Gab es biologische Schädlingsbekämpfung im Altertum?

O

Ottokarr

Gast
Gibt es Beispiele aus der griechisch-römischen Antike für die biologische Schädlingsbekämpfung, also den Einsatz von Tieren gegen andere Tiere oder Organismen (Ungeziefer, Insekten, Pflanzenkrankheiten) zwecks Schutz von Kulturpflanzen, Heim oder Gesundheit? Ich meine jetzt weniger sowas wie die Abrichtung von Falken oder Katzen gegen Nagetiere.
 
Danke. Genau diese beiden Papiere habe ich mir angeschaut und nichts gefunden. Das hat mich überrascht. Dabei ist aus der Antike durchaus Literatur über die Botanik erhalten geblieben, etwa Theophrast.
 
Praktische Themen galten ja eher als unfein. Daher finden sich in den Texten ja auch mitunter drollige Missverständnisse. (Karmesin bei Plinius z.B.) Daher wirst du wohl selbst in den erhaltenen naturkundlichen Werken suchen müssen. Alternativ sind da natürlich auch noch die Werke zur Landwirtschaft: Xenophon, Cato, Varro und vielleicht auch Hesiods Werke und Tage fielen mir spontan ein.
 
Aus dr landwirtschaftlichen Literatur erinnere ich mich spontan nicht, dass es den Einsatz von Tieren gegen z.B. Insekten gegeben hätte - aber ich schaue noch einmal nach. An einen Ölschaum erinnere ich mich dunkelst...
 
@Ottokarr: Es trifft vermutlich nicht solches wonach du suchst, da es schon sehr skurril anmutet, wenn Columella zufolge, von Leibweh im Gedärm befallenen Rindern, Pferden und Maultieren allein der Anblick von vorzugsweise schwimmenden Enten rasch Linderung ihrer Beschwerden verschaffen können soll. (De re rustics, VI, 7)
Solcherlei Absonderlichkeiten finden wiederholt Eingang in seine Behandlungsempfehlungen von Tierkrankheiten. An anderer Stelle empfiehlt er bspw. Amulette aus eingetöpferten Spitzmäusen, die Rindern um den Hals gehängt, diese gegen die zu Vereiterungen neigenden Bisse von Spitzmäusen immun machen sollen (VI, 16).
 
Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden: Cato erwähnt als Schädlinge den Kornkäfer (bzw. seine Larve) und einen Traubenwickler (einen Schmetterling an Reben), aber bei beiden empfiehlt er eine "chemische" Bekämpfung.
Vergil erwähnt Bremsen, ausweichen kann man ihnen nur, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort die Herden weiden lässt.
 
Zurück
Oben