Goebbels in der KPD. Wäre das möglich gewesen?

Was mir regional auffällt:
Im Jahr 1932 waren Reichstagswahlen, Landtagswahlen und Kommunalwahlen in Württemberg.
Die beiden "Extremen" KPD und NSDAP erhielten bei der Landtagswahl beide! ein Drittel weniger Stimmen als bei der Reichstagswahl.
Was sich, zumindest örtlich, bei den Kommunalwahlen fortsetzt, nochmal ein Drittel weniger!
Bei diesen beiden "Regional-Wahlen" war die Wahlbeteiligung auch deutlich geringer als bei den Reichstagswahlen. (die allerdings bis heute nie mehr erreicht wurde) Ich würde daraus schließen, dass die beiden Extremen auf Grund ihrer immensen Propaganda sehr viele "Nicht-Wähler" erreichten. Wobei die nochmals deutlich schlechteren Kommunalwahlen evt. auch den intimen Kenntnissen über die jeweiligen Kandidaten geschuldet sein könnten.

Hat jemand ähnliches in anderen Regionen festgestellt?
 
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Was mir regional auffällt:
Im Jahr 1932 waren Reichstagswahlen, Landtagswahlen und Kommunalwahlen in Württemberg.Die beiden "Extremen" KPD und NSDAP erhielten bei der Landtagswahl beide! ein Drittel weniger Stimmen als bei der Reichstagswahl.

Lippe: Landtag 1929-Reichstag 1930-Reichstag 1932 II-Landtag Januar 1933
NSDAP: 2.713-20.490-33.038-39.064

Das sollte ein Beispiel für regionale Besonderheiten sein. Die Lipper Landtagswahlen 1933 wurden mit einem exorbitanten Aufgebot an NSDAP-Parteigrößen bestritten. Das Engagement der NSDAP in Landtagswahlen schwankt sehr stark zeitlich, nach den finanziellen Rahmenbedingungen und auch nach Regionen.

Preußen: Reichstag 1932 I (84,3%) - Reichstag 1932 II (80,9%) - Landtag 1932 (82,1%):
NSDAP 8.411.773-7.174.679-8.091.072
KPD: 4.711.725-3.958.536-2.845.306
Fragt sich hier, wohin die 1,9 Millionen Stimmen der KPD gewandert sind (jeweils ca. 22-23 Mio. Wähler).
 
Was mir regional auffällt:
Im Jahr 1932 waren Reichstagswahlen, Landtagswahlen und Kommunalwahlen in Württemberg.
Die beiden "Extremen" KPD und NSDAP erhielten bei der Landtagswahl beide! ein Drittel weniger Stimmen als bei der Reichstagswahl.
Was sich, zumindest örtlich, bei den Kommunalwahlen fortsetzt, nochmal ein Drittel weniger!

Hat jemand ähnliches in anderen Regionen festgestellt?


Klarstellung:
Dies gilt nur für den entsprechenden Reichstags/Landtags-Wahlkreis und die Gemeinde.
Also wird man dies wohl an den Kandidaten festmachen können.
 
Interessant noch die 2. Reichspräsidentenwahl.
Die Stimmen des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg werden überwiegend zu Hindenburg gegangen sein, aber die Verluste Thälmanns?
Viele zu Hitler!?!

Bei der Novemberwahl 1932 haben die Nazis erstmals Stimmen verloren.
Die KPD jedoch weiter dazugewonnen.
 
Interessant noch die 2. Reichspräsidentenwahl.
Die Stimmen des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg werden überwiegend zu Hindenburg gegangen sein, aber die Verluste Thälmanns?
Viele zu Hitler!?!
Das ist spekulativ; immerhin beteiligten sich rd. 1,1 Mio. Wahlberechtigte im 2. Durchgang nicht mehr an der Wahl. Dass könnten iW. die Thälmann-Wähler aus dem 1. Durchgang gewesen sein, der nun ganz offensichtlich in der Stichwahl chancenlos war (-1,28 Mio.).
Die Duesterberg-Wähler (rd. 2,56 Mio.) aus dem 1. Wahlgang sollten sich auf Hindenburg (+0,7 Mio.) und Hitler (+2,1 Mio.) aufgeteilt haben.

Die Thälmann-Verluste ziehen sich auch gleichmäßig durch alle 35 Wahlkreise.

Interessant die gewonnenen Wahlkreise für Hitler: Pommern, Merseburg, Thüringen, Schleswig-Holstein, Osthannover, Chemnitz-Zwickau. In allen Übrigen Hindenburg, darunter mit ganz großem Abstand Oberbayern-Schwaben, Westfalen Nord und Süd, Köln-Aachen und Düsseldorf sowie Württemberg.

Ganz markant ist die Entwicklung in Berlin, wo die Duesterberg-Stimmen rein rechnerisch glatt zu Hitler gewandert sein könnten (in Tausend):
1. Wahlgang Duest: 90/Hinden: 560/Hitler: 247/Thälmann: 371
2. Wahlgang Duest: 00/Hinden: 566/Hitler: 332/Thälmann: 315/Rückgang Wahlbeteiligte: 60
 
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