Martas
Aktives Mitglied
Mit dem Zusatz, dass man unbedingt auf die Diskussionsseite schauen muss, weil dort oft kontroverse Standpunkte und weitere Informationen zu finden sind, die im Artikel selbst keinen Niederschlag gefunden haben. Wenn da viel steht, dann ist oft die Versionsgeschichte wichtig, die man ebenfalls aufrufen kann. Dort kann man verfolgen, welche Veränderungen der Artikel erfahren hat. Wenn man noch "ausländisch" kann, dann kann man links unten die Parallelartikel in anderen Wikipedias anklicken und sehen, was die englischen, französischen usw. Kollegen dazu geschrieben haben. Da kommen oft interessante Details zu Tage, z.B. bei "Pennsylvania-Dutch" links "Deitsch" anklicken.
Stimmt. Probleme hat man manchmal nur bei kleineren oder unwichtigen Beiträgen, die überhaupt nicht diskutiert werden. Da werden manchmal auch
Quellen aufgeführt, allerdings private Qullen irgendwelcher Hobby-Experten, die sich wiederum auf andere Berufen, ohne Adresse, Buch oder Sonstiges zu nennen.
Dieses Problem trat bei mir einmal während der Arbeit an einem Referat auf. Ich habe etwas gesucht, gefunden, mit dem Brockhaus verglichen, und befunden, dass sämtliche Seiten im Internet totaler Mist waren. Wikiepdia hatte nur auf Seiten von Verschwörungstheoretikern verwiesen. Leider war mir jetzt das Thema entschwunden...hatte aber etwas mit Völkerwanderung zu tun und der Verwandtschaft der Völker (das war meine unglücksselige Zeit vor diesem Forum=) ).
Am besten gefiel mir einmal eine englische Wikipedia-Seite, die in dem schlimmsten Englisch geschrieben war, das ich je gelesen habe. Neben inhaltlichen Fehlern türmten sich die Rechtschreibfehler.
Und im Erdkundeunterricht benutzen wir einmal das englische Wikipedia als einzige Quelle. Thema: The Bermuda Triangle
Ich hatte mir den Text ausgedruckt, 3 Tage später hatte mein Freund den neuen Text, der sämtliche kritischen Aspekte ausließ. Also perfektes Chaos.
Dazu passt gut eine Textstelle aus dem Buch, welches gerade von mir verschlungen wurde: "Der hunderste Affe" S. 59
"(...), denn hier läßt sich die klassische pseudowissenschaftliche Vorgehensweise exemplarisch vorführen. Es geht um folgende Punkte:
1. Nebulöse Informationsquellen: Watson erklärt, das zugängliche wissenschaftliche Material lasse wichtige Daten offen, da diese "Nicht näher spezifiziert" seien. Das ist schlicht falsch. Und er verfeinert diesen Trick, indem er behauptet, die meisten Wissenschaftler seien noch immer nicht sicher, was passiert sei; diejenigen aber, die "die Wahrheit ahnten" würden "zögern, sie publik zu machen, aus Angst der Lächerlichkeit anheimzufallen." So schafft Watson dreierlei auf einen Streich: sich selbst als mutig zu apostrophieren; zu begründen, warum man von diesem wundersamen Phänomen bisher noch nichts gehört hat; und den Leser von einer Überprüfung der genannten Quellen abzuhalten. Watson zog die wirkliche Geschichte aus "persönlichen Anekdoten und den unter Primatenforschern kursierenden Geschichten". Uns allen, die wir nicht mit solchen Leuten plauschen, bleibt nur, Watson zu vertrauen. Diese Technik hat auch funktioniert: Von den mir bekannten Werken, die das Phänomen es hundertsten Affen aufgreifen, enthält keines irgendwelche Indizien dafür, daß der Verfasser sich die Mühe gemacht hätte, Watsons Quellen nachzuspüren. Dennoch präsentieren alle sein Phantasiegebilde als wissenschaftlich belegte Tatsache. Von Watson selbst sind auch keine weiteren Informationen zu bekommen(...)"
Zur Problematik des "hundersten Affen". Und wer nicht weiß, um was es geht, dem sei das Internet eine Stütze=) :
http://www.a42.de/religion/100.affe.html
Wenn jemadn gute Argumente findet, die Humbug-Theorie sei erstunken und erlogen, bitte Nachricht an mich:yes:
Und gerade finde ich wieder eine Seite, die genau das Gegenteil spricht. Sogar mit einem 2. Beispiel:
http://www.zeitenschrift.com/news/short-hundertaffen.ihtml