Gedicht zu Friedrich dem Großen

Evan

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Hallo,

ich schreibe momentan an einer Facharbeit zu Friedrich dem Großen, wie ihn die Zeitgenossen sahen.
Anlässlich dazu muss ich ein Gedicht analysieren, nur muss ich wahrlich zugeben, dass es sich als so ziemlich schwer erweist, ein Gedicht über Friedrich von einem Dichter zu finden, der auch noch in dessen Zeit oder wenigstens paar Jahre später gelebt hat.
Im Internet habe ich jetzt ein Gedicht von Novalis gefunden. Jedoch ist mir das Gedicht ehrlich gesagt etwas zu wacker, da er nur gerade mal in der 3. Strophe wirklich etwas, und dann auch nur sehr prägnant, über Friedrich II. äußert.
Könntet ihr mir vielleicht euren Rat geben, an welchen Stellen es genau angebracht wäre zu analysieren, was der Dichter über Friedrich denkt bzw. wie er ihn sieht? :grübel:
Oder kennt jemand vielleicht noch ein anderes Gedicht über Friedrich?
Zudem suche ich noch einen kurzes Zitat vom Volk, wie sie ihn sahen. Bzw. viele hatten ja damals die Hoffnung, dass nun ein "Philosophenkönig" den Thron endlich besteigen würde, aber gibt es hierfür ein genaues Zitat? Im Internet und auch sämtlichen Büchern konnte ich keins zu finden :(

An Friedrich II.
Noch spät zogst du dein Schwert zum Schützen
Der deutschen Freiheit gegen Habsburgs Dräun
Noch einmal ließest du es furchtbar blitzen
Doch stecktest du es bald als Sieger ein.

Du kröntest durch ein würdig Ende
Den Fürstenbund den tatenreichen Lauf,
Du einigtest so vieler Fürsten Hände
Und halfst so deutscher Freiheit völlig auf.

Und bald beseligt von der Freude
Dein ganzes Land durch dich beglückt zu sehn
Geliebt, geehrt und unbenagt vom Neide
Starbst du, man sah dich froh zum Ewgen gehn.

Und aller Edlen Augen blickten
Betränt dir nach voll Kummer und der Dank
Den alle dir so innig heiß nachschickten
War dir gewiß der beste Lobgesang.

Vielleicht als unser Engel schützest
Du nun dein weinendes verwaistes Land
Und greifet es ein stolzer Feind an blitzest
Du gegen ihn mit starker Seraphs-Hand.

Drum großer Friedrich o verzeihe
Sang ich ein Lied das dein [un]würdig ist
Und soll ich es mit Würde, o so leihe
Mir deinen Geist den keine Grenze schließt.

Novalis
 
Hallo,

ich schreibe momentan an einer Facharbeit zu Friedrich dem Großen, wie ihn die Zeitgenossen sahen.
Anlässlich dazu muss ich ein Gedicht analysieren, nur muss ich wahrlich zugeben, dass es sich als so ziemlich schwer erweist, ein Gedicht über Friedrich von einem Dichter zu finden, der auch noch in dessen Zeit oder wenigstens paar Jahre später gelebt hat.
Im Internet habe ich jetzt ein Gedicht von Novalis gefunden. Jedoch ist mir das Gedicht ehrlich gesagt etwas zu wacker, da er nur gerade mal in der 3. Strophe wirklich etwas, und dann auch nur sehr prägnant, über Friedrich II. äußert.
Könntet ihr mir vielleicht euren Rat geben, an welchen Stellen es genau angebracht wäre zu analysieren, was der Dichter über Friedrich denkt bzw. wie er ihn sieht?

Oder kennt jemand vielleicht noch ein anderes Gedicht über Friedrich?

An Friedrich II.

Noch spät zogst du dein Schwert zum Schützen
Der deutschen Freiheit gegen Habsburgs Dräun
Noch einmal ließest du es furchtbar blitzen
Doch stecktest du es bald als Sieger ein.
Die Stelle ist doch ziemlich aussagekräftig. Was meinst Du wohl, was damit gemeint ist?

Bei Gleim findet man einige Werke aus der Zeit mit Friedrich u.a. zum Gegenstand. An die Interpretation musst Du freilich selber gehen.
Hier ein Beispiel: Gleim, Johann Wilhelm Ludwig, Gedichte, Preußische Kriegslieder, An die Kriegesmuse - Zeno.org
 
Ich weis das du ein Gedichts suchst, aber dieses Buch: "Der Kampf um Kronprinz Friedrich Wolff gegen Voltair" von Johannes Bornisch, LANDT-Verlag, wirft ein ganz neues Licht auf die Jugend Friedrichs. Es zeigt wie ein politischer Kampf mit philosophischen Waffen geführt wurde.
 
In dem Gedicht wird Friedrich wie ein Held dargestellt den jeder mag, also wird eigentlich nur positives über ihn erzählt. Und der Dichter wird ja wohl kaum ein positives Gedicht über Friedrich schreiben, wenn er ihn nicht mochte, ich denke das ist ja mal klar. Im Gedicht wird in der ersten Strophe als relativ kämpferisch dargestellt. Laut Gedicht, hat er auch dafür gesorgt, dass die Fürsten sich vertragen und damit hat er wiederum dafür gesorgt das Frieden in seinem Reich bleibt. In Strophe vier wird sichtbar, das so mancher um ihn getrauert hat und man trauert ja auch nicht sehr um einen wenn man ihn verabscheut. Danach wird noch einmal Hoffnung in ihn gesetzt das er sein Land wie ein Held auch noch als "Engel" verteidigt. Ich denke, das ist erst einmal das Gröbste.Jetzt wo du weißt was genau passiert kannst du es ja noch einmal SORGFÄLTIG durch arbeiten.:) Also, ich denke nicht das du ein anderes Gedicht brauchst. Wenn du dich ein bisschen mit dem hier beschäftigst wird es all deine Fragen beantworten.Viel Glück dabei!

LG Teddy:winke:
 
Wenn du noch was zeitgenößisches brauchst:
Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Preußische Kriegslieder, 1758

"Krieg ist mein Lied! Weil alle Welt
Krieg will, so sei es Krieg!
Berlin sei Sparta! Preußens Held
Gekrönt mit Ruhm und Sieg!

Gern will ich seine Thaten thun;

Die Leier in der Hand,
Wenn meine blut'gen Waffen ruhn,
Und hangen an der Wand.

Auch stimm' ich hohen Schlachtgesang

Mit seinen Helden an,
Bei Pauken und Trompetenklang,
Im Lärm von Roß und Mann;

Und streit', ein tapfrer Grenadier,

Von
Friedrichs Mut erfüllt!
Was acht' ich es, wenn über mir
Kanonendonner brüllt?

Ein Held fall' ich; noch sterbend droht

Mein Säbel in der Hand!
Unsterblich macht der Helden Tod,
Der Tod fürs Vaterland!"


Wie man vielleicht erkennen kann, handelt es sich um ziemlich aggressiven preußischen Patriotismus. "Friedrich" taucht dort alle paar Verse auf. Hier z.B. als Volltext:
http://www.zeno.org/Literatur/M/Gleim,+Johann+Wilhelm+Ludwig/Gedichte/Preu%C3%9Fische+Kriegslieder
(zum zitieren ist Google Books natürlich besser)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke an alle, das ihr mir so schnell geantwortet habt :)

Also, Brissotin, das von Gleim ist wirklich sehr gut, aber leider ziemlich umfangreich und auch für mich sehr schwer verständlich :(

An Teddy: Vielen lieben Dank! Ich brauchte hierfür irgendwie einen richtigen Anstoß.
Ich muss es auch nicht sehr ausführlich anlaysieren, der Schwerpunkt liegt ja darin, Stellen in diesem Gedicht zu finden, wie eben der Dichter, in dem Fall Novalis, Friedrich den Großen sah/ empfand/ was er über ihn dachte ... ect. . In diesem Fall, so sind wir uns beide sehr einig, dass hierfür besonders die 3. Strophe, die 4. Strophe sowie die 5. Strophe sehr gut geeignet wären. :) Ich finde auch, dass besonders in der 5. Strophe, wo Friedrich auch noch als Engel das Land verteidigen soll, sehr interessant.

DerAdel: Merci! Das werde ich mir mal genauer zu Gemüte ziehen :)

AnDro, auch dir meinen besten Dank, nur verbleibe ich nun wohl doch mit dem Gedicht von Novalis.

Liebe Grüße an alle!
Evan
 
Hast Du Dir schonmal darüber Gedanken gemacht, was hier mit der "deutschen Freiheit" gemeint ist?

Ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, Dich mit dem Thema "Fürstenbund" zu beschäftigen. Dieser kennzeichnete zusammen mit dem bayerischen Erbfolgekrieg die letzten 10 Jahre der Regierung Friedrich II. außenpolitisch.
 
Freut mich das ich dir helfen konnte Evan :)
Ja du hast recht, das mit dem Engel ist wahrlich interessant..
aber wenn ich ehrlich bin schreibe ich lieber selbst Gedichte,
als sie zu analysieren. Dabei war dies ein echt tolles.

LG Teddy
 
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