Gandhi - Kampf ohne Gewalt

heinz

Aktives Mitglied
:cool: In der heutigen Zeit wird wieder soviel Blut vergossen, dass ich Euch die Person von Mahatma Gandhi näherbringen will.
Er wurde als sohn eines hohen Beamten in Rajkot 1869 geboren.
Schulzeit von 1879-1887.
Verheiratung mit Kastrbai Nakanji 1883.
Jurastudium In London von 1888-1891.Übersiedlung nach Südafrika 1n 1893.
Dort Gründung der Indischen Kongreßpartei 1894.
Aufbau eines indischen Ambulanzkorps im Burenkrieg durch Ghandi 1899.
Eröffnung einer eigenen Kanzlei 1903.
Beginn des Kampfes gegen den "Registration Act" 1907.
Großer Marsch nach Transvaal als Protest gegen die Rassengesetze 1913.
Rückkehr nach Indien 1915.
Aufruf zum Generalstreik 1919.
Massaker von Amritsar 1919.
Präsident der Kongreßpartei von 1920-1934.
Verurteilung Gandhis zu sechs Jahren Haft 1922.
Blinddarmerkrankung und vorzeitige Haftentlassung 1924.
Salzmarch 1930
Konferenz mit der Regierung in London 1931.
Gandhi witmet sich den Unberührbaren 1934.
Aufruf zum Kriegsboykott 1940.
Gandhi und die Kongreßführung in Haft 1942-1944.
Hungerstreik in Kalkutta als Protest gegen die Gewaltexzesse zwischen Hindus und Mosloms 1947.
Ermordung Gandhis in Dehli durch den Hindu-Fanatiker N.V. Godse am 30.1.1948.
 
Empfehlenswert ist auch Gandhis "Mein Leben"....


Natürlich war Gandhi einzigartig in Ideen und Taten. Gottseidank nicht was "Nachahmer" angeht (Martin Luther King z.b.; und als noch lebender Held: Nelson Mandela)
 
Ein sehr überwältigender Mann, der es echt mit allem Mittel versucht hat, die Welt zu verbessern, außer eben mit Gewalt, echt lobenswert, wenn ich das als kleiner Furz überhaupt sagen darf!
 
Lieber elda, Nelson Mandela hat versucht Ghandi nachzueifern.Ich habe seine Memoarien gelesen So wie Ghandi Indien von der britischen Herrschaft befreit hat, so ist es Mandala gelungen die Unabhängigkeit von Südafrika zu erreichen. :thx:
 
@Heinz,


Mandela hat aber dafür auch Gewalt angewendet, Ghandi hingegen hat jede Art von Gewalt stetst abgelehnt. Seine Strategie war der passive Widerstand, die er allen Widrigkeiten zum Trotz bis zur Unabhängigkeit Indiens durchgehalten hat.

Für diesen Akt der gewaltlosen Befreiung - die einzige Gewalt gegen Ghandi und seine Mitstreiter ging stets von den Engländern aus - verdient dieser Mann größte Hochachtung!

Gruß,

Andreas
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Jede Medaille hat zwei Seiten. Es lohnt sich immer, auch die andere Seite zu betrachten!
 
ganz_der_alte schrieb:
@Heinz,


Mandela hat aber dafür auch Gewalt angewendet
Gruß,
Andreas
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Jede Medaille hat zwei Seiten. Es lohnt sich immer, auch die andere Seite zu betrachten!

Lieber Andreas,
Du hast ja recht. Wobei die Gewaltanwendung von Mandela nicht bedeutend war. Solange er die Aktionen noch leiten konnte sind "nur" Sabotageakte gemacht worden. Er kam ja dann alsbald ins Gefängnis. Schließlich hat sich ihn die weiße südafrikanische Regierung als Verhandlungspartner ausgesucht. :rolleyes:

Gruß
Heinz
 
Ich fand es beachtlich, dass wenn ich in Indien Ghandi erwaehnt habe, dort viele Menschen schlecht von ihm gesprochen haben.
Desoefteren wurde die Tatsache der Befreiung Indiens und seine genialen Kampftaktiken (also Gewaltlosigkeit) einfach unter den Tisch gekehrt und es wurde ledliglich mit Wut erzaehlt, dass er fuer die Teilung Indiens verantwortlich ist.
Das halte ich fuer sehr kurzsichtig und undankbar !
 
udaipur99 schrieb:
Ich fand es beachtlich, dass wenn ich in Indien Ghandi erwaehnt habe, dort viele Menschen schlecht von ihm gesprochen haben.
Desoefteren wurde die Tatsache der Befreiung Indiens und seine genialen Kampftaktiken (also Gewaltlosigkeit) einfach unter den Tisch gekehrt und es wurde ledliglich mit Wut erzaehlt, dass er fuer die Teilung Indiens verantwortlich ist.
Das halte ich fuer sehr kurzsichtig und undankbar !



...das läuft wohl unter: Der Prophet im eignen Land....
 
"Gewaltlosigkeit ist die Waffe der Tapferen, die aus freien Stücken auf Gewalt verzichten. Sollte aber Gewaltloskeit als Deckmantel für Feigheit dienen, so würde ich die Gewalt wählen!"

Realist war er Trotz allem!
 
Gandhi lässt sich nur- wie jede Person- aus dem Kontext seiner Zeit verstehen.
(Im Westen gibt es ja eine sehr romantisierende Sicht Gnadhis, typisch dafür Attenbouroughs Film "Gandhi"- mehr eine Hagiographie als eine Biographie [obwohl Kingsley wirklich ein guter Schauspieler ist])

Gewatltlosigkeit konnte aber nur funktionieren, weil er es mit den Briten zu tun hatte, deren Position in Indien eigentlich sehr schwach war. Ein paar hunderttausend Briten regierten etliche Millionen Inder. Das funktionierte nur durh Methoden indirekter Herrschaft (ein großer Teil Indiens wurde weiter von indischen Fürsten regiert, mit britischen "Beratern").

Sobald die Inder ein gewisses Bewusstein für Gemeinsamkeit gegenüber den Briten entwickelten (man könnte es Nationalismus nennen), hatten die Briten langfristig keine Chance mehr. (Letztlich hat sich ja keine Kolonialmacht gegen eine Unabhängigkeitsbewegung behaupten können.)
Als indische Identifikationsfigur war Gandhi ideal: einerseits westlich gebildet, damit selbst ein Vertreter der indischen Elite- andrerseits religiöse Konzepten vor allem aus dem Hinduismus, die ihn auch für die Masse der Bevölkerung (Bauern) annehmbar machten.
(Und auch wenn Gandhi selbst für Gewaltlosigkeit war- die indische Unabhängigkeit war durchaus blutig, vor allem mit den Auseinandersetzungen im Punjab).

Ob seine Konzepte in vollem Umfang und immer durchführbar sind (und ob das im Ganzen wünschenwert ist) ... ich denke nicht. (Zum Beispiel war er auch für die Autarki des Dorfes und gegen Industrialisierung; weiterhin steht er vor allem in hinuistischer Tradition- aber in Indien gibtes nicht nur Hindus). Gewaltlosigkeit ist natürlich wünschenwert, aber eben nicht immer möglich. Ob Gewalt Sinn macht oder nicht, ergibt sich aus der Situation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr weise, lieber Saint Just, was Du da geschrieben hast. Wir sehen nur im Irak, dass anscheinend Gewalt zu nichts führt. Schade um das viele Blut, was vergossen wurde. Natürlich muß man sich gegen einen gewaltätigen Angriff wehren können, man sollte aber niemals als Erster Gewalt anwenden. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Sehr weise, lieber Saint Just, was Du da geschrieben hast. Wir sehen nur im Irak, dass anscheinend Gewalt zu nichts führt. Schade um das viele Blut, was vergossen wurde. Natürlich muß man sich gegen einen gewaltätigen Angriff wehren können, man sollte aber niemals als Erster Gewalt anwenden. :rolleyes:
Lässt sich zwischen Gewalt und Nicht-Gewalt eine scharfe Trennlinie ziehen? Gewalt beginnt für mich nicht erst dann, wenn jemand erschossen, gerädert, gepfählt, geköpft, gehängt usw. wird- sondern auch schon bei struktureller Gewalt: etwa Unterdrückung und Abhängigkeitsverhältnissen etwa zwischen Grundbesitzern und Schuldsklaven, höherer und niederer Kaste, Männern und Frauen, Deutschen und Asylanten ...

Gewalt führt zu nichts? Hat die Französische Revolution zu nichts geführt? Haben Befreiungskriege wie in Algerien, Mocambique, Vietnam zu nichts geführt?

Letztlich ist Gewalt ein politisches Mittel wie andere auch, mit Vor- und Nachteilen. Nur mit friedlichen Demonstrationen geht es halt nicht immer.
 
Außerdem darf bei der Gewaltlosigkeit Gandhis eines nicht vergessen werden. Seine Bewegung wurde von den Reichsten der reichen Inder finanziell unterstützt. Diese hätten ihr Geld auch in den gewaltsamen Kampf stecken können, dann hätte die Gewalt die Briten vertrieben und niemand würde über Gandhi reden. Aber nein, sie bevorzugten die Gewaltlosigkeit und machten damit Gandhi zu dem, was er wurde. Das kommt sogar in dem Film Attenbouroughs heraus.
Warum wollten nun die Superreichen Gewaltlosigkeit? Ganz einfach aus drei Gründen:
1. das Volk wurde nicht bewaffnet, und hatte nachher somit keine Machtmittel, den neuen indischen Staat mitzugestalten; 2. da nur das Blut der Unterschichten floß, die ihren Kopf für die Unabhängigkeit herhielten, blieben sie selbst verschont; und 3. da es somit keine militärische Auseinandersetzung wurde, sondern der Kolonialkonflikt auf der Stufe von Polizeiaktionen blieb, konnten mit den Briten weiterhin gute Geschäfte gemacht werden.
Diese Motivation darf bei der Diskussion um die Gewaltlosigkeit nicht vergessen werden. Das Geld der Reichen (genommen von den Armen natürlich) und das Blut der Armen schufen einen Staat zum noch größeren Nutzen der Reichen. Ob er auch den Armen und Unberührbaren nutzte? Dann wäre eine Mutter Theresa wohl überflüssig gewesen, isn't it?
 
Saint-Just schrieb:
Gewalt führt zu nichts? Hat die Französische Revolution zu nichts geführt? Haben Befreiungskriege wie in Algerien, Mocambique, Vietnam zu nichts geführt?

Letztlich ist Gewalt ein politisches Mittel wie andere auch, mit Vor- und Nachteilen. Nur mit friedlichen Demonstrationen geht es halt nicht immer.

Lieber Saint Just,
die französische Revolution führte zu einem Blutbad ohne gleichen in der Bevölkerung und hat im Endefekt Napoleon hervorgebracht, der ganz Europa mit Krieg überzog.
Vietnam war auch für die Kommunisten mit riesigen Verlusten verbunden und hat heute noch ein kommunistisches System.
Mocambique hatte einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg.
Algerien erlebt augenblicköich den blutigen Kampf der Islamisten gegen das herrschende System.
Deshalb löst Gewalt kein Problem, sondern schafft nur neue Probleme. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Lieber Saint Just,
die französische Revolution führte zu einem Blutbad ohne gleichen in der Bevölkerung und hat im Endefekt Napoleon hervorgebracht, der ganz Europa mit Krieg überzog.
Vietnam war auch für die Kommunisten mit riesigen Verlusten verbunden und hat heute noch ein kommunistisches System.
Mocambique hatte einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg.
Algerien erlebt augenblicköich den blutigen Kampf der Islamisten gegen das herrschende System.
Deshalb löst Gewalt kein Problem, sondern schafft nur neue Probleme. :rolleyes:
Hallo Heinz,

mit der Deiner Argumentation müssten wir weiter in der Steinzeit leben, denn die Entwicklung der Wissenschaft hat zu neuen Waffen bis zur Atombombe geführt.

Auch Gandhis gewaltloser Widerstand hat keineswegs alle Probleme in Indien gelöst. Eine Landreform hat es bis heute nicht gegeben- die Folge ist andauernde massive Ungleichheit auf deme Lande und der "People´s War" (d.h. bewaffnete Trupps von Bauern, die- gewaltsam- gegen Grundbesitzer kämpfen; die Grundbesitzer wiederum stellen ihre eigenen Paramilitärs auf). Und ich behaupte ja nicht, dass Gandhi als Person nicht tatsächlich beachtliches geleistet hat. Aber ich finde, man sollte sein Voraussetzungen beachten und ihn nicht kritiklos idealisieren- und genau das ist im Westen ohne allzugroße Sachkenntnis die Regel.

Außerdem wäre erst zu beweisen, dass die heutigen Probleme etwa Algeriens ursächlich an der Gewalt im Bürgerkrieg 1956(?) bis 1962 liegen (und nicht in der Politik zwischen den Jahrzehnten dazwischen).
Warum es per se ein Unglück sein soll, dass ein Land von einer KP regiert wird, ist mir schleierhaft.
Und dass Napoleon durch die Französische Revolution an die Macht gekommen ist, war mit Sicherheit nicht Absicht des Wohlfahrtsausschusses.

Die langfristigen Effekte von Handlungen sind kaum bis gar nicht vorherzusehen- schon gar nicht über Jahrzehnte hinweg. Die Alternative wäre, die Hände in den Schoß zu legen, und nichts zu tun. Aber selbst das kann unvorhergesehene Konsequenzen haben.

Wieso soll es falsch sein, gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu kämpfen, nötigenfalls eben auch mit Gewalt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Saint-Just schrieb:
Hallo Heinz,

Auch Gandhis gewaltloser Widerstand hat keineswegs alle Probleme in Indien gelöst. Eine Landreform hat es bis heute nicht gegeben- die Folge ist andauernde massive Ungleichheit auf deme Lande und der "People´s War" (d.h. bewaffnete Trupps von Bauern, die- gewaltsam- gegen Grundbesitzer kämpfen; die Grundbesitzer wiederum stellen ihre eigenen Paramilitärs auf). Und ich behaupte ja nicht, dass Gandhi als Person nicht tatsächlich beachtliches geleistet hat. Aber ich finde, man sollte sein Voraussetzungen beachten und ihn nicht kritiklos idealisieren- und genau das ist im Westen ohne allzugroße Sachkenntnis die Regel.
Gandhi hat zur Lösung von Problemen Gewaltlosigkeit gefordert, und hat gezeigt WIE und DAS es funktioniert. Und genau dafür verdient er Respekt. Was erwartest du noch mehr von einen Menschen? Du machst ihm zum Vorwurf, das nicht alle Probleme gelöst wurden? Hätte es seine Aufgabe sein müssen die Menschheit zu retten?

Außerdem wäre erst zu beweisen, dass die heutigen Probleme etwa Algeriens ursächlich an der Gewalt im Bürgerkrieg 1956(?) bis 1962 liegen (und nicht in der Politik zwischen den Jahrzehnten dazwischen).
Umgekehrt wird ein Schuh daraus, beweise das es nicht der Fall ist. Denn allein die Logik gebietet es, das die Gegenwart aus der Vergangenheit resultiert. Was kann das Instrument Gewalt, anderes bringen als Gewalt?

Warum es per se ein Unglück sein soll, dass ein Land von einer KP regiert wird, ist mir schleierhaft.
Und dass Napoleon durch die Französische Revolution an die Macht gekommen ist, war mit Sicherheit nicht Absicht des Wohlfahrtsausschusses.
Was willst du uns denn jetzt damit sagen? Was ist das Erfolgsergebnis?

Die langfristigen Effekte von Handlungen sind kaum bis gar nicht vorherzusehen- schon gar nicht über Jahrzehnte hinweg.
Dann erkundige dich doch mal, welche Wurzeln die meisten Kriege haben. Siehe Jugoslawienkrieg. Da ist nicht von Jahrzehnten, sondern von Jahrhunderten die Rede.

Die Alternative wäre, die Hände in den Schoß zu legen, und nichts zu tun. Aber selbst das kann unvorhergesehene Konsequenzen haben.
Die Alternative wäre der gewaltlose Kampf.

Wieso soll es falsch sein, gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu kämpfen,
Wieso sollte dies jemand behaupten?

nötigenfalls eben auch mit Gewalt?
Weil der Erfolg zu Wünschen übrig läst. Und der Preis, der dabei zu zahlen ist, zu hoch ist.
Ausserdem solltest du mit deiner Gewaltverherrlischung hier im Forum etwas aufpassen.

Gruß
Cassandra
 
Nun mal langsam: Unter Gewaltverherrlichung verstehe ich nun was völlig anderes.
Absoluter Käse so was.


Saint Just hat durchaus recht. Nicararagua, El Salvador, Kuba - ohne gewaltsame Revoltution wäre hier gar nichts gelaufen. Und wenn man die Menschen dort fragt: Sie sind stolz auf ihre Revolution.

Nicht jede Form des Widerstandes eignet sich für jede Situation.
 
Saint-Just schrieb:
Hallo Heinz,
mit der Deiner Argumentation müssten wir weiter in der Steinzeit leben, denn die Entwicklung der Wissenschaft hat zu neuen Waffen bis zur Atombombe geführt.

Auch Gandhis gewaltloser Widerstand hat keineswegs alle Probleme in Indien gelöst. Eine Landreform hat es bis heute nicht gegeben
Außerdem wäre erst zu beweisen, dass die heutigen Probleme etwa Algeriens ursächlich an der Gewalt im Bürgerkrieg 1956(?) bis 1962 liegen (und nicht in der Politik zwischen den Jahrzehnten dazwischen).
Warum es per se ein Unglück sein soll, dass ein Land von einer KP regiert wird, ist mir schleierhaft.
Und dass Napoleon durch die Französische Revolution an die Macht gekommen ist, war mit Sicherheit nicht Absicht des Wohlfahrtsausschusses.
Die langfristigen Effekte von Handlungen sind kaum bis gar nicht vorherzusehen- schon gar nicht über Jahrzehnte hinweg. Die Alternative wäre, die Hände in den Schoß zu legen, und nichts zu tun. Aber selbst das kann unvorhergesehene Konsequenzen haben.
Wieso soll es falsch sein, gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu kämpfen, nötigenfalls eben auch mit Gewalt?
Lieber Saint Just,
was ist an der Steinzeit schlecht und an der Atombombe gut? :confused: Dass man immer schrecklichere Waffen erfunden hat, beweist doch nur, dass der Mensch geistig über die Stufe der Steinzeit nicht hinaus gekommen ist.
Es war nicht Ghandies Ziel eine Bodenreform durch zu führen, sondern die befreiung vom brtischen Kolonialjoch.
Da Gewalt immer wieder gewalt erzeugt und keine Probleme löst, ist im Kampf gegen die franzosen vergessen worden, innere Reformen durch zu führen.
Es ist doch völlig egal, was Absicht des Wohlfahrtsausschußes war. Ein Napoleon ist aber für frankreich und Eiropa dabei herausgekommen. Es ist immer die Folge von Revolutionen, wenn sie nicht scheitern sollen, dass zum Schluß ein "starker Mann" dabei rauskommt. :rolleyes:
Weil, wo der Kommunismus die wirtschaftsornung bestimmt, es nicht wirtschaftlich voran geht. Siehe Nord-Korea, Cuba und die ehemalige DDR. China hat inzwischen ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, davon konnte ich mich selbst überzeugen.
Man soll gegen Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen, aber nicht mit Gewalt, weil diese nur wieder gewalt erzeugt.
Langfristuge Entwicklungen von Handlungen kann man voraussehen, da jede ausgeübte Gewalt eine Gegengewalt produziert. :rolleyes:
 
butterkeks schrieb:
Nun mal langsam: Unter Gewaltverherrlichung verstehe ich nun was völlig anderes.
Absoluter Käse so was.

Saint Just hat durchaus recht. Nicararagua, El Salvador, Kuba - ohne gewaltsame Revoltution wäre hier gar nichts gelaufen. Und wenn man die Menschen dort fragt: Sie sind stolz auf ihre Revolution.
Was ist denn gelaufen?
Ich meine von den vielen tausend Toten, Verwundeten, Vergewaltigungen, Weisenkindern, Vertriebenen und der schlechten Trinkwasserversorgung mal ganz abgesehen.
Die Infrastruktur ist bis heute nicht wieder aufgebaut, die Bevölkerungen leben in Armut:

El Salvador: Von 1980 bis 1991 kam es zu einem Bürgerkrieg, der am Ende rund 70.000 Tote, vorwiegend unter der Zivilbevölkerung, Tausende von Versehrten und Zerstörungen in Milliardenhöhe verursachte.
Armut: 21 % der Bevölkerung leben von weniger als 1 Euro pro Tag, 48,3 % unter der nationalen Armutsgrenze
Alphabetisierungsrate (über 15-Jährige): 78,7 %
Kindersterblichkeit (unter 5 Jahre): 3,4 %

Nicaragua: Der Bürgerkrieg hat etwa 40.000 Tote gefordert, rund ein Viertel der Einwohner Nicaraguas sind obdachlos, arbeitslos und leiden Hunger. Fachleute schätzen die Kriegsschäden auf 800 Millionen Dollar.
Armut: 50,3 % der Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze Alphabetisierungsrate (über 15 Jahre): 66,5 %
Kindersterblichkeit (unter 5 Jahre): 4,5 %


butterkeks schrieb:
Nicht jede Form des Widerstandes eignet sich für jede Situation.
Und so ganz Nebenbei, es waren die Terroristen (nicht die tausende Demonstranten) die für die Bürgerkriege verantwortlich zeigen.

Nicaragua:
Große Streiks der Bauarbeiter 1973/74, denen sich andere Gruppen anschlossen, führten im Dezember 1974 zu einem Zusammenschluß der bürgerlichen Opposition in der "Demokratischen Union für die Befreiung" UDEL, die vom oppositionellen Verleger der Tageszeitung "La Prensa", Pedro Joaquín Chamorro angeführt wurde.
Am 27. Dezember 1974 unternahmen die Sandinisten (Frente Sandinista de Liberación National, FSLN) einen spektakulären Überfall auf ein Bankett zu Ehren des US-Botschafters, in dessen Verlauf die Freilassung 14 politischer Gefangener erreicht wurde.
Ergebnis: Somoza antwortete daraufhin mit Kriegsrecht und harter Repression, nicht nur gegen die Guerilla, sondern auch gegen die Gewerkschaftsbewegung und UDEL.

Die Möglichkeit auf eine friedliche Revolution stolz zu sein, wurde den Menschen genommen.

Gruß
Cassandra
 
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