Hans forscht
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So langsam beißt sich hier die Katze der political correctness aber wirklich in den Schwanz und das hat Jürgen unfreiwillig auf den Punkt gebracht: Erst sagt er, es gäbe keine Menschenrassen, dann, wir gehörten aller einer und der selben Rasse an (Übernahme eines auch schon im Englischen widersinnigen Konzepts, "the human race"), um schließlich festzustellen, daß sich nun eine begriffliche Lücke auftut, für die wir mal eine geeignete Bezeichnung suchen sollten.
Das Problem besteht also offensichtlich nicht im Begriff sondern in der Färbung des Begriffs in Richtung Stigmatisierung. Angewandt auf das Problem der Benennung des Konzepts, daß ich der Einfachheit und Klarheit halber mit "Menschenrassen" bezeichnen würde ist nicht, daß es "Menschenrassen" gibt, sondern daß es Leute gibt, die andere deswegen benachteiligen oder gering achten.
Sprachlich gleichartige Probleme haben übrigens die Amerikaner z.B. mit Haushaltshilfen. Wie mir damals eine ältere amerikanische Tante erklärte, verbrauchen sich die immer neuen Worte, wie "servant", "helping hand", etc. jeweils nach wenigen Jahren, weil es dann doch wieder nach "Negersklave hilft im Haushalt" klingt. Das liegt aber sicherlich weder am Klang noch an der Ableitung eines Wortes wie "helping hand". Ich persönlich finde es auch affig, das man heute "Friseurin" mithin also haareschneidender-Mann-Frau sagen soll, während Friseuse keinen Zwitter sondern haareschneidende-Frau klar bezeichnen würde.
Nehmt den Worten ihr Stigma, und sprecht über Konzepte mit klaren Worten!
Nach diesem Exkurs zum Thema Euphemismen kontra Prägnanz der Wortwahl nun zur Begrifflichkeit selbst.
Wenn alle Menschen eine Rasse darstellen würden frage ich mich, zu welcher Art wir dann gehören. Wir müßten dann mit den Mitgliedern dieser Art, die nicht unserer Rasse angehören voll fortpflanzungsfähig sein. Wenn nun Jürgen zitiert "Die Festlegung, dass alle Menschen, die fortpflanzungsfähige Nachkommen zeugen können auch zur selben Rasse gehören begrüsse ich mit Freude" muß er nur noch das Wort "Rasse" durch "Art" ersetzen und bewegt sich wieder innerhalb der Logik der Biologie.
Rena8 meinte vorher: "Sehr eingängig fand ich die kürzlich gelesene Begründung:
Rasse eignet sich als Begriff für eine zielgerichtete Auslese von einigen erwünschten Eigenschaften bei Nutztieren und -Pflanzen durch den Menschen.
Da Menschen sich nicht züchten lassen, ist der Rassebegriff auf uns nicht anwendbar."
Was hier beschrieben wird sind Zuchtrassen, ein durchaus interessantes Phänomen in der Domestizierung (man könnte es auch Versklavung nennen) anderer Tiere und Pflanzen durch die Angehörigen der menschlichen Art.
Neben Zuchtrassen gibt es aber sicherlich auch natürlich entstandene Rassen. Diese müßten also deutliche Unterscheidungsmerkmale aufweisen, ohne daß eine biologische Fortpflanzungsbarriere zwischen ihnen besteht. Entstehen werden solche Rassenunterscheidungen wohl durch geografische Barrieren. Ob sie auch durch andere Faktoren entstehen, wäre eine interessante Frage, z.B. durch Präferenzen in der Wahl von Sexualpartnern.
Der Rassebegriff hat m.E. nur ein einziges faktisches Problem, jenseits aller weltanschaulichen Probleme: Es fehlt ein so klares Kriterium, wie das zur Unterscheidung von Arten. Allerdings wäre ich mir auch nicht sicher, daß die Artgrenze so hart ist, wie sie erscheint. Es mögen ja einige Angehörige einer Art mit einigen Angehörigen einer anderen Art noch fortpflanzungsfähig sein, während sie es jeweils mit der Masse der Angehörigen der anderen Art nicht sind.
Das Problem besteht also offensichtlich nicht im Begriff sondern in der Färbung des Begriffs in Richtung Stigmatisierung. Angewandt auf das Problem der Benennung des Konzepts, daß ich der Einfachheit und Klarheit halber mit "Menschenrassen" bezeichnen würde ist nicht, daß es "Menschenrassen" gibt, sondern daß es Leute gibt, die andere deswegen benachteiligen oder gering achten.
Sprachlich gleichartige Probleme haben übrigens die Amerikaner z.B. mit Haushaltshilfen. Wie mir damals eine ältere amerikanische Tante erklärte, verbrauchen sich die immer neuen Worte, wie "servant", "helping hand", etc. jeweils nach wenigen Jahren, weil es dann doch wieder nach "Negersklave hilft im Haushalt" klingt. Das liegt aber sicherlich weder am Klang noch an der Ableitung eines Wortes wie "helping hand". Ich persönlich finde es auch affig, das man heute "Friseurin" mithin also haareschneidender-Mann-Frau sagen soll, während Friseuse keinen Zwitter sondern haareschneidende-Frau klar bezeichnen würde.
Nehmt den Worten ihr Stigma, und sprecht über Konzepte mit klaren Worten!
Nach diesem Exkurs zum Thema Euphemismen kontra Prägnanz der Wortwahl nun zur Begrifflichkeit selbst.
Wenn alle Menschen eine Rasse darstellen würden frage ich mich, zu welcher Art wir dann gehören. Wir müßten dann mit den Mitgliedern dieser Art, die nicht unserer Rasse angehören voll fortpflanzungsfähig sein. Wenn nun Jürgen zitiert "Die Festlegung, dass alle Menschen, die fortpflanzungsfähige Nachkommen zeugen können auch zur selben Rasse gehören begrüsse ich mit Freude" muß er nur noch das Wort "Rasse" durch "Art" ersetzen und bewegt sich wieder innerhalb der Logik der Biologie.
Rena8 meinte vorher: "Sehr eingängig fand ich die kürzlich gelesene Begründung:
Rasse eignet sich als Begriff für eine zielgerichtete Auslese von einigen erwünschten Eigenschaften bei Nutztieren und -Pflanzen durch den Menschen.
Da Menschen sich nicht züchten lassen, ist der Rassebegriff auf uns nicht anwendbar."
Was hier beschrieben wird sind Zuchtrassen, ein durchaus interessantes Phänomen in der Domestizierung (man könnte es auch Versklavung nennen) anderer Tiere und Pflanzen durch die Angehörigen der menschlichen Art.
Neben Zuchtrassen gibt es aber sicherlich auch natürlich entstandene Rassen. Diese müßten also deutliche Unterscheidungsmerkmale aufweisen, ohne daß eine biologische Fortpflanzungsbarriere zwischen ihnen besteht. Entstehen werden solche Rassenunterscheidungen wohl durch geografische Barrieren. Ob sie auch durch andere Faktoren entstehen, wäre eine interessante Frage, z.B. durch Präferenzen in der Wahl von Sexualpartnern.
Der Rassebegriff hat m.E. nur ein einziges faktisches Problem, jenseits aller weltanschaulichen Probleme: Es fehlt ein so klares Kriterium, wie das zur Unterscheidung von Arten. Allerdings wäre ich mir auch nicht sicher, daß die Artgrenze so hart ist, wie sie erscheint. Es mögen ja einige Angehörige einer Art mit einigen Angehörigen einer anderen Art noch fortpflanzungsfähig sein, während sie es jeweils mit der Masse der Angehörigen der anderen Art nicht sind.