Hausarbeitsthema "Magie und Religion"

C

Catzchen

Gast
Hallo,

ich bin im Moment im 2. Semester meines Geschichtsstudiums, nein kein Lehramt, und muss nun als Abschlussprüfung eine Hausarbeit von min. 10 und max. 15 Seiten schreiben. Das Schreiben ist nicht das Problem, nur mit der Fragestellung hänge ich schon seit einer ganzen Weile. Uns wurden Rahmenthemen vorgeschlagen, zu denen wir uns dann eine konkrete Fragestellung überlegen sollen, die wir dann in der Arbeit behandeln. Ein Thema, das ich gern machen würde, hätte ich schon. "Magie und Religion". Nur komme ich auf keinen grünen Zweig, was meine Fragestellung sein könnte.
Es handelt sich übrigens um die Frühe Neuzeit.

Hatt einer von euch vllt. eine Idee oder Anregung für mich?

Vielen Danke schon mal.
 
Kannst du uns vielleicht noch mehr Informationen zu deinem Thema Magie und Religion geben? Denn ohne Zusatzinfos (da sich jetzt wohl keiner der Mitglieder gerade in das Thema eingelesen hat) wird es doch eher schwer eine Fragestellung zu finden.

Schreib doch mal in etwa auf, was du genau schreibne möchtest. Vielleicht hast du ja schon ein mögliches Inhaltsverzeichnis oder sonst ein paar Ideen. Dann würde es sicher noch helfen welche Zeitspanne, Frühe Neuzeit ist ja sehr schwammig und welche Region du ins Auge fasst.
 
Bei der Zusammenstellung "Magie und Religion in der frühen Neuzeit" fällt mir unweigerlich die Hexenverfolgung ein.

Ich fand es interessant zu erfahren, dass im Mittealter allein der Glaube, es gäbe Hexerei, Magie oder ähnliches, als Ketzerei verfolgt wurde. Keine Ahnung, wann sich das geändert hat, aber zur Zeit der Hexenverfolgung muss es wohl anders gewesen sein. Wär so etwas was?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Tagungsbericht zum Thema:

zeitenblicke - Thomas Wünsch - Religion und Magie in Ostmitteleuropa: Spätmittelalter und frühe Neuzeit. Ein Tagungsresümee

Unter Magie kann man die Versuche verstehen, die natürliche und soziale Welt mittels bestimmter geheimer Praktiken zu beeinflussen, die auf der Kenntnis verborgener (z.B. dämonischer) Wirkkräfte beruhen. Nach modernem Verständnis liegen Welten sowohl zwischen Magie und Religion als auch zwischen Magie und Wissenschaft. Der Begriff Magie diente und dient in der Regel dazu, bestimmte Glaubensvorstellungen und Praktiken zu delegitimieren und ihre Verfechter sozial auszugrenzen. Ein Blick auf die Frühe Neuzeit zeigt allerdings, daß es in der Vergangenheit viel engere Beziehungen zwischen Magie, Religion und Wissenschaft gab, als man es heute gern wahrhaben möchte. Magie war nicht nur eine Sache "primitiver" Volksfrömmigkeit, sondern auch der frühmodernen Gelehrsamkeit. Erst allmählich grenzte sich das, was man "moderne Wissenschaft" nennt, von der sogenannten "magia naturalis" ab. Und auch die Theologen aller Konfessionen zogen die Grenze zum "Aberglauben" sehr unterschiedlich und integrierten vieles, was man heute als Magie auffasst, in ihre Lehre und in die kirchliche Praxis.

Universität Münster > Fach Geschichte - Historisches Seminar - Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit
 
Vllt wäre eine zeitliche Begrenzung ganz hilfreich, weil neben den Hexenverfolgung der Neuzeit fällt mir auch Hildegard von Bingen ein, die eher ins Mittelalter zu setzen ist. Nicht gerade ins magische hinein, sondern eher die Rezeption der Heilkunde. Wurde diese als Magie angesehen?
Druiden fallen mir dazu auch noch ein, in der Zeit der Missionierung (kommt das etwa hin?).
Also eine Eingrenzun gin allerlei hinsicht wäre wirklich von Vorteil!

Liebe Grüße :winke:
 
Schreib doch mal in etwa auf, was du genau schreibne möchtest. Vielleicht hast du ja schon ein mögliches Inhaltsverzeichnis oder sonst ein paar Ideen. Dann würde es sicher noch helfen welche Zeitspanne, Frühe Neuzeit ist ja sehr schwammig und welche Region du ins Auge fasst.

Genau darin liegt doch mein Problem. Die Frage zu formulieren wird mir sicher am Ende nicht schwer fallen, aber ich kann mich nicht entscheiden auf welche Aspekte, Personen, Zeit... ich mich beschränken will. Deswegen wollte ich nur ein paar Anregungen/Ideen haben, welche Möglichkeiten andere vllt. wissen durch Schule/Studium/eigenes Interesse.
 
@Sissi: Also Hildegard von Bingen gehört ja eher ins Mittelalter und Druiden würde ich sogar noch früher ansiedeln.
Aus dieser Zeit darf ich ja keine Themen wählen.
Was mich interessieren würde, wäre das Phänomen Neuheidentum/NeoPaganismus, aber das ist ja mehr ein heutiges Phänomen und nicht der frühen Neuzeit.
Deswegen bin ich dort auch ein bisschen ratlos, weil mir halt auch immer nur Themen aus dem Mittelalter einfallen, aber nichts vernünftiges was später war.

Vom Raum her sollte es sich auf Europa beziehen, allerdings nicht in Richtung Russland, da wir das in Verbindung mit der Neuzeit machen.
Vom Zeitraum ist es eigentlich egal, Hauptsache es handelt im/ geht ums 15. - 18. Jahrhundert. Welchen Zeitraum ich mir aussuchen würde, wär (mir) egal.
 
Nach modernem Verständnis liegen Welten sowohl zwischen Magie und Religion als auch zwischen Magie und Wissenschaft.
:eek:fftopic:
Es ist mir klar, dass Du von einem Religionsverständnis irgendwo zwischen früher Neuzeit und Postmoderne sprichst.

Dennoch eine kurzer Einwurf: Der Begriff Magier beschrieb im Altertum eine Priesterkaste, war also ein religiöser Fachbegriff ;). Erst später entwickelte er sich zu einem Synonym für Zauberer o.ä.

Mager - Wikipedia
 
Sind nicht Hexenverbrennungen auch ein Phänonem der Frühen Neuzeit? Wäre das nicht was?
 
Vom Raum her sollte es sich auf Europa beziehen, allerdings nicht in Richtung Russland, da wir das in Verbindung mit der Neuzeit machen.
Vom Zeitraum ist es eigentlich egal, Hauptsache es handelt im/ geht ums 15. - 18. Jahrhundert. Welchen Zeitraum ich mir aussuchen würde, wär (mir) egal.
Nun ja, die Inquisition begann in Europa ja bereits im Hochmittelalter, ging aber ziemlich weit in die Neuzeit hinein (13. - 18./19. Jh.) und war sehr prägend für diese Epoche - ein gutes Thema, finde ich.
Inquisition - Wikipedia

Oder noch ein anderer Vorschlag:
Die Reformation würde auch genau in diesen Zeitraum hinein passen: Reformation - Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Anstatt dem üblichen Hexenkrams würde ich mir mal Kepler und Wallenstein vornehmen. Nur so als Idee. Selbst Goethe käme in Frage, der Faust ist da noch auslegungsfähig.
 
Ich würde versuchen Keplers naturwissenschaftliche Erkenntnisse hervorheben, gleichwohl Keplers Empfänglichkeit für Astrologie. Die Astrologie lässt sich aus ältesten Quellen herleiten, wird aber selbst erst in jüngster Zeit als wissenschaftliche Disziplin abgelehnt. Was ich für interessant befinde ist, dass sich die Astronomie aus der Astrologie entwickelt hat und wir viele moderne Erkentnisse im Ergebnis Astrologen verdanken.

Ich würde die Arbeit im Prinzip so aufbauen:

1. Geschichte der Astrologie
2. Wirkungen der der Astrologie bis in die Neuzeit
3. Standpunkte der frühen Neuzeit zur Astrologie (Newton, Kepler u.a.), Schwerpunkt der Arbeit
4. Verwerfung der Astrologie und Hinwendung zur modernen Physik
 
Also hier die konkrete Frage.

Welche sind die Auswirkungen der Astrologie auf das moderne naturwissenschafliche Denken und deren Rezeption im 17. bis 19. JH?
 
Unser IPS Thema lautet aber "Religion und Gesellschaft!"
Also fallen Naturwissenschaften weg.
Zumal ich ja nach Ideen/Anregungen zum Thema "Magie und Religion" gefragt habe.

@Barbarossa: Inquisition wäre eine Überlegung wert, aber Reformation fällt für mich definitiv weg. Trotzdem danke.
 
Aber der Aufstieg/die Entwicklung der Naturwissenschaften war doch auch ein gesellschaftliches Phänomen (und häufig heftig von magisch-religiösen Gegenbewegungen begleitet).
 
Wer sich nichts traut, da wird kein Grosser draus.

Naja, zum Lehramt wirds reichen, das ist auch schon was.
 
... die Inquisition begann in Europa ja bereits im Hochmittelalter, ging aber ziemlich weit in die Neuzeit hinein (13. - 18./19. Jh.) und war sehr prägend für diese Epoche - ein gutes Thema, finde ich.
Inquisition - Wikipedia
Inquisition wäre eine Überlegung wert, aber Reformation fällt für mich definitiv weg.

Da es Dir einerseits um "Magie und Religion" geht und andererseits um den Zeitraum zwischen dem 15. und dem 18. Jh., läuft dies mE beinahe zwangsläufig auf den Kontext der Hexenverfolgung hinaus.
Aber ehe Du Dich da zu sehr auf die Inquisition fokusierst, erlaube ich mir folgende Abhandlung zu verlinken, da Du ansonsten Gefahr läufst, Dich gewaltig in Geschichtsmythen und Fehlsichten zu verrennen:
HEXENFORSCHUNG archives -- February 2006 (#7)
Und um das Thema "Reformation" wirst Du dabei auch nicht ganz herumkommen, denn dieses Phänomen war zuvorderst eines der weltlichen Gerichtsbarkeit und zudem konfessionsübergreifend...
 
Es ist nicht so, daß ich das Alte Testament in der Frühen Neuzeit ansiedeln möchte, aber derAutor geht auf die Problematik Magie - Religion ein, vielleicht findest du hier Anregungen: Rüdiger Schmitt: Magie im Alten Testament, Münster 2004.
 
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