Historical Detectives

JohnnySchawarma

Neues Mitglied
Hai !

Folgendes: Für Recherchezwecke für ein neues Fernsehformat bin ich auf der Suche nach historischen Fundstücken, an denen man einen authentischen Fall aufrollen könnte.

Beispielsweise findet man ein Skelett im Keller, ruft die "Geschichtsghostbuster" die dann anhand wissenschaftlicher Methoden, den Fall untersuchen und dabei "pädagogisch wertvoll" den geschichtlichen Hintergrund beleuchten.
(Das Skelett stammt beispielsweise aus dem 1. Weltkrieg etc.)

Nun werdet ihr sagen, bei den Pressenachrichten gibt es genug Meldungen und historisches Material ist auch im Überfluss vorhanden. Aber mich würde interessieren, auf welche Ideen ihr denn so kommt und ob ihr Hinweise oder Links für mich hättet um präziser zu recherchieren.

Danke im voraus.
 
Willst du selbst einen "Fall aufrollen" oder suchst du einen bereits erforschten Gegenstand, über den du eine Dokumentation machen kannst?
 
JohnnySchawarma schrieb:
...bin ich auf der Suche nach historischen Fundstücken, an denen man einen authentischen Fall aufrollen könnte.
Beispielsweise findet man ein Skelett im Keller,...

An anderer Stelle (Altertum > Frühzeit des Menschen > Der Mensch kam früher...) hat sich ein solcher Keller aufgetan: Die Höhle von Krapina (Kroatien). Dort liegen haufenweise Tierknochen und dazwischen welche von Neandertalern mit Spuren von Kannibalismus.

Frage: Wer war der Täter ? Haben sie sich selbst aufgefressen oder dienten sie dem Homo sapiens sapiens als Speise ? (In diesem Fall ist die Frage, ob der Begriff "Kannibalismus" angebracht ist oder nicht).

Die (vor ziemlich langer Zeit vorgenommene) Datierung deutet auf die erste Alternative hin, aber wer weiss ?

Pädagogisch wertvoll daran ist das sich aus der Beantwortung der Frage ergebende Selbstbild unserer Art. Auch wirft es ein Licht auf die Frage, ob unsere Vorfahren den Neandertaler als Menschen angesehen haben ("wir" essen ja auch jetzt unsere nächsten Verwandten, die Schimpasen und Gorillas).

Guten Appetit! :still:
 
JohnnySchawarma schrieb:
Hai !

Folgendes: Für Recherchezwecke für ein neues Fernsehformat bin ich auf der Suche nach historischen Fundstücken, an denen man einen authentischen Fall aufrollen könnte.

Beispielsweise findet man ein Skelett im Keller, ruft die "Geschichtsghostbuster" die dann anhand wissenschaftlicher Methoden, den Fall untersuchen und dabei "pädagogisch wertvoll" den geschichtlichen Hintergrund beleuchten.
(Das Skelett stammt beispielsweise aus dem 1. Weltkrieg etc.)

Nun werdet ihr sagen, bei den Pressenachrichten gibt es genug Meldungen und historisches Material ist auch im Überfluss vorhanden. Aber mich würde interessieren, auf welche Ideen ihr denn so kommt und ob ihr Hinweise oder Links für mich hättet um präziser zu recherchieren.

Danke im voraus.



Gibt es nicht ein ähnliches Format im Bereich der Tierdokumentation?
Ich meine auf Vox oder Arte o.ä. eine Sendung gesehen zu haben, in der auf die klassisch kriminalistische Methode ein Tierkadaver untersucht und dann anhand der Indizien ein Täter ermittelt wurde. "Pädagogisch wertvoll" wurden dann dabei die in Frage kommenden Täter vorgestellt.

Wie weit ist denn der historische Rahmen, den man bereit ist zuzulassen?
Soll es dabei in die Richtung gehen, die die "Mordfall? Tut-ench-Amun Doku" eingeschlagen hat?
 
Klaus schrieb:
An anderer Stelle (Altertum > Frühzeit des Menschen > Der Mensch kam früher...) hat sich ein solcher Keller aufgetan: Die Höhle von Krapina (Kroatien). Dort liegen haufenweise Tierknochen und dazwischen welche von Neandertalern mit Spuren von Kannibalismus.

Frage: Wer war der Täter ? Haben sie sich selbst aufgefressen oder dienten sie dem Homo sapiens sapiens als Speise ? (In diesem Fall ist die Frage, ob der Begriff "Kannibalismus" angebracht ist oder nicht).

...

noch ein mal: die knochen der neandertaler von krapina sind älter als 100000jahre! also weit, weit vor dem auftauchen des sapiens dort abgelagert. die vermutung des kanibalismus stammt aus dem anfang des 20ten jh (1905/6/30..), die des kanibalischen h.sapiens, der seinen vetter neandertaler aufgegessen hat, aus dem jahre 1920 (h.klaatsch) und dort wird nicht vom 'cro-magnon-' sondern vom 'aurignacmenschen' gesprochen.
der zustand der knochen wird heute natürlichen ursachen wie steinschlag, fließwasser und den tätigkeiten von tieren zugesprochen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klaus schrieb:
Frage: Wer war der Täter ? Haben sie sich selbst aufgefressen oder dienten sie dem Homo sapiens sapiens als Speise ?

Der Sapiens hat schon mal ein Alibi, er war damals gar nicht in Europa.
 
Hey !

@Lukrezia:
Eher ersteres. Der Fall sollte so begeben sein, das unsere Detectives, an Ort und Stelle kommen, das jeweilige Indiz finden/gezeigt bekommen und dann loslegen. (Zuuum Beispiel könnte jemand behaupten, die Kugeln zu besitzen, mit denen angeblich JFK erschossen wurde. Die Aufgabe unserer Detectives wäre es dann nachzuweisen, ob das stimmen kann)
Übrigens: Hübsches Foto.

@Marbord:
Der historische Rahmen an sich, kann sich von der Urzeit bis heute erstrecken. Der Clou an der Sache: Es muss einen fesseln.
Es müssen nicht bahnbrechende Neuentdeckungen sein, die unsere Detectives untersuchen.
Auch hierzu ein Fallbeispiel: Es kann untersucht werden, ob es die "Päpstin" Johanna z.B wirklich gegeben hat. Der Aufhänger wären alte Quellen oder andere Indizien (könnten sakrale Gegenstände sein etc) auf die man aufmerksam oder hingewiesen wird.

@Klaus:
Das Beispiel mit den Tierkadavern wäre sehr gut gewesen. Es darf, der historische Backround nicht fehlen. Sprich der Zuschauer muss was geschichtliches über die Zeit erzählt bekommen. Also der Fokus darf nicht nur auf den Ermittlungen liegen.
Über deine angesprochenen Sendeformate habe ich noch nichts gehört, aber ich werd mich mal umsehen. Falls du nen Link findest, nur her damit !

Nicht wundern wenn die eine oder andere Idee, im Fernsehen gezeigt wird.

Gruß
 
JohnnySchawarma schrieb:
Der Fall sollte so begeben sein, das unsere Detectives, an Ort und Stelle kommen, das jeweilige Indiz finden/gezeigt bekommen und dann loslegen. (Zuuum Beispiel könnte jemand behaupten, die Kugeln zu besitzen, mit denen angeblich JFK erschossen wurde.

Aha, Aiman Abdala lässt grüssen. Euch ist wohl gar nichts mehr heilig, um Quoten zu bekommen.
 
In Spanien findet man ab und an ein paar "Massengräber" aus den vierziger Jahren. Hier kämpfte nach dem Zweiten Weltkrieg der Maquis, meist Kommunisten, die beim Zusammenbruch der Republik '39 nach Frankreich gegangen waren und '40 dann den Deutschen in die Fänge gerieten und in die KZs kamen. Nach dem Krieg hofften sie, nach dem italienischen und dem deutschen Faschismus auch die spanische Diktatur Francos stürzen zu können, was sich aber aus geopolitischen Gründen nicht erfüllte. Man schätzt, dass heute noch etwa 35.000 Vermisste in solchen "Massengräbern" liegen (wobei ich jetzt nicht weiß, ob in diese Zahl die Opfer der Nazis und des Bürgerkriegs einbezogen sind, oder nicht, allerdings scheint mir das für den Maquis eine zu hohe Zahl zu sein). Massengräber habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es meist nur kleine Gräber sind mit vielleicht nur zwei oder fünf Personen. "Gemeinschaftsgräber" hätte aber zu harmlos geklungen und eher nach einer anthropologisch-kulturhistorisch interessanten Bestattungsmethode.

Ich kann mich erinnern, dass in der Provinz Granada noch im Frühjahr 2003 zwei Kämpfer gefunden hat, wovon man einen sogar identifizieren und der Familie zurückgeben konnte.

Link (spanisch)
Hier noch eine Zeitungsnachricht - ebenfalls spanisch - die gerade drei Monate alt ist.
 
Danke für den Link.
Der ist schonmal von der Aufmachung her gut, weil kleinere Geschichten wie diese spannend sein können.
Prinzipiell sind Ausgrabungen an sich gut geeignet.

@Florian:
Ein Wort zum grüßenden "QuotenAbdala".
Ein bischen zu einfach die Verantwortung nur bei den bösen Privaten zu suchen. Jeder hat die Wahl umzuschalten. Es lebe der heilige "Zappingdaumen".
 
Aha, Aiman Abdala lässt grüssen. Euch ist wohl gar nichts mehr heilig, um Quoten zu bekommen.

@ Flo: na, da gibt es in der Medienwelt schlimmeres, als vielleicht manchmal oberflächliche, aber letztendlich doch harmlose und bisweilen sogar interessante Wissenschaftsmagzine zu produzieren. Denk nur mal so: wenn auf dem Sendeplatz nicht "Galileo" wäre, dann vielleicht irgendein Big Brother-Abklatsch oder die neueste Telenovela.

@ Johnny Schawarma: mich würde mal interessieren: soll das so eine Art Doku-Soap-Format werden? Also dass man auch eine Story um diese "Detektive" bastelt.
 
Ashigaru schrieb:
@ Flo: na, da gibt es in der Medienwelt schlimmeres, als vielleicht manchmal oberflächliche, aber letztendlich doch harmlose und bisweilen sogar interessante Wissenschaftsmagzine zu produzieren. Denk nur mal so: wenn auf dem Sendeplatz nicht "Galileo" wäre, dann vielleicht irgendein Big Brother-Abklatsch oder die neueste Telenovela.

Nur einmal angemerkt.
Galileo meide ich mitlerweile genau so konsequent wie BB
Meines erachtens nach ist das was die Sendung präsentiert eine Frechheit, und der behaupten Wissen zu vermitteln wird es nicht mal annährend gerecht.
Vor allem ab den moment wenns um Soziale oder Psychologische Themen geht.

:eek:fftopic: :sorry:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ashigaru schrieb:
@ Flo: na, da gibt es in der Medienwelt schlimmeres, als vielleicht manchmal oberflächliche, aber letztendlich doch harmlose und bisweilen sogar interessante Wissenschaftsmagzine zu produzieren. Denk nur mal so: wenn auf dem Sendeplatz nicht "Galileo" wäre, dann vielleicht irgendein Big Brother-Abklatsch oder die neueste Telenovela.

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Hast du Recht. Ich schau mir das auch lieber an, als ausgeflippte Möchtegernsuperstars.

Dauerbrenner bei meir. 3 sat , phönix, xxp und bayern alpha
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Diskussion um den Gehalt von Wissenschaftssendungen bei den Privaten sehr gesund, dennoch fehl am Platz.
Hier wollte ich eigentlich paar interessante Ideen sammeln.
Würd mich freuen, wenn ihr noch ein paar Tips hättet.

@Ashigaru:

Nein das wird keine Doku Soap. Die Charaktere spielen eine dem jeweiligen Thema deutlich untergeordnete / keine Rolle.
 
Die kriminalistischen "Klassiker" brauchst Du nicht, oder?

Gantenbrinck-Schacht, Ötzi, Himmelsscheibe, Sonnenbarke, Kennwick-Man, usw.??
 
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