Helmbusch römischer Soldaten - Die Crista

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Aber grundsätzlich glaube ich ebenfalls nicht dass Zenturios die Helmzier inn der Schlacht getragen haben. Beim Aufmarschieren war er ja sowieso vorne, während mitten in der Schlacht im Getümmel es sowieso egal war ob der Zenturio einen Helmbusch trug oder nicht.

Gerade im Schlachtgetümmel war es wichtig, sich orientieren zu können, aus dem Augenwinkel zu erkennen, wo der Centurio steht.

Selbst bei modernen Kampftruppen ist es teilweise üblich, dass Offiziere und Unteroffiziere hinten auf dem Helm eine spezielle Markierung tragen.
 
Wer schon einmal bei der Armee war und im Laufschritt sich in Zuggröße fortbewegte, weiß, daß es unmöglich ist, daß anstatt 24 Mann bei einem Zug, sich nun runde 100 Mann einer Kompanie sich gleichmäßig und in eine Richtung fortbewegen können, wenn man den Kompaniechef nicht sieht. Eher entsteht dann nach kurzer Zeit ein Haufen, der einer ordnungslosen Kuhherde gleicht.
Geschweige denn, daß man dann noch im gefecht sich so fortbewegt, wo man nur das Geschehen des unmittelbaren Umfeldes mitbekommt und somit besonderen Streßsituationen noch zusätzlich ausgesetzt ist.

Wenn der Zenturio vorne neben/vor der Truppe geht/läuft werden ihn die hintersten Ränge mit oder ohne crista nicht gesehen haben. Sie werden sich nach ihren Kameraden in der davorigen Reihe orientiert haben.

Und in der Schlacht selbst war es wohl zu unübersichtlich um lange Ausschau nach einen Helmbusch zu halten, da wird man sich nach dem signifer gerichtet haben.
 
1. Sieht man den Centurio aus der hintersten Reihe, wie man in der experimentellen Archäologie es ermitelt hat.
2. Sieht man zwar den Signifer und mit ihm den Standort des Feldzeichens seiner, oder einen anderen Centurie, man sah aber nicht, wo der Centurio als kommandierender Offizier sich gerade befand. Konnte je nach Lage rechts, mittig oder links, vor oder hinter der Centurie sein.
3. Sah man schnell am Helmbusch, wo der Feind in aller Regel stand, denn es ist wahrscheinlich, daß sich der gemeine Soldat immer nach der Breite des Busches schnell orientieren konnt, weil der Centurio als tapferster Soldat der Einheit die Blickrichtung zum Feind hielt und als letzter die Flucht ergriffen hätte. (zumindest in de Regel) Ergo im Umkehrschluß: Sah der gemeine Soldat keinen Helmbusch mehr, hatte er die falsche Blickrichtung und Stellung zum Feind. Wichtig vor allem im Kampfgetümmel, da der Kampf nicht statisch verlief und die Kämpfer sich entsprechend bewegten und drehten.
 
1. Sieht man den Centurio aus der hintersten Reihe, wie man in der experimentellen Archäologie es ermitelt hat.

Beziehst du dich auf den Marsch oder bereits auf die Schlacht selber. Egal wann der Soldat wird sich am signum orientiert haben, da es einfach größer war als der Zenturio (auch mit Helmbusch)

. Sah man schnell am Helmbusch, wo der Feind in aller Regel stand, denn es ist wahrscheinlich, daß sich der gemeine Soldat immer nach der Breite des Busches schnell orientieren konnt, weil der Centurio als tapferster Soldat der Einheit die Blickrichtung zum Feind hielt und als letzter die Flucht ergriffen hätte. (zumindest in de Regel) Ergo im Umkehrschluß: Sah der gemeine Soldat keinen Helmbusch mehr, hatte er die falsche Blickrichtung und Stellung zum Feind. Wichtig vor allem im Kampfgetümmel, da der Kampf nicht statisch verlief und die Kämpfer sich entsprechend bewegten und drehten.

Whoer willst du wissen dass der Zenturio als letzter floh? Dass kam ja wohl ganz auf die jeweilige Person an. Und ein Legionär der mitten in der Schlacht nicht mehr weiß wo der Feind steht (ist meistens bald tot^^) oder kann sich an seinen Kameraden orientieren. Er wird nicht extra seinen Zenturio suchen.
 
Der Signifer kämpfte in der Regel nicht, weil der Fall des Feldzeichens sich negativ auf die Moral der Soldaten der Centurie ausgewirkt hätte. Umgekehrt ist der Ausfall des kommandierenden Offziers zwar der Moral auch nicht besonders zuträglich, aber die Befehlsgewalt konnte unweigerlich sein Stellvertreter, der Optio, übernehmen.

Da der Centurio seine Tapferkeit in vielen Gefechten schon nachweisen mußte, ehe er überhaupt erst Centurio wurde, ist davon auszugehen, daß er einen besonderen Mut besaß. Sonst wäre er nämlich ein gemeiner Soldat ohne Tapferkeitsauszeichnungen geblieben.

Zur Orientierung am Kameraden: der ist genauso hilf- und planlos, wie man selbst. Sonst bräuchte man auch keine ordnenden und kommandierenden Offiziere.
 
Der Signifer kämpfte in der Regel nicht, weil der Fall des Feldzeichens sich negativ auf die Moral der Soldaten der Centurie ausgewirkt hätte. Umgekehrt ist der Ausfall des kommandierenden Offziers zwar der Moral auch nicht besonders zuträglich, aber die Befehlsgewalt konnte unweigerlich sein Stellvertreter, der Optio, übernehmen.

Na und? Zur Orientierung braucht er ja auch nicht kämpfen. Das ist ja seine Aufgabe: Legionäre der Zenturie sollen sich an ihm orientieren wo die Zenturie stand, sodass man sich um ihn wieder sammeln kann.

Da der Centurio seine Tapferkeit in vielen Gefechten schon nachweisen mußte, ehe er überhaupt erst Centurio wurde, ist davon auszugehen, daß er einen besonderen Mut besaß. Sonst wäre er nämlich ein gemeiner Soldat ohne Tapferkeitsauszeichnungen geblieben.

Viele Zenturios wurden Zenturios weil ihre Väter bereits Zenturios waren. (Was für ein Satz). Solche Leute wurden bevorzugt befördert.

Zur Orientierung am Kameraden: der ist genauso hilf- und planlos, wie man selbst. Sonst bräuchte man auch keine ordnenden und kommandierenden Offiziere.

Die Offiziere brauchte/braucht man fürs Kommandieren. Sie haben Befehle erteilt wohin die Abteilung marschiert, wie schnell usw. Nochmals zur Orientierung war der signifer da. Die Kameraden werden ja wohl kaum so planlos gewesen sein in einen Linienkampf den Feind zu verlieren. (außer sie bekamen einen ziemlich heftigen Schlag auf den Kopf^^)
 
Auf der Marc-Aurel-Säule sind die meisten Legionäre auch ohne Helmzier, bzw. mit dem kleinen Ring auf der Kalotte dargestellt. Darunter sind jedoch immer wieder einige mit Helmbusch. Einige sind Reiter (diese sind überwiegend mir Helmbusch dargestellt) andere zu fuß und -ich würde meinen- einige in leitender Funktion dargestellt (z:b: einer mit einer Fackel neben der Testudo die eine Festung stürmt). An anderen Stellen sind ganze Einheiten zu fuß mit Helmbusch zu sehen (Prätorianer?)

Bis zur Einführung präziser und weittragender Feuerwaffen war es allgemein üblich, dass Führer sich von der Masse hervorhoben. Das hatte sowohl taktische, wie moralische Komponenten. Ich teile da die Meinung von Ginger. Den Zenturio musste man in der Schlacht leicht finden können.
 

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Also nochmal. Da der Signifer nicht in der vordersten Linie steht, dürfte er wohl nur im Notfall von den Soldaten eienr Centurie gesehen worden sein. Der Centurio als kommandierender Offizier und der Optio kämpften in vorderster Front. Da mußten sich beide von den anderen Soldaten abheben, um erkannt zu werden.

Viele Zenturios wurden Zenturios weil ihre Väter bereits Zenturios waren. (Was für ein Satz). Solche Leute wurden bevorzugt befördert

In der Regel wurden Centurionen in der Republik gewählt, in der Kaiserzeit vom Legaten unter seinen fähigsten Leuten ausgesucht.
Das manche Familien Traditionen bildeten, ist nichts ungewöhnliches. Natürlich ist Sohnemann oftmals bestrebt, seinen Vater zu übertrumpfen. Auch bei Tapferkeit.

Die Offiziere brauchte/braucht man fürs Kommandieren. Sie haben Befehle erteilt wohin die Abteilung marschiert, wie schnell usw. Nochmals zur Orientierung war der signifer da. Die Kameraden werden ja wohl kaum so planlos gewesen sein in einen Linienkampf den Feind zu verlieren

Du hast anscheinend ein völlig falsches Bild vom Ablauf eines Kampfes. Wie schon geschrieben war da nix mit Statik in der Linie. Das geht auch praktisch gar nicht, weil die Soldaten nicht mit dem Erdreich verwurzelt sind.
 
Und hier ist noch eine Darstellung, vom Sockel der Säule des Antoninus Pius. Hier ist eine Art Garde der Feldzeichen dargestellt, die alle einen Helmbusch tragen. Selbstverständlich kann man nicht sicher sein, dass diese Darstellungen die Realität auf dem Schlachtfeld darstellen. Ich sehe jedoch auch keinen Grund das gegenteil anzunehmen. Hohe Helmzierden kamen (nach klassischen Vorbildern!) zur Zeit der Napoleonischen Kriegen wieder in Mode und wurden bis zum ersten Weltkrieg getragen (z.B. bei den französischen Kuirassieren). Also gehen tut es, auch wenn es vielleicht unbequem und unsinnig ist.
 

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IIRC hatten Offiziere in der napoleonischen Infanterie eine auffällig andere Helmzier als der einfache Soldat, bzw waren sogar beritten wärend der Rest zu Fuß ging. Trotz Schusswaffen scheint dieses Unterscheidungsmerkmal wichtiger gewesen zu sein, als die erhöhte Gefahr einer Verwundung.
 
Um einmal zusammenzufassen:

Du meinst: Die Legionäre orientierten sich in der Schlacht anhand des Helmbusches des Zenturios, um zu wissen wo der Feind steht.

Was dagegen spricht: Zur Orientierungszwecken war der signifer da. Wozu ein solcher Rang wenn man sich am Zenturio orientierte.
Orientierung: Sammlung/zu seiner Zenturie zurückfinden
Das signum war um einiges höher und auffallender als der Zenturio, man konnte also in der Unordnung der Schlacht leitchter das Feldzeichen als den Helmbusch des Zenturios wiederfinden.

Zur Richtungssuche in der Schlacht:

Die Legionäre marschieren auf den Feind zu, warum sollten die Soldaten auf einml vergessen wo der Feind steht? Sollte dieser Fall wirklich eintreten, können sie sihc an ihren Kameraden orientiern. Es wird nicht passiert sein dass eine ganze Legion flasch herum stand und den Feind im Rücken hatte!
Falls du meinst dass im großen Schlachtengetümmel keine Schlachtlinie existiert an der man sich orientieren kann sondern ein einziges großes Durcheinander ist, wird der Legionär nicht nach seinen Zenturio gesucht haben sondern einfach gegen den nächsten Gegner gekämpft haben.
 
Kann doch so sein:
Signifer kennzeichnet die Rückseite der Centuria.
Centurio kennzeichnet die Vorderseite der Centuria.
Optio kennzeichnet die Seite der Centuria.

Für Manöver (also nicht umbedingt im dichten Kampfgetümmel) sind solche Anhaltspunkte wichtig um die Ausrichtung zu erkennen. Bei 80 Mann pro Centuria sind diese 3 Orientierungspunkte recht praktisch.

Auch in späteren Armeen gab es Standartenträger und einen entsprechend gekennzeichneten Offizier. Sei es mittles einer sich abhebenden Kopfbedeckung, oder einem aufälligen Gegenstand (zB ein Sponton/Partisane).
 
Für Manöver (also nicht umbedingt im dichten Kampfgetümmel) sind solche Anhaltspunkte wichtig um die Ausrichtung zu erkennen. Bei 80 Mann pro Centuria sind diese 3 Orientierungspunkte recht praktisch.

Ich habe oben bereits gefragt ob wir hier von einer Marschsituation ausgehen oder einen Kampf. Im Kampf selbst braucht die Zenturie als Orientierung niemanden (außer zum Sammeln). Wenn die Zenturie Feindkontakt hat, kann sie nicht mehr manövrieren, oder sich großartig umstellen.
 
Du meinst das geht folgendermaßen ab?
Centuria geht in Position, Centurio und Optio nehmen ihre ihre Crista ab und blasen dann erst zum Angriff?

Halte ich für unnötig kompliziert. Wenn der Feind die die Flucht geschlagen ist und man ihn verfolgt, oder man sich umpositioniert, weil im gegenwärtigen Abschnitt der Feind besiegt wurde ist imho der Signifier als Orientierung nicht mehr ausreichend.

Was ich oben als Manöver bezeichne ist nicht Marschmanöver, sondern Manöver während der Schlacht. Man ist ja nicht permanent im Handgemenge mit dem Gegner.
 
Du meinst das geht folgendermaßen ab?
Centuria geht in Position, Centurio und Optio nehmen ihre ihre Crista ab und blasen dann erst zum Angriff?
Nein ich meine dass sie diese Helmbüsche nur bei Paraden und Inspektionen oben hatten.

Halte ich für unnötig kompliziert. Wenn der Feind die die Flucht geschlagen ist und man ihn verfolgt, oder man sich umpositioniert, weil im gegenwärtigen Abschnitt der Feind besiegt wurde ist imho der Signifier als Orientierung nicht mehr ausreichend.
Da sind natürlich auch Zenturio un Optio im Spiel, ich hatte ja nur Bedenken wegen der Orientierung in der Schlacht.

Verfolgte die Zenturie den Feind, gab der Zenturio den Befehl zum Verfolgen. Der cornices gab daraufhin das Signal. Beim Signal sammelten sich die Legionäre ums signum und verfolgten den Feind.

EDIT: ISt mir gerade eingefallen: Sowohl bei Yann Le Bohec als auch bei Kate Gilliver (wenn ich mich recht entsinne) steht, das eine Verfolgun eines flüchtenden Gegners so aussah:

Durch die Lücken zwischen den Zenturien stürmte die Kavallerie nach vorn um den Gegner zu verfolgen, während die Legionen selbst langsamer nachmarschierten um den Reitern Deckung zu geben falls es ein falscher Rückzug war.
 
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Ich versuche es noch einmal, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen.

Das Signum ist ein taktisches Zeichen. Dient dem Erkennen der Centurie. also hat man als übergeordneter Befehlshaber, schon mal schnell den Überblick, wo welche Centurie steht.
Für den Soldaten einer Centurie dient das Signum als Sammelpunkt und auch als Heiligtum der Centurie. Darum steht der Signifer dort, wo er geschützt ist, bzw. geschützt werden kann.

Der Optio und der Centurio haben die Befehlsgewalt. Also muß man gerade in der Schlacht erkennen, wo die Kommandierenden gerade sind.
Macht ja keinen Sinn, wenn der Centurio Befehle erteilt und keiner hört es, weil alle anderen anderweitig beschäftigt sind und der Schlachtenlärm selbst den Hornisten übertönt.

PS: Die Centurie ist ein Teil der Legion und im Regelfall keine selbständig handelnde Einheit.
 
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Der Optio und der Centurio haben die Befehlsgewalt. Also muß man gerade in der Schlacht erkennen, wo die Kommandierenden gerade sind.
Macht ja keinen Sinn, wenn der Centurio Befehle erteilt und keiner hört es, weil alle anderen anderweitig beschäftigt sind und der Schlachtenlärm selbst den Hornisten übertönt.

In der Hinsicht kann ich zwar nur mutmaßen allerdings glaube ich dass man die Hornisten schon gehört hat. Falls man sie nicht gehört haben sollte, was wr dann erst mit dem Zenturio? Wie sollte der sich dann verständigen?

Zur Frage des Erkennens: Eine Zenturie war ja noch nicht so groß - d.h. man wird seinen Zenutrio schon erkannt haben.

PS: Die Centurie ist ein Teil der Legion und im Regelfall keine selbständig handelnde Einheit.

Danke für den HInweis, aber dass weiß ich schon^^. Ich wollte nur verdeutlichen wie eine Verfolgung vonstatten ging.
 
Um in Schlachtformation zu gelangen führt man aber die gleichen Manöver aus, wie bei einer Parade. Man marschiert in (Schlacht-)Formation, richtet sich zum Feind aus, etc.

Und da bei beim Thema sind: Wo standen die Cornicen?
 
Um in Schlachtformation zu gelangen führt man aber die gleichen Manöver aus, wie bei einer Parade. Man marschiert in (Schlacht-)Formation, richtet sich zum Feind aus, etc.

Kommt darauf an was dass für eine Parade ist. Wenn es in der Stadt war, wohl eher nicht. Bei Trainings-Manövern und kaislerlichen Inspektionen sicher.

Die Hornisten standen gewöhnlich hinter der Zenturie.
 
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Ok...die Cornicen standen hinter der Centurie zusammen mit dem Signifer, der Centurio vorne...wie hat er den Cornicen Befehle gegeben?
 
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