Geographia Germania

Aragorn

Mitglied
Unter diesem Titel könnte doch ein Projekt innerhalb des Forums laufen, dass die Erstellung einer Karte zum Ziel hat, die die Siedlungsgebiete jedes einzelnen germanischen Stammes sowie römische Städte an Rhein und Donau aufzeigen soll.
Vielleicht drängt sich bei einigen die Frage auf warum man so etwas im Forum machen sollte?

Nun, ich denke um weiteren negativen Diskussionen aus dem Weg zu gehen und um vielleicht den Geschichtslaien und Interessierten einen besseren Überblick zu verschaffen, könnte eine solche Karte nützlich sein. Natürlich soll damit nicht bezweckt werden, dass der Gesprächsstoff ganz wegfällt bzw. dass es keine Diskussionen mehr gibt, sondern dass eine Unterhaltung hier im Forum einfach auf ein zielorientierteres Level zu gebracht wird.

Was meint ihr dazu? Haltet ihr das für sinnvoll oder ist es eher eine unnötige Zeitverschwendung?
 
Zuletzt bearbeitet:
So aus dem Bauch herausgesagt finde ich die Idee sehr gut. Wie stellst Du dir die Umsetzung vor? Bestehende Karten scannen und hier reinstellen oder in einer leeren Karte die Gebiete einzeichnen? Würdes Du als "Projektleiter" das ganze überwachen und koordinieren?
 
ursi schrieb:
So aus dem Bauch herausgesagt finde ich die Idee sehr gut. Wie stellst Du dir die Umsetzung vor? Bestehende Karten scannen und hier reinstellen oder in einer leeren Karte die Gebiete einzeichnen? Würdes Du als "Projektleiter" das ganze überwachen und koordinieren?

Also ich hatte mir das so vorgestellt, dass wir die Lokalisierungen antiker Autoren bzw. "Wissenschaftler" (Tacitus, Ptolemaios) mit den neuesten Erkenntnissen der archäologischen und historischen Wissenschaften vergleichen.
Zum Beispiel könnten wir jeden einzelnen Stamm im Forum abhandeln, wann und wo er in der Geschichte auftaucht und dann die Forschungsergebnisse dazu auswerten, da wir ja Studenten, die Archäologie studieren, im Forum haben könnte uns dass weiterhelfen. Dass soll allerdings keine Absage an Laien und Interessierte sein, die vielleicht nicht so in der Materie drinstecken, da jeder Teilnehmer herzlich willkommen ist.

D.H. wir sammeln alle Erkenntnisse hier im Thread, werten sie gemeinsam aus und erstellen dann eine Karte. allerdings habeich mir das so gedacht, dass jeder der sich am "Projekt" beteiligt, eine geomorphologische Karte per E-mail zugesandt bekommt und so selbsständig an "seiner" Karte arbeiten kann. Natürlich sollten jedem Teilnehmer die gleichen Informationen samt deren Quellen zur Verfügung stehen.

Um deine Frage Im Bezug auf Projektleitung, Koordiantion zu beantworten: Also ich könnte schon die Koordianation übernehmen, aber wenn sich eine andere Person, die zweifelsohne mehr Fachwissen besitzt dafür interessiert, könnt auch diejenige Peron den "Vorsitz" übernehmen, damit hätte ich keine Probleme. :yes:

Gruß
Aragorn
 
Dir ist bewusst, dass es sehr sehr viele Karten werden die du zu zeichnen hast, da die einzelnen Stämme bzw Stammesverbände alle 50-100 Jahre die Region wechselten bzw die Stammeszugehörigkeit sich änderte. Nicht umsonnst gibt es sogesehn nur "Ist-Aufnahmen" zu gewissen Jahren und dabei handelt es sich um grobe Regionen ;)
 
Sheik schrieb:
Dir ist bewusst, dass es sehr sehr viele Karten werden die du zu zeichnen hast, da die einzelnen Stämme bzw Stammesverbände alle 50-100 Jahre die Region wechselten bzw die Stammeszugehörigkeit sich änderte. Nicht umsonnst gibt es sogesehn nur "Ist-Aufnahmen" zu gewissen Jahren und dabei handelt es sich um grobe Regionen ;)

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber danke nochmal, dass du auf die Problemstellung hinweist.
Ich denke es wäre ratsamer und deswegen natürlich auch einfacher, wenn wir erst mal einen genauen Zeitpunkt auswählen. Es wäre ja viel zu schwer, wenn wir auf einer Karte z.B. das Siedlungsgebiet der Wandalen an der Oder und danach das Siedlungsgebiet in Nordafrika auf eine Karte, die ja genau sein soll, abbilden müssten. Ich denke ein Fokussierung auf Germanien, d.h. die Germania magna, sowie die die römischen Provinzen Germania sup. und inf. sollten dazu ausreichen.
 
Ethnische Interpretation im Vergleich von Quelle (Strabo, Plinius, Tacitus, Ptol. usw) und Sachkultur, im engeren Sinne hier vorallem die Trachtbestandteile sind fast unmöglich und nicht beweisbar. Es lassen sich allerhöchstens Gruppen, wie z.B. die Rhein-Weser-Gruppen (auch Nordwestblock genannt) und die Elbgermanische Gruppe abgrenzen (siehe alte Uslar-karte). Hier kann man also z.B. die Langobarden sicher nach Norden und nach Westen abgrenzen, jedoch nicht nach Südosten und Osten. Es dürfte Euch also sehr schwer fallen hier mehr zu leisten als angelsächsische und deutsche Vorgeschichtler. Wenn erwünscht, stelle ich hier mal einen Teil des Aufsatzes von Prof.Dr. Bierbrauer (MaxUni München) zum Thema ethnische Interpretation zum Anlesen herein.

Gruß Micha
 
Vercingetorix schrieb:
Ethnische Interpretation im Vergleich von Quelle (Strabo, Plinius, Tacitus, Ptol. usw) und Sachkultur, im engeren Sinne hier vorallem die Trachtbestandteile sind fast unmöglich und nicht beweisbar. Es lassen sich allerhöchstens Gruppen, wie z.B. die Rhein-Weser-Gruppen (auch Nordwestblock genannt) und die Elbgermanische Gruppe abgrenzen (siehe alte Uslar-karte). Hier kann man also z.B. die Langobarden sicher nach Norden und nach Westen abgrenzen, jedoch nicht nach Südosten und Osten. Es dürfte Euch also sehr schwer fallen hier mehr zu leisten als angelsächsische und deutsche Vorgeschichtler. Wenn erwünscht, stelle ich hier mal einen Teil des Aufsatzes von Prof.Dr. Bierbrauer (MaxUni München) zum Thema ethnische Interpretation zum Anlesen herein.

Gruß Micha

Bei diesem Projekt soll es ja nicht um eine hochwissenschaftliche Bestandsaufnahme germanischer Ethno-geographie gehen, sondern eher um die Erstellung einer Karte, die als Indikator dienen soll, um das Diskutieren in Forum bzw. im Teilbereich "Germanen" erleichtern soll. Dass man dabei natürlich nicht alle exakten Aspekte germanischer Siedlungskontinuität behandeln und abbilden kann ist hier doch (wahrscheinlich) allen klar, dazu reicht der Forschungsstand noch lange nicht aus und wird vielleicht auch nie ausreichen, da man wohl nie zu dem Ansatzpunkt kommen wird, dass man an Fundstücken wie beispielsweise Urnen und anderer Töpferwaren einen bestimmten einzelnen Stamm festmachen können wird, vielmehr bleibt da wohl nur die Orientierung an den von dir schon richtig erwähnten Gruppen (Rhein-Weser-Germanen) usw. .
Vielmehr soll es darum gehen, dass man sich jetzt mal explizit einen Stamm auswählt, etwa die Marser bzw. Marsen, deren Auftauchen in römischen Quellen untersucht, vergleicht und das dann genauer beschriebene Besiedlungsgebiet von Tacitus, Ptolemaios mit Siedlungsfunden untersucht. Darus folgt also im Beispiel: Wenn Ptolemaios einen Stamm zwischen Gebirge X und Fluß Y beschreibt, dieses Gebiet aufgrund Befunden Landesarchäologischer Komissionen untersucht bzw. vergleicht (erschlagt mich, mir fällt kein anderes Wort ein :autsch: ) und zu dem Ergebnis kommt:"Ja, die Beschreibung des Ptolemaios stimmt mit Siedlungsspuren überein, man kann hier also davon ausgehen, dass Ptolemaios in diesem einzelnen Fall mit seiner geographischen Beschreibung Recht hat." Aufgrunddessen kann man dann also denn Stamm in jenem gebiet vermuten und das dann auch so in die Karte einfügen. Ich weiß nicht, was daran verwerflich sein soll.

Gruß
Aragorn
 
Mal ne Frage eines Laien.

Gibt es sowas noch nicht?
Putzger fällt mir da ein. Meine Ausgabe ist allerdings von 1961, also bestimmt nicht Update.
Oder wollt ihr exakter, genauer sein?

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Mal ne Frage eines Laien.

Gibt es sowas noch nicht?
Putzger fällt mir da ein. Meine Ausgabe ist allerdings von 1961, also bestimmt nicht Update.
Oder wollt ihr exakter, genauer sein?

Grüße Repo


Doch klar, im Putzger gibts sowas natürlich schon. Aber dort wird eben nur das Siedlungsgebiet der "großen" Stämme in der römischen Kaiserzeit um die Zeit 12 v.Chr. bis 16 n.Chr. gezeigt. Du fragst jetzt nach der Genauigkeit,im Bezug darauf könnte man vielleicht die Kleinstämme mit in die Karte einbringen. Außerdem geht es ja bei der "Kartographie", die wir hier mal freizeitweise betreiben wollen auch darum, dass man mehr über die einzelnen Stämme erfährt. sowas gibts zum Beispiel im Putzger nicht und auf Wikipedia kann man sich auch nicht immer verlassen.

Gruß
Aragorn
 
Micha: Ja bitte stell ihn rein den Bierbrauer und vielleicht checkst du ja auch mal deine privaten Nachrichten und mails betreff meiner Helvetierfrage
Grüsse
 
Zurück
Oben