H
Hulda
Gast
Hedwig Dohm (1831 bis1919) war ältestes Mädchen von insgesamt 17 Kindern und zudem- für die damalige Zeit ein Makel- unehelich geboren.
(In meinen Ausführungen beziehe ich mich auf den und zitiere aus dem Artikel "Damenwahl" von Chantal Louis in der Ausgabe der Zeitschrift "Emma" vom Nov/ Dez 2008,ab S.89 ff.)
Bücher wurden vor ihr verschlossen, sie las sie trotzdem...
An ihr nagte schon früh die Ungerechtigkeit, dass die Brüder Zugang zur Bildung erhielten, die Mädchen aber nach dem Grundsatz erzogen wurden, nicht der Geist, sondern das weibliche Gemüt müssten gebildet werden.
Im Alter von 41 Jahren veröffentlicht die fünffache Mutter erstmals unter ihrem eigenen Namen. Zuvor tat sie dies unter dem Namen ihres alkoholkranken, arbeitslosen Mannes.
1876 erscheint ihr Werk "Der Frauen Natur und Recht", in dem sie "das Frauenwahlrecht zum Schlüssel der politischen Veränderungen" erklärt und es uneingeschränkt fordert.
(1875 hatten die Sozialdemokraten den Antrag Bebels auf Aufnahme des Frauenwahlrechts in das Parteiprogramm abgelehnt.)
Hedwig Dohm stößt selbst bei Frauenrechtlerinnen auf Ablehnung ihrer Forderung, sie ziehen eine "Politik der kleinen Schritte" vor.
Dass es ihr an beißender Ironie nicht mangelte, verdeutlicht folgende Äußerung Dohms: "Will die deutsche Frau, das immermüde Dornröschen, ewig schlafen?"
Jetzt meine Frage an die Diskussionsrunde:
Ist es nun erlaubt, Schlüsse zu ziehen auf das westdeutsche Nachkriegsphänomen "Frauen an den Herd"?
Wie ist es zu erklären, dass sich Frauen, die in der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit "ihren Mann standen", oft auf die alleinige Rolle der Hausfrau und Mutter zurückdrängen ließen, während sich in manch anderen Ländern die Berufstätigkeit der Frau nebst zugehörigen Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausweitete?
Edit: Mir ist wohl bewusst, dass ich mich bei manchen Usern mit der "Emma" überaus beliebt mache.
(In meinen Ausführungen beziehe ich mich auf den und zitiere aus dem Artikel "Damenwahl" von Chantal Louis in der Ausgabe der Zeitschrift "Emma" vom Nov/ Dez 2008,ab S.89 ff.)
Bücher wurden vor ihr verschlossen, sie las sie trotzdem...
An ihr nagte schon früh die Ungerechtigkeit, dass die Brüder Zugang zur Bildung erhielten, die Mädchen aber nach dem Grundsatz erzogen wurden, nicht der Geist, sondern das weibliche Gemüt müssten gebildet werden.
Im Alter von 41 Jahren veröffentlicht die fünffache Mutter erstmals unter ihrem eigenen Namen. Zuvor tat sie dies unter dem Namen ihres alkoholkranken, arbeitslosen Mannes.
1876 erscheint ihr Werk "Der Frauen Natur und Recht", in dem sie "das Frauenwahlrecht zum Schlüssel der politischen Veränderungen" erklärt und es uneingeschränkt fordert.
(1875 hatten die Sozialdemokraten den Antrag Bebels auf Aufnahme des Frauenwahlrechts in das Parteiprogramm abgelehnt.)
Hedwig Dohm stößt selbst bei Frauenrechtlerinnen auf Ablehnung ihrer Forderung, sie ziehen eine "Politik der kleinen Schritte" vor.
Dass es ihr an beißender Ironie nicht mangelte, verdeutlicht folgende Äußerung Dohms: "Will die deutsche Frau, das immermüde Dornröschen, ewig schlafen?"
Jetzt meine Frage an die Diskussionsrunde:
Ist es nun erlaubt, Schlüsse zu ziehen auf das westdeutsche Nachkriegsphänomen "Frauen an den Herd"?
Wie ist es zu erklären, dass sich Frauen, die in der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit "ihren Mann standen", oft auf die alleinige Rolle der Hausfrau und Mutter zurückdrängen ließen, während sich in manch anderen Ländern die Berufstätigkeit der Frau nebst zugehörigen Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausweitete?
Edit: Mir ist wohl bewusst, dass ich mich bei manchen Usern mit der "Emma" überaus beliebt mache.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: