Haus Habsburg und die Eidgenossen

ursi

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Das Verhältnis der Eidgenossenschaft mit dem Haus Habsburg in der frühen Neuzeit
Nach dem Schwabenkrieg war das Verhältnis zwischen dem Haus Habsburg und der Eidgenossenschaft ein friedliches, wobei es nicht ganz Konflikt frei blieb. Grundlage für das Verhältnis war die Erbeinigung von 1511, die dazu führte, dass sich die Habsburger und die Eidgenossen zur gegenseitigen territorialen Anerkennung und Hilfeleistungen verpflichteten, die Freigrafschaft Burgund wurde unter den eidgenössischen Schutz gestellt. Spannungen kamen nach der Reformation auf, die Hintergründe waren meist Konfessionelle.
1529 schloss der spätere Ferdinand I mit den fünf inneren Orten eine Christliche Vereinigung ab, dies war die Reaktion auf das reformierte christliche Burgrecht. Demgegenüber bewahrten die Bemühungen Karl V am Augsburger Reichstag 1530 die Eidgenossen vor dem Eingreifen fremder Mächte in ihren inneren Konflikt. Die fremden Dienste welche die Eidgenossen seit dem 16. Jahrhundert anboten wurde für spanische Linie der Habsburger wichtig, vor allem die katholischen Orte in der Schweiz waren an den guten Beziehungen zu Spanien interessiert, dem damals mächtigsten Schutzherren ihrer Konfession. In bescheidenen Mass traten die Habsburger in den katholischen Orten auch als Stifter barocker Sakralkunst in Erscheinung.

Der Territorialbesitz des Haus Habsburg in der Neuzeit beschränkte sich noch auf das zu Vorderösterreich gehörende Fricktal sowie die Herrschaften Tarasp und Rhäzüns. 1690 hatten die reformierten Orte der Eidgenossenschaft die Verteidigung Vorderösterreichs gestattet, kam es nach 1700 durch die Einmischung Leopolds I und dessen Gesandten Franz Ehrenreich vom Trauttmansdorff im Vorfeld des zweiten Villmergerkrieges zu Spannungen. Weitere folgten nach dem „Renversement des Alliances von 1756: Durch das Bündnis der ehemaligen Erbfeinde Frankreich und Österreich geriet die Eidgenossenschaft aussenpolitisch in die Zange und nach der ersten polnischen Teilung 1772 befürchtete man ein ähnliches Schicksal. Vor allem Joseph II schrieb man Expansionspläne zu. Seine Reise durch die Schweiz nach dem er Frankreich besucht hatte wurde mit grossen Misstrauen beobachtet. Bern und Zürich suchten deshalb einen möglichen Anschluss zu Preussen. Kaum war diese Gefahr vorüber entstanden in der Folge der französischen Revolution neue Konfliktherde. Österreich überliess zwar 1797 nachdem Frieden von Campoformio die Eidgenossenschaft ihrem Schicksal, bot aber Frankreich wieder seine Hilfe an. Die letzten Besitztümer in der Schweiz verloren die Habsburger 1803 (Fricktal und Tarasp) und 1819 Rhäzüns.

Das Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert

Vor allem die katholischen konservativen in der Schweiz suchten im frühen 19. Jahrhundert Kontakt zum Haus Habsburg. Sie versuchten eine Waffenhilfe im Sonderbundskrieg zu bekommen, was aber ausblieb. In dieser Zeit wurde in der Literatur aus den Liberalen Kreisen ein Habsburgerfeindlicher Mythos aufgebaut der im Volk bis weit in das 20. Jahrhundert verankert war. Wissenschaftler wurden verdächtigt Wien honoriere ihre Arbeiten mit Geld. Die letzte Phase der Beziehung zwischen den Habsburgern und der Schweiz ist durch die Besuche der Stammburg und das Exil von Angehörigen des ehemaligen Herrschergeschlechtes gekennzeichnet. Karl I hielt sich nach 1919 an verschiedenen Orten in der Schweiz auf und unternahm von ihr aus seine gescheiterten Versuche zur Wiederherstellung der Monarchie in Ungarn. In Basel war der Hochmeister des deutschen Ordens Erzherzog Eugen oder Erzi bis 1934 eine stadtbekannte Figur. Zita von Bourbon-Parma wählte das St. Johannesstift in Zizers als ihren Alterswohnsitz wo sie auch 1989 starb. Vorher hatte sie noch die Errichtung einer neuen Gruft für die im Exil verstorbenen Habsburger in der Kirche des ehemaligen Hausklosters in Muri veranlasst.

Bilder:
Karte: Die 13 Orte der Eidgenossenschaft von 1536-1798
Die Habsburg heute
Eine Rekonstruktion der Habsburg
Kloster Muri



Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz

Literatur:
W. Meyer, Die Verwaltungsorganisation des Reiches und des Hauses H.-Österreich im Gebiete der Ostschweiz 1264-1460, 1933
-P. Kläui, «Beitr. zur ältesten Habsburgergenealogie», in Argovia 72, 1960, 26-35
-C. Brunner, Zur Gesch. der Gf. von H.-Laufenburg, 1969
-B. Stettler, «H. und die Eidgenossenschaft um die Mitte des 14. Jh.», in SZG 23, 1973, 750-764
-A. Wandruszka, Das Haus H., 41982, (mit Stammtafeln)
-J.J. Siegrist, «Die Acta Murensia und die Frühhabsburger», in Argovia 98, 1986, 5-21
-Die Habsburger, hg. von B. Hamann, 31993, (mit Stammtafeln)
-R.-F. Krieger, Die Habsburger im MA, 1994, (mit ausführl. Bibl.)
-J. Bérenger, Die Gesch. des Habsburgerreiches, 1273-1918, 21996 (franz. 1990)
-LexMA 9, (Stammtafel im Anh.)
-H. Bogdan, Histoire des Habsbourg, 2002
-A. Collenberg, Die Habsburger in Disentis, 1919-21, 2005
 

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Sehr interessant! Kann man also sagen dass die katholische Dominanz im 17. Jhdt. durch habsburgische Unterstützung zu Stande kam? Und bis zum Reversement des Alliance die Eidgenossenschaft eher zu Habsburg als zu Frankreich neigte?

Ganz was Neues für mich war auch die Sorge um eine "polnische Teilung" der Eidegenossenschaft. Weisst du mehr da drüber? War das reines innerschweizerisches Gerücht oder gabs da sogar Gespräche beim Besuch Josephs II in Versailles? (Wahrscheinlich ist da noch nie geforscht worden in den heiligen Hallen des Haus-, Hof- und Staatsarchiv, könnte eine Sensation sein wenn da was dran wäre!!!)

Und auch die gesteuerten antihabsburgischen Tendenzen der Liberalen - passt so richtig gut zur Tell(er)findung im 19. Jhdt.!
 
Rovere schrieb:
Sehr interessant! Kann man also sagen dass die katholische Dominanz im 17. Jhdt. durch habsburgische Unterstützung zu Stande kam? Und bis zum Reversement des Alliance die Eidgenossenschaft eher zu Habsburg als zu Frankreich neigte?


Diese katholische Dominanz ist nicht sehr gross. Dazu muss man die Gebiete anschauen welche katholisch geblieben waren. Die katholische Schweiz zählte ca. zwei Fünftel der Gesamtbevölkerung, hauptsächlich waren es ländlichen-alpine Kantone und drei Stadtkantone. Sie waren wirtschaftlich Schwächer und eingeschnürt zwischen Zürich - Bünden und Bern. Die reformierte Schweiz verfügte über die reicheren landwirtschaftlichen Gegenden und umfasste die Grosszahl der Städte, darunter die welche sich später industriell entwickelten. Davon fühlte sich die katholische Eidgenossenschaft bedroht und suchte nach soliden Bündnispartnern. Es begann 1560 mit der Verbindung zu Savoyen, dann 1579 wurde das Bistum Basel rekatholisiert und schliesslich kam es 1586 zum konfessionellen Zusammenschluss aller katholischen Orte im Goldenen Bund, (der hiess später der Borromäischer Bund) dem ein Jahr darauf die Allianz mit Spanien folgte. Spanien bekam das Durchmarschrecht und einen wichtigen Anteil an Söldnern. und was für die katholischen Orte wichtig war die Zusicherung einer Hilfe für den Fall das ein Konfessionskrieg aus brechen würde.

In der reformierten Schweiz waren Zürich und Bern die führenden Städte. Zürich war seit 1584 mit Genf verbunden, da Genf permanent von Savoyen bedroht wurde. Mühlhausen wurde durch die Reformierten Kantone geschützt und Zürich und Bern erweiterten ihre Bündnisse mit Strassburg und mit dem Marktgrafen von Baden, den Drei Bünden und Venedig.

Diese Bündnisse hatten alle einen defensiven Charakter und stellten eine Art von Gleichgewichtssystem für die Kantone dar. Sie konnten tatsächlich verhindern, dass die konfessionellen Konflikte über die Eidgenossenschaft hinaus verbreitet wurden. Durch die Existenz paritätischer Gebiete war eine Pufferzone geschaffen worden.

Man kann nicht sagen, sie zogen Habsburg, Frankreich vor. Bündnisse machten sie mit allen grossen Mächten. Hier ging es vor allem um die Söldnerbewegung und um die Erlaubnis des Durchmarschrechts. Als Gegenleistungen bekamen die Eidgenossen Geld für die Kantone, Handelsprivilegien, Versorgungsgarantien und allfällige militärische Hilfeleistungen. 1602 erneuerten die Eidgenossen ihr Bündnisse mit Frankreich und das war das einzige welche alle Kantone eingingen. Die andern Bündnisse waren durch Gruppen von Kantonen abgeschlossen worden, das savoyische und spanische Bündnis durch die katholischen Orte. Die Verbindungen nach allen möglichen Seiten hatten die Wirkung, dass die Eidgenossenschaft sich nicht mehr gesamthaft einer Partei verschreiben konnte. Und im Übrigen galten die Dreizehn Orte als mühsame und zähe Verhandlungspartner: Pas d'argent, pas de Suisse.


Ganz was Neues für mich war auch die Sorge um eine "polnische Teilung" der Eidegenossenschaft. Weisst du mehr da drüber? War das reines innerschweizerisches Gerücht oder gabs da sogar Gespräche beim Besuch Josephs II in Versailles? (Wahrscheinlich ist da noch nie geforscht worden in den heiligen Hallen des Haus-, Hof- und Staatsarchiv, könnte eine Sensation sein wenn da was dran wäre!!!)

Dazu weiss ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr. Aber ich suche.

Und auch die gesteuerten antihabsburgischen Tendenzen der Liberalen - passt so richtig gut zur Tell(er)findung im 19. Jhdt.!

Und wie
 
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Rovere schrieb:
Sehr interessant! Kann man also sagen dass die katholische Dominanz im 17. Jhdt. durch habsburgische Unterstützung zu Stande kam? Und bis zum Reversement des Alliance die Eidgenossenschaft eher zu Habsburg als zu Frankreich neigte?

Ganz was Neues für mich war auch die Sorge um eine "polnische Teilung" der Eidegenossenschaft. Weisst du mehr da drüber? War das reines innerschweizerisches Gerücht oder gabs da sogar Gespräche beim Besuch Josephs II in Versailles? (Wahrscheinlich ist da noch nie geforscht worden in den heiligen Hallen des Haus-, Hof- und Staatsarchiv, könnte eine Sensation sein wenn da was dran wäre!!!)

Und auch die gesteuerten antihabsburgischen Tendenzen der Liberalen - passt so richtig gut zur Tell(er)findung im 19. Jhdt.!

Was genau meinst du unter dieser "polnischen Teilung" für die Eigenossenschaft?
 
Der Dreissigjährige Krieg und seine Auswirkungen führten erstmals dazu dass sich die Eidgenossen bewusst zur Haltung eines Neutralstandes bekannten. Die Durchmärsche der Schweden und Spanier durch das Grenzgebiet im Norden waren Mahnzeichen. Die reformierten Orte lehnten ein Bündnis mit Schweden ab, die inneren konfessionellen Streitigkeiten wurden angesichts der aussenpolitischen Lage gedämpft und man organisierte die Landesverteidigung besser. Die Städte modernisierten die Befestigungen und 1647 kam es zum Abschluss einer einheitlichen Heeresordnung. Im Westfälischen Frieden erlangte die Schweiz ihre Souveränität. 1648 gab es eine Verschiebung der europäischen Mächte. Frankreich war auf einmal an der Basler Grenze und 1663 wurde die französische Allianz anlässlich der Bundesbeschwörung in Paris erneuert. Die Schweiz war zu einer antihabsburgischen Position geworden. Und Frankreich konnte sich den Löwenanteil der Schweizer Söldner sichern. 1677 verliess bereits St. Gallen das französische System und schloss sich wieder Österreich an. Bern und Zürich folgten nachdem Edikts von Nantes und dem Französischen König zum trotz gewährten die Eidgenossen den Hugenotten Asyl. 1690/92 schlossen die reformierten Orte Soldverträge mit Österreich und den Niederlanden.
 
Obwalden schrieb:
Was genau meinst du unter dieser "polnischen Teilung" für die Eigenossenschaft?
Steht im Eingangsartikel von Ursi:
Ursi schrieb:
Durch das Bündnis der ehemaligen Erbfeinde Frankreich und Österreich geriet die Eidgenossenschaft aussenpolitisch in die Zange und nach der ersten polnischen Teilung 1772 befürchtete man ein ähnliches Schicksal. Vor allem Joseph II schrieb man Expansionspläne zu. Seine Reise durch die Schweiz nach dem er Frankreich besucht hatte wurde mit grossen Misstrauen beobachtet. Bern und Zürich suchten deshalb einen möglichen Anschluss zu Preussen.
 
Rovere schrieb:
Ganz was Neues für mich war auch die Sorge um eine "polnische Teilung" der Eidegenossenschaft. Weisst du mehr da drüber? War das reines innerschweizerisches Gerücht oder gabs da sogar Gespräche beim Besuch Josephs II in Versailles? (Wahrscheinlich ist da noch nie geforscht worden in den heiligen Hallen des Haus-, Hof- und Staatsarchiv, könnte eine Sensation sein wenn da was dran wäre!!!)

So hab was gefunden.

Die Aussenpolitik Josephs II. und die Teilung des Königreichs Polen liess die Eidgenossen aufhorchen, deshalb erneuerten sie 1777 die französische Allianz, diese wurde bis dahin nur noch von den katholischen Kantonen aufrechterhalten.
Ob es wirklich Pläne seitens der Habsburger gab, ist ein Gerücht und zumindest in den Schweizer Archiven nicht dokumentiert.
 
ursi schrieb:
1690/92 schlossen die reformierten Orte Soldverträge mit Österreich und den Niederlanden.
Dh. der Export von Söldner war bis weit ins 18.Jhdt. ein wichtiger Einkommensfaktor für die Eidgenossenschaft?
Detail am Rande: Auch am Wiener Hof gabs eine Schweizer Garde. Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen hatte ein solche, bis heute heisst der älteste Teil der Wiener Hofburg Schweizertrakt und das prächtige Renaissancetor hinein Schweizertor.
 
Rovere schrieb:
Dh. der Export von Söldner war bis weit ins 18.Jhdt. ein wichtiger Einkommensfaktor für die Eidgenossenschaft?
Detail am Rande: Auch am Wiener Hof gabs eine Schweizer Garde. Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen hatte ein solche, bis heute heisst der älteste Teil der Wiener Hofburg Schweizertrakt und das prächtige Renaissancetor hinein Schweizertor.

Ja das war es, ca. 50 000 bis 60 000 Schweizer standen in Fremden Dienste. Zuerst waren es ungebundene Dienste und im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden Garnisonsdienste daraus.

Frankreich unterhielt die meisten Söldner. 1678 kämpften sieben Regimenter und 40 freie Kompanien für den französischen König. Das sind ca. 25'000 Mann

In Österreich waren bis 1740 Schweizer Söldner, ebenso in England und Polen. In Venedig und Piemont-Sardinien bis 1719

Artikel 11 der Bundesverfassung von 1848 verbot den Abschluss neuer Kapitulationen, ohne die bereits geschlossenen aufzuheben oder die Anwerbung von Einzelpersonen zu verbieten. Erst 1859 wurde jeder Waffendienst für eine fremde Macht ohne ausdrückliche Erlaubnis des Bundesrats verboten - Kraft dieses Gesetzes sollten später die Schweizer Kombattanten im Spanischen Bürgerkrieg strafrechtlich vefolgt werden - und damit dem Söldnertum juristisch ein Riegel geschoben.
 
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Rovere schrieb:
Es gibt doch in der Chapelle Expiatoire in Paris sogar ein Denkmal für die bei der Verteidigung der Tuilerien 1792 gefallenen Schweizer Gardisten, nicht?

Ja genau 1792 leisteten die Schweizer Garden Widerstand und darauf hin wurden alle Schweizer in Frankreich entlassen. Erst unter Napoleon gab es wieder Söldner, nur wurde dieser gezwungen.

Und bei der Julirevolution 1830 starben 300 Schweizer bei der Verteidigung des Louvre und der Tuilerien. Die Tagsatzung rief darauf alle Regimenter zurück und es wurden keine Söldnertruppen mehr nach Frankreich geschickt.
 
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ursi schrieb:
Ja aber das war bei der Julirevolution 1830. 300 Schweizer starben bei der Verteidigung des Louvre und der Tuilerien. Die Tagsatzung rief darauf alle Regimenter zurück und es wurden keine Söldnertruppen mehr nach Frankreich geschickt.
Nein, nein! Es waren Schweizergardisten die Louis XVI. und Marie Antoinette vor dem Ansturm des Pariser Pöbels auf die Tuilerien schützten.
Die königliche Familie flüchtete in die Nationalversammlung und wurde danach im Temple interniert.
 
Rovere schrieb:
Nein, nein! Es waren Schweizergardisten die Louis XVI. und Marie Antoinette vor dem Ansturm des Pariser Pöbels auf die Tuilerien schützten.
Die königliche Familie flüchtete in die Nationalversammlung und wurde danach im Temple interniert.

Ab es gerade gesehen und geändert.
 
ursi schrieb:
. 1648 gab es eine Verschiebung der europäischen Mächte. Frankreich war auf einmal an der Basler Grenze und 1663 wurde die französische Allianz anlässlich der Bundesbeschwörung in Paris erneuert. Die Schweiz war zu einer antihabsburgischen Position geworden. Und Frankreich konnte sich den Löwenanteil der Schweizer Söldner sichern.

Da gibts auch ein schönes Bild von. Gemalt von Adam Franz van der Meulen:
http://www.kipar.org/period-galleries/paintings/1660/louis_ambassador_1663.jpg

Man kann wohl bedenkenlos sagen, dass die Schweizer Regimenter im königlichen Frankreich einen ganz besonderen Stellenwert hatten. Sie standen nämlich nicht auf einer Stufe mit den deutschen und flandrischen Regimentern. Sie gehörten zum militärischen Haus des Königs und unterstanden nur diesem persönlich. Daher waren sie als einzige der Französischen Garde und der Leibgarde des Königs gleichgestellt. Sie galten als Elitesoldaten, das feinste vom feinen in der riesigen französischen Armee.
 
Als kleine Randnotiz: Im 17. Jh. herrschten (fast) im ganzen Gebiet der Eidgenossenschaft strenge Kleidermandate. Man durfte sich nicht zu prunkvoll oder üppig kleiden, im Gegensatz zum französischen Hof. Auf dem Bild erkennt man sehr gut den Kontrast zwischen den schlicht gekleideten Eidgenössischen Gesandten und dem französischen Prunk.
 
Durch diese hohle Gasse muss er kommen...

Liebe ursi und Obwalden!
Habt ihr zufällig eine seriöse Rezeption über das Entstehen des Tell-Mythos?
Inwieweit spielt Schillers Drama eine Rolle dabei?
Wann und warum kamen die sogen. "doppeldeutschen Spielkarten", die jene Figuren rund um die erste Eidgenossenschaft verewigt und verherrlicht haben auf (v.d. Illustration sehen sie typisch nach Biedermeier aus)?
Interessant bei diesen Spielkarten als "perfektes Werbeprospekt für die unabhängige Schweiz" ist, dass sie gerade in Österreich das Standardkartenspiel sind, wogegen das französische Blatt (wohl aufgekommen für Rommy, Bridge, Canasta etc.) in keiner Wirtshauslade zu finden ist..
herzl. Dank!
 
ning schrieb:
Liebe ursi und Obwalden!
Habt ihr zufällig eine seriöse Rezeption über das Entstehen des Tell-Mythos?
Inwieweit spielt Schillers Drama eine Rolle dabei?
Wann und warum kamen die sogen. "doppeldeutschen Spielkarten", die jene Figuren rund um die erste Eidgenossenschaft verewigt und verherrlicht haben auf (v.d. Illustration sehen sie typisch nach Biedermeier aus)?
Interessant bei diesen Spielkarten als "perfektes Werbeprospekt für die unabhängige Schweiz" ist, dass sie gerade in Österreich das Standardkartenspiel sind, wogegen das französische Blatt (wohl aufgekommen für Rommy, Bridge, Canasta etc.) in keiner Wirtshauslade zu finden ist..
herzl. Dank!

Über den Mythos vom Tell habe ich hier schon mal was geschrieben:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=1656

und ihr der Link zum Tellmuseum mit der Geschichte zu Tell:

http://www.tellmuseum.ch/deutsch/gesch_d.htm#TELL IN DER ÜBERLIEFERUNG

Dann schaue dir mal diese Seite an

http://www.tellbittemelden.ch/html/index.php

Über die Spielkarten weiss ich jetzt nichts, aber auch da wird sich sicher was finden.
 
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Ning, wie sehen diese Karten aus? Kannst du ein Bild reinstellen, dann versuche ich was herauszufinden.
 
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