Historische Volksgruppen auf dem Gebiet der heutigen Türkei

Das ist allerdings ein grotesker Vorgang. Erstens, dass man über Romeyika als archaischen griechischen Dialekt nicht berichten darf und zweitens, dass Autor und Buch der Zensur anheim fallen. Es scheint noch ein weiter Weg zur in Europa üblichen juristischen Praxis zu sein.



Bei suspekten Werken ausländischer Autoren zieht man auch gerne den Übersetzer zur Verantwortung - von Inhaftierung bis hin zu Lynchmobs hat es da schon alles gegeben. Stichwort Aziz Nesin.
 
Hat zwar mit den Griechen nichts zu tun, trotzdem interressant.

Der größte Teil der türkischen Nationalmannschaft stammt aus dem Sandzak in Südserbien und Nordmontenegro. Teilweise aus den gleichen Städten.


Scheint recht viele Bosniaken aus Südserbien in der Gegend von Istanbul zu geben.
 
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Ich weiss nicht ob es ein Minderheitsstatus gibt, aber Schulen die ihre Sprachen unterrichten gibt es leider nicht, dabei konnten diese Menschen in Osmanischer Zeit in der Schule ihre Sprache lernen (da sieht man wie fortgeschrittener das Osmanische Reich in manchen Fällen als die Nationalstaaten war). Die Wlachen allgemein gelten als authentische Menschen und als ich meine Oma aus Epirus über die Wlachen fragte hat sie zu mir gesagt: Die sind Mannhaftig (pallikaria) haben im Befreiungskrieg alle die Waffen genommen, obwohl uner Dorf in Epirus oben in den hohen Bergen 40 km nördlich von Ioannina liegt ist der Ursprung des Dorfes griechsch, aber weiter nördlich noch vor der Grenze zu Albanien sind ein paar Valachische Dörfer und so wissen die mehr über Walachen als jemand der seit 2 3 Generationen in Athen lebt und kein Kontakt zur Provinz hat.
Das ist leider so dass in Griechenland nach der Staatsbildung man alles griechisch machen wollte, so haben Bevölkerungsgruppen wie die Walachen oder die Arvaniten die immer treu dem Land gegenüber waren sich nur auf das häusliche verlassen müssen um Sprache und Kultur zu erhalten. Heutzutage gibt es vielleicht paar tausend Sprecher in manchen Dörfern die noch bewohnt sind, Walachen sind stolz auf ihre Herkunft und sagen mit stolz dass die Walachen sind, Arvaniten genauso.
 
Das ist leider so dass in Griechenland nach der Staatsbildung man alles griechisch machen wollte, so haben Bevölkerungsgruppen wie die Walachen oder die Arvaniten die immer treu dem Land gegenüber waren sich nur auf das häusliche verlassen müssen um Sprache und Kultur zu erhalten. Heutzutage gibt es vielleicht paar tausend Sprecher in manchen Dörfern die noch bewohnt sind, Walachen sind stolz auf ihre Herkunft und sagen mit stolz dass die Walachen sind, Arvaniten genauso.

Bei relativ jungen Staaten findet man eine stärkere nationalistische Gangart häufiger und das betrifft auch Griechenland und seine Minderheiten. Inwieweit (und ob überhaupt) Wlachen und Aromunen ein Minderheitenstatut oder gar Autonomie fordern, weiß ich nicht.

In Griechenland werden nationale Minderheiten erstaunlicherweise nicht statistisch erfasst (vielleicht mit System?), sodass sich die Bevölkerungszahlen nur schätzen lassen. Danach soll es (laut Wikipedia) etwa 40 000 Aromunen geben, nach anderen Schätzungen bis zu 120 000. Die Zahl der Wlachen wird mit rund 10 000 angegeben und immerhin gibt es noch etwa 60 000 Türken (!). - In Deutschland haben wir mit den Sorben eine vergleichsweise Minderheit von 60 000 Menschen. Ihre Kultur und Sprache wird gefördert durch eine Stiftung und finanzielle Zuwendungen des Staates. Es gibt Zeitungen und Literatur in sorbischer Sprache sowie Rundfunksendungen.

Wie geht der Staat mit den ethnischen Minderheiten in Griechenland um?

Wie ich las, wird z.B. die türkische Minderheit in Bulgarien vom Staat drangsaliert, allerdings auf eine so subtile Weise, dass es bislang nicht zu Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gekommen ist.

Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Welche historischen Minderheiten gibt es noch heute in der Türkei? So gut wie keine! Es gibt noch etwa 60 000 Armenier und nur noch rund 5000 Griechen. Die größte Minderheit repräsentuieren mit Abstand die Kurden mit etwa 12-14 Millionen Menschen. Allerdings ist es hinsichtlich von Minderheitsstatuten und kultureller Pflege der Minderheiten seitens des Staates in der Türkei schlecht bestellt. Die Anforderungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte werden in dieser Hinsicht nicht erfüllt.
 
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Bulgarien ist ein Land das in den nächsten Jahrzehnten ein neues blutiges Kapitel des Pulverfasses Balkan aufschlagen könnte.

Die Zahl der Pomanken nimmt zu, die sich in zunehmenden Masse als eigene Nation verstehen, mit engen Kontakten mit der türkischen Bevölkerung in Bulgarien.
 
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Die Zahl der Pomanken nimmt zu, die sich in zunehmenden Masse als eigene Nation verstehen, mit engen Kontakten mit der türkischen Bevölkerung in Bulgarien.

Bei nur etwa 80 000 Pomaken in Bulgarien sehe ich das nicht so kritisch. Vor allem sind sie untereinander uneins, was sie nun sein sollen: Pomaken, Türken oder Bulgaren muslimischen Glaubens.

Allerdings könnte die bulgarische Regierung gezwungen sein, künftig etwas mehr für ihre pomakische Minderheit zu tun - und das wäre für beide Teile sicher ein Gewinn.
 
Bei nur etwa 80 000 Pomaken in Bulgarien sehe ich das nicht so kritisch. Vor allem sind sie untereinander uneins, was sie nun sein sollen: Pomaken, Türken oder Bulgaren muslimischen Glaubens.

Allerdings könnte die bulgarische Regierung gezwungen sein, künftig etwas mehr für ihre pomakische Minderheit zu tun - und das wäre für beide Teile sicher ein Gewinn.

Die Zahl der Muslime nimmt zu, viele Pomanken sind offiziell als Türken geliestet. Wenn man die Türken dann dazurechnet kommt man auf knapp 1 Milion Leute mit steigener Tendenz.

Aber bevor wir Tagespolitisch werden, historische Feindschaften bleiben und die Moslems sind bei dden Bulgaren noch verhasster als bei den Serben.
 
Aber bevor wir Tagespolitisch werden, historische Feindschaften bleiben und die Moslems sind bei dden Bulgaren noch verhasster als bei den Serben.

Nun ja - das ist die Frucht einer rund 450jährigen osmanisch-türkischen Fremdherrschaft im christlichen Südosteuropa. Sei sie in Religionsfragen auch noch so tolerant.

Der habsburgische Vielvölkerstaat war in einigen Regionen ebenfalls verhasst, sodass erst die Entstehung junger Nationalstaaten zu einer Entkrampfung führte. Allerdings tauchte dabei das Phänomen eines übersteigerten Nationalismus auf, der bis heute vielfach virulent ist.
 
Nun ja - das ist die Frucht einer rund 450jährigen osmanisch-türkischen Fremdherrschaft im christlichen Südosteuropa. Sei sie in Religionsfragen auch noch so tolerant.

Wobei bei den Bulgaren dazukommt, dass die Verwaltung auch wirklich aus Türken bestand. Was in Serbien nicht der Fall war (weitgehend südslawische Muslime).
 
Wobei bei den Bulgaren dazukommt, dass die Verwaltung auch wirklich aus Türken bestand. Was in Serbien nicht der Fall war (weitgehend südslawische Muslime).

Ich bin stets erstaunt, wie lange solche uralten Feindschaften anhalten und sogar zwei Weltkriege überleben.

Wie sieht es denn eigentlich mit den offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen den Balkanstaaten und der Türkei aus? Sind die freundlich, neutral oder eher kühl?
 
Ich bin stets erstaunt, wie lange solche uralten Feindschaften anhalten und sogar zwei Weltkriege überleben.

Wie sieht es denn eigentlich mit den offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen den Balkanstaaten und der Türkei aus? Sind die freundlich, neutral oder eher kühl?

Beide Jugoslawien hatten gute Beziehungen zur Türkei. Was jetzt nicht unbedingt gut für die lokalen Muslime war. Es gab Verhandlungen die Albaner auszuweisen in die Türkei. Das war noch unter dem Königreich Jugoslawien. Im zweiten Jugoslawien war die letzte Welle von Muslimen aus dem süden Serbiens und des Kosovos die das Land verlassen mussten, häufig ehmalige Großgrundbesitzer welche die Balisten unterstützten.

Es gab Politiker (darunter Ivo Andric) die das auch mit den südslawischen Muslimen vorhatten.
 
Wobei bei den Bulgaren dazukommt, dass die Verwaltung auch wirklich aus Türken bestand. Was in Serbien nicht der Fall war (weitgehend südslawische Muslime).

Dieser Tatbestand war mir unbekannt. Kennst du einen Grund, warum gerade in Bulgarien die Verwaltung mit Türken besetzt war?

Ich könnte mir das nur so erklären, dass die osmanische Regierung Bulgarien bereits als Teil des Mutterlandes ansah, denn die Zahl türkischer Siedler muss in osmanischer Zeit beträchtlich gewesen sein.
 
Dieser Tatbestand war mir unbekannt. Kennst du einen Grund, warum gerade in Bulgarien die Verwaltung mit Türken besetzt war?

Ich könnte mir das nur so erklären, dass die osmanische Regierung Bulgarien bereits als Teil des Mutterlandes ansah, denn die Zahl türkischer Siedler muss in osmanischer Zeit beträchtlich gewesen sein.

Naja sicherlich gab es auch Pomanken in der Verwaltung.

In Serbien gibt es einen einfachen Grund es gab keine türkischen Siedlungen nördlicher von Prizren.

Wenn man sich Anschaut, Anfang des 19. Jahrhunderts, gegen welche Agas, Begs und sonstige türkischen Würdenträgern man gekämpft hat, fällt ins Auge das es sich um Leute einheimischer Herkunft handelt.

Das sind die Anführer und ihre Familiennamen, sehr viele mit ic dabei.

Und einen Übergang zum Thema zu bekommen, die Mehrheit der Muslime des heutigen Zentralserbiens floh nach Bosnien aber auch in Istanbul gab es Flüchtlinge, die wurden in einem Wald bei Istanbul untergebracht. Noch heute trägt dieser Wald den Namen Belgrader Wald.

Zwar war es eine Schlacht gegen die bosnische Armee (also der türkischen Truppen in Bosnien) aber in Serbien war es nicht viel anders.

Namen der Offiziere in der Schlacht am Misar. Quelle Bitka na Mi?aru ? ??????????

Karađorđe Petrović
Jakov Nenadović
Milan Obrenović
Luka Lazarević
Sima Marković
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3f/Flag_of_the_Ottoman_Empire_%281453-1844%29.svg/25px[/URL]

[URL="http://sr.wikipedia.org/wiki/%D0%94%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%82%D0%B5%D0%BA%D0%B0:Flag_of_the_Ottoman_Empire_%281453-1844%29.svg"]-Flag_of_the_Ottoman_Empire_%281453-1844%29.svg.png
Sulejman-paša Mustaj-pašić Skopljak
Sinan-paša Sijerčić
Ali-paša Vidaić
Hasan-paša Alipašić
Ćain-paša
Mehmed-beg Kulenović
Mehmed-paša Vidajić
Mustafa-beg Begović
kapetan Ostrošca Beširević - „Ostroč-kapetan“
 
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"Für Diskussionen über aktuelle politische Themen ist das Geschichtsforum nicht der richtige Platz. Ebensowenig ist das Forum eine Plattform für politische, religiöse und sonstige weltanschauliche Glaubensbekenntnisse."
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Damit zurück zum Thema.
 
"Für Diskussionen über aktuelle politische Themen ist das Geschichtsforum nicht der richtige Platz. Ebensowenig ist das Forum eine Plattform für politische, religiöse und sonstige weltanschauliche Glaubensbekenntnisse."

Mein Beitrag hat auf die Frage eines Users geantwortet wie es in Griechenland mit den Minderheiten aussschaut, es gab auch andere ähnliche Beiträge die zum Thema passend waren, ausserdem war es nichts von den oben genannten, einfach eine Beschreibung der Situation und der Tatsachen.
 
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