Geburtenjahrgang 1922; Zwangsrekrutierung?

Mitglied76238X

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Wurden männliche Staatsbürger geboren im Jahr 1922 in die Wehrmacht zwangseingezogen? Welche Möglichkeiten gab es, der Rekrutierung zu entgehen? Danke
 
Es gab Möglichkeiten, nicht in die Wehrmacht zu gehen. War aber meist damit verbunden, etwas anderes zu machen. Totalverweigerung ging nicht.
 
Der Geburtsjahrgang 1922 (rd 700.000 Männer) wurde im September 1941 in vollem Umfang zur Wehrmacht einberufen.

Siehe zB Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 5/I: Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs,
oder Absolon, oder Hildebrandt.

Ausnahmen 1941 waren Sonderfälle in der Wirtschaft, die "unabkömmlich" gestellt waren, oder nicht Taugliche, oder freiwillige Meldungen zur Waffen-SS.
 
Die Verweigerung des Wehrdienstes aus einer Reihe von Gründen stand am Anfang der Verweigerung. Mit Voranschreiten des Krieges nahm die Anzahl der Fahnenflucht zu.

Die Gesamtzahl der verurteilten Fahneflüchtigen lag zwischen 35.000 und 40.000. Dabei erfolgte nach 1943 eine deutliche Progression in der Zahl der Fahnenfluchten (vgl. Ziemann, S. 594)

Die Motive waren vielschichtig, teils religiöser Natur aber auch explizite politische Begründungen als Widerstand gegen das NS-Regime.

Ziemann, Benjamin (2012): Fluchten aus dem Konsens zum Duchhalten. Ergebisse, Probleme und Perspektiven der Erforschung soldatischer Verweigerungsformen in der Wehrmacht 1939-1945. In: Rolf-Dieter Müller und Hans-Erich Volkmann (Hg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Sonderausg. München: Oldenbourg , S. 589–613.
 
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