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Ich kenne dazu die Darstellung JHWH sei ursprünglich "nur" ein Kriegsgott gewesen, und im Zuge der Kriege, quasi zum alleinigen Gott aufgestiegen.a) es gibt Altertumswissenschaftler, die der Auffassung sind, dass die Etablierung des jüdischen Monotheismus mit der babylonischen Gefangenschaft zusammenhängt. Ich weiß nicht, inwieweit das opionio communis ist, aber wenn dem so ist, dann steht die Entstehung der jüdischen Religion in Zusammenhang mit Mesopotamien - aber natürlich gab es bereits Israeliten, die in die babylonische Gefangenschaft gerieten. Die Bibel erzählt uns die Geschichte so, als sei das Judentum bereits zuvor monotheistisch gewesen, trotzdem es immer wieder polytheistische Tendenzen gab, die aber natürlich verurteilt werden.
Ich kenne dazu die Darstellung JHWH sei ursprünglich "nur" ein Kriegsgott gewesen, und im Zuge der Kriege, quasi zum alleinigen Gott aufgestiegen.
Rudolf Augstein:
Nahezu unbekannt ist der heutige wissenschaftliche Kenntnisstand über das jüdische Gottesbild, das bekanntlich auch Christen und Muslime übernommen haben. Jahwe, der Einzige und allerhöchste Schöpfer der Welt, war ursprünglich ein von Nomaden verehrter Berggott, der später die Göttin Ashera zur Frau nahm. Jahrhunderte lang verehrten auch die jüdischen Stämme mehrere Götter.
Pogrome gabs in der islamischen Welt natürlich auch, aber meist verweist der Hintergrund auf nicht rein religiöse, sondern zusätzlich politische Motive (im bekannten Pogrom von Granada spielte die Tatsache, dass ein jüdischer Mitbürger die Rolle des Wesirs - also salopp formuliert des "Regierungschefs" - innehatte, sicher nicht nur eine theologische Rolle; im christlichen Europa findent sich eine entsprechende Machtstellung für Andersgläubige während dieser Zeiten übrigens wohl kaum).
Rein theologisch betrachtet genossen Juden und Christen unter muslimischer Herrschaft als Buchreligionen religiöse Toleranz, aber das ist ja an und für sich keine gänzlich neue Erfindung gewesen.Meiner Meinung nach (kein irgendwie ausgewiesener Experte zu diesem Thema; bitte Goldwaagen zuhause lassen!) war die jüdisch-muslimische Beziehung - vor allem, wenn man sie mit der christlich-jüdischen vergleicht, eher "harmonisch". Rein theologisch fallen Juden und Christen islamisch unter "Buchreligionen"
Die Zoroastrier und in Indien sogar die Hindus wurden pragmatisch auch als "Leute des Buches" eingeordnet, obwohl das besonders im Fall des Hinduismus schon seeeehr großzügig ist.Also waren die muslimischen Herrscher lange bereits um ihrer selbst Willen dazu gezwungen ihre Politik auch an praktischen Leitlinien zu orientieren, die darauf zielten theoretisch bestehende "Toleranz" (Das Wort Toleranz immer mit Vorbehalt, immerhin ließen sich die muslimischen Herrscher das genau so bezahlen, wie die Christlichen) in der Praxis tatsächlich auch zu gwähren.
Wahrscheinlich zum Teil (aber das ist nur Mutmaßung von mir, die ich ad hoch nicht nachweisen kann, dazu müsste man sich vor allem die Persischen Reiche und später das Mogulreich näher anschauen) sogar über den theologischen Ansatz hinausgehend gegenüber Religionen, die keine "Buchreligionen" im klassischen Sinne waren.
Das Pogrom von Granada fand 1066 statt, das Kalifat von Córdoba bestand seit 1008 de facto, 1031 de iure nicht mehr. 1013 hatten sich die Ziriden von Granada in Ilbîra, dass sie von ihrem umayyadischen Kalifasprätendenten erhielten, festgesetzt, sie verlegten die Hauptstadt von Ilbîra nach Garnâta al-Yahûd (Granada). Bâdis ibn Zîrî holte sich aus Málaga den jüdischen Gewürzhändler Shelomo Ibn Nagrila, der später den Titel ha-Nagid (hebr. der Fürst) trug, dieser wurde zum dhu-l-wazîratayn, zum 'Inhaber beider Ministerämter', zum Minister der Feder und des Schwertes, sprich, er war oberster General und Diplomat von Bâdis. Also Shelomo strab, beerbte ihn sen Sohn Jehosef ibn Nagrila.Unqualifizierte, laienhafte Bemerkung von meiner Seite:
Der "Regierungschef" ist sehr wahrscheinlich etwas übrtrieben:
"In al-Andalus, the Umayyad Caliphs of Córdoba appointed a varying number of viziers, as heads of departments in the bureaucracy, ministers with specific tasks, and royal councillors; at one point, in 1008, there were as many as 29 viziers at the same time. Unlike the Islamic east, the senior office of the Umayyad state was that of the chamberlain (hajib).[13] "
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Vizier - Wikipedia
en.wikipedia.org
Bei einem "Wesir" scheint es sich bei den Umayyaden eher um einen Kreis von Beratern und salopp gesagt, vielleicht "Ressortchefs" gehandelt zu haben, als um einen faktischen Regierungschef.
Als die Portugiesen in Calicut landeten, sollen sie Hindutempel für christliche Kirchen, die Statuen für Heiligenstatuen gehalten haben.Die Zoroastrier und in Indien sogar die Hindus wurden pragmatisch auch als "Leute des Buches" eingeordnet, obwohl das besonders im Fall des Hinduismus schon seeeehr großzügig ist.
Die ganze Heiligenvereherung in der katholischen Kirche hat ja auch durchaus Anklänge an Polytheismus.Als die Portugiesen in Calicut landeten, sollen sie Hindutempel für christliche Kirchen, die Statuen für Heiligenstatuen gehalten haben.
Baruch schrieb:2,24 Doch wir hörten nicht auf deine Weisung, dem König von Babel untertan zu sein. Da hast du deine Worte in Kraft gesetzt, die du durch deine Diener, die Propheten, gesprochen hast, dass man die Gebeine unserer Könige und die Gebeine unserer Väter aus ihrer Grabstätte holen werde.
Baruch 6 bzw Brief des Jeremias schrieb:6,3 Nun werdet ihr in Babel Götterbilder aus Silber, Gold und Holz sehen, die man auf den Schultern trägt und die den Völkern Furcht einflößen.
6,7 Ein Handwerker hat ihnen eine glatte Zunge angefertigt; sie selbst wurden mit Gold und Silber überzogen; doch sind sie Fälschungen und können nicht reden.
6,8 Wie für ein Mädchen, das Schmuck liebt, nimmt man Gold
6,9 und fertigt Kronen für die Häupter ihrer Götter. Manchmal nehmen aber die Priester Gold und Silber heimlich von ihren Göttern weg und verwenden es für sich selber; sie geben davon auch den Dirnen in der Kammer.
6,42 Die Frauen aber sitzen, mit Schnüren umwunden, an den Wegen und lassen Kleie in Rauch aufgehen.
6,43 Sobald nun eine aus ihrer Mitte von einem Vorübergehenden mitgenommen worden ist und sich ihm hingegeben hat, schmäht sie ihre Nachbarin, weil diese nicht gleich ihr für würdig befunden und ihre Schnur noch nicht zerrissen wurde.
6,58 Besser ist darum ein König, der seine Stärke zeigt, besser ein nützliches Hausgerät, das der Besitzer brauchen kann, als solche trügerischen Götter; besser im Haus eine Tür, die das, was drinnen ist, schützt, als solche trügerischen Götter; besser im Königspalast eine hölzerne Säule als solche trügerischen Götter.
Judit schrieb:3,8 Doch er ließ alle ihre Kulthöhen zerstören und ihre Götterhaine umhauen. Ihm war die Macht gegeben, alle Götter der Erde zu vernichten. Alle Völker sollten nur Nebukadnezzar verehren und alle Stämme und Nationen ihn als Gott anrufen.
6,2 Gibt es denn überhaupt einen Gott außer Nebukadnezzar?
Unter dem Patriarchat der Familie des R. Hillel (2.–3. Jh. n. Chr.) führten die sozialen und religionsgesetzlichen Herausforderungen des röm. Reiches zu einer »auswählenden Redaktion und literarischen Fixierung der sogenannten ›mündlichen Tora‹, der (religions) gesetzlichen Überlieferungen, die man als verbindlich festgelegt wissen wollte« (J. Maier). Diese »tannaitische« (pharisäisch-rabbinische) Lehrtradition basierte auf einer Auslegung und Aktualisierung der Tora in der Halacha (»Weg«), der übrigen Schriften in ausgestaltenden »Erzählungen« (Haggada) und wurde in der Mischna (»Lehre«) zusammengestellt. Die weiteren Lehrdiskussionen der folgenden Rabbinen-Generation (»Amoräer«) wurde in der Gemara (»Vollendung, erlernte Tradition«) kodifiziert und abschließend (im 3.–6. Jh. n. Chr.) mit der Mischna zum babylonischen und Jerusalemer Talmud (»Studium«) komponiert.
Ist das wirklich zeitgenössisch belegt? Den "Assyrerkönig Nebukadnezzar" aus dem Buch Judit hätte ich ja eher mit dem Makedonenkönig des Alexanderromans verglichen, also einer frei ausgestalteten Figur, die lose auf einer bekannten historischen Persönlichkeit basiert.Wer weiß, vielleicht waren es auch Herrscher die erkannt haben, dass der Götzendienst für ihre Person abträglich ist und bei diesem Monotheismus handelt es sich um einen fehlgegangen oder nicht vollendeten Versuch sich selbst zu vergöttern.
3,8 Doch er ließ alle ihre Kulthöhen zerstören und ihre Götterhaine umhauen. Ihm war die Macht gegeben, alle Götter der Erde zu vernichten. Alle Völker sollten nur Nebukadnezzar verehren und alle Stämme und Nationen ihn als Gott anrufen.
6,2 Gibt es denn überhaupt einen Gott außer Nebukadnezzar?
Fällt mir von Nebukadnezzar nichts ein, in seinen Texten die ich kenne verwendet er nicht den Gottestitel für sich wie das die assyr. Herrscher öfter taten. Aber auch wenn das jemand erfindet dann nicht aus Jux und Tollerei, sondern dann hat es wohl einen Grund.Ist das wirklich zeitgenössisch belegt? Den "Assyrerkönig Nebukadnezzar" aus dem Buch Judit hätte ich ja eher mit dem Makedonenkönig des Alexanderromans verglichen, also einer frei ausgestalteten Figur, die lose auf einer bekannten historischen Persönlichkeit basiert.
398 schrieb:Vielmehr müssen wir uns das Walten Gottes ähnlich dem des Großkönigs vorstellen. War doch der Hofstaat des Kambyses, des Xerxes und des Dareios in so großartiger Weise eingerichtet, daß er den Gipfel der Hoheit und Erhabenheit erreichte. Der Herrscher selbst thronte, wie man berichtet in Susa oder Ekbatana, für jedermann unsichtbar, in einem wunderbaren Palaste, dessen Inneres von Gold, Elektron und Elfenbein strahlte. Da gab es viele Torgebäude, nach dem andern, und viele Vorhöfe, die durch viele Stadien voneinander getrennt waren; eherne Tore und mächtige Mauern schützten das Ganze. Dazu waren die vornehmsten und erprobtesten Männer berufen, die einen in der unmittelbaren Umgebung des Königs als seine Lanzenträger und seine Bedienung, andere als Wächter der einzelnen Höfe, als Torhüter und sogenannte Horcher, auf daß der König selbst, der Herr und Gott - denn so ward er angeredet - alles sähe und alles hörte. Gesondert von diesen waren andere angestellt, Verwalter der Staatseinkünfte, Anführer im Kriege und auf der Jagd, Empfänger der dargebrachten Geschenke und Beamte für alle übrigen Geschäfte, die der Bedarf des königlichen Haushaltes mit sich bringt.
Und die gesamte Herrschaft über Asien, die gen Abend bis zum Hellespont, gen Morgen bis zum Indus reichte, hatten unter sich Feldherren, Statthalter und Könige nach Völkern verteilt - auch sie Knechte des Großkönigs, denen wieder andere wie Dauerläufer, Späher, Boten, Wächter und Wärter der Feuerzeichen untergeordnet waren.
keiner las
so Offenbares je in einem Buche-,
(was hülfts, daß ich nach einem Namen suche):
das Unermeßliche kam in das Maß
der Opferung.- Oh sieh, was ist Besitz,
solang er nicht versteht, sich darzubringen?
Die Dinge gehen vorüber. Hülf den Dingen
in ihrem Gang. Daß nicht aus einem Ritz
dein Leben rinne. Sondern immerzu
sei du der Geber. Maultier drängt und Kuh
zur Stelle, wo des Königs Ebenbild,
der Gott, wie ein gestilltes Kind, gestillt
hinnimmt und lächelt. Seinem Heiligtume
geht nie der Atem aus. Er nimmt und nimmt,
und doch ist solche Milderung bestimmt,
daß die Prinzessin die Papyros-Blume
oft nur umfaßt, statt sie zu brechen.-
Hier
sind alle Opfer-Gänge unterbrochen,
der Sonntag rafft sich auf, die langen Wochen
verstehn ihn nicht. Da schleppen Mensch und Tier
abseits Gewinne, die der Gott nicht weiß.
Geschäft, mags schwierig sein, es ist bezwinglich;
man übts und übts; die Erde wird erschwinglich,-
wer aber nun den Preis giebt, der giebt preis.
Naja, im konkreten Fall geht es ja darum, dass keiner der anderen Götter imstande war, sein Volk zu retten, während JHWH dies sogar durch die Hand einer Frau gelang. Der Grund dürfte also in der Aussageabsicht des Buchs Judit zu suchen sein, nicht in der realen Persönlichkeit Nebukadnezzars, der zur Entstehungszeit des Werkes ja auch schon mehrere hundert Jahre tot war.Fällt mir von Nebukadnezzar nichts ein, in seinen Texten die ich kenne verwendet er nicht den Gottestitel für sich wie das die assyr. Herrscher öfter taten. Aber auch wenn das jemand erfindet dann nicht aus Jux und Tollerei, sondern dann hat es wohl einen Grund.
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