Gustav Stresemann-Ein früher Europäer?

Veni-Vidi-Vici

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Hallo liebe Historiker :winke:

Für meine Geschichtspräsentation (Abitur) soll ich beurteilen, inwiefern Gustav Stresemann ein früher Europäer war. Dies soll ich machen indem ich sein Verhalten/Ziele/Haltung im Kaiserreich und Weimar aufzeige. Das ist kein Problem :). Dann soll ich jedoch die Frage beanworten, mithilfe des nach dem ersten Weltkrieg etablierten Verständnisses von Europa (und des nach dem Zweiten Weltkriegs dazu habe ich aber genügend Informationen :) ).

Meine Frage lautet nun, inwiefern es ein etabliertes Verständnis nach dem 1.Wk gab? Bestand dies nur darin Deutschland durch den Versailler Vertrag zu schwächen oder wollte man ein einheitliches Europa schaffen (Völkerbund).

Ich hoffe ihr könnte mir bei diesem Teil meiner Präsentation helfen. Ich bedanke mich schon vorab für eure Hilfe.
 
Wie wärs damit, wenn man die Pariser Vorortverträge als etabliertes Verständnis von Europa nimmt. Die Herstellung des Völkerbunds als System kollektiver Sicherheit als Teil der Verträge und die darin vorgesehenen Grundsätze (Achtung des internationalen Rechts, Verzicht auf Krieg...) können als Europaverständnis gesehen werden. Darüber hinaus die internationale Arbeitsorganisation mit dem Ziel des Weltfriedens. der 14. Punkte Plan von Willson wurde teilweise in den Verträgen übernommen. Natürlich, haben die Verträge in der Realität zu großen Konfliktpotentzial geführt (willkürlich gezogene Grenzen), Isolation Deutschalnd usw. Kann man aber die Ziele, die man erwartete, als etabliertes Verständnis für Europa nehmen?( dh. man wollte einen zweiten Weltkrieg verhindern durch die Herstllung politischer und wirtschaftlicher Verflechtungen). Jeoch muss bedacht werden, dass Verliererstaaten des 1.Wk nicht den den Völkerbund eintreten durften. Das würde ja dann heißen, dass die Siegerstaaten sich durch den Völkerbund , wieder politisch und wirtschaftlich stärken wollten, und die Verliererstaaten sollten isoliert werden, damit sie keine Bedrohung für den Weltfriedendarstellen oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die SPD trat in ihrem 1925 verabschiedeten Heidelberger Programm für die Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" ein.
 
Ja davon habe ich auch gehört. Inwieweit kann man solch ein Program als etabliertes Verständnis nehmen. Ich finde dass diese Konzept zu seiner Zeit nicht genügend Unterstützung bekam, somit könne man dies nicht als ein etabliertes Verständnis nehmen oder?
 
IamNex hat zurecht darauf hingewiesen, dass Du die These erläutern müsstest.

Was stellst Du Dir unter Europa vor? Etwas wie das hier im Kontext der Zeit:
Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi ? Wikipedia
Paneuropa-Union ? Wikipedia

Warum dieses:
"Für Stresemann war klar, dass die Wirtschaft nach dem Ende des Krieges die international einzige verbliebene Kraftquelle Deutschlands war. Diese galt es sich außenpolitisch nutzbar zu machen. Für ihn waren die internationale Zusammenarbeit und die Verfechtung nationaler Interessen im wirtschaftlichen Bereich kein Widerspruch. Zur Durchsetzung der deutschen Interessen, insbesondere mit dem Ziel der Gleichberechtigung Deutschlands, hielt er Formen internationaler Kooperation zielführender als nationale Drohgebärden oder gar Krieg.[49] Ob sein letztes Ziel war, Deutschland zu einem verlässlichen Partner in einem friedlichen Europa zu machen oder ihm eine dominierende Stellung als Großmacht zu geben, ist in der historischen Forschung umstritten."
Gustav Stresemann ? Wikipedia

Und welches Europa bzw. welcher Teil war für Stresemann relevant, vor dem Hintergrund der Revisionspolitik im Osten (ein "Ostlocarno" war undenkbar)?
Verständigung und Revision – Stresemanns außenpolitische Konzeption
 
Die vollständige These lautet, inwieweit Stresemann ein früher Europäer war, wenn man das Europaverständnis nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen Vorstellung vergleicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg, formulierte Churchill, dass es ein Vereinigtes Europa geben muss, um einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Das erkannte auch Adenauer und förderte die Westbindung. Im Endeffekt zeichnet sich doch das Europaverständnis nach dem zweiten Weltkrieg dadurch aus, dass man ein Westeuropa schaffen wollten, und somit den russichen Kommunismus zu schwächen oder? Wo gibt es da Gemeinsamkeiten zwischen Stresemanns Außenpolitik und das etablierte Verständnis von Europa nach dem zweiten Weltkrieg ?
 
Die vollständige These lautet, inwieweit Stresemann ein früher Europäer war, wenn man das Europaverständnis nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen Vorstellung vergleicht.

Das hier ist eine Forschungsfrage und keine These.
Eine These waere dann ein als Aussage formulierter Satz, der versucht diese Frage zu beantworten. Im Laufe der Arbeit versucht man dann, Argumente fuer bzw. wider der These zu finden und darzulegen.

Man kann aber auch ohne eine von vornherein angeommene These arbeiten, indem man sich eine Forschungsfrage setzt und diese im Laufe der Arbeit zu beantworten versucht.
 
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