Hilfe beim Transkribieren

Hallo Sepiola,

danke für Deine Mühe, die Seiten habe aber nicht ich vertauscht sondern die vom GLA. Ich habe diese Nachlassakte als PDF und da ist die Reihenfolge so wie ich sie eingestellt habe. Natürlich habe ich das nicht erkannt, ich kann es ja kaum lesen.:S

Gruß
Matthias
 
Hallo,

vor einiger Zeit habe ich hier die erste Seite einer Nachlassakte eingestellt. Freundlicherweise habt ihr mir diese Seite transkribiert. Ich dachte dass ich mit etwas Übung alles weitere dann selbst entziffern könnte. Da wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Nun würde ich hier gerne 2 Seiten einstellen in der Hoffnung, dass mir wieder geholfen wird. Namen kann ich zwar lesen und die von Euch übersetzten Teile auch "nachvollziehen" aber sobald ich selbst etwas rausfinden muss, sieht es für mich ehrlich gesagt aus wie Buchstabensalat. Gibt es eine Vorgehensweise um diese Schriften zu erlernen. Ich habe gemerkt, dass ich mir "Wortbilder" gemerkt habe, aber nicht die eigentlichen Buchstaben.

Viele Grüße
Matthias

Ich habe mir die altdeutsche Schrift und Sütterlin selbst beigebracht, um sie flüssig lesen und schreiben zu lernen, hilft leider nur Training ad fontes, also in Archiven. Manche Persönlichkeiten aus dem 18. und frühen 19. Jhd habe ich posthum verflucht für ihre Sauklaue. Meiner Erfahrung nach je höher der Rang, umso unleserlicher die Schrift. Nach einiger Zeit, macht es aber Spaß, wenn man eine Schrift einem bestimmten Beamten zuordnen kann. Für meine Magisterarbeit habe ich in Marburg Kriminalakten gewälzt. Die liebsten wurden mir ein Dr. Ullrich, der einem berüchtigten Banditen und seiner Partnerin als Pflichtverteidiger gestellt wurde und ein Herr Hofmann, zwischen 1803 und 1817 tätig als Scharfrichter. Die allerschlimmste Klaue hatte ein Rat Hille. Wie froh war ich, als der ca 1807/1808 versetzt wurde und ein Herr von Hanstein seine Arbeit übernahm. Wenn mich Ullrich nicht hätte freiboxen können und ich nicht hätte fliehen können, von Hofmann hätte ich mich gerne hängen oder köpfen lassen, wenn seine Kunst als Scharfrichter das hielt, was seine Handschrift versprach.
 
Ein passendes Fundstück:

"Im Staatsarchiv war nicht viel Aktivität festzustellen... Die Republik hatte diesen Adelssitz in eine Zufluchtsstätte für Forscher, Gelehrte und Liebhaber alter Papiere verwandelt. Der Charme versunkener Jahrhunderte schlummerte im Staub der Dokumente, die in nie endender Arbeit verwahrt, ettikettiert und katalogisiert wurden. Und was suchten die Lesebeflissenen unter diesen Leichentüchern? War es irgendein köstlich welker Duft, subtile Ausstrahlung längst vergangener, durch ihre Wiederbelebung verschönter Zeiten, eine poetische Verklärung, die dieses Aufrühren alten Staubes rechtfertigte? Oder ein gewichtiges Geheimnis, ein Heilmittel gegen die ewigen Leiden der Menschheit, die trotz der trügerischen Lehren der Geschichte zu allen Zeiten die gleichen sind. Francois Dormont, Der Tod im Staatsarchiv (rororo Thriller 2018) 1962, S. 11 ff. zitiert nach Ernst Schubert, Arme Leute, Bettler und Gauner im Franken des 18. Jahrhunderts Neustadt/ Aisch 1983
 
Zum Begriff Oberfauth wird bei 'Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart' auf den "Obervogt" verwiesen.
Oberfauth, der - Zeno.org
Obervogt, der


[567] Der Ōbervōgt, des -es, plur. die -vögte, der oberste oder vornehmste Vogt unter mehrern, welchem andere Vögte untergeordnet sind; in einigen Oberdeutschen Gegenden der Oberfauth. S. Vogt. Daher die Obervogtey, Oberd. auch Oberfauthey,[567] das Amt, die Würde eines Obervogtes, ingleichen der ihm untergebene Bezirk.

Obervogt, der - Zeno.org
 
Hallo an alle,

ich habe in den letzten Wochen versucht mich besser reinzulesen in Kirchenbücher. Es gelingt mir allerdings noch nicht so ganz. Wenn jemand Lust und zeit hat kann er meine "Übersetzung" ja mal korrigieren.
Nr. 1 / 1951
Konrad Ganninger mit Magdalena Jonitz
Im Jahr Eintausend Achthundert ein und fünfzig, den neunten Janaur morgens zehn Uhr wurde in hießiger Pfarrkirche xxx xxx xxxxxxxxxxx Oberamts (?) xxxxxxxxxxxx 12. xxxx 1850 Nr. 35851 xxx 22. und 29. Dezember x. J. geschehenen gesetzlichen Aufgebotes xxxxx getraut: der ledige hießige Bürger und Landmann Konrad Ganninger , ehelicher Sohn des hießigen Bürgers und Landmanns Mathias Ganninger und seiner + Ehefrau Margareth Ganninger mit der ledigen Magdalena Jonitz von hier, eheliche Tochter des hießigen Bürgers und Landmann Aloys Jonitz und seiner Ehefrau Catharina Beker. Zeugen Joseph Bosch (?) mit Clara (?) Jonitz, Bürger und Landleute hier.
Langenbrücken, 9. Januar 1851
Vogel Pfr.
 

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Konrad Ganninger mit Magdalena Jonitz
Im Jahr Eintausend Achthundert ein und fünfzig, den
neunten Januar morgens zehn Uhr wurde in hiesiger
Pfarrkirche nach den auf vorgelegten Oberamts Trauschein
vom 12. Novb. 1850 Nr. 35851 vom 22. und 29. Dezember
v. J. geschehenen gesetzlichen Aufgeboten ehlich ge-
traut: der ledige hiesige Bürger und Landmann
Konrad Ganninger, ehlicher Sohn des hiesigen Bürgers
und Landmanns Mathias Ganninger und seiner + Ehfrau
Margareth Ganninger; mit der ledigen Magdalena
Jonitz von hier, ehlichen Tochter des hiesigen Bürgers
und Landmanns Aloys Jonitz, und seiner Ehfrau Katharina
Beker. Zeugen: Joseph Baach und Alex
Jonitz, Bürger und Landleute hier.

Langenbrücken, 9. Januar 1851
Vogel Pfr.

 
Hallo Sepiola,

vielen Dank für die Korrektur. Auf Alex wär ich nicht gekommen, weil das x ja nicht so oft vorkommt. Aber mit Clara hab ich ganz schön daneben gehauen. Aber langsam aber sicher wird es besser mit dem Lesen.

Liebe Grüße
Matthias

:winke:
 
Hallo nochmals Sepiola,
und ich verspreche das ist das letzte Mal, aber wenn Du nochmals über meine Übersetzung schauen könntest wär es super.

Nr. 13 / 1861

Johann Ignaz Wippel und Sophia Bellm

Im Jahr Eintausend achthundert Ein und sechzig
den vierzehnten November Vormittgas zehn
Uhr, wurden dahier nach Trauschein Großh.
Oberamts Bruchsal vom 30. Oktober 1961
No. 14, 941; nach ordnungsmäßiger Proklamation
vom 3.ten und 10. ten November d.J.
durch den unterzeichnenden Pfarreres getraut:
Joh. Ignaz Wippel, geboren den 16 ten
September 1836, Bürger und Landwirth dahier,
ehelich lediger Sohn des hiesigen Altbürger-
meisters Alois Wippel und der Maria
Karolina geb. Schäfer – und Sophia Bellm
von hier, geboren den 17 ten April 1835,
ehelich ledige Tochter des hiesigen Bürgers und
Landwirths Franz Wendelin Bellm und der
Maria Katharina geb. Prestel. Zeugen: Johann
Meister, Schneidermeister und Gottfried Wippel,
Landwirth, beide Bürger dahier.

Weiher, den. 14. November 1861.
Anton Schweikart, Pfarrer


Viele Grüße
Matthias
 

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Zuletzt bearbeitet:
Im Jahr Eintausend achthundert Ein und sechszig
den vierzehnten November, Vormittgas zehn
Uhr, wurden dahier, nach Trauschein Großh.
Oberamts Bruchsal vom 30. October 1861
No. 14, 941; nach ordnungsmäßiger Proclama-
tion
vom 3.ten und 10. ten November d. J.
durch den unterzeichneten Pfarrer getraut:
Joh. Ignaz Wippel, geboren den 16 ten
September 1836, Bürger und Landwirth dahier,
ehelich lediger Sohn des hiesigen Altbürger-
meisters Alois Wippel und der Maria
Karolina, geb. Schäfer – und Sophia Bellm
von hier, geboren den 17 ten April 1835,
ehelich ledige Tochter des hiesigen Bürgers und
Landwirths Franz Wendelin Bellm und der
Maria Katharina geb. Prestel. Zeugen: Johann
Meister, Schneidermeister und Gottfried Wippel,
Landwirth, beide Bürger dahier.

Weiher, den. 14. November 1861.
Anton Schweickart, Pfarrer


Bei "Prestel" bin ich mir nicht sicher. Das t sieht etwas merkwürdig aus. Spontan hätte ich "Preßel" gelesen, aber das ß passt nicht zum ß in "Großh."
Wahrscheinlich doch eher "Prestel".

Falls Du doch noch was haben solltest: Immer her damit. Vor allem wenn es schon mal transkribiert ist. ;) Da nochmal drüber zu schauen ist ja keine
"Arbeit".
 
Hallo Sepiola,

vielen Dank für die Nachricht und Korrektur. Ich habe momentan noch 6 weitere Einträge die ich versuche zu transkribieren und wenn das o.k. für Dich ist werde ich sie zur Korrektur hier einstellen. Ich konnte z.B. bei Schweickhart das c nicht erkennen, aber beim googeln bin ich dann tatsächlich auf diesen Pfarrer bei Google books gestoßen und dort wurde er ebenfalls mit ck geschrieben.

Viele Grüße
Matthias
 
Hallo Sepiola,

diese Schrift hat mich viel Zeit gekostet. Aber hier mein Versuch:

Balthasar Bosch und Monika geb. Wollin y Langenbr

Im Jahre ein tausend acht hundert neunundzwanzig,
den drey und zwanzigsten Juni /: nach geschehenen ge-
setzlichen Aufgeboten und xxxx Sonntag den siebenten
Juni das erstemal, und Sonntag den vierzehnten
Juni das zweytemal :/ nachdem keine Einspruche ge-
schehen, und sonst kein Hinderniß verkundet worden ist,
wurde Balthasar Bosch lediger Sohn des Johannes Bosch,
Bürgers in Langenbrücken und seiner Ehefrau
Margaretha gebohrene Bellmin mit Monika Woll
ledigen Tochter des Franz Klaudius Woll Bürgers
in Langenbrücken und seiner verstorbenen Ehe-
frau Christina Barbara gebohrene Boppel mor-
gens um acht Uhr in der hiesigen Pfarrkirche
getrauet. Zeugen waren Franz Klaudius
Bosch, und Joseph Ganninger, beide Bürger
dahier.

Langenbrücken d. 23. Juni 1829
Heil
 

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Balthasar Bosch und Monika geb. Wollin v.Langenb[rücken]

Im Jahre ein tausend, acht hundert, neunundzwanzig,
den drey und zwanzigsten Juni /: nach geschehenen ge-
setzlichen Aufgeboten und zwarSonntag den siebenten
Juni das erstemal, und Sonntag den vierzehenten
Juni das zweytemal :/ nachdem keine Einsprache ge-
schehen, und sonst kein Hinderniß entdekt worden ist,
wurde Balthasar Bosch lediger Sohn des Johannes Bosch,
Bürgers in Langenbrücken und seiner Ehefrau
Margaretha gebohrene Bellmin mit Monika Woll
ledigen Tochter des Franz Klaudius Woll Bürgers
in Langenbrücken und seiner verstorbenen Ehe-
frau Christina Barbara gebohrene Boppel mor-
gens um acht Uhr in der hiesigen Pfarrkirche
getrauet. Zeugen waren Franz Klaudius
Bosch, und Joseph Ganninger, beede Bürger
dahier.

Langenbrücken d. 23. Juni 1829.
Heil


 
Hallo Sepiola,

danke für die Korrektur. Bin zufrieden mit mir, auch wenn es manchmal mehr raten als Lesen ist. Hier nun die nächste Transkribierung. Hier habe ich allerdings ein Verständnisproblem falls das Wort Kapitel richtig transkribiert ist. Thyri hätte ich nicht so gelesen, muß aber in diese Richtung gehen weil der Name bei mir so bekannt war. Bin echt mal gespannt.

Friedrich Michael Bellm und Franziska Beichel

Im Jahre Eintausend acht hundert zwey undvierzig den
siebenten April nach erhaltenem Trauschein vom Großherzogl.
Oberamt Bruchsal unter dem 19ten März 1842 No. 6819
und geschehenen Aufgebothen auf den Sonntagen des 27ten
März und 3ten April und nach vorgelegtem Kapitel von der
Ehe, da kein Einspruch geschehen und kein Hinder-
niß xxxxxxx worden ist, wurde Friedrich Michael Bellm
lediger ehelicher Sohn des hiesigen Bürgers Wilhelm Bellm
und der Maria Josepha Ottendörfer mit der ledigen
Franziska Beichel von Malsch, eheliche Tochter des Joseph
Beichel, Bürgers und Küfermeisters daselbst (?) und der
verstorbenen Magdalena Thyri getraut. Zeugen sind
der genannten Josoph Beichel und Franz Bellm, Bürger
dahier.

Langenbrücken, den 7 ten April 1842
Freund Pfarrverweser
 

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und nach vorgelegtem Kapitel
vorgelesenem


] da kein Einspruch geschehen
keine Einsprache


und kein Hinder-
niß xxxxxxx worden ist,
entdeckt


wurde Friedrich Michael Bellm
Genau.
Bürgers und Küfermeisters daselbst (?)
Ja
und der
verstorbenen Magdalena Thyri getraut.
Therin

Du transkribierst doch an und für sich ganz gut.
 
Hallo Liborius,

vielen Dank für den Link. Ich gehe mal davon aus dass du ebenfalls an der Ahnenforschung interessiert bist, da du diesen Link entdeckt hast. In den Kirchenbüchern wurde Beichel auch als Beigel geschrieben. Von meinem eigenen Namen gibt es vier Varianten. In diesem Beispiel hätte ich wie gesagt auch nicht Thyri gelesen. Aber im Eheeintrag von 1813 würde ich eher Thyri lesen. Weil die Schrift und auch der Mikrofilm etwas mäßig sind habe ich diesen Eintrag noch nicht transkribiert. Aber vielleicht kannst du einfach hier noch mal auf den Namen schauen ob es hier vielleicht Thyri heißen könnte.

Vielen Dank

P.S. Es könnte natürlich auch die weiblichkeitsform von Theri sein was wiederum näher bei Thyri oder Thüri wäre !?
 

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Zuletzt bearbeitet:


Du transkribierst doch an und für sich ganz gut.


Na ja, ich versuche es zumindest. Bei den Kirchenbucheinträgen wiederholen sich viele Worte und Begriffe und ich deute sie eher als dass ich sie wirklich lese, das merkt man dann wenn ich Worte die nicht so häufig vorkommen falsch lese bzw. lange überlegen muss. Allerdings gewisse Fortschritte mache ich schon. Aber Schriftstücke zu transkribieren wie die Nachlassakte zu Beginn dieses Themas bleibt wahrscheinlich noch lange ein Traum.
 
Aber im Eheeintrag von 1813 würde ich eher Thyri lesen.

Ich lese "Thyrri":

November. 1813.
Des hiesigen verstorbenen Bürgers und Kiefer-
meisters Georg Beigel und dessen zurückgelass-
ener Wittib Katharina gebohrnen Bender ehe-
licher Sohn, mit der gleichfalls ledigen von
Rettigheim gebohrnen zwey und zwanzig Jahr, sechs
und zwanzig Tag alten Magdalena Thyrri, des
zu Rettigheim verstorbenen Bürgers und Weber-
meisters Franz Jakob Thyrri und dessen zu-
rückgelassenen Wittib Magdalena gebohrnen
Zimmermann ehelichen Tochter. Zeugen sind
die hiesigen Bürger und Ackersleute Wendelin
Bender und Michael Beigel.
Sebastian Kornel Wollbach Pfarrer
 
Danke Sepiola,

und wie liest Du es im Dokument wo Liborius und El Quijote "Therin" gelesen haben ? Ist im gleichen Dokument meine Transkribierung von "unter dem 19ten März" und "Freund Pfarrverweser" richtig oder liege ich da falsch ?

Gruß
 
Danke Sepiola,

und wie liest Du es im Dokument wo Liborius und El Quijote "Therin" gelesen haben ? Ist im gleichen Dokument meine Transkribierung von "unter dem 19ten März" und "Freund Pfarrverweser" richtig oder liege ich da falsch ?

Gruß

Im obigen Dokument lese ich auch "Therin".
Die 19 ist nicht gut erkennbar, aber etwas anderes bekomme ich nicht heraus (statt "März" steht genaugenommen "Merz").
Alles andere lese ich genauso.
 
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