Moin,
ich verstehe die Rolle von Gosuintha/Goswintha nicht.
Also, wir haben den König Leovigild (R. 569 - 586)
Leovigild hatte zwei Söhne:
Juan de Bíclaro (Iohannes Biclarensis) schreibt in seiner Chronik zum Jahr 569:
Also in etwa:
573 stirbt Liuvu und Leovigild erhebt seine Söhne Hermenegild und Rekkared in den Königsstand.
579 verheiratet Leovigild seinen Sohn Hermenegild mit der katholischen Tochter des fränkischen Königs Sisbert.
Im darauffolgenden Jahr - 580 - beruft Leovigild eine Synode in Toledo ein zu Gunsten des arrianischen Glaubens und dass es keiner Taufe bedürfe, wenn ein Katholik zum Arrianismus sich bekehre. Dadurch ließen sich viele Katholiken zum Übertritt zum Arrianismus bewegen. Diese Synode wird im Zusammenhang mit der Rebellion des Hermenegild gesehen. Hermenegild, mit einer Katholikin verheiratet sei zum Katholizismus übergetreten und dies der Grund für seine Rebellion.
583, also vier Jahre nach Beginn der Rebellion seines Sohnes beginnt Hermenegild Sevilla zu belagern, dabei stirbt sein Klient der subeische König Miro. 584 Gelingt es Leovigild, die Hermenegild und Sevilla in die Knie zu zwingen. Hermenegild wird in Gefangenschaft nach Valencia geschickt.
585 wird Hermenegild von einem gewissen Sisebut in Tarragona ermordet.
586 stirbt Leovigild und Rekkared wird König. Sisebut wird brutal zu Tode gebracht. (Sisbertus interfector Hermenegildi morte turpissima perimitur.)
587 im ersten Jahr seiner Herrschaft, in deren 10. Monat konvertiert Rekkared zum Katholizimus und mit ihm das westgotische (und mittlerweile angeschlossene suebische Königreich [nach Miros Tod war dessen Sohn König geworden, wurde aber von einem Usurpator ins Kloster geschickt und Leovigild hatte daraufhin den Usurpatator militärisch besiegt und und Kloster gesteckt, und sich das suebische Königreich einverleibt]).
589 konspirieren dann der (arrianische) Bischof Uldida und die Königin Gosuintha gegen Rekkared.
Was ich nun nicht verstehe: 579 ist Gosuintha die Anstifterin Hermenegilds zu seiner prokatholischen Rebellion gegen seinen Vater und 589 geht sie - die schon immer eine Feindin der Katholiken war (vero catholicis semper infesta) - gegen ihren zweiten Stiefsohn bzw. vielleicht sogar leiblichen Sohn vor, der das Westgotenreich zum Katholizismus geführt hat?
ich verstehe die Rolle von Gosuintha/Goswintha nicht.
Also, wir haben den König Leovigild (R. 569 - 586)
Leovigild hatte zwei Söhne:
- Hermenegild (Mutter unbekannt)
- Rekkared (nach manchen Darstellungen dieselbe Mutter, wie Hermenegild, nach anderen Gosuintha)
Juan de Bíclaro (Iohannes Biclarensis) schreibt in seiner Chronik zum Jahr 569:
Huius imperii anno III Liuuigildus germanus Liuuani regis superstite fratre, in regnum citerioris Hispaniae constituitur, Gosuintham relictam Athanagildi in coniugium accipit et provinciam Gothorum, quae iam pro rebellione diversorum fuerat diminuta, mirabiliter ad pristinos revocat terminos.
Also in etwa:
Im dritten Jahr der Herrschaft seines noch lebenden (wörtlich überlebenden) Bruders Liuva wurde Leovigild im Königtum des diesseitigen Spanien kosntituiert, er nahm Gosuintha, die Witwe von Athanagil in der Provinz der Goten zur Frau, die durch mehrere Rebellionen schon verkleinert war und rief wundersam die alten Grenzen zurück.
573 stirbt Liuvu und Leovigild erhebt seine Söhne Hermenegild und Rekkared in den Königsstand.
579 verheiratet Leovigild seinen Sohn Hermenegild mit der katholischen Tochter des fränkischen Königs Sisbert.
Liuuigildus rex Hermenegildo filio suo filiam Sisberti Regis Francorum in matrimonium tradit et Provinciae partem ad regnandum tribuit.
Kurz darauf rebelliert Hermenegild gegen seinen Vater und besetzt Sevilla:Liuuigildo ergo quieta pace regnante adversariorum securitatem domestica rixa conturbat. Nam eodem anno filius eius Hermenegildus factione Gosuinthae reginae tyrannidem assumens in Hispali civitate rebellione facta recluditur, et alias civitates atque castella secum contra patrem rebellare facit. quae causa provincia Hispaniae tam Gothis quam Romanis maioris exitii quam adversariorum infestatio fuit.
Der Katholik Juan von Bíclaro schimpft hier über die Rebellion des Hermenegild gegen seinen Vater, die Goten und Römern mehr Schaden zugefügt habe, als eine feindliche Invasion. Die Schuld an dem Aufstand und der Tyrannei Hermenefrieds gibt Juan der Königin Gosuintha (factione Gosuinthae reginae).Im darauffolgenden Jahr - 580 - beruft Leovigild eine Synode in Toledo ein zu Gunsten des arrianischen Glaubens und dass es keiner Taufe bedürfe, wenn ein Katholik zum Arrianismus sich bekehre. Dadurch ließen sich viele Katholiken zum Übertritt zum Arrianismus bewegen. Diese Synode wird im Zusammenhang mit der Rebellion des Hermenegild gesehen. Hermenegild, mit einer Katholikin verheiratet sei zum Katholizismus übergetreten und dies der Grund für seine Rebellion.
583, also vier Jahre nach Beginn der Rebellion seines Sohnes beginnt Hermenegild Sevilla zu belagern, dabei stirbt sein Klient der subeische König Miro. 584 Gelingt es Leovigild, die Hermenegild und Sevilla in die Knie zu zwingen. Hermenegild wird in Gefangenschaft nach Valencia geschickt.
585 wird Hermenegild von einem gewissen Sisebut in Tarragona ermordet.
586 stirbt Leovigild und Rekkared wird König. Sisebut wird brutal zu Tode gebracht. (Sisbertus interfector Hermenegildi morte turpissima perimitur.)
587 im ersten Jahr seiner Herrschaft, in deren 10. Monat konvertiert Rekkared zum Katholizimus und mit ihm das westgotische (und mittlerweile angeschlossene suebische Königreich [nach Miros Tod war dessen Sohn König geworden, wurde aber von einem Usurpator ins Kloster geschickt und Leovigild hatte daraufhin den Usurpatator militärisch besiegt und und Kloster gesteckt, und sich das suebische Königreich einverleibt]).
Reccaredus primo Regni sui anno mense X catholicus deo iuvante efficitur et sacerdotes sectae Arrianae sapienti colloquio aggressus ratione potius quam imperio converti ad catholicam fidem facit gentemque omnium Gothorum et Suevorum ad unitatem et pacem revocat Christianae ecclesiae. sectae Arrianae gratia divina in dogmate veniunt Christiano.
Mehr durch Überzeugung und Vernunft als durch Befehl seien die arrianischen Sektierer zum christlichen Dogma gekommen, schreibt Ihoannes. 589 konspirieren dann der (arrianische) Bischof Uldida und die Königin Gosuintha gegen Rekkared.
Uldida episcopus cum Gosuintha regina insidiantes Reccaredo manifestantur et fidei catholicae communionem, quam sub specie Christiana quasi sumentes proiiciunt, publicantur. quod malum in cognitionem hominum deductum Uldida exilio condemnatur, Gosuintha vero catholicis semper infesta vitae tunc
terminum dedit.
Ich verstehe nicht ganz, welche Schlechtigkeit die beiden genau begangen haben, jedenfalls reicht es aus, dass Uldida ins Exil gejagt wird, Gosuintha setzt ihrem Leben ein Ende. Was ich nun nicht verstehe: 579 ist Gosuintha die Anstifterin Hermenegilds zu seiner prokatholischen Rebellion gegen seinen Vater und 589 geht sie - die schon immer eine Feindin der Katholiken war (vero catholicis semper infesta) - gegen ihren zweiten Stiefsohn bzw. vielleicht sogar leiblichen Sohn vor, der das Westgotenreich zum Katholizismus geführt hat?