Historical Detectives

Hi.

Klassiker solange sie nicht zu sehr ausgelutscht sind, wie z.B bei Ötzi.
Ansonsten ja.
Neben Klassikern kann es auch ruhig was neuerers aktuelleres sein.
 
@ Johnny Schawarma


Was ich im folgenden über dir ausschütte gilt nur in dem Fall, daß es sich hierbei wirklich um ein ernstzunehmendes Projekt handelt. Falls ich dir damit Unrecht tue, dann bitte ich im Vorraus um Entschuldigung.


In Zeiten, in denen Geisteswissenschaftler allgemein und Historiker im Besonderen die Flure der Arbeitsämter bevölkern, finde ich es schlicht und ergreifend unverschämt, wenn man sich wie du anscheinend auf die günstigste Art und Weise die Ideen für ein Sendeformat in einem Internetforum abholt.
Es gibt mittlerweile soviele Kollegen, die als Freiberufler gerade für solch eine Recherche zur Verfügung stehen (teils gerade danach betteln) und dies gewiss nicht für mehrere hundert, geschweige denn tausende Euro als Honorar, Nein, das wären wesentlich geringere Kosten. Allein schon deswegen, weil der Markt hier viele Auswahlalternativen bietet.
Es gibt seit einiger Zeit richtige Agenturen, in denen man sich für solche Projekte Wissenschaftler vermitteln lassen kann, vom namhaften Uniprofessor bis zum gerade magistrierten Uniabsolventen.
Das wirklich schlimme an deiner Anfrage ist aber, daß sie ohne weiteres dem Zeitgeist entspricht und leider kein besonders herausragender Sonderfall ist.
Warum sollte man denn Geld ausgeben für etwas, daß man von (vermeintlichen) Laien umsonst bekommt? Der Qualitätsverlust der Arbeit wird dabei wohl gerne in Kauf genommen, die geringen Kosten wiegen es ja auf und die Fehler findet eh nur die "Fachwelt". Und das ist in meinen Augen schlichtweg assozial.
 
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Oder - mal 19. Jahrhundert - Kaspar Hauser und der Tod Ludwigs II. Gerade ersteres, denn da hat man ja dank genetischer Untersuchungen wohl wirklich die Geschichte aufklären können. Na ja, sind vielleicht schon etwas ausgelutscht, diese Themen. Vielleicht wäre es ja auch interessant, mal etwas weniger spektakuläre Funde zu präsentieren, die es überall in Deutschland gibt. Zum Beispiel gibt es fast an jeder Ecke Hügelgräber oder auch WKII-Bunker und doch denke ich, dass viele Menschen gar nicht viel damit anfangen können, wenn sie sie z.B. bei Wanderungen entdecken.

@ Johnny: dass es keine Doku-Soap wird, finde ich schon mal beruhigend. Die wirken oft so aufgesetzt. Für welchen Sender arbeitest du eigentlich? Na ja, dass wirst du uns sicher nicht verraten. :devil: Vielleicht wenigstens: Öffentlich-rechtlich oder privat?

Im übrigen finde ich es - auch wenn ich es weniger eng sehe - eigentlich richtig, was Marbod schreibt. Eure Recherche wäre doch eine gute Möglichkeit, Junghistorikern, -archäologen etc., die es schwer genug auf dem Arbeitsmarkt haben, mal eine Möglichkeit zu geben, sich ein wenig zu profilieren. Ohne Zweifel ist damit auch eine höhere Qualität vorausgesetzt und evtl. können die eher mit interessanten neuen Entdeckungen dienen.
 
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Sonnenbarke

Im Jahre 1954 schafften Arbeiter den an der Südseite der Pyramide angewehten Sand weg. Dabei stießen sie auf parallel ausgelegte Steinblöcke, von denen jeder 4,5m lang war. Der ägyptische Archäologe Kamal el Mallak ließ in einen der Blöcke vorsichtig ein Loch bohren. “Ich konnte nichts sehen”, sagte er später, “alles war schwarz. Aber da war ein starker Geruch alter Gewürze. Nun war ich sicher, daß es dort unten Holz gab, das man mit den Gewürzen vor dem Verfall schützen wollte.” In aller Vorsicht machte man sich daran, die Höhlung zu öffnen. Am 23.November 1954 wurde die erste 20 t schwere Deckplatte gehoben. Darunter kamen die Umrisse eines Bootes zum Vorschein. Es wurden 1224 Stück Holz geborgen, alles Zedernholz aus dem Libanon. 22m maßen die größten Teile und 10cm die kleinsten Stücke. Man fand Tauwerk und Reste roter Flechtmatten. Jedes Holzstück trug eine Markierung in Hieroglyphen, die den Platz im Boot bezeichnete. 18 Monate dauerte die Bergung der Einzelteile. Jedes Stück wurde fotografiert und katalogisiert.

http://www.chufu.de/Cheops/Sonnenbarke/sonnenbarke.html

Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe wurde von Henry Westphal und Mario Renner, zwei Raubgräbern, entdeckt, die sie zunächst für einen Eimerdeckel hielten.

Über Mittelsmänner sollte der Fund 1999 in Berlin, später auch in München verkauft werden, doch es sprach sich herum, dass er rechtmäßig dem Land Sachsen-Anhalt gehörte. Damit war er für den seriösen Kunsthandel wertlos. Bis 2001 wechselte er dennoch – beim Erstverkauf für 32.000 DM – mehrfach den Besitzer.

Auf Initiative des Kultus- und des Innenministeriums sowie des Landesamtes für Archäologie von Sachsen-Anhalt konnte Kontakt zu den Hehlern, die die Scheibe für 700.000 DM auf dem Schwarzmarkt angeboten hatten, aufgenommen werden, und der Landesarchäologe Meller traf sich als vermeintlicher Kaufinteressent mit ihnen in einem Basler Hotel. Dort konnten die Himmelsscheibe von der schweizerischen Polizei sichergestellt und die Hehler, eine Museumspädagogin und ein Lehrer, verhaftet werden. Auch die Beifunde wurden gesichert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra

Kennewick-man

In seinem Nebenamt als Kriminalanthropologe erhielt der Archäologe James Chatters am 28. Juli 1996 Besuch vom Leichenbeschauer. Der Gast stellte ihm einen Eimer auf den Schreibtisch. Prüfend zog Chatters eine Hirnschale aus dem Kübel. Deren schmale Form überraschte ihn. Ebenso die markante Stirn, der gut entwickelte obere Augenhöhlenrand und der Nasenrücken. Dann fischte er einen Oberkiefer heraus. Ein abstehendes Knochenstück bestätigte: Die Nase des Toten musste riesig gewesen sein. Auch die Eckzahngrube passte ins Bild, ein Charakteristikum europäischer Schädel. Chatters dachte spontan an einen Siedler im 19. Jahrhundert und verkündete seinen ersten, noch vagen Befund: "Weiße Person, Kaukasier."
Doch beim zweiten Blick war es vorbei mit der Ruhe um den Verstorbenen namens "Kennewick Man". Er wurde rasch zu einem der berühmtesten Amerikaner. Vorbei war es auch mit der Ruhe von James Chatters und mit der Stille im Städtchen Kennewick im US-Bundesstaat Washington. Sogar der politische Friede mit den Indianern in der Gegend ging vor die Hunde.

http://www.indianer-web.de/gegwart/kennewi.htm
 
@Marboard:

Vorneweg. Ja es handelt sich um ein ernstzunehmendes Projekt und dein ausgführter Standpunkt hat einen gewichtigen Hintergrund, wenn nicht gar was tragisches.


Aber:

Hier geht es um eine allerste Ideensammlung, für die später auf jeden Fall noch Fachkräfte hinzugezogen werden, soviel kann ich versichern.
Deine Moralkeule in allen Ehren, aber bitte sparen wir uns das.
 
Das ist sicherlich etwas Grundsätzliches und es tut mir Leid, aber ich erspare dir das nicht!
Schon der Ausdruck Moralkeule hat einen wirklich bitteren Beigeschmack, so als ob du dir bewußt bist, daß da etwas falsch läuft, du aber eigentlich keinerlei Interesse hast etwas daran ändern zu wollen!

Ab welchem Zeitpunkt wollt ihr "Fachleute" hinzuziehen? Das klingt sonst einfach sehr nach dem üblichen Rahmen, in dem man seine Sendung mal eben mit Interviews gestandener Professoren "veredelt". Werden denn auch "normalsterbliche Historiker" in die Recherchearbeit eingebunden?

Immerhin können solche Sendungen dazu beitragen, daß das Wissen nicht in den Universitäten verstaubt und endlich in einem für die Allgemeinheit verständlichen Rahmen transportiert wird. Da hat sich nunmal einiges angesammelt. Das aber ein Fernsehredakteur ohne entsprechene Ausbildung dazu eigenständig in der Lage ist, bezweifle ich.
 
JohnnySchawarma schrieb:
Ich finde die Diskussion um den Gehalt von Wissenschaftssendungen bei den Privaten sehr gesund, dennoch fehl am Platz.
Hier wollte ich eigentlich paar interessante Ideen sammeln.

Was du für "fehl am Platz" hälst, ist mir eigentlich ziemlich egal, denn wir diskutieren hier, was wir wollen.


JohnnySchawarma schrieb:
Deine Moralkeule in allen Ehren, aber bitte sparen wir uns das.

Wie schön, dass du uns sagst, was wir uns sparen sollen... der grundlegenden Nettiquette des Internets entspricht das ebenfalls nicht.

Am Rande: Deine ganze Story halte ich für schlechtes Fake, das wir mit Sicherheit nie auf Sendung sehen werden. Kauf dir doch einfach ein Was-ist-Was-Buch... Hat mir vor 30 Jahren auch die Phantasie beflügelt.
 
Wer was, von wem, wieviel hält, ist mir ebenfalls ziemlich egal.
Erst recht, wenn es sich um die Einstufung der Seriösität eines Projekts handelt. :platz:

Bevor das hier aber nun in verbalen Entgleisungen endet, Danke erstmal für die geposteten Vorschläge und Links.

@Marboard: Für die Diskussion, so sinnvoll sie auch gewesen wäre, fehlt nicht das Interesse aber einfach die Zeit, dennoch respektiere und teile ich deinen Standpunkt und hoffe wie du, auf Besserung.

In diesem Sinne.:bye:
 
Zuletzt bearbeitet:
@JonnySchwammerl ;)

Den Zeitdruck kann ich durchaus nachvollziehen und deine daraus resultierende Einstellung hier nicht in die Diskussion eintreten zu wollen.
Da wir ja alle erwachsene Menschen sind, mache ich dir einfach mal unverbindlich den Vorschlag bei echtem Interesse an diesem Thema und einem Eckchen mehr Zeit, hierher zurückzukehren und dies hier etwas weiter zu diskutieren. Ich denke, an deinen Einblicken in das Genre wären etliche Mitglieder wirklich interessiert!

Gruß

'Marboard'
 
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