonen geführte konstitutionelle Monarchie in Frankreich. Bis 1848.
 
danke für die schnelle Antwort!
Gibt es irgendwo noch mehr Infos über die Zeit nach Napoleon oder war Frankreich bis 1848 eine "ganz normale" konst. Monarchie?
Gab es Impulse nach Deutschland, also Auswirkungen? (Deutsche Revolution?)
 
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danke für die schnelle Antwort!
Gibt es irgendwo noch mehr Infos über die Zeit nach Napoleon oder war Frankreich bis 1848 eine "ganz normale" konst. Monarchie?
Gab es Impulse nach Deutschland, also Auswirkungen? (Deutsche Revolution?)

Ja, es gab die Julirevolution 1830 und die Februarrevolution 1848 in Frankreich, beides hatte Auswirkungen auf den deutschen Vormärz und die Märzrevolution '48.
 
Als kleine Ergänzung: Ab 1830 wurden dann die Bourbonen von "Bürgerkönig" Louis Philippe http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Philipp_(Frankreich) abgelöst. Man spricht von der Julirevolution http://de.wikipedia.org/wiki/Julirevolution. Er gehörte dem Hause Orléans an, dessen Anführer während der Revolution sich Philippe Egalité nannte. Wegen des Desertierens seines Sohnes wurde u.a. Égalité angefeindet, obwohl er für die Hinrichtung seines Verwandten, des Königs gestimmt hatte. Diese Herkunft machte Louis Philippe für die Bourgois akzeptabel. Er bemühte sich Zeit seiner Regierung um einen Ausgleich zwischen der Liberalen und der Konservativen. Etwas Beachtung sollte auch Louis Philippes Titel "König der Franzosen" finden. Diesen hatte auch Louis XVI. am Ende seiner Regierung führen müssen, statt König von Frankreich und Navarra.

In der von ihm protegierten Kunst wurde auf die vertretbaren Ideale der Revolution hingewiesen. Der Leichnam Napoléon I. kam zum Bsp. unter viel Prunk von St. Helena zurück nach Paris. Ein anderes zentrales Motiv war die Einigkeit der drei Stände, welche auch mit mittelalterlicher Formensprache des aufkeimeinden Historismus und dem Biedermeier entsprach. Unter Louis Philippe wurde das Versailler Schloss ein letztes Mal entscheidend umgestaltet hin zu einem Museum.
 
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Napoleon I. war am 5.Mai 1821 auf St.Helena verstorben und sein Leichnam liegt heute in 7 ineinandergestellten Särgen im Invalidendom in Paris.

Der Wiener Kongress ging auch nach der Schlcht von Waterloo noch weiter, ich glaube, so bis 1817/1818.

Fritz

P.S.Sind die Info's für die Schule???
P.P.S.Evtl. findest du auch auf http://www.epoche-napoleon.net ein paar für dich brauchbare Informationen.
 
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Meines Wissens endete der Wiener Kongress 1815. Wiki bestätigt das http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Kongress . Wie kommst du darauf, dass er danach noch weiter ging? Das was dann kam 1819 waren die Karlsbader Beschlüsse. http://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbader_Beschlüsse
Sie sollten der in Wien begonnenen eingeleiteten Restauration klarere Formen geben. Dabei ist der Begriff Restauration nicht über zu bewerten, sollte aber in einer Betrachtung über die Zeit nicht fehlen, ebenso wenig wie die Rückkehr der letzten Emigranten (Adelige etc. die nicht mit der Rev. konform gingen), einige waren ja schon während der Republik zurück gekehrt, andere unter Napoleons Herschaft.
 
Wenn der Wiener Kongress wirklich schon 1815 endete, dann trügt mich entweder meine Errinnerung oder ich bin einer Falchinformation auf den Leim gegangen.
Werde meine Quelle noch mal überprüfen.

Fritz
 
Mir war so, als wären die Im Juni 1815 da noch nicht fertig gewesen, denn Napoleon nutzte ja schließlich die Unstimmigkeiten einiger Kongressteilnehmer aus, um zurückzukehren und als er wieder da war, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Kongress einfach so weiter gemacht hat.
 
Mir war so, als wären die Im Juni 1815 da noch nicht fertig gewesen, denn Napoleon nutzte ja schließlich die Unstimmigkeiten einiger Kongressteilnehmer aus, um zurückzukehren und als er wieder da war, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Kongress einfach so weiter gemacht hat.

Also Napoleon kam im März 1815 zurück, die vernichtende Schlacht bei Waterloo war am 18. Juni 1815.
Ende des Wiener Kongresses war der 19. Juni 1815. Das steht zumindest in allen meine Geschichtsbüchern und im Internet so.

Wenn du eine andere Quelle hast, dann gib sie uns bitte an.

Hier noch die Wiener Kongress Akte:
http://www.histoire-empire.org/articles/congres_de_vienne/acte_du_congres_de_vienne_02.htm

(Wie du siehst war die Schlussakte bereits am 9. Juni 1815)
 
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Mir war so, als wären die Im Juni 1815 da noch nicht fertig gewesen, denn Napoleon nutzte ja schließlich die Unstimmigkeiten einiger Kongressteilnehmer aus, um zurückzukehren und als er wieder da war, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Kongress einfach so weiter gemacht hat.
Bekanntlich setzte Napoelon darauf, dass es dem Kongreß nicht gelingen wird, sich zu einigen und sich dieser bei seiner Rückkehr auflösen wird. Tatsächlich jedoch wirkte sich Napoleons Rückkehr einigend auf die Kongreßteilnehmer aus. Sie erneuerten ihre Waffenbrüderschaft gegen Napoleon, um diesen nun endgültig auszuschalten, und sie einigten sich auf die beschleunigte Abwicklung der Verhandlungen und Abfassung der Kongreßergebnisse.

Schau Dir mal bei dem von @Ursi angegebenen Link die Wiener Kongress-Akte vom 9.6.1815 an und zwar den Artikel 118. Dort findest Du eine Auflistung sämtlicher Verträge, die der Kongress-Akte angehängt sind. Von den 17 genannten in Wien abgeschlossenen Verträgen wurden mindestens 12 im April, Mai oder Juni 1815 - also nach Napoleons Rückkehr - abgeschlossen. Die Kongreßteilnehmer hatten es eilig, fertig zu werden.
 
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Wenn der Wiener Kongress wirklich schon 1815 endete, dann trügt mich entweder meine Errinnerung oder ich bin einer Falchinformation auf den Leim gegangen.
Werde meine Quelle noch mal überprüfen.

Fritz
Also der eigentliche Kongress endete 1815 (also die Monarchen reisten ab etc), aber ich hatte da auch was im Hinterkopf dass die Abschlussdokumente später unterzeichnet wurden. Wo hab ich denn das bloß gelesen?
 
Bemerkenswert ist, dass manche Regimestützen Napoleons wie Fouché und Talleyrand unter Louis XVIII., Talleyrand sogar darüber hinaus weiterhin in Amt und Würden waren. Ein Lafayette kehrte als Greis sogar 1830 zurück und kommandierte noch einmal, wie schon 1789, die Nationalgarden.
Gerade in Frankreich hatte diese Zeit also zwei Gesichter. Es gab ja noch viele, welche dem Kaisertum N. nachtrauerten und sogar Demokraten. Der Roman der Graf von Monte Christo spiegelt für mich sehr gut die Zeit wider, in welcher der Autor Honoré de Balzac als ein Dandy vor dem Herrn ja selbst lebte.:fs:
 
Also der eigentliche Kongress endete 1815 (also die Monarchen reisten ab etc), aber ich hatte da auch was im Hinterkopf dass die Abschlussdokumente später unterzeichnet wurden. Wo hab ich denn das bloß gelesen?
Ein paar Staaten waren mit den Ergebnissen unzufrieden und unterzeichneten die Dokumente zu späteren Zeitpunkten; z.B. Spanien. Aber es kann keine Rede davon sein, dass der Kongreß noch über Juni 1815 hinaus fortgedauert hätte. Auch hatte Kaiser Fanz I.keine Lust mehr, seine Gäste mit kostspieligen Festlichkeiten zu unterhalten.
 
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Bemerkenswert ist, dass manche Regimestützen Napoleons wie Fouché und Talleyrand unter Louis XVIII., Talleyrand sogar darüber hinaus weiterhin in Amt und Würden waren. Ein Lafayette kehrte als Greis sogar 1830 zurück und kommandierte noch einmal, wie schon 1789, die Nationalgarden.
Gerade in Frankreich hatte diese Zeit also zwei Gesichter. Es gab ja noch viele, welche dem Kaisertum N. nachtrauerten und sogar Demokraten. Der Roman der Graf von Monte Christo spiegelt für mich sehr gut die Zeit wider, in welcher der Autor Honoré de Balzac als ein Dandy vor dem Herrn ja selbst lebte.:fs:

Man sollte nicht vergessen, dass es in Frankreich seit der Revolution einen enormen gesellschaftlichen Umbruch gegeben hat. Das Bürgertum hatte den Adel als staatstragende Säule abgelöst. Eine ganze Generation ist in diesen neuen Verhältnissen aufgewachsen und war sich seiner gesellschaftlichen und politischen Bedeutung bewusst.
Andere europäische Staaten wie Österreich oder Russland mögen sich dem nach 1815 (Reaktion) erfolgreich wiedersetzt haben, da sich diese Veränderung in Form einer aggresssiven ausländischen Macht in ihre Ordnung einbrach. In Frankreich selber aber waren diese unumkehrbar. Ultras wie Karl X. sollten beim Versuch die Zeit zurück zu drehen bitter scheitern.

Die historische Beurteilung Bonapartes in jener Zeit blieb zwiespältig. Für die Liberalen war er zu sehr Monarch. Für die Ultras zu sehr Revolutionär.

Das sich "Regimestützen" wie Talleyrand oder auch Sault nach dem Ende Bonapartes arangieren konnten lag sicherlich auch daran das sie viel zu sehr Realisten als Idealisten waren und ein Talent besaßen sich für den Staat unabkömmlich zu machen.
 
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