Galanterie als Zeitströmung des 17. und frühen 18. Jahrhunderts

DEMENTI

Ich hatte den Ausdruck „Frühaufklärung“ aus den Medien übernommen, bin jetzt aber völlig dagegen.


Zum einen ist das anachronistisch gedacht - Geschichte sozusagen von hinten aufgezogen. Zum anderen nimmt man dem wirklichen Aufklärungszeitalter damit etwas weg. Jedes Menschenalter hat etwas besonderes und um 1700 gibt es noch keinen Aufklärungshype (hätte längst bei mir angekommen sein müssen).


Mit anderen Worten ausgedrückt: Die „Aufklärung“ dämmert in der galanten Welt zwar in Wörterbüchern vor sich hin, man macht aber kein großes Wesen davon. Ebenso kennt man allerhand „Informationes“ und doch ist das Informationszeitalter etwas anderes. Während der Aufklärung aber ist der Begriff „Aufklärung“ in aller Munde, eben sehr populär und deshalb will ihn dort lassen, wo er eigentlich hingehört.


Wenn irgendwelche Medienleute sich mit der Krücke „Frühaufklärung“ behelfen müssen, zeugt dies nur von ihren Informationslücken über die galante Zeit. Und so holen sie sich irgend etwas von wo anders her. Die ensthafte Galanterie um 1700 bemüht sich um Bildung, Raison, Freimut. Aber sie nimmt sich noch nicht das aufklärerische Freidenkertum heraus, welches alte Autoritäten in Frage stellt. Leibnitz z.B. denkt hier recht conventionell – nicht daß er sich nicht weiter traut – nein, er will das gar nicht. Gott, Kirche und die weltliche Obrigkeit werden als natürlich, richtig und notwendig empfunden.


Der gängige Ausdruck um 1700 ist nicht Rationalismus, sondern die Raison. Der Mensch soll raisonable, eben vernünftig sein und dazu gehört im Sinne der Galanterie auch, daß man nicht über die Stränge schlägt (Maßhalten = galante Tugend) und die Kirche im Dorf läßt. „Atheisterey“ wird kaum geduldet - unter Umständen sogar bestraft.


Die eigentliche Zeit der Aufklärung ist für die Geistesgeschichte wichtig und ich finde, man sollte damit nicht in der Weltgeschichte herum schwenken, um hier und dort was zu verkleckern. - Dennächst sagt noch einer, das Maschinenzeitalter begänne mit den mittelalterlichen Belagerungsmaschinen ...
 
Anspruch und Wirklichkeit

Also handelt es sich bei galanten Herren um moderne, natürliche, bescheidene etc. Mönche?
Gab es eigentlich auch Herren, die sich danach richteten?
(Citat Brissotin)


Es gibt auch im 21.Jahrhundert Leute, die nie fremdgehen, nie rumhuren, sich nicht besaufen, nicht rauchen und rücksichtsvoll fahren (bzw. der Umwelt zuliebe garnicht). Und die sich übewiegend höflich, fair und correct verhalten, auch wenn jeder seine Fehlerchen hat. Doch, es gibt ganz liebe, nette, friedliche und geradezu fromme Leute. Genauso gibt es auch Leute, die gern öfters die Sau raus lassen. Im 18.Jahrhundert ist das nicht anders.


Du hast gewiß auch in Vorbeiträgen gelesen, wie viele in der galanten Generation Galanterie in Verliebtheit ummünzten. Im Kleinbürgertum werden dergleichen Vorstellungen sogar überwogen haben: („Haben Sie vernommen? der so-wie-so hat eine Galanterie mit der so-und-so!“). Die „galante“ verteutscht Frischs Dicitionaire (1719) mit „dem Mann nicht recht getreu“, während der „galant homme“ einer ist, dem „alles wohl ansteht.“ Das ist die real existirende Galanterie um 1700 auch, woran der Tanzmeister, oder sonstige galante Sittenlehrer, öfters verzweifelte. Trotzdem ist es ein Segen, daß diese Idealisten durchgehalten haben. Wollten wir wirklich in einer Welt leben, in der es Knigge und alle seine Vorläufer (einschließlich antiker) nie gab? Wir wären womöglich noch Menschenfresser ...


Aber „anständige“ Leute gibt es absolut auch um 1700. Man ist in der Regel ja auch gläubiger als heute. Renommirte Tanzmeister wurden von solchen Leuten gebeten, ihren Nachwuchs zu beschulen, damit der nicht auf die falsche Bahn kam. Häufig kam der Meister extra nachhause, weil man dem Einfluß anderer Tanzschüler mißtraute.


In wie weit spielte dabei ein pietistisches Weltbild eine Rolle? Ist diese Galanterie, welche offensichtlich in einem gewissen Gegensatz zu den Libertins und deren Verhalten steht, ...
(Citat Brissotin)


„Libertins“: Zufällig kreuzen sich da unsere Gedanken. Ich schrieb schon in meinem Vorbeitrag, daß die galante Generation noch nicht so weit war, ihre Autoritäten consequent in Frage zu stellen. Schlage ich da im Frisch nach, wird es hochinteressant: „Liberal“ wird mit „freygebig, gutthätig, mild“ übersetzt - „Liberation“ ist die „Freysprechung, von einer Schuld, oder Dienstbarkeit“ – unter „Libertin“ steht einiges Unschöne, darunter „ruchlos“ und endlich „eine Art irrgläubiger Leute oder Ketzter.“ – Ich glaube nicht, daß diese Leute eine Öffentlichkeit hatten, geschweige denn Renommée.


In Churbrandenburg ist man relativ tolerant (in einem Wirthaus wäre ich äußerst vorsichtig mit atheistischen Äußerungen, man muß bei einfachen Leuten mit massiver Gewalt rechnen!). Ich glaube aber nicht, daß es erlaubt wäre, etwa die Existens Gottes öffentlich in Zweifel zu ziehen. In Sachsen wäre das lebensgefährlich; einem Atheisten wird auch leicht der Bund mit dem Teufel unterstellt und dann endet man schnell auf brennenden Holzscheiten.


Professor Christian Thomasius, den ich ja verehre (und der zu meiner Freude im eingangs beschworenen galanten Exposé als Erzgalanter auftaucht), mußte so weit gar nicht gehen. Er bekam 1701 schon einen Heidenärger wegen seiner Dissertation DE CRIMINE MAGIAE. Dabei zweifelte er darin noch nicht einmal die Existenz des Teufels an, sondern lediglich die Teutfelsbünde, welche in Hexenprocessen unterstellt wurden. Das geschah damals im brandenburgischen Halle und die Vorwürfe gegen den Rechtsprofessor kamen aus der Lutherisch-Theologischen Facultät der Universität! - Dieser aufrechte Mann ist mir mehr wert, als tausend eitle Modegalans und sein Wirken hat ja auch maßgeblich zur Aussetzung preußischer Hexenverbrennungen geführt. Das ist halt jener galante Geist, der die Geschichte positiv geprägt und voran gebracht hat.


... durch den Protestantismus geprägt?
(Citat Brissotin)


Es fällt auf, daß die Galanterie Deutschland vor allem im protestantischen Raum erfaßt hat, während catholische Gegenden weniger für französische Mode empfänglich waren. Wien war immer eine Hochburg des Italienischen, aber immerhin gilt mein jetziger Käyser Joseph als brillianter Tänzer (als Prinz war er ja sowieso ein wilder Bursche).


Ansonsten ist wohl davon auszugehen, daß Berufsgalante (vor allem die Tanzmeister) deshalb zuweilen in einen theologischen Moralton verfielen, um die gegen sie erhobenen Vorwürfe der Unzuchtverbreitung zu entkräften. So liest man hin und wieder eine Ermahnung, das Tanzen doch nicht etwa zur Unkeuschheit und Sünde zu mißbrauchen. In den Köpfen ihrer jungen Scholaren sah es zuweilen freilich so aus wie in jenem Opernlibretto, das Johann Mattheson am Hamburger Gänsemarkt aufschnappte:
Ich bin zwar ehrlich, fromm und keusch, doch hungert mich nach Jungfern=Fleisch.


Meine Stichpuncte sind die galanten Ideale. Mit dem Informationszeitalter ist es eigentlich nicht anders: Wer informirt sich ernsthaft im Internet? Etwa diejenigen, die flirtender Weise herumchatten, oder die Counterstrike-Endlosspieler? Geschichtsforum.de ist doch eigentlich eine seltene Oase des Geistes, inmitten eines Riesenhaufen hohlen Geschnatters. Genauso war es 1784 doch auch mit den hehren Idealen der Aufklärung: Wer konnte diesem hohen Anspruch gerecht werden? Doch nur eine kleine Minderheit. Aber die ist historisch prägend und bedeutsam.
 
1.
Ich hatte den Ausdruck „Frühaufklärung“ aus den Medien übernommen, bin jetzt aber völlig dagegen.


Zum einen ist das anachronistisch gedacht - Geschichte sozusagen von hinten aufgezogen. Zum anderen nimmt man dem wirklichen Aufklärungszeitalter damit etwas weg. Jedes Menschenalter hat etwas besonderes und um 1700 gibt es noch keinen Aufklärungshype (hätte längst bei mir angekommen sein müssen).




Mit anderen Worten ausgedrückt: Die „Aufklärung“ dämmert in der galanten Welt zwar in Wörterbüchern vor sich hin, man macht aber kein großes Wesen davon. Ebenso kennt man allerhand „Informationes“ und doch ist das Informationszeitalter etwas anderes. Während der Aufklärung aber ist der Begriff „Aufklärung“ in aller Munde, eben sehr populär und deshalb will ihn dort lassen, wo er eigentlich hingehört.

2.
Wenn irgendwelche Medienleute sich mit der Krücke „Frühaufklärung“ behelfen müssen, zeugt dies nur von ihren Informationslücken über die galante Zeit. Und so holen sie sich irgend etwas von wo anders her. Die ensthafte Galanterie um 1700 bemüht sich um Bildung, Raison, Freimut. Aber sie nimmt sich noch nicht das aufklärerische Freidenkertum heraus, welches alte Autoritäten in Frage stellt. Leibnitz z.B. denkt hier recht conventionell – nicht daß er sich nicht weiter traut – nein, er will das gar nicht. Gott, Kirche und die weltliche Obrigkeit werden als natürlich, richtig und notwendig empfunden.
1.
Epochenbezeichnungen werden in aller Regel von hinten gemacht. Das heißt die Generationen nach uns werden auch unserer Epoche wahrscheinlich einen anderen Namen geben. Die "Jetztzeit", "Moderne" etc. wird dann abgelöst, weil "modern" ja immer das Aktuelle ist. Derzeit gibt es noch das Vehikel dass wir bei der heutigen Architektur von "Postmoderne" sprechen, was aber auch nicht eben treffend scheint. Also grundsätzlich werden die Epochenbezeichnungen in aller Regel später vergeben oder definiert.

Freilich sprach man aber schon im 18.Jh. von der "Aufklärung", was in der Regel damals positiv belegt war. Oft werden die Geistesgrößen des 17.Jh. oder diejenigen welche eben an der Wende zum 18.Jh. stehen als Frühauflärer bezeichnet. Dazu gehören Bayle, Leibnitz usw..

2.
Das machen nicht nur "Medienleute", sondern auch ernsthafte Historiker, Philosophen etc..
 
(Citat Brissotin)


Es gibt auch im 21.Jahrhundert Leute, die nie fremdgehen, nie rumhuren, sich nicht besaufen, nicht rauchen und rücksichtsvoll fahren (bzw. der Umwelt zuliebe garnicht). Und die sich übewiegend höflich, fair und correct verhalten, auch wenn jeder seine Fehlerchen hat. Doch, es gibt ganz liebe, nette, friedliche und geradezu fromme Leute. Genauso gibt es auch Leute, die gern öfters die Sau raus lassen. Im 18.Jahrhundert ist das nicht anders.


Du hast gewiß auch in Vorbeiträgen gelesen, wie viele in der galanten Generation Galanterie in Verliebtheit ummünzten. Im Kleinbürgertum werden dergleichen Vorstellungen sogar überwogen haben: („Haben Sie vernommen? der so-wie-so hat eine Galanterie mit der so-und-so!“). Die „galante“ verteutscht Frischs Dicitionaire (1719) mit „dem Mann nicht recht getreu“, während der „galant homme“ einer ist, dem „alles wohl ansteht.“ Das ist die real existirende Galanterie um 1700 auch, woran der Tanzmeister, oder sonstige galante Sittenlehrer, öfters verzweifelte. Trotzdem ist es ein Segen, daß diese Idealisten durchgehalten haben. Wollten wir wirklich in einer Welt leben, in der es Knigge und alle seine Vorläufer (einschließlich antiker) nie gab? Wir wären womöglich noch Menschenfresser ...


Aber „anständige“ Leute gibt es absolut auch um 1700. Man ist in der Regel ja auch gläubiger als heute. Renommirte Tanzmeister wurden von solchen Leuten gebeten, ihren Nachwuchs zu beschulen, damit der nicht auf die falsche Bahn kam. Häufig kam der Meister extra nachhause, weil man dem Einfluß anderer Tanzschüler mißtraute.


(Citat Brissotin)


„Libertins“: Zufällig kreuzen sich da unsere Gedanken. Ich schrieb schon in meinem Vorbeitrag, daß die galante Generation noch nicht so weit war, ihre Autoritäten consequent in Frage zu stellen. Schlage ich da im Frisch nach, wird es hochinteressant: „Liberal“ wird mit „freygebig, gutthätig, mild“ übersetzt - „Liberation“ ist die „Freysprechung, von einer Schuld, oder Dienstbarkeit“ – unter „Libertin“ steht einiges Unschöne, darunter „ruchlos“ und endlich „eine Art irrgläubiger Leute oder Ketzter.“ – Ich glaube nicht, daß diese Leute eine Öffentlichkeit hatten, geschweige denn Renommée.


In Churbrandenburg ist man relativ tolerant (in einem Wirthaus wäre ich äußerst vorsichtig mit atheistischen Äußerungen, man muß bei einfachen Leuten mit massiver Gewalt rechnen!). Ich glaube aber nicht, daß es erlaubt wäre, etwa die Existens Gottes öffentlich in Zweifel zu ziehen. In Sachsen wäre das lebensgefährlich; einem Atheisten wird auch leicht der Bund mit dem Teufel unterstellt und dann endet man schnell auf brennenden Holzscheiten.


Professor Christian Thomasius, den ich ja verehre (und der zu meiner Freude im eingangs beschworenen galanten Exposé als Erzgalanter auftaucht), mußte so weit gar nicht gehen. Er bekam 1701 schon einen Heidenärger wegen seiner Dissertation DE CRIMINE MAGIAE. Dabei zweifelte er darin noch nicht einmal die Existenz des Teufels an, sondern lediglich die Teutfelsbünde, welche in Hexenprocessen unterstellt wurden. Das geschah damals im brandenburgischen Halle und die Vorwürfe gegen den Rechtsprofessor kamen aus der Lutherisch-Theologischen Facultät der Universität! - Dieser aufrechte Mann ist mir mehr wert, als tausend eitle Modegalans und sein Wirken hat ja auch maßgeblich zur Aussetzung preußischer Hexenverbrennungen geführt. Das ist halt jener galante Geist, der die Geschichte positiv geprägt und voran gebracht hat.


(.


Thomasius bewegt sich mit dem Atheismusvorwurf aber in bester Gesellschaft. So erhielt Gottfried Fichte 1794 auf Fürsprache Kants eine professur in Jena, die er 1799 wegen Atheismusvorwurf verlassen musste. Christian Wolff war einer der ersten deutschen Gelehrten, der in Deutsch Vorlesungen hielt und deswegen sehr beliebt war. Auf der Höhe seines Ruhms wurde er 1723 aus Halle vertrieben, Kollegen hatten ihn bei Friedrich Wilhelm I. denunziert, da wolff sich positiv über die Moralvorstellungen Konfuzius geäußert hatte. Diese Moral untergrabe die Disziplin der Armee behaupteten Wolffs Gegner. Zu ihnen gehörte der Pietist Franke, der Wolff Atheismus unterstellte, worauf Wolff seine Professur in Halle verlor und darauf einige Jahre in Marburg lehrte. Für Marburg war das im 18. Jahrhundert noch einmal ein Lichtblick, denn viele berühmte Professoren lehrten nicht mehr in Marburg, und Universitäten wie Göttingen, das von großzügigen Fördergeldern des Hofes von St. James profitierte, hatten Marburg, aber auch Göttingens Vorbild Halle schon lange den Rang abgelaufen.

Wolff mochte Marburg übrigens nicht sonderlich, vor allem klagte der offenbar etwas bequem gewordene Philosoph über die vielen Berge über der Lahn. Wolff war jedenfalls froh, dass er 1740 mit dem regierungsantritt Friedrichs II. nach Halle zurückkehren durfte. Friedrich feierte sich selbst als toleranten Philosophenkönig und ließ eine Gedenkmedaille anlässlich Wolffs Rückkehr prägen. Friderico regnante, Wolfio docente- In Preußen regiere Friedrich und lehre Wolff- so schrieb Voltaire.
 
@ S C O R P I O (in Bezug auf untenstehende Citate von demselben):


Thomasius bewegt sich mit dem Atheismusvorwurf aber in bester Gesellschaft.
Das ist alles so haarsträubend, daß es kaum zu glauben ist. Vielleicht kennst Du den dtv-klassik-Band, wo man Thomasiussens Hexenstreit mit den Hallischen Theologen im Originalton nachvollziehen kann. Was ich übrigens an Madame auch schätze ist, daß sie über so abergläubische Sachen lacht. Wer damals bei Verstand war, konnte sowas durchblicken.


So erhielt Gottfried Fichte 1794 auf Fürsprache Kants eine professur in Jena, die er 1799 wegen Atheismusvorwurf verlassen musste.
Das eine sind die Ideale der Welt der Aufklärung, das andere ist der reale Alltag der realexistirenden Aufklärungszeit. So ist es auch (jetzt mal an Brissontin) mit den Idealen der galanten Idee, wie ich sie in Puncten aufführte: Heraus kommt eine eierlegende Wollmichsau, der niemand gerecht werden kann und die realexistirende Galanterie ist u.a. voller Schwerenöter, denen Bildung und Moral schnurz ist. Aber Ideale sind wichtig!


Christian Wolff war einer der ersten deutschen Gelehrten, der in Deutsch Vorlesungen hielt und deswegen sehr beliebt war. Auf der Höhe seines Ruhms wurde er 1723 aus Halle vertrieben, Kollegen hatten ihn bei Friedrich Wilhelm I. denunziert, da wolff sich positiv über die Moralvorstellungen Konfuzius geäußert hatte. Diese Moral untergrabe die Disziplin der Armee behaupteten Wolffs Gegner. Zu ihnen gehörte der Pietist Franke, der Wolff Atheismus unterstellte, worauf Wolff seine Professur in Halle verlor und darauf einige Jahre in Marburg lehrte. Für Marburg war das im 18. Jahrhundert noch einmal ein Lichtblick, denn viele berühmte Professoren lehrten nicht mehr in Marburg, und Universitäten wie Göttingen, das von großzügigen Fördergeldern des Hofes von St. James profitierte, hatten Marburg, aber auch Göttingens Vorbild Halle schon lange den Rang abgelaufen.


Wolff mochte Marburg übrigens nicht sonderlich, vor allem klagte der offenbar etwas bequem gewordene Philosoph über die vielen Berge über der Lahn. Wolff war jedenfalls froh, dass er 1740 mit dem regierungsantritt Friedrichs II. nach Halle zurückkehren durfte. Friedrich feierte sich selbst als toleranten Philosophenkönig und ließ eine Gedenkmedaille anlässlich Wolffs Rückkehr prägen. Friderico regnante, Wolfio docente- In Preußen regiere Friedrich und lehre Wolff- so schrieb Voltaire.
Ich vernehme das alles mit großer Ehrfurcht und getraue micht nichts davon zu kürzen. Ich hatte im Radio schon zweimal von Herrn Wolff vernommen und mir den Namen dick notirt. Da der Mann bei mir bislang noch nicht vorbei gekommen ist, habe ich schon lange den Vorsatz gefaßt, mich einmal zu ihm auf zumachen. Was ich bislang leider versäumt haben. Aber jetzt ist doch ein wenig von ihm zu mir gekommen. - Vielen Dank, Scorpio!




@ B R I S S O T I N (in Bezug auf untenstehende Citate von demselben):


Epochenbezeichnungen werden in aller Regel von hinten gemacht. Das heißt die Generationen nach uns werden auch unserer Epoche wahrscheinlich einen anderen Namen geben.
Es wird so viel Unvernunft zu vermeintlich unumstößlichen Wahrheiten erhoben, daß mich das auch nicht mehr irritirt. Nur bitte mich zu entschuldigen, wenn ich persönlich gerne klarer sehen möchte. Sagen wir, ich gehöre hier zu den „ketzerischen“ Libertins ...


Die "Jetztzeit", "Moderne" etc. wird dann abgelöst, weil "modern" ja immer das Aktuelle ist.
Das kenne ich auch von der galanten Generation, daß man sich die „heutige, moderne Zeit“ nennt. Auf meiner Domain gilt dieses Attribut auch, aber hier wüßte niemand, welche Generation eigentlich von welcher modernen Gegenwart berichtet. Deshalb spreche ich nicht von der „modernen Welt“ in Bezug auf die Galanteriezeit.


Also grundsätzlich werden die Epochenbezeichnungen in aller Regel später vergeben oder definiert.
Werde einen Deübel tun, erbittert gegen diese Windmühlen anzurennen. Ungerechte Nachwelten, die ungerechte Namen vergeben, wird es immer geben und die lassen sich von Leuten wie mir nicht beirren. Aber es befriedigt allemal, Geschichte einmal nicht platt, sondern lebendiger zu präsentiren. Ich müßte andernfalls eine glühende Geschichtshasserin sein.


Freilich sprach man aber schon im 18.Jh. von der "Aufklärung", was in der Regel damals positiv belegt war.
Mein Conversations-Lexicon vom Discountergrabbeltisch half mir bereits im vorletzten Beitrag auf die Sprünge: Kant formulirt 1784: „Was ist Aufklärung?“ Seine anschließenden Erläuterungen machten den Begriff „Aufklärung“ damals populär. Das ist ein echter Medienhype gewesen! Deshalb ist dieser Begriff absolut zeittypisch und von mir hoch geachtet!!


Oft werden die Geistesgrößen des 17.Jh. oder diejenigen welche eben an der Wende zum 18.Jh. stehen als Frühauflärer bezeichnet. Dazu gehören Bayle, Leibnitz usw..
Ich gehe da aber nicht mit und werde „Frühaufklärung“ künftig immer in Anführungsstriche setzten (so wie das garstige B-Wort). Möchte die Originalität der Verdienste von Leuten wie Kant in keiner Weise abschwächen, indem ich da Anleihen nehme. Hat man das Wesen der galanten Zeit verinnerlicht, so hat man es gar nicht nötig, andere Zeitalter zu beleihen, um sich auszudrücken. Die galante Generation braucht das Vocabular des späten 18.Jahrhunderts nicht denn ihre eigenen Ausdrucksmittel characterisiren sie viel treffender. Gemessen am späten 18.Jahrhundert ist sie ja auch rückschrittlich, was die Aufklärer später gerade Herrn von Leibnitz auch vorgeworfen haben.


Das machen nicht nur "Medienleute", sondern auch ernsthafte Historiker, Philosophen etc..
Ich lebte einst in einer gewissen Stadt, da begab es sich, daß ich einmal den Leiter des dortigen Stadtarchivs am Telephon hatte, welcher ein Herr Doctor der Geschichte war. Damals wünschte ich sehnlichst, Currentschriften der Zeit um 1700 zu sehen. Der Herr Doctor aber wandte ein, diese originalen Handschriften wären für einen Laien kaum zu entziffern, zumal wegen der Sprache. Da erzählte ich ihm, daß mich die Zeitungen jener Zeit beschäftigten, die Originalsprache mir ergo vertraut war. Darauf suchte er mich zu belehren: „Um 1700 gab es doch noch gar keine Zeitungen in Deutschland.“ - Da habe ich den guten Herrn Doctor mal gründlich aufgeklärt: Nicht allein, daß ich ihm die Braunschweiger Ordinari Post=Zeitung anführte, die ich damals hielt. Nein, damals war mir noch etliches mehr bewußt (was ich heute vergessen habe), denn ich konnte ihm genau sagen, wie oft die Hamburgische, die Franckforther (am Mäyn) und andere schöne Gazetten pro Woche erschienen (einige darunter – ich glaube v.a. die Franckforther – sogar täglich). Was ich dem guten Herrn Doctor übrigens auch nicht ersparte, war die Presseforschung, welche bereits im 17.Jahrhundert einsetzte - v.a. durch Herrn Christian Weise. Anno 1706 gibt Herr Weise bereits ein Zeitungs-Lexicon heraus. - Man kann sich vielleicht vorstellen, daß der Herr Doctor, den ich damals am Hörer hatte, etwas mürrisch wurde. Eigentlich hatte er mir wohl den Standesunterschied zwischen seiner academisch geweihten und meiner wenigen Person verdeutlichen wollen ...


Natürlich sind Historiker competente Fachleute und ihre Ausbildung hat einen hohen Wert. Aber ein Autiodidact, der sich in ein Specialgebiet hinein gebohrt hat, kann einen Historiker partiell überflügeln. Das müßte ein Herr Doctor doch hinnehmen und anerkennen können. Etliche Historiker tun das auch und sind da überhaupt nicht überheblich. Hingegen schien mein Herr Doctor damals zwischen Complex und Überheblichkeit zu schweben. Und deren gibt es leider nicht wenige.


Philosophen sind so eine Sache – es gibt so schräge Vögel unter den modernen Philosophen – nenne da extra keine Namen, weil ich niemanden schlecht reden will. Aber es gibt unterschiedliche Methoden, um sich vom Boden der Tatsachen zu erheben, um sich am Ende womöglich selber umzubringen, weil man mit der Welt nicht mehr klar kommt ... - Meine persönliche Philosophie sucht immer die Verbundenheit zur Erde. Die ich in der galanten Welt stets suche und deshalb suche ich Quellen und genieße alles andere mit Mißtrauen: Weil auch unter Historikern einige herum phantasiren; andere schreiben's ab und dann machen Fälschungen die Runde, bis sie als etablirt gelten. Nicht mit mir!


Also: Was ein Philosoph oder Historiker sagt, ist für mich noch lange kein Credo. Deine Libertins haben seinerzeit unabhängig gedacht, was auch heute nicht verkehrt sein kann.
 
Antigalan aus der Maipost von Madame

Soeben habe ich meine Maipost von Madame* durchgesehen. Am 2.Mai berichtet sie ihre Erinnerungen an den König von Dennemarcken, über die ich ziemlich lachen mußte:
Er wolte verliebt von meiner dochter sein, es ging aber so her, daß wir unß baldt kranck drüber lachten; ich weiß gewiß, es würde E.L. divertirt haben, wenn sie es gesehen hetten: er ging nahe bey sie, sahe sie ahn, hernach in die lufft und sagte kein wordt und blieb so stehen. Das solte, wie ich glaube, verzuckt heyßen. Er dantzt gern, hatt aber kein oreille und dantzt bitter übel, hüpfft den menuet wunderlich herumb schir wie le Flamand in Lastré soupé des auberges, setzt seinen hudt zu weit zurück, fengt den menuet ahn ein endt von der cammer ahn undt endet ihn ahm andern. Man kans nicht so poßirlich beschreiben, alß er es macht; man kan dießen König ohnmöglich ohne lachen tantzen sehen, wenn einer schon recht betrübt were.
Dieser Mann braucht entweder einen bodenständigen Hofmeister, der ihm hilft, seine närrischen Manieren los zuwerden, oder einen guten Tanzmeister. Ich vermute aber daß der König von Dennemarcken nichts annehmen will und sich ganz passabel findet. So können die genannten Verhaltenstherapeuten seiner Zeit natürlich nicht helfen ...



[Mod] Ein Absatz mit sachlich falscher Darstellung, die behinderte Menschen verunglimpfte, wurde gelöscht! [/Mod]




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* Herzogin Elisabeth Charlotte von Orleans (von der Churpfaltz)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vor ca. 1670 ist es dunkel, da bin ich noch zu klein und dementsprechend habe ich da kaum hin geleuchtet. ........

Wäre aber vorzüglich, :rolleyes: denn hinsichtlich des Zeitalters der Erleuchtung versäumtet Ihr sonst den so trefflichen Spruch des Franzosen Rene Descartes " Ich denke , also bin ich" der vor 1650 getätigt ward und Kant 1784 sozusagen neu formulirt mit seiner Forderung den eigenen Grips zu verwenden etc.....(sapere aude)
Der Franzos läßt seine Aufklärung ( Le siècle des lumières) bei Descartes beginnen, der Engländer sein Age of Enlightenment etwa bei der "Glorius Revolution 1688 " , der Teutsche Landsmann, noch ohne Heimatnation, aber mit der wachsenden Literatur-bzw. Sprachkultur Ende des 18.Jahrh. , wird ab Kant beleuchtet, im Übrigen kam in deutschen Landen die Beleuchtung immer etwas verspätet an, das gilt bis zur Strassenbeleuchtung :D
Über die reine Definition des Begriffs "Aufklärung, Frühaufklärung, Rationalismus, darf m.M. nicht übersehen werden, dass eben die franz. Kultur durch ihren langen und intensiven Einfluß auf die Ständegesellschaft und die galante Welt des ausgehenden 18.Jahrh. das zu beleuchtende geistige teutsche Terrain sozusagen vorbereitend gedüngt hat....das riecht man noch recht stark bei den kommenden philosophischen teutschen Protagonisten, die es vorübergehend schaffen, die europ. Lufthoheit in Sachen Geistesgeschichte zu erobern. (Kant, Fichte, Hegel..)
 
Wäre aber vorzüglich, :rolleyes: denn hinsichtlich des Zeitalters der Erleuchtung versäumtet Ihr sonst den so trefflichen Spruch des Franzosen Rene Descartes " Ich denke , also bin ich" der vor 1650 getätigt ward und Kant 1784 sozusagen neu formulirt mit seiner Forderung den eigenen Grips zu verwenden etc.....(sapere aude)
Der Franzos läßt seine Aufklärung ( Le siècle des lumières) bei Descartes beginnen, der Engländer sein Age of Enlightenment etwa bei der "Glorius Revolution 1688 " , der Teutsche Landsmann, noch ohne Heimatnation, aber mit der wachsenden Literatur-bzw. Sprachkultur Ende des 18.Jahrh. , wird ab Kant beleuchtet, im Übrigen kam in deutschen Landen die Beleuchtung immer etwas verspätet an, das gilt bis zur Strassenbeleuchtung
Erst ab Kant? Setzte nicht gerade zur Zeit Kants auch in Deutschland die Gegenbewegung der Aufklärung ein? Ich hätte das jetzt so verstanden, dass Leibnitz schon als früher Aufklärer gilt, den Voltaire immerhin für würdig erachtet, sich in seinem "Candide" über ihn lustig zu machen.;) Dann gäbe es in Deutschland noch vor Kant Lessing und Mendelssohn. Auch wenn Mendelssohn für die jüdische Aufklärung manchmal seperat betrachtet wird, ist doch sein enger Kontakt zu Lichtenberg und Lessing bemerkenswert.

Ansonsten würde ich aber zustimmen, dass natürlich auch in Deutschland eine Befruchtung durch die vielleicht dennoch frühere Aufklärung in England und Frankreich vorhanden war.
Newton ist auch aus den Kreis der Aufklärer kaum weg zu denken. Wieviele Aufklärer beschäftigten sich nicht mit ihm!
 
Erst ab Kant? Setzte nicht gerade zur Zeit Kants auch in Deutschland die Gegenbewegung der Aufklärung ein?

Da hast Du sicher recht was das Ende einer einheitl. Kulturrichtung in dt. Landen betrifft so ab 1790. Eine Abgrenzung der Definition wäre insgesamt wohl irreführend, da die Aufklärung insgesamt abendländischer Herkunft ist.
Im 18. Jahrh. sprachen die Menschen eher von Philosophie od. Philosophismus.
Die tiefen Wurzeln d. Aufkl. reichen ja zurück bis ins Hochmittelalter mit dem lateinischen Averroismus, auch dem scholastischen Nominalismus....aber das führt hier weg vom Thema und gehört in das geisteswissenschaftl. Forum :pfeif:
 
@Arcimboldo: Groß vielen Danck, alß zierlich Complement vor Ihro artigs Teütsch, allein thät man mich waß uff die Finger schmeissen allhie, wolte all Teütsch ich herauß sagen ...


Es ist fraglos, daß die Teutschen immer rückständig gewesen sind und der Französischen Culturspritzen bedurften. Herr von Leipnitz wünschte sich sehnlichst nach Paris, aber man hat ihn dort wohl unterschätzt - sonst wäre er liebend gern Frantzoß geworden (offensichtich sind die Teutschen im 21.Seculo immernoch etwas rückständig, sodaß sie des einen oder anderen Hinterntritts aus Brüssel bedürfen). Aber sei's drum, ich finde mich im aufklärerischen Dämmerlicht einigermaßen zurechte ...


Du weißt eventuell wie die Frauen sind: Allgemein herrscht das Vorurteil, wir wären schrecklich subjectiv (gefühlsbetont) und die Männer seien ach so objectiv (sachbezogen). Wenn man aber schaut, wer optimal mit Geld wirtschaftet, sicher fährt und auch sonst ziemlich bodenständig ist, sind das oftmals die Frauen. So habe ich mir keinen eigentlich hochtrabenden, sondern practischen Beruf in meinem Leben um 1700 gesucht (auch wenn ich vielleicht manchmal so klinge), denn ein Tanzmeister ist ja eigentlich ein pädagogischer und helfender - ansatzweise auch ein Heilberuf (motorisch Gestörte, Grimassirer, allgemein Verhaltensstörungen). Und für diesen Beruf brauche ich eine bodenständige Philosophie - eben keine hochfliegend Gedanken, welche den Boden flüchten (übrigens profitire ich selbst auch, denn andere sind in meinem Alter nicht mehr so in Schuß). Bodenständig heißt bei mir auch, mir einzugestehn, daß ich nicht alles gleichzeitig kann und deshalb bei meinem Leisten bleibe.


Vor Descartes habe ich respect, werde allerdings wohl nie Gelegenheit haben, tiefer in seine Gedanken einzusteigen. Begegnen konnte ich ihm leider nicht, denn er starb ja schon einige Jahre vor meiner Geburt. Was die galante Philosophie um 1700 angeht, so ist diese auch eine sehr practische, alltagstaugliche, die einem auch im 21.Jahrhundert hilft, auf dem Boden zu bleiben. Dagegen hatte ich mich vor 2 Jahren allerdings versündigt:


Verfasst am: Di Jan 02, 2007 4:57 pm Titel: "Aufklärung" in der galanten Ära?


Seit Monaten mache ich mir Gedanken über den Begriff "Aufklärung":


Wann mag er aufgekommen sein? Wenn er vielleicht auch erst in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts in 'Mode' kam: Wurde er vielleicht schon vorher verwendet - und zwar im eigentlichen Sinne der Aufklärung? Annähernd wie in der künftigen Ära der "Aufklärung", wo er einmal in aller Munde sein wird?


Nun habe ich den Frisch, jenes von mir vielcitierte Wörterbuch von 1919, wiedereinmal besuchen dürfen. Dabei dachte ich endlich an die Vocabel "aufklären". - Und siehe da: Meine Vermutungen lagen genau richtig!


http://fotos.web.de/demoiselle_amelise/Aufklaerung


Das ist freilich ein Segen für meine galante Philosophie, von dem ich künfig regen Gebrauch machen werde ...


Damit ist die Aufklärung in der SOCIETAS CVRIOSA angebrochen.


Reichlich an den Haaren herbei gezogen!
 
@ Ingeborg: Mir ist völlig schleierhaft, wie Du darauf kommst. Der 2. Absatz war Critik an weitverbreiteter Intoleranz in galanten Kreisen, welche galante Ideale absolut verriet.
Ich kenne Friedrich IV. von Dänemark nicht allzu genau, aber als Behinderten habe ich ihn nicht eingeschätzt. Ich vermutete eher, daß seine Schwierigkeiten erworben waren (erziehungsbedingt) und noch einigermaßen auszubügeln (dieser König hat in Holstein übrigens im Jahr 1700 einen Krieg angezettelt und sich dabei an der Civilbevölkerung vergangen).
Was meine Aussage über die harte Schule der Herren-Referenz angeht, war dies tatsächlich so: In galanten Kreisen pflegte man daran genau abzulesen, wie geschickt und agil jemand war. Motorische Mängel können durch Vernachlässigung cörperlicher Activität erworben werden und dann bleibt nur der umso härtere Weg des Aufarbeitens. Erwachsene lernen motorisches Geschick leider nicht so spielend leicht, wie Kinder. - Es gibt auch heute noch Familien, wo ein zuwenig cörperbetonter Geist herrscht. Deren Kinder werden leicht linkisch und können in der Jugend eigentlich nichts besseres dagegen tun, als gründlich tanzen zu lernen.
Im Falle einer Behinderung fühlte ich mich nicht competent. Ich habe aber immerhin einen Fall aus meiner Lernzeit vor Augen, wo ein unfallbedingter Kindheitshirnschaden im jungen Erwachsenenalter durch historischen Tanz sichtbar ausgeglichen wurde, wobei auch das Selbstbewußtsein zunahm. Diese Person fiel bei der Reverenz anfangs oft um, was nachher nicht mehr der Fall war.


[Mod] Ein Absatz mit sachlich falscher Darstellung, die behinderte Menschen verunglimpfte, wurde gelöscht! [/Mod]
 
Es gibt Leute, die versteckt und unterschwellig discriminiren. Das ist wohl der Grund, weshalb man hier recht streng ist und ich kann das aus der Warte auch voll unterstreichen.
Hinzu kommt, daß mein 'Rat- und Trainingsprogramm' für König Friedrich eigentlich unnötig war, weil es den thematischen Rahmen sprengte.
Ich gebe zu, daß ich mich längst verzettelt habe und bitte mich zu entschuldigen. Das Thema ist erschöpfend genug abgehandelt. Ich schreibe jetzt weiter in Fractur und auf Teutsch, was mein eigentliches Element ist ...
Muß vorher aber noch mein allerzierlichst Complement und höchsten Respect, ob des überaus civilisirten Forums ablegen, wo Menschlichkeit so hoch gehalten wird!
Demoiselle
 
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