Haben sich die Menschen verändert?

matrone

Mitglied
hallo! ich hoffe, dass ich mit meiner frage hier im richtigen forum bin.
nun die frage: haben sich die menschen verändert? meine ich ernst. ich frage mich ob die kulturellen ausprägungen wie erfindung und nutzung einer waschmaschine, ohrfeigen an kinder weiterreichen, entlassungen aus dem arbeitsleben, urlaub machen in entfernten ländern, prahlen, klauen, fremdgehen und gesetze übertreten, sowie glauben, dass allles gut wird- und glauben dass der 'liebe gott' alternativ auch mehrere götter, alles richten wird- nicht schon immer, seit bestehen der menschheit so vorkommen. worin liegt die weiterentwicklung? kriege werden weiterhin geführt, obwohl allen klar ist wie dämlich dass ist. lernt der mensch denn nie etwas dazu, ausser technische rafinessen umzusetzen?


ich vermute auch. dass der sinn für humor schon bei den sehr frühen menschen vorhanden gewesen sein müsste.
wie sehen andere das?
 
Ich meine :

Die Menschen verändern sich ständig in ihrem erlernten und ihrem angewöhnten Verhalten.

Die Menschen haben sich genetisch in den letzen 100.000 Jahren nicht nennenswert verändert, ihr angeborenens Verhalten ist also gleich. Wenn man einen Cro-Magnon-Menschen klonen würde (technisch gar nicht so utopisch), würde der entstandene Mensch nicht auffallen. Er würde sich der Kultur der Eltern genau so anpassen wie ein klassisch gezeugtes Kind.
 
das ist es ja was mich länger nachdenken lässt. mir scheint, dass entwicklungen nur in der entwicklung und nutzung von technischem gerät vorkommen- im menschlichen verhalten jedoch nicht.
neid und machtspiele, faulheit und sicherheitsbestreben, feste feiern und ausgelassen sein, schabernack treiben, den anderen hintergehen, sind wohl überhaupt nicht verändert. nur die kulissen dazu.
ich überlege, ob in den hyroglyphen oder anderen steingemeißelten botschaften auch witze, komische stories etc vorhanden sind (ich habe hierzu überhaupt keine kenntnisse) ich meine jetzt nicht die ollen griechen oder römer, sondern weit ältere kulturen mit schrift- oder bildzeugnissen.
 
das ist es ja was mich länger nachdenken lässt. mir scheint, dass entwicklungen nur in der entwicklung und nutzung von technischem gerät vorkommen- im menschlichen verhalten jedoch nicht.
neid und machtspiele, faulheit und sicherheitsbestreben, feste feiern und ausgelassen sein, schabernack treiben, den anderen hintergehen, sind wohl überhaupt nicht verändert. nur die kulissen dazu.
ich überlege, ob in den hyroglyphen oder anderen steingemeißelten botschaften auch witze, komische stories etc vorhanden sind (ich habe hierzu überhaupt keine kenntnisse) ich meine jetzt nicht die ollen griechen oder römer, sondern weit ältere kulturen mit schrift- oder bildzeugnissen.

Menschen ändern sich nicht, davon sei überzeugt.
Es gab und gibt immer Geldgier, Machtgier und sonst was.
Die Umstände verändern sich nur.
Der Mensch bleibt und ist nur ein Teil der Geschichte des"unseres" Universums. Er kam und verschwindet nur in einem Wimpernschlag der Zeit.
 
...Menschen ändern sich nicht, davon sei überzeugt...

Also ich denke schon das Menschen sich ändern können - die einen mehr, die anderen weniger. Der Mensch ist in der Lage sich den jeweiligen Umständen anzupassen, ergo ist er auch in der Lage sich zu ändern ;)

Die These vom Klaus hat auch etwas.
Man sagt nicht umsonst, der Mensch ist ein Produkt seiner Umgebung.

Das mit dem "angeborenen Verhalten" möchte ich aber so nicht stehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, - nennen wir es einmal den Urinstinkt. Der ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen.
Passt auch wieder gut zu der These das der Mensch sich ändern kann.
Die Jagd verlagerte sich von der Steppe in die Vorratskammer, also brauchte der Jäger auch nicht mehr so aufmerksam sein ;)
So kam dann eins zum anderen. Früher konnte der Mensch die Gefahr quasi riechen - heute kann dir der Hintern in Flammen stehen und du merkst es nicht :pfeif:
 
entwicklungen nur in der entwicklung und nutzung von technischem gerät vorkommen- im menschlichen verhalten jedoch nicht.
neid und machtspiele, faulheit und sicherheitsbestreben, feste feiern und ausgelassen sein, schabernack treiben, den anderen hintergehen, sind wohl überhaupt nicht verändert. nur die kulissen dazu.
Man sollte vielleicht zwischen Eigenschaften (Machtgier, Neugier) und Handeln unterscheiden. Unser geistiger Horizont hat sich mit Sicherheit verändert, unsere Toleranzgrenzen haben sich verschoben. Wir bewerten heute Gewalt (z.B. in der Erziehung), körperliche Arbeit, sexuelle Freizügigkeit und Abweichung von der Norm anders als vor 50, 100 oder 300 Jahren und dementsprechend änderen sich auch unsere Ziele und Handlungsweisen.
Nicht nur in der Zeit, auch im Raum. Du wirst in anderen Gegenden auch auf andere Sitten stoßen.
ich überlege, ob in den hyroglyphen oder anderen steingemeißelten botschaften auch witze, komische stories etc vorhanden sind (ich habe hierzu überhaupt keine kenntnisse) ich meine jetzt nicht die ollen griechen oder römer, sondern weit ältere kulturen mit schrift- oder bildzeugnissen.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Schrift war lange Zeit etwas exklusives. Nur wenige konnten schreiben, was nicht nur Kenntnisse der Schrift sondern auch ()teures Schreibmaterial erfordert, und entsprechend wenige konnten das Geschriebene Lesen.
Wenn ich mich der Welt mitteilen will, bietet mir das Internet eine unglaubliche Fülle von Möglichkeiten (Blogs, Foren, Email) die leicht konsumiert werden können.
Aber wenn ich jeden Buchstaben in Stein meißeln müsste oder auf teurem Pergament schreiben sollte, würde ich mir genau überlegen was und für wen ich etwas schreibe.
So verändern technische Umstände durchaus unser Verhalten
 
Ich meine :

Die Menschen verändern sich ständig in ihrem erlernten und ihrem angewöhnten Verhalten.

Die Menschen haben sich genetisch in den letzen 100.000 Jahren nicht nennenswert verändert, ihr angeborenens Verhalten ist also gleich. Wenn man einen Cro-Magnon-Menschen klonen würde (technisch gar nicht so utopisch), würde der entstandene Mensch nicht auffallen. Er würde sich der Kultur der Eltern genau so anpassen wie ein klassisch gezeugtes Kind.

Das gälte umgekehrt genauso. Ein heutiges Kind durch Zeitreise versetzt zu den Jägern und Sammlern oder in andere Kulturen würde diese Anpassung genauso bewältigen wie ein hineingeborenes.

Es kommt darauf an, welche Veränderungen gemeint sind. Der Mensch ist so lernfähig und flexibel, dass er oberflächlich, also verhaltens- und kulturgesteuert sich vielen Veränderungen anpassen kann, dass hat er in der Geschichte bewiesen.

Nur verändert diese Anpassungsfähigkeit nicht seine genetische Ausstattung, sein angeborenes Verhalten.

Damit sind wir beim alten Streit, was und wieviel ist angeboren und welches Verhalten ist anerzogen / gelernt.

Eine sehr philosophische Frage, die in jeder Epoche anders beantwortet wurde.


......Das mit dem "angeborenen Verhalten" möchte ich aber so nicht stehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, - nennen wir es einmal den Urinstinkt. Der ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen.
Passt auch wieder gut zu der These das der Mensch sich ändern kann.
Die Jagd verlagerte sich von der Steppe in die Vorratskammer, also brauchte der Jäger auch nicht mehr so aufmerksam sein ;)
So kam dann eins zum anderen. Früher konnte der Mensch die Gefahr quasi riechen - heute kann dir der Hintern in Flammen stehen und du merkst es nicht :pfeif:

Ich bin mir nicht sicher, ob dem Menschen dieser "Urinstinkt", das angeborene Verhalten wirklich abhanden gekommen ist. Unter der Oberfläche von erlernten Sitten und Konventionen lauern doch noch immer unsere Triebe.
Wahrscheinlich hat @matrone hauptsächlich unsere inneren Antriebe gemeint, wenn sie sich fragt, ob der Mensch sich überhaupt verändert hat.
Bei den Trieben und Urinstinkten muß man in der Hominidenentwicklung wahrscheinlich weit zurückgehen, wenn man Veränderungen aufzeigen will. Da reicht Homo sap. sap. nicht.

@matrone geht es besonders um den Humor, da wird es schwierig.
Unzweifelhaft gibt es verschiedene Humortradtionen, die dann kulturell erlernt werden.

Aber was ist mit dem inneren Drang eine angespannte Situation durch einen Witz zu entschärfen oder den unschönen Hang zur Schadenfreude.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem "angeborenen Verhalten" möchte ich aber so nicht stehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, - nennen wir es einmal den Urinstinkt. Der ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen.
Passt auch wieder gut zu der These das der Mensch sich ändern kann.
Die Jagd verlagerte sich von der Steppe in die Vorratskammer, also brauchte der Jäger auch nicht mehr so aufmerksam sein ;)
So kam dann eins zum anderen. Früher konnte der Mensch die Gefahr quasi riechen - heute kann dir der Hintern in Flammen stehen und du merkst es nicht :pfeif:

da bin ich ganz anderer Meinung
noch heute entscheidet der Geruch über Sympathie oder Antipathie,entweder ich kann einen Mensch riechen oder nicht,
im Schlafzimmer wählt der Mann meist unbewußt die Seite des Bettes die näher zur Tür ist,Gefahrenabwehr,etc etc die Liste würde sich beliebig weiterführen lassen
auch wenn es die meisten nicht mehr wahr haben wollen"bin doch kein Höhlenmensch"sind wir doch Instinkt und Hormon gesteuert
 
Das Problem bei uns Menschen ist, daß wir wirklich fast alles, was uns Menschen ausmacht, erst erlernen müssen - sehr wenig an Verhaltensweisen ist wirklich angeboren.
Angeborene Verhaltensweisen wären z. B. das Verhalten des Babys beim Stillen, das ganz automatisch die Mutterbrust sucht, oder später beim Flirten, wo ebenfalls ein genetisch festgelegter "Spielplan" abläuft.
Das allermeiste müssen wir aber erst erlernen, so z. B. soziales Verhalten (zwei Beispiele: "das ist deins, das nicht" oder "hau den Jungen nicht, das tut ihm weh"), unser Wissen und fast alle Fähigkeiten - selbst das Laufen ist ein längerer Lernprozess, oder auch die Motorik beim Greifen.
Und das ist tatsächlich schon solange so, wie es Menschen gibt, allerdings mit dem ständig größer werdenden Wissen der Menschheit, dauert auch das Lernen der Menschen länger.
Aber auch unser Aussehen verändert sich über Generationen: so haben die Menschen eine immer spärlichere Körperbehaarung, während die Körpergröße zunimmt. Erwiesenermaßen waren die Menschen im Durchschnitt noch vor 500 wesentlich kleiner, als heute.
 
Das mit dem "angeborenen Verhalten" möchte ich aber so nicht stehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, - nennen wir es einmal den Urinstinkt. Der ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen.
:pfeif:


Also, ich glaube nicht, dass den Menschen ihr Urinstinkt verloren gegangen ist, sondern, dass sie sich in Gefahrenzeit noch sehr wohl darauf verlassen können und auch verlassen.

Hingegen glaube ich schon, dass die Erziehung und die Umwelt die Verhaltens- und Denkweise der Menschen beeinflußt und die Menschen fähig sind, sich den Gegebenheiten und der Umwelt anzupassen.

Aber es ist auch so, dass sich bestimmte Verhaltensregeln sehr lange halten.

Gruß...
 
Zuletzt bearbeitet:
...Also, ich glaube nicht, dass den Menschen ihr Urinstinkt verloren gegangen ist, sondern, dass sie sich in Gefahrenzeit noch sehr wohl darauf verlassen können und auch verlassen...

Also je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr bin ich der Überzeugung das ich auf dem Holzweg war. Was mir so spontan durch den Kopf ging hatte weniger mit "Instinkt" zu tun sondern vielmehr mit "sehen".

Weil wenn ich den Küster von Klein Erkenschwick mit einem Bewohner der Kalahari vergleiche, hat der eine Fähig,- und Fertigkeiten die der andere nicht "mehr?" hat.

Was versteht man jetzt eigentlich unter "Ur instinkt"?
 
Weil wenn ich den Küster von Klein Erkenschwick mit einem Bewohner der Kalahari vergleiche, hat der eine Fähig,- und Fertigkeiten die der andere nicht "mehr?" hat.

Was versteht man jetzt eigentlich unter "Ur instinkt"?

Das ist mW ein Streitpunkt unter den Verhaltensforschern.

Manche sehen die " Instinkte " als dauervererbte genetische Kodierung ,
welche im "Eintrittsfall" vom Kleinhirn aus angesteuert werden.
Andere sehen es als vollständig erworbene Muster ....

Vielleicht kann man " Instinkte " als unterbewusste Angstreaktionen
beschreiben.
Also Dinge wie "instinktive " Vorsicht vor Grosskatzen , Schlangen ,
grossen Gewässern , unbestimmter Gefahr im Dunklen usw.
Aber auch ungewollt ablaufende Reaktionen auf als lebensbedrohlich
wahrgenommene Situationen ?
Man bedenke , dass seit jeher die juristischen Begriffe des "Totschlags"
oder " Überschreitung der Notwehr " so etwas verdeutlichen.

Merke . In jedem zivilisierten Philosophie - Professor steckt auch ein gewalttätiger " Raubaffe "=)
 
Genau da liegt das Problem, meiner Ansicht nach.

Ein Urinstinkt ist zum Beispiel Angst. Aber die Signale auf die wir reagieren wandeln sich.

Beispiel: Jeder Mensch hat Angst um seine Existenz, egal aus welcher Kultur er stammt. Aber während zum Beispiel ein Jäger in Afrika Angst davor hat, dass der hungrige Löwe da vorne ihn eventuell angreift, fürchtet sich ein moderner Städter vielleicht mehr vor anderen Menschen oder Institutionen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ein moderner Städter, der sich plötzlich an der Stelle des Jägers in Afrika wiederfindet, KEINE Angst vor dem hungrigen Löwen hätte. Der Jäger aus Afrika würde allerdings, wenn man ihn direkt an die Stelle des Städters setzt wahrscheinlich nicht begreifen, dass er Angst um seine Existenz haben muss, wenn der Gerichtsvollzieher kommt und ihm seine Sachen wegpfändet... einfach weil er sich keinen Begriff machen kann, was für eine Bedeutung Besitz in der modernen Welt hat.

Was persönliche Fähigkeiten angeht: man kann (fast) alles lernen und sich antrainieren. Ein Buschjäger kann vielleicht in der Steppe eine Wasserstelle finden, davon hat ein moderner Mensch nur wenig Ahnung. Aber dafür könnte der Jäger zum Beispiel nicht Radfahren.

Natürlich muss man Radfahren lernen, man muss allerdings auch lernen, welche Pflanze man ausbuddeln muss, um schnellstmöglich an Wasser zukommen, oder?

Vieles, was man heute als Urinstinkte betrachtet, zum Beispiel eben Wasser zu finden, sind gar keine Urinstinkte. Der Drang sich selbst zu erhalten durch Nahrung und Wasser, schon. Ob jetzt ein Kind in Afrika lernt, wo es nach Wasser graben muss, oder ein Städterkind, wo der Wasserhahn ist (ums mal doof zu sagen) spielt dabei keine Rolle. Ob man dem Jägerkind beibringt, wie und wo es jagen muss, oder ob man dem Städterkind beibringt, wo im Supermarkt die Nahrungsmittel stehen, macht so gesehen keinen Unterschied. Nur hat sich der Aufwand geändert,
der moderne Mensch hat gelernt, sich die Arbeit zu erleichtern. Das fing in der Steinzeit mit Werkzeugen wie dem Faustkeil an und endet heute bei einem Damaszener-Küchenmesser :D

:winke:
 
Das mit dem "angeborenen Verhalten" möchte ich aber so nicht stehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, - nennen wir es einmal den Urinstinkt. Der ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen.

Es sind die Triebe, die uns steuern. Dazu zählen z.B. Hunger, Durst, Sexualität.
Ich vermute mal, dass diese Triebe niemandem seit der Urzeit abhanden gekommen sind.
 
Dinge wie "instinktive " Vorsicht vor Grosskatzen , Schlangen, grossen Gewässern , unbestimmter Gefahr im Dunklen usw.
Das soll so sein : Ein Menschenkind hat sozusagen einen reservierten Platz für etwas, vor dem es Angst haben muss. Dieser Platz wird aber durch Interaktion mit den Eltern "besetzt".

Wenn man ein Kind mit etwas Unbekannten konfrontiert, z. B. mit einem Spielzeugroboter, wirft es einen Blick zu Mama. Wenn die Angst zeigt, wird ein solches Gerät wohl auch zukünftig unangenehme Gefühle auslösen. Genauso geht's mit Spinnen.
 
Es sind die Triebe, die uns steuern. Dazu zählen z.B. Hunger, Durst, Sexualität.
Genau das würde mich mal genau interessieren :

Welche Triebe und Instinkte haben wir denn eigentlich ?

Ich denke mir, dass bestimmte Impulse in uns automatisch ausgelöst werden (z. B. Hunger -> essen) und dass sich solche Einzelimpulse auch zu komplexeren "Instinkten" zusammensetzen können. Diese sind jedoch nicht auf ein konkretes Ziel gerichtet.

Z. B. hat der Igel den Impuls : Gefahr -> zusammenrollen. Dies ist eine überlebensrelevante Reaktion, wenn ein Fuchs kommt, nicht jedoch bei einem Auto - da wäre es für ihn eigentlich besser, einfach weiterzulaufen. Der genannte Instinkt ist also eigentlich kein "Überlebenstrieb" (und schon gar nicht ein "Zermatschtwerdetrieb"), sondern eher ein "Zusammenrolltrieb".

Dieser hatte über lange Zeit aber die Wirkung, dass der Igel überlebte. Es wäre also durchaus denkbar, dass eine Igelpopulation, die wg. Gendefekt den Zusammenrolltrieb nicht hat, sich in unserer Zeit stärker vermehrt als der Klassiker und diesen schließlich verdrängt.
 
Die Sache mit den Instinkten und Trieben ist doch etwas unklar. Der Mensch wird beeinflusst durch das, was er biologisch ist und das, was er erlernt hat, also durch interne und externe Faktoren.

Instinkte und Triebe können zwar (bequem!) als Erklärungsmodell von Verhaltensweisen herangezogen werden nach dem Motto: Der Aggressionstrieb erklärt, warum Menschen aggressiv sind und aggressives Verhalten ist wiederum der "Beweis" für den Aggressionstrieb..., die moderne Psychologie distanziert sich aber von solchem "Sich im Kreise drehen" und somit von dieser einseitigen Sichtweise.
 
Das soll so sein : Ein Menschenkind hat sozusagen einen reservierten Platz für etwas, vor dem es Angst haben muss. Dieser Platz wird aber durch Interaktion mit den Eltern "besetzt".

Wenn man ein Kind mit etwas Unbekannten konfrontiert, z. B. mit einem Spielzeugroboter, wirft es einen Blick zu Mama. Wenn die Angst zeigt, wird ein solches Gerät wohl auch zukünftig unangenehme Gefühle auslösen. Genauso geht's mit Spinnen.

Bei den Gefühlen sind wir auf der richtigen Spur, letztendlich, wenn ich @Klaus Angst-Beispiel nehme, bewirken Angst-Gefühle eine spontane, schnelle und meist richtige Reaktion auf eine Gefahr mit dem Erfolg des Überlebens.
Langes Nachdenken hätte uU. das Gegenteil zur Folge.
Daher können wir mE sehr froh sein, dass wir uns nicht verändert haben.

Was ist nun aber mit dem Humor der Ausgangsfrage.
Fröhlichkeit ausgedrückt durch Lachen oder Lächeln ist ein positives Gefühl, kann man das ebenso als angeborenen, durch Lernen zu besetzenden Platzhalter bezeichnen?:winke:
 
Lachen ist meiner Ansicht nach ebenfalls eine angeborene Reaktion, selbst Babys lachen schon, obwohl sie noch nicht gelernt haben können, WANN sie zu lachen haben.

Der Auslöser fürs Lachen ist - wenn ich mich nicht irre - die Ausschüttung eines bestimmten Botenstoffes, sozusagen ein körpereigenes Dopamin, wie auch Adrenalin und Endorphin, welcher der vielen Botenstoffe es ist, das weiß ich allerdings nicht, da müssten wir unseren Biologen fragen :D

Fröhlichkeit, Lust, Angst, Aggression usw., all diese Gefühle bzw. Zustände sind körperlich gesteuert. Das Einzige, was sich ändert sind die Situationen oder Reize, die diese Gefühle hervorrufen. Nicht umsonst kann man Patienten mit Wahnvorstellungen und Angstzuständen medikamentös behandeln.

Diese Medikamente dämmen die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die diese Gefühle auslösen und tragen dazu bei, dass Menschen, bei denen die Ausschüttung willkürlich oder durch andere als "normale" Reize erfolgt, wieder "gesellschaftsfähig" werden.

Selbstverständlich bringen NUR Medikamente da allerdings auf Dauer nichts, die Meisten reagieren ja auf die falschen Reize aufgrund eines Erfahrungswertes. Nur die Wenigsten aller Patienten haben ein rein physisches Problem.

Wie schwierig eine "Umprogrammierung" des Körpers und seiner Reaktion auf bestimmte Reize ist, kann man gut an Arachnophobikern sehen. Eine Therapie, um die Angst vor Spinnen zu bewältigen kann Jahre dauern. Was wiederum ein Beweis dafür ist, wie sehr uns frühe Erfahrungen prägen auch wenn wir uns gar nicht daran erinnern können.
 
Die Sache mit den Instinkten und Trieben ist doch etwas unklar. Der Mensch wird beeinflusst durch das, was er biologisch ist und das, was er erlernt hat, also durch interne und externe Faktoren.
Sollte man in dieses Modell nicht vielleicht noch eigene Entscheidungen mit aufnehmen oder wird das zu philosophisch (haben wir überhaupt einen eigenen Willen?)

Was ist nun aber mit dem Humor der Ausgangsfrage.
Fröhlichkeit ausgedrückt durch Lachen oder Lächeln ist ein positives Gefühl, kann man das ebenso als angeborenen, durch Lernen zu besetzenden Platzhalter bezeichnen?:winke:
Freue ist eine Universalemotion, die in allen Kulturen gleich ausgedrückt wird. Humor (und besonders Witze) sind aber etwas speziellere Formen von Freude und als solche eben nicht zwingend angeboren, sondern auch kulturell geprägt.
 
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