Lukrezia Borgia
Moderatorin
Am Beginn der Philosophie steht der Übergang vom Mythos zum Logos.
Aristoteles: „..., aber über mystische Erkenntnisse braucht man keine ernsthaften Überlegungen anzustellen. Auskunft holen muss man sich dagegen bei denen, die mit Beweisen argumentieren.
Dieses Umdenken geschah jedoch nicht plötzlich, sondern nach und nach, so dass bei vielen antiken Denkern noch Mythen durchscheinen.
Die ersten Philosophen waren die Vorsokratier (ca. 650-500 v. Chr.). Es ist bezeichnend, dass die ersten Denker nicht aus Griechenland selbst, sondern aus griechischen Kolonien in Kleinasien und Unteritalien stammten. Eine Frage, mit der sich die Vorsokratier beschäftigten, war der Aufbau der Welt. Thales sieht das Wasser und Anaximenes die Luft als Entstehungsgrund. Heraklit sieht den Krieg als „Vater aller Dinge“. Für ihn ist die Welt aus Gegensätzen aufgebaut, die sich letztlich jedoch in der Weltvernunft wieder vereinen.
Xenophanes begründet den Skeptizismus und kann somit als Wegbereiter des Eleatismus angesehen werden, für den wiederum Parmenides kennzeichnend ist. Eupedokles erklärtedie Verschiedenheit der Dinge durch das entsprechende „Mischverhältnis“ der vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser.
Die Atomisten Demokrit und Leukipp vermuteten erstmals kleine unteilbare Urbestandteile, aus denen sich die Dinge zusammensetzen.
Mit den Sophisten treten neue Interessenschwerpunkte in den Vordergrund. Anstatt mit naturwissenschaftlichen Erklärungsversuchen beschäftigen sich sophistische Philosophen mit ethisch-gesellschaftlichen Problemen. Sie erheben keinen Wahrheitsanspruch auf ihre Thesen, sondern versuchen durch geschicktes Argumentieren zu überzeugen, was nach und nach zur Ausreifung der Rhetorik führt. Ein Vertreter dieser Richtung war Protagoras, der großen Einfluss auf die nachfolgende klassische Periode der griechischen Philosophie ausübte.
In diese klassischen Periode (ca. 480-320 v. Chr.) fallen die drei großen Philosophen der Antike: Sokrates, Platon und Aristoteles.
Sokrates stammte aus Athen. Er versuchte, als Unwissender getarnt, Passanten in Gespräche zu verwickeln, Fragen aufzuwerfen und das Gegenüber somit zu verunsichern.
Sokrates: „Im Weggehen überlegte ich bei mir selber, dass ich wissender sei als jener Mensch. Denn keiner von uns scheint etwas Gutes und Rechtes zu wissen; jener aber meint zu wissen und weiß doch nicht; ich jedoch, der nicht weiß, glaube auch nicht zu wissen; ich scheine somit um ein geringes wissender zu sein als er, weil ich nicht meine zu wissen, was ich nicht weiß.
Ein Schüler von Sokrates war Platon. Für Platon war die Ehe nichts anderes als eine Institution zur Sicherung des Nachwuchses. Er geht sogar soweit, Überlegungen anzustellen, ob Frauen nicht als gemeinschaftlicher Besitz gelten sollten. Mit „platonischer Liebe“ ist für Platon die geistig fruchtbare Freundschaft zwischen Männern gemeint, die in der Antike wohl auch den erotischen Aspekt nicht ausschließt. In der Erziehung ist für Platon die Aufklärung des Menschen über sich selbst oberstes Ziel. Er visualisiert einen idealen Staat, in dem eine Bildungselite den Herrscherstand darstellt. In seinem Höhlengleichnis veranschaulicht er die Unwissenheit der Menschheit.
Aristoteles war ein Schüler des Platon. Er wird als Begründer der abendländischen Wissenschaft angesehen. Freilich sind seine Forschungsergebnisse heute längst überholt, doch seine Gewohnheit, Dinge als Organismus zu betrachten, zu beobachten und zu katalogisieren gilt als revolutionär. Sein bedeutendster Grundgedanke ist es, das alles in der Welt nach Vollkommenheit strebt.
Aristoteles: „Man darf nicht auf die Mahnung jener hören, die sagen, der Mensch sollte nur an menschliches, der Sterbliche nur an sterbliches denken; wir sollten vielmehr uns bemühen, soweit dies möglich ist, unsterblich zu sein.“
Die nächste philosophische Epoche (323-ca. 1. Jahrhundert v. Chr.) fällt mit dem Hellenismus zusammen. Eine Erscheinungsform des Denkens in dieser Zeit stellt der Kynismus dar. Hauptvertreter hierzu war Diogenes, dessen spöttische Bemerkungen auch heute noch bekannt sind. Er führte ein Leben in Askese, um dadurch geistige Zufriedenheit und Glück zu erlangen.
Eine weitere Strömung war der Epikureismus, der der Lust und der Freude oberste Priorität einräumt. Den Tod sieht Epikur nihilistisch.
Epikur: „Wir empfinden den Tod nicht, denn wenn wir sind, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, sind wir nicht. Die Erkenntnis, dass der Tod ein Nichts ist, macht uns das vergängliche Leben erst köstlich.“
So. Das war ein oberflächlicher Überblick. Aber ich denke, auf die Details kann man dann ja währen der (hoffentlich durch diesen Beitrag ausgelösten Diskussion) näher eingehen.
Liebe Grüße
Aristoteles: „..., aber über mystische Erkenntnisse braucht man keine ernsthaften Überlegungen anzustellen. Auskunft holen muss man sich dagegen bei denen, die mit Beweisen argumentieren.
Dieses Umdenken geschah jedoch nicht plötzlich, sondern nach und nach, so dass bei vielen antiken Denkern noch Mythen durchscheinen.
Die ersten Philosophen waren die Vorsokratier (ca. 650-500 v. Chr.). Es ist bezeichnend, dass die ersten Denker nicht aus Griechenland selbst, sondern aus griechischen Kolonien in Kleinasien und Unteritalien stammten. Eine Frage, mit der sich die Vorsokratier beschäftigten, war der Aufbau der Welt. Thales sieht das Wasser und Anaximenes die Luft als Entstehungsgrund. Heraklit sieht den Krieg als „Vater aller Dinge“. Für ihn ist die Welt aus Gegensätzen aufgebaut, die sich letztlich jedoch in der Weltvernunft wieder vereinen.
Xenophanes begründet den Skeptizismus und kann somit als Wegbereiter des Eleatismus angesehen werden, für den wiederum Parmenides kennzeichnend ist. Eupedokles erklärtedie Verschiedenheit der Dinge durch das entsprechende „Mischverhältnis“ der vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser.
Die Atomisten Demokrit und Leukipp vermuteten erstmals kleine unteilbare Urbestandteile, aus denen sich die Dinge zusammensetzen.
Mit den Sophisten treten neue Interessenschwerpunkte in den Vordergrund. Anstatt mit naturwissenschaftlichen Erklärungsversuchen beschäftigen sich sophistische Philosophen mit ethisch-gesellschaftlichen Problemen. Sie erheben keinen Wahrheitsanspruch auf ihre Thesen, sondern versuchen durch geschicktes Argumentieren zu überzeugen, was nach und nach zur Ausreifung der Rhetorik führt. Ein Vertreter dieser Richtung war Protagoras, der großen Einfluss auf die nachfolgende klassische Periode der griechischen Philosophie ausübte.
In diese klassischen Periode (ca. 480-320 v. Chr.) fallen die drei großen Philosophen der Antike: Sokrates, Platon und Aristoteles.
Sokrates stammte aus Athen. Er versuchte, als Unwissender getarnt, Passanten in Gespräche zu verwickeln, Fragen aufzuwerfen und das Gegenüber somit zu verunsichern.
Sokrates: „Im Weggehen überlegte ich bei mir selber, dass ich wissender sei als jener Mensch. Denn keiner von uns scheint etwas Gutes und Rechtes zu wissen; jener aber meint zu wissen und weiß doch nicht; ich jedoch, der nicht weiß, glaube auch nicht zu wissen; ich scheine somit um ein geringes wissender zu sein als er, weil ich nicht meine zu wissen, was ich nicht weiß.
Ein Schüler von Sokrates war Platon. Für Platon war die Ehe nichts anderes als eine Institution zur Sicherung des Nachwuchses. Er geht sogar soweit, Überlegungen anzustellen, ob Frauen nicht als gemeinschaftlicher Besitz gelten sollten. Mit „platonischer Liebe“ ist für Platon die geistig fruchtbare Freundschaft zwischen Männern gemeint, die in der Antike wohl auch den erotischen Aspekt nicht ausschließt. In der Erziehung ist für Platon die Aufklärung des Menschen über sich selbst oberstes Ziel. Er visualisiert einen idealen Staat, in dem eine Bildungselite den Herrscherstand darstellt. In seinem Höhlengleichnis veranschaulicht er die Unwissenheit der Menschheit.
Aristoteles war ein Schüler des Platon. Er wird als Begründer der abendländischen Wissenschaft angesehen. Freilich sind seine Forschungsergebnisse heute längst überholt, doch seine Gewohnheit, Dinge als Organismus zu betrachten, zu beobachten und zu katalogisieren gilt als revolutionär. Sein bedeutendster Grundgedanke ist es, das alles in der Welt nach Vollkommenheit strebt.
Aristoteles: „Man darf nicht auf die Mahnung jener hören, die sagen, der Mensch sollte nur an menschliches, der Sterbliche nur an sterbliches denken; wir sollten vielmehr uns bemühen, soweit dies möglich ist, unsterblich zu sein.“
Die nächste philosophische Epoche (323-ca. 1. Jahrhundert v. Chr.) fällt mit dem Hellenismus zusammen. Eine Erscheinungsform des Denkens in dieser Zeit stellt der Kynismus dar. Hauptvertreter hierzu war Diogenes, dessen spöttische Bemerkungen auch heute noch bekannt sind. Er führte ein Leben in Askese, um dadurch geistige Zufriedenheit und Glück zu erlangen.
Eine weitere Strömung war der Epikureismus, der der Lust und der Freude oberste Priorität einräumt. Den Tod sieht Epikur nihilistisch.
Epikur: „Wir empfinden den Tod nicht, denn wenn wir sind, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, sind wir nicht. Die Erkenntnis, dass der Tod ein Nichts ist, macht uns das vergängliche Leben erst köstlich.“
So. Das war ein oberflächlicher Überblick. Aber ich denke, auf die Details kann man dann ja währen der (hoffentlich durch diesen Beitrag ausgelösten Diskussion) näher eingehen.
Liebe Grüße