Funde unweit des Römerlagers Anreppen

Direkt beim Lager Anreppen ist eine Germanische Siedlung nachgewiesen. Auf einer Düne 100m westlich des Lagers. Die Lippeniederung soll zur Siedlung gegenüber dem fruchtbarsten Hellwegraum bevorzuft gewesen sein, weil die sandigen Hören leichter zu bearbeiten waren und ideale Weidebedingungen bestanden. Dass nicht mehr Spuren gefunden wurden, soll daran liegen, dass Spuren durch Verlagerungen des Flussbettes zerstört wurden.

Schaut man auf die Fundkarte in Berenger, Brebeck (Hgg.), Führer zur Vor- und Frühgeschichte der Hochstiftkreise Paderborn und Höxter, Bd.3, Römische Kaiserzeit und Frühmittelalter, Paderborn 2014, S. 48, sieht man, dass das nicht ganz zutrifft. Neben Siedlungen an Lippe, Nethe, Diemel und Weser sind auch Siedlungsfunde entlang des Hellwegs von Salzkotten bis Paderborn verzeichnet. (Die Siedlungen von Scharmede und Thüle liegen im Übergang von Lippeniederung und Hellwegraum.)

(Die Siedlungsspuren um Wünnenberg und bei Borgentreich liegen ebenfalls nicht an Flüssen, sind aber für die Lippe irrelevant.)
 
Fast vergessen: Südöstlich des Lagers fanden sich Siedlungsspuren der jüngeren vorrömischen Eisenzeit. Es wird gesagt, dass die zugehörige Siedlung evt. erst im Zusammenhang mit der Errichtung des Lagers zerstört oder aufgegeben wurde. (Kühlborn, Römerlager in Westfalen, Bd. 4, Anreppen, im Abschnitt zum Lagerumfeld. Ich kann die Seite gerade nicht nachschlagen.)

Vielleicht auch umgesiedelt. Na ja, es sind wohl nur Gruben und Einzelfunde festgestellt worden.
 
Direkt beim Lager Anreppen ist eine Germanische Siedlung nachgewiesen. Auf einer Düne 100m westlich des Lagers. Die Lippeniederung soll zur Siedlung gegenüber dem fruchtbarsten Hellwegraum bevorzuft gewesen sein, weil die sandigen Hören leichter zu bearbeiten waren und ideale Weidebedingungen bestanden. Dass nicht mehr Spuren gefunden wurden, soll daran liegen, dass Spuren durch Verlagerungen des Flussbettes zerstört wurden.

Schaut man auf die Fundkarte in Berenger, Brebeck (Hgg.), Führer zur Vor- und Frühgeschichte der Hochstiftkreise Paderborn und Höxter, Bd.3, Römische Kaiserzeit und Frühmittelalter, Paderborn 2014, S. 48, sieht man, dass das nicht ganz zutrifft. Neben Siedlungen an Lippe, Nethe, Diemel und Weser sind auch Siedlungsfunde entlang des Hellwegs von Salzkotten bis Paderborn verzeichnet. (Die Siedlungen von Scharmede und Thüle liegen im Übergang von Lippeniederung und Hellwegraum.)

(Die Siedlungsspuren um Wünnenberg und bei Borgentreich liegen ebenfalls nicht an Flüssen, sind aber für die Lippe irrelevant.)

Eigentlich ist es so, dass von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter Sieldungen vor allem in den fruchtbaren Gebieten zu finden sind, wobei man versuchte nicht unbedingt auf den Lössböden selbst zu siedeln sondern dieses kostbare Ackerland zu erhalten (was natürlich v.a. für kleinere Lössflächen gilt, bei größeren ist das kaum realisierbar). Erst im Mittelalter ging man häufiger dazu über, auch weniger günstige Gebiete für den Getreideanbau zu verwenden. Das lag einfach daran, dass die Lössböden nicht in ausreichender Zahl für die gewachsene Bevölkerung zur Verfügung standen. Daher würde ich mal sagen, wurde die Düne nicht besiedelt, weil sie besser zu bearbeiten war, sondern weil man die Ackerflächen siedlungsfrei halten wollte.
 
Eigentlich ist es so, dass von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter Sieldungen vor allem in den fruchtbaren Gebieten zu finden sind, wobei man versuchte nicht unbedingt auf den Lössböden selbst zu siedeln sondern dieses kostbare Ackerland zu erhalten (was natürlich v.a. für kleinere Lössflächen gilt, bei größeren ist das kaum realisierbar). Erst im Mittelalter ging man häufiger dazu über, auch weniger günstige Gebiete für den Getreideanbau zu verwenden. Das lag einfach daran, dass die Lössböden nicht in ausreichender Zahl für die gewachsene Bevölkerung zur Verfügung standen. Daher würde ich mal sagen, wurde die Düne nicht besiedelt, weil sie besser zu bearbeiten war, sondern weil man die Ackerflächen siedlungsfrei halten wollte.

Absolute Zustimmung!
 
Ich glaube nicht, dass sie von Anreppen aus 6-8 km zu ihren Äckern gelaufen sind.

Wie ich schrieb, referiere ich bloß. Und wie ich schrieb, kann das nicht stimmen, da die Besiedlung eben auch am Hellweg nachgewiesen ist.

Aufgrund der Tatsache, das die Siedlungen am Hellweg erst in den letzten 20-30 Jahren bekannt wurden, nehme ich an, dass eine Erklärung gesucht wurde, die sich dann noch etwas perpetuiert hat, wie es mit solchen Erklärungen eben geht. Da ich keine Zeit habe, dass alles zu belegen -Zeitpunkt der Grabungen, der Veröffentlichungen, etc.- gab es die Kurzversion ohne diese Erklärung, nur mit den Infos zur Besiedlung um Anreppen in der frühen Kaiserzeit, wie sie in der Literatur zu finden sind. Mit, und das betone ich, dem Hinweis auf den Widerspruch.

Ich sehe gerade, da steht etwas von 'fruchtbarstem Hellwegraum' in meinem Post. Das muss 'fruchtbarerem Hellwegraum' heißen. Da hat die Autokorrektur meine Aussage entscheidend verändert. Und ich habe mich schon aufgeregt, dass Ihr meine Posts nicht gelesen habt. Tja, tut mir leid, aber ich kriege die Autokorrektur einfach nicht in den Griff.

'Hören' muss Hören heißen. Äh - B ö d e n.

Die Siedlung lag übrigens sicher deshalb auf der Düne, weil dort nur sie und das Gelände des Lagers in der Regel überschwemmungsfrei sind. Bzw. waren. Denn die Düne wurde abgebaut.Heute ist die Lippe durch den Boker Kanal reguliert, so dass große Überschwemmungen selten vorkommen. Vor dem Bau des Kanals war in jedem Winter damit zu rechnen.

Ich schaue mal, ob ich von der Siedlung bei Scharmede aus Fotos machen kann. In die eine Richtung kann man bis zum Römerlager blicken, in die andere blickt man über das Gebiet des Hellwegs hinweg. Nach Süden kann ich da nicht aussagekräftig vom Weg aus fotographierte, da ein Gebäude im Weg ist. Daher muss ich warten, bis ich wieder gut genug zu Fuß bin.
 
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