Handelsrouten der Nordmänner

Thor

Neues Mitglied
Ich suche schon seit einer ganzen Weile eine brauchbare Karte der kompletten bekannten Handelsrouten der Wikinger.
Trotz längrere suche habe ich bist jetzt aber nur sehr grob gehaltene Karten gefunden.
Kann mir jemand einen Tipp geben in welchem Buch oder Quellen ich eine wirklich komplette Karte der Handelsrouten finden kann.

Bedanke mich schon mal und hoffe das mir jemand helfen kann.
 
Ich suche schon seit einer ganzen Weile eine brauchbare Karte der kompletten bekannten Handelsrouten der Wikinger.
Trotz längrere suche habe ich bist jetzt aber nur sehr grob gehaltene Karten gefunden.
Wikinger trieben keinen Handel. Das waren ganz stinknormale skandinavische Kaufleute, meist Christen.
Kann mir jemand einen Tipp geben in welchem Buch oder Quellen ich eine wirklich komplette Karte der Handelsrouten finden kann.

Bedanke mich schon mal und hoffe das mir jemand helfen kann.
In dem Buch von Régis Boyer über die Wikinger (Régis Boyer: Die Piraten des Nordens. Leben und Sterben als Wikinger. Stuttgart 1997. Innere Umschlagsseite.) gibt es hinten eine solche Karte. Da ist sogar ein Pilgerweg (!) der "Wikinger" nach Jerusalem eingezeichnet.:rofl:
 
Karten gibt es nicht so viele…
Aber Aufsätze über Mitteldeutsche Handelsware im Norden.
Mühlsteine aus der Eifel, Glas aus Köln etc…
Bei Interesse kann ich mal die Titel raussuchen.
 
Wikinger trieben keinen Handel. Das waren ganz stinknormale skandinavische Kaufleute, meist Christen.
In dem Buch von Régis Boyer über die Wikinger (Régis Boyer: Die Piraten des Nordens. Leben und Sterben als Wikinger. Stuttgart 1997. Innere Umschlagsseite.) gibt es hinten eine solche Karte. Da ist sogar ein Pilgerweg (!) der "Wikinger" nach Jerusalem eingezeichnet.:rofl:
Möglicherweise wird jemand, der recht unbedarft die Standardbezeichnung "Wikinger" für frühmittelalterliche Skandinavier übernommen hat, den Witz daran nun gar nicht richtig verstehen.
 
Möglicherweise wird jemand, der recht unbedarft die Standardbezeichnung "Wikinger" für frühmittelalterliche Skandinavier übernommen hat, den Witz daran nun gar nicht richtig verstehen.
Ich kam nur deshalb darauf, weil die Überschrift des treads richtig "Handelsrouten der Nordmänner" lautete, woraus ich schloss, dass @Thor so unbedarft nicht ist.
 
Das heißt für euch sind Wikinger immer Räuber?
Scheinbar gibt es dafür keine einheitliche Auffassung. Fingalo jedenfalls scheint mir mit seiner Eingrenzung des Wikingerbegriffs die kleinstmögliche gewählt zu haben. D.h. handelnde oder sich unter dem Befehl eines Königs befindliche Skandinavier fallen ganz raus. Die Nachteile eines so eingeengten Begriffes sind natürlich auch auf der Hand: Man suggeriert, dass es bestimmte Gruppen gab, die undurchlässig waren. Wenn man so will wäre es vielleicht einfacher den Wikingerbegriff vielleicht ganz aufzugeben und nur von Skandinaviern zu sprechen, wenn man mit "Wikinger" etwas deutlich anderes als die weit verbreitete und weiter fassende Meinung, was Wikinger sind, aussagen möchte. Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass hier im Forum, weil eben die Bezeichnung "Wikinger" kontrovers diskutiert wird, viel aneinander vorbei gesprochen wird.

Wahrscheinlich kämpft aber Fingalo genauso wie ich zum Adel des 18.Jh. oftmals gegen Windmühlen, wenn er seine Definition von "Wikingern" einem breiteren Umfeld zu eigen machen möchte. Inhaltlich mögen seine Einschätzungen richtig sein, aber teilweise geht einiges am Ziel der Diskussion vorbei. Na vielleicht passiert auch mir das.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein Wiking ist meiner Meinung nach eine Fahrt
Ob Handel oder Krieg ist sicherlich fließend, aber man sollte sich vielleicht auf Skandinavier einigen oder Handel in der Ostsee um die Zeit X.
Wie dem auch sei, in Verbindung zum Norden:
http://www.hamm.de/dokumente/Gold_der_Hanse.pdf
Die Ausstellung ist Top, aber mit dem Schwerpunkt der frühe VWZ.
 
Ich weiss nicht ob man Pirenne da noch für verwenden darf, aber er beschreibt die Handelswege der "Nordmänner" ziemlich genau und ich meine das da auch Karten drin waren.

Pirenne, Henry: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Europas im Mittelalter, München 51982.

Allerdings ist Vorsicht angebracht, Pirennes These ist mehrfach widerlegt worden und das Büchlein ist schon ziemlich alt. Aber ein anders fällt mir nicht ein mit einer Handelskarte der Nordmänner.
 
Scheinbar gibt es dafür keine einheitliche Auffassung. Fingalo jedenfalls scheint mir mit seiner Eingrenzung des Wikingerbegriffs die kleinstmögliche gewählt zu haben. D.h. handelnde oder sich unter dem Befehl eines Königs befindliche Skandinavier fallen ganz raus. Die Nachteile eines so eingeengten Begriffes sind natürlich auch auf der Hand: Man suggeriert, dass es bestimmte Gruppen gab, die undurchlässig waren.

Ich habe mir den Wikingerbegriff nicht selbst gebastelt, sondern den aus den zeitgenössischen Quellen genommen, die ihn verwenden. Er unterscheidet sich von dem am Ende des 18. und im 19. Jh. entstandenen Wikingerbegriff, der im Zuge der Suche nach nationalstaatlicher Identität in Skandinavien entstanden und dann zur Zeit der Romantik weiterentwickelt worden ist. Da musste der Wikingerbegriff positiv besetzt werden. Damit hat auch zu tun, dass die Propagandisten des Germanenmythos sich gerne Skandinavien als eigentlich "urdeutsch" ideologisch einverleiben wollten, was auf heftigen Widerstand aus Skandinavien, insbesondere Schweden stieß. Dort wollte man von "gemeinsamen Wurzeln" mit den Deutschen nichts wissen und entwickelte eine Gegentradition. Da kamen die Wikinger gerade recht.
Davon, dass es "undurchlässige Gruppen" gab, habe ich nirgends etwas gesagt. Anfangs waren sie auf jeden Fall durchlässig. Denn da war die Raubfahrt im Ausland nur eine Episode im Leben der Männer. Erst mit dem Erstarken der Königsmacht und deren Interesse an funktionierendem Fernhandel wurden sie ausgegrenzt.
Wer königliche Truppen auch zu Wikingen rechnen will, hat das Problem, dass jene von den Königen gegen Wikinger eingesetzt wurden. Schon Harald Schönhaar räucherte die Wikingernester auf den Orkneys aus. Wikinger gegen Wikinger? Und was unterscheidet das Königsheer Knuts in England von dem Heer KdG in Sachsen?
 
Eigenltich nichts, Sachsen sind durchaus in ihrer Frühzeit als Seeräuber bekannt und es kämpften auch Sachsen unter KdG gegen andere Sachsen..
Es ging nicht um die Sachsen, sondern um das Heer KdG. Knuts Heer bestand ebenso wenig aus Wikingern, wie das Heer KdG. Das waren ganz normale militärische Operationen zur Ausweitung des eigenen Herrschaftsbereichs.
 
Danke für die Auskunft und an den Aufsätzen über die Handelswaren habe ich Interesse.

Da ich das Hobby erst seit kurzem betreibe und in der bisher gelesen Literatur meistens nur von Wikingern und weniger von Nordmännern die rede war, bitte ich zu entschuldigen das ich die Begriffe manchmal noch durcheinander bringe.

Mir ist bewußt das die Bezeichnung Nordmann der korrekte für alle aus dem skandinavischen Raum kommenden Völker ist und der Begriff Wikinger erst viel später geprägt wurde, aber ab und zu passiert es mir trotzdem das ich die Begriffe wieder durcheinander bringe.

Ich hoffe das man mir als Anfänger das noch mal nachsehen kann und werde bei zukünftigen Anfragen mehr darauf achten das dies nicht mehr passiert.
 
"Mayener Basalt-ein begehrtes Handelsgut bei den Wikingern" Volkmar Schön
"Dorestadt und Handel der Wikinger" W.J.H.Verwers
Aus "Die Wikinger" Landesmuseum Koblenz 1998

Esterer Bericht ist ziemlich Klasse.
Das Buch entweder aus der Unibib beziehen oder Ebay, da taucht es auch ab und an auf.
 
In dem Buch von Régis Boyer über die Wikinger (Régis Boyer: Die Piraten des Nordens. Leben und Sterben als Wikinger. Stuttgart 1997. Innere Umschlagsseite.) gibt es hinten eine solche Karte. Da ist sogar ein Pilgerweg (!) der "Wikinger" nach Jerusalem eingezeichnet.:rofl:

Die selbe Karte habe ich wohl auch wenn auch aus einem älteren Buch (Rudolf Pörtner: Die Wikinger-Saga. Düsseldorf 1971) Bekomme sie aber nicht hochgeladen.

Dafür hier einer Karte aus der russ. Wiki mit dem östlichen Bereich.
???????????:Varangian routes.png ? ?????????
 
Da habe ich gleich auch noch eine Frage.
Ich habe in einer Ausgabe der Zeitschrift GEO eine Karte gesehen, in der von der Expedition eines gewissen Ingmar zu lesen ist, der über den "Weg von den Warägern zu den Griechen" ins schwarze Meer gekommen ist, von da den Kaukasus durchquert hat, dann das Kaspische Meer durchquert hat (woher auch immer das neue Schiff kam, ich glaube kaum, dass er sein Schiff quer durch den Kaukasus geschleppt hat), und von dort aus nach Choresm an den Aralsee gezogen ist, auf der Suche nach neuen Handelswegen. Inwiefern ist dem Glauben zu schenken?

Und dann habe ich noch davon gehört, dass die Wikinger über die Seidenstraße sogar Handel mit den Chinesen getrieben haben. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Allerdings wäre es doch rein theorethisch möglich gewesen, da sie ja auch mit Bagdad gehandelt haben, und die Seidenstraße doch gar nicht mehr so weit weg von Bagdad ist, oder?
 
Es kann durchaus sein, dass Waräger auch Stützpunkte im Kaspischen Meer hatten. Über Don und Wolga wären sie dorthin gekommen, die Boote wurden umgetragen, was in der russischen Tiefebene relativ einfach war. So kamen sie auch von Skandinavien bis zum Schwarzen Meer.
 
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