Ein weiterer "Fußabdruck" findet sich z.B. auf der Terasse des Heidelberger Schlosses, siehe Unterpunkt 5.1. Altan ("Rittersprung") auf der zitierten Wiki Seite:
Heidelberger Schloss ? Wikipedia
"Ausschabungen" an Steinen von "heiligen" Gebäuden, vor allem in "Rillenform" kennt man eigentlich aus dem ganzen mittelalterlichen Europa, sie begründen sich im Aberglauben der Leute:
"Der Eingang zur Kirche liegt auf der Südseite...Auf der Südostseite ist im Sockel des Baus ein Findling mit charakteristischen Rillen zu sehen, wie sie beim Schärfen von Schwertern entstanden. Man erhoffte sich davon übernatürliche Kräfte."
Aus:
Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria In Summo :: Posen Online
Derartige "Schärfspuren" finden sich natürlich auch sehr zahlreich in Deutschland, z.B. an den Pfeilern im Eingangsbereich der Michaelskirche in Schwäbisch Hall.
Die m.E. umfangreichste Seite zu diesem Thema findest Du unter:
Wetzspuren
Man konnte den ausgeschabten "heiligen Steinstaub" auch mit sich führen oder gar mit Wasser vermischt trinken.
Ähnliches findet sich aber auch außerhalb Europas, z.B. in Ägypten. Hier finden sich sehr viele "Rillen" an Tempeln, die meines Erachtens nicht alle als "Abschliff" von Wind und Sand erklärt werden können.
So gibt es z.B. im Tempel von Medinet Habu (neben den obligatorischen Rillen) auch eine Vertiefung in der Wand, in der sich Wasser sammelt. Diese Vertiefung liegt unter einer Darstellung des pharaonischen Gottes Min - das ist der mit dem erigierten Penis. Noch heute trinken Frauen, die keine Kinder bekommen, das angesammelte Wasser in dem Aberglauben, davon fruchtbar zu werden.
Die Idee, Wasser könnte "Magie" von Steinen oder Schriftzeichen aufnehmen - und so Menschen heilen oder beschützen - hat in Ägypten eine recht lange Tradition. Als die bekanntesten Beispiele sind hier wohl die Cippi oder auch Horus Stelen zu sehen, die wohl teilweise auch mit Wasser übergossen wurden. Dieses Wasser wurde dann getrunken, z.B. um vor Schlangen- und Skorpionbissen zu bewahren oder um einen bereits Gebissenen zu heilen.