Gentry und "enclosure"

Marcus86

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Hallo miteinander

Ich habe mal eine Frage zwecks des englischen Niederadels (Gentry) und deren Einfluss auf die Entwicklung der Industrialisierung.

Da sich kapitalistische Gesellschaften durch ein steigendes Masseneinkommen auszeichnen, würde mich interessieren inwiefern der englische Niederadel mit dazu beigetragen hat, das es zu keiner Übermonopolisierung der Böden im 15./16. Jahrhundert kam und somit vielen Bauern ein Einkommen ermöglichte.
 
Leider weiß ich nicht, worauf du hinaus willst. :S
Die Industrialisierung hatte ja nicht viel mit Grundbesitz zu tun. Da ging es um Händler und Frabrikanten. Schon um 1790 waren in England mehr als 3/4 des Bodens von Pachtbauern bewirtschaftet.

Was meinst du also in diesem Zusammenhang mit Monopolisierung?
 
Hallo miteinander

Ich habe mal eine Frage zwecks des englischen Niederadels (Gentry) und deren Einfluss auf die Entwicklung der Industrialisierung.

Da sich kapitalistische Gesellschaften durch ein steigendes Masseneinkommen auszeichnen, würde mich interessieren inwiefern der englische Niederadel mit dazu beigetragen hat, das es zu keiner Übermonopolisierung der Böden im 15./16. Jahrhundert kam und somit vielen Bauern ein Einkommen ermöglichte.

Ich glaube da kommt einiges durcheinander. Die Industrialisierung in GB beginnt im ausgehenden 18. beginnenden 19. Jarhundert.
Ihr geht eine Agrarrevolution voraus, die sich durch eine Erhöhung der landwirtschaflichen Erträge, Konzentration des Grundeigentums und Landflucht der überschüssigen Arbeitskräfte charakterisiert. Der Niederadel hat teilweise bei diesem Prozess als Grundbesitzer und Agrarunternehmer teilgenommen, sich zum Teil ihm widersetzt. Ob letztere dadurch vielen Bauern ein "Einkommen" ermöglichten, halte ich für fraglich, es sei denn man hält Jagdhelfer- und Wildhüterstellen für einträgliche Arbeitsplätze.
 
Was meinst du also in diesem Zusammenhang mit Monopolisierung?
Vielleicht meint er, dass es kaum Guts- sondern hauptsächlich Grundherrschaft gegeben haben soll.:confused:

Mein Eindruck ist aber, dass ein Großteil der Gentry, eben jene die auf dem Land lebten, zur Zeit der aufkommenden Industrialisierung, also ab der 2. Hälfte des 18.Jh., von dieser noch recht unberührt waren.
Dass der Niederadel, wenn wir so die Gentry nennen wollen, nicht grundsätzlich den Fortschritt ablehnte, habe ich irgendwo aber auch schon gelesen.
 
Ob letztere dadurch vielen Bauern ein "Einkommen" ermöglichten, halte ich für fraglich, es sei denn man hält Jagdhelfer- und Wildhüterstellen für einträgliche Arbeitsplätze.
Vielleicht geht es hier um das Ideal des Adeligen, der seine Pächter eher fördert, statt sie unnütz auszubeuten.
 
Was der Hase zum Wildschwein, ist der Esquire zum Lord. Niederwild, Niederadel...ist doch alles dasselbe.
Brissotin hat recht. Zumal die Gentry eben nicht einfach nur "Niederadel" war. Es zählten zur Zeit der Industrialisierung bzw. im Regency untitulierte Adelskinder dazu und Kirchenmänner. Und auch grundsätzlich untitulierte, sprich einfache Gutsbesitzer. :winke:

Die Gentry entwickelte sich ursprünglich aus dem Niederadel (Rittern und Baronets) und den gemeinen Gutsbesitzern (Commoners). Ihr Parlament nennt sich deshalb auch House of Commons, im Gegensatz zum House of Lords.
 
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