Französische Revolution und Philosophie der Aufklärung

mandi

Mitglied
ZU den wichtigsten ideenreichen Voraussetzungen der Französischen Revolution gehört die
Philosophie der Aufklärung, in der die damaligen politischen Verhältnisse kritisiert wurden.

Frage: Welchen Einfluss (politisch, wirtschaftlich, sozial) hatten die französischen Könige im
17. und 18. Jahundert?
Antwort: Die Ordnung von Staat und Gesellschaft im vorrevolutionären Frankreich, der
"Ancien Regime" genannten Zeit, entsprach ständisch-feudalen Vorstellungen.
Der jeweilige König regierte mit Hilfe einer von ihm abhängigen Verwaltung, deren
wichtigste Funktion es war, von der Bevölkerung Steuern für die Kosten der Hof-
haltung und für die Kriegsführung einzutreiben. Den franz. Königen war es seit
dem Mittelalter gelungen, die Macht des Adels weitgehend einzuschränken. Ende
des 18. Jahrhunderts hatte LUDWIG XVI. noch alle traditionellen Rechte eines
absoluten Monarchen, er fühlte sich nur Gott verantwortlich, war höchster Richter
Frankreichs...;

Nun habe ich nur eine Frage: Gehört das was ich jetzt gleich noch mit dazu schreibe
auch zur Beantwortung dieser Frage, ich bin mir nämlich nicht sicher...

Er war somit Herr über Legislative und zugleich von niemanden kontrollierter Chef
der Exekutive, d.h. einer zentralisierten Bürokratie von Rechtsgelehrten, die er er-
nennt und abruft...;

Frage: Und wie sollte nach Ansicht der Aufklärer die Macht im Staat aussehen?
 
Ja, dass es keine Gewaltenteilung gab und Ludwig XIV absolut - losgelöst von allem, also auch vom Gesetz - herrschte und alle Gewalten ausübte gehört zur Beantwortung der Frage.

Bzgl. den Aufklärern: Ganz wichtiges Stichwort: Gewaltenteilung: es gibt jeweils eine Exekutive (Regierung), eine Legislative (z.B. ein Parlament) und eine Judikative (Gerichte) - die sich gegenseitig kontrollieren. Jede Gewalt liegt aber in der Hand einer anderen Institution, daher GewaltenTEILUNG.

vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung

und zur Aufklärung generell: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung
 
Also sollte es nach Ansicht (Jean-Jacques ROUSSEAU) der Aufklärer diese 3 Staatsgewaltenimmer je einer eingeteilt sein die sich gegenseitig kontrollieren (das was du geschrieben hast)
mußten ?
 
Nach Ansicht der Aufklärer sollte die Staatsgewalt - die eben vorher der absolutistische König komplett hatte - in verschiedene Gewalten aufgeteilt werden, die sich gegenseitig kontrollierten, aber keine war der anderen untergeordnet oder ein bloßer Befehlsempfänger der anderen.
Nimm unsere Verfassung als Beispiel:

Die Gerichte sind unabhängig, sie können durchaus auch gegen die Regierung (Exekutive) entscheiden - oder das Verfassungsgericht kann entscheiden, dass ein Gesetz der Legislative (Bundestag/Bundesrat) verfassungswidrig und damit ungültig ist.

Die Legislative wiederum gibt der Exekutive die Gesetze vor, die diese auszuführen und auch selbst zu beachten hat (sonst eben Konflikt mit Judikative). Die Legislative kontrolliert die Exekutive sogar so weit, dass sie sie absetzen kann (konstruktives Misstrauensvotum im Bundestag stürzt den Kanzler).

etc etc.
 
Danke für die Antwort !!! :)

"Wie findet man eine Gesellschaftsform, die mit der ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes Gesellschaftsmitgliedes verteidigt und schützt, und Kratf deren jeder einzelne, obgleich er sich mit allen vereint, gleichwohl nur sich selbst gehorcht und so frei bleibt wie vorher? Dies ist die Hauptaufgabe, deren Lösung der Gesellschaftsvertrag gibt ...
(Der Gesellschaftsvertrag) läßt sich in folgende Worte zusammenfassen: Jeder von uns stellt gemeinschaftlich seine Person und seine Kraft unter die oberste Leitung des allgemeinen Willens, und wir nehmen jedes Mitglied als untrennbaren Teil des Ganzen auf...Die Gesell-
schaftsgenossen führen als Gesamtheit den Namen Volk und nennen sich einzeln Teilhaber
der höchsten Gewalt Staatsbürger...(Worin besteht) das höchste Wohl aller, das als Zweck
...der Gesetzgebung sein soll? (Er) besteht (in) Freiheit und Gleichheit... (Unter) Gleihheit ...
ist nicht zu verstehen, dass alle eine durchaus gleich große Kraft und einen ebenso großen
Reichtum besitzen, sonderen dass die Gewalt...nur die Kraft der Gesetze und der Stellung im Staat (ausgeübt werden) darf, dass ferner kein Staatsbürger so reich sein darf, um einen anderen kaufen zukönnen, noch so arm, um sich verkaufen zumüssen. Dies setzt auf seiten der Kleinen Mäßigung des Geizes und der Habsucht voraus...Will man dem Staat Bestand ver-
leihen, so darf man weder zu Reiche noch Bettler dulden...Was ist den nun die Regierung?
(Sie ist nur) ein Auftrag, ein Amt, in dem einfache Beamte des Staatsoberhauptes (die durch
den Gesellschaftsvertrag vereinigten Staatsbürger) in seinem Namen die Macht ausüben, die
er ihnen übertragen hat, und die er, sobald es ihm gefällt, beschränken, abändern und ganz zurück nehmen kann...
(Jean-Jacques-Rousseau 1712-1778)

WAS WOLLTE ROUSSEAU MIT DEM GESELLSCHAFTSVERTRAG SICHERN; DEN DAS WAR DOCH EIN GRUNG DER "AUFKLÄRUNG" ODER ?

Ich weiß er wollte Freiheit und Gleichheit der Bürger sichern. Durch den allgemeinen Willen nach diesen Werten stimmen ihm damals die Bürger von Paris zu.
IST DAS RICHTIG? ABER DAS KANN DOCH NICHT DIE GANZE ANTWORT SEIN?

Aber ich hatte noch gelesen irgendwas mit den drei Ständen in Frankreich, damit hatte es doch auch irgendwas zutun, glaube ich???! :confused:
 
Vorsicht, der Gesellschaftsvertrag ist zunächst Rousseaus Theorie, wie/wieso es überhaupt einen Staat gibt. Wichtig ist hier, dass die Staatsbildung vom Volk ausgeht und das Volk sich freiwillig einer Regelung des Zusammenlebens unterwirft - und das der "Wille des Volkes" das Ausschlaggebende ist. Dann ist es nicht weit bis zur "Volkssouveränität" - dass das Volk bestimmt.

Allerdings gab's da auch Kritik: Manche Staatsformen benutzten Rousseaus Theorie als Totschlagargument gegen Andersdenkende. Sie gaben vor, was Volkswille/Gemeinwille ist und jeder, der etwas anderes wollte, war ein Feind der Gemeinschaft.

Ausführlich: http://www.vib-bw.de/tp5/polispw/kap2/doc/rouss.htm
 
Philosophie der Aufklärung

hallo!
ich muss für die schule folgenden fragen beantworten:

1.
zu den wichtigen ideengeschichtlichen vorraussetzungen der französischen revolution gehört die philosophie der aufklärung, in der die damaligen politischen verhältnisse kritisiert wurden.
a) welchen einfluss (politisch, wirtschaftlich, sozial) hatten die französischen könige im 17. und 18. jahrhundert?

b) wie sollte nach ansicht der aufklärer die macht im staat verteilt sein?

kann mir da bitte jemand weiterhelfen?
das wäre echt super nett!
vielen dank im vorraus
 
hallo!
ich muss für die schule folgenden fragen beantworten:

1.
zu den wichtigen ideengeschichtlichen vorraussetzungen der französischen revolution gehört die philosophie der aufklärung, in der die damaligen politischen verhältnisse kritisiert wurden.
a) welchen einfluss (politisch, wirtschaftlich, sozial) hatten die französischen könige im 17. und 18. jahrhundert?

b) wie sollte nach ansicht der aufklärer die macht im staat verteilt sein?

kann mir da bitte jemand weiterhelfen?
das wäre echt super nett!
vielen dank im vorraus

zu b) weitergooglen mit Voltaire, Rousseau und Montesqieu
zu a) weitergooglen mit Ludwig.IX, Ludwig XV. und Ludwig XVI.
 
Hat Kant die politischen Verhältnisse kritisiert und wenn ja wie? Hat er etwas mit der französischen Revolution zu tun?

Zu Voltaire kurz was:
Eigentlich war Voltaire kein Kritiker des Königtums an sich. Zum einen unterstützte er zwar eine Machtbeschneidung der Herrscher. Auf der anderen Seite hatte er aber auch viel Lob für Louis XIV, dem absolutistischen König Frankreichs überhaupt, und applaudierte auch Louis XV, als dieser die Parlamente in die Schranken wies. Voltaires Kritik traf v.a. die Kirche und letztlich wurden auch in der Tat vor allem seine kirchenkritischen Schriften vom Henker öffentlich verbrannt, während Tragödien und Komödien Voltaires oft durchgingen und öffentlich in Paris gespielt werden konnten.

Ansonsten zur Machtverteilung am sinnvollsten ist sicherlich Montesquieu. Sein "De l'esprit des loix" von 1748 war sicherlich eines der politisch einflussreichsten Bücher der Zeit. (Auch Kaiser Joseph II. beschäftigte sich als aufgeklärter Herrscher z.B. damit.)
 
nixe schrieb:
zu den wichtigen ideengeschichtlichen vorraussetzungen der französischen revolution gehört die philosophie der aufklärung, in der die damaligen politischen verhältnisse kritisiert wurden

Kant war doch wohl einer dieser geistigen Aufklärer. Die französische Revolution ist mit den Grundlagen der Aufklärung eng verbunden.

In Frankreich konnte Kant in den ersten Revolutionsjahre selbst keine Wirkung erzielen, zumal man ja sich ja auch noch mit Preußen im Kriegszustand befand.
Aber 1795, nach dem Friedensschluss, stand im Moniteur zu lesen, das Deutschland hauptsächlich wegen seiner Philosophie bekann sei und Kant und Fichte den Deutschen die den richtigen Weg weisen würden. Im gleiche Jahr erschien dann noch in Frankreich sein Wekr Zum ewigen Frieden.

Karl Theremin, Mitarbeiter im Wohlfahrtsauschuß, war beispielsweise ein Fan von Kant und hat dafür Sorge getragen, das es in Paris Vorlesungen über Kant gab.
 
Hat Kant die politischen Verhältnisse kritisiert und wenn ja wie? Hat er etwas mit der französischen Revolution zu tun?

Kant hat sich an verschiedenen Stellen über die Politik geäussert. Direkt Einfluss genommen auf die französische Revolution hat er nicht, er hat sich aber intensiv mit den Geschehnissen auseinandergesetzt (die wichtigsten Schriften, die sich mit dem Politischen befassen erschienen erst nach der frz. Rev.).

Eine Einführung: http://www.politik.uni-koeln.de/leidhold/ws0506/PolTheorie2005-Forts1.pdf

Der Artikel "Politik" in Eislers Kant-Lexikon: Eisler - Kant: Politik

Wichtige Schriften:
Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht ? Wikipedia
Zum ewigen Frieden ? Wikipedia
 
Direkt Einfluss genommen auf die französische Revolution hat er nicht, er hat sich aber intensiv mit den Geschehnissen auseinandergesetzt (die wichtigsten Schriften, die sich mit dem Politischen befassen erschienen erst nach der frz. Rev.).

Dazu ist anzumerken, das sich Frankreich ja auch mit Preußen im Kriegszustand befand.

Karl Theremin, er arbeitete für den Wohlfahrtsauschuss, war ein echter Fan von Kant. Er hat dann auch dafür Sorge getragen, das es in Paris Vorlesungen über Kants Philosophie gab.
 
Dazu ist anzumerken, das sich Frankreich ja auch mit Preußen im Kriegszustand befand.

Karl Theremin, er arbeitete für den Wohlfahrtsauschuss, war ein echter Fan von Kant. Er hat dann auch dafür Sorge getragen, das es in Paris Vorlesungen über Kants Philosophie gab.
Aber hatte das einen direkten Einfluss auf die Kritik gegenüber den Autoren? Das Reich befand sich letztlich auch im Krieg gegen Frankreich und Schiller wurde in Frankreich gehuldigt. Verdammt wurden doch in der Regel die Ausländer, welche sich dezidiert gegen die Revolution aussprachen. Man war als Dichter, Denker usw. sicherlich weniger gefährdet der Feindschaft zur Revolution verdächtigt zu werden, als wenn man selbst nach Frankreich reiste, wo sich gerade mit den Jahren der Revolution eine gewisse Ausländerfeindlichkeit spürbar machte.
 
Im Mai 1795 huldige die Regierungszeitung Moniteur' Kant und Fichte. Sie führte aus, das Deutschland gerade wegen dieser Philisophen bekannt sein und sie den Deutschen den richtigen Weg weisen würden.

Kant hat dann später von entsprechenden Gerüchten in Frankreich Kenntnis bekommen. Das war 1796 und die Gerüchte beinhalteten, das seine Konstitutionsgesetze dort geprüft werden solllen.
 
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