Hitlerputsch 1923

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violaboy

Gast
Hallo an alle!

Ich arbeite gerade an einen Projekt für die Schule! Das Projekt handelt um den Hitlerputsch 1923 und deren Hintergründe. Was ich nur jetzt von euch wissen möchte ist, was mit den 16 getöteten Putschisten nach dem Krieg geschah. Sie wurden später als Blutzeugen inszeniert, aber was geschah nach dem Krieg mit den 16 Putschisten? Bis 1945 wurden sie in einem Ehrentempel untergebracht aber was geschah danach. Ich weiß das es dazu ein Buch gibt, aber ich habe dieses Buch nicht!

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Hallo an alle!

Ich arbeite gerade an einen Projekt für die Schule! Das Projekt handelt um den Hitlerputsch 1923 und deren Hintergründe. Was ich nur jetzt von euch wissen möchte ist, was mit den 16 getöteten Putschisten nach dem Krieg geschah. Sie wurden später als Blutzeugen inszeniert, aber was geschah nach dem Krieg mit den 16 Putschisten? Bis 1945 wurden sie in einem Ehrentempel untergebracht aber was geschah danach. Ich weiß das es dazu ein Buch gibt, aber ich habe dieses Buch nicht!

Die beiden Tempel auf dem Münchner Königsplatz sind gesprengt worden. Was geschah mit den Leichen? Entweder anonym bestattet (um keinen Wallfahrtsort zu schaffen) oder in die Gräber in denen sie nach 1923 gelegen haben, bevor ihnen die Tempel errichtet wurden zurückgebettet.
 
Nach 1933 stilisierte das NS-Regime den Hitlerputsch zu einem Kult-Ereignis. Seit 1935 fanden große Feiern an der Feldherrnhalle und am Königsplatz statt (Ehrentempel mit den Särgen der NS-Toten); die jährliche Wiederholung des Marsches, mit Streicher an der Spitze, wurde zum Traditionsfundament der Partei. Nach Kriegsende wurden die Toten entfernt; die Ehrentempel wurden im Januar 1947 abgerissen.
Historisches Lexikon Bayerns - Hitlerputsch, 8./9. November 1923
 
Vielen vielen Dank für eure Infos!

Ah ok, also wurden sie wahrscheinlich an geheimer Stelle beerdigt und es gibt keine Grabsteine von ihnen oder so was in der Richtung. Ernst Röhm hat aber einen Grabstein - wegen Wallfahrtsort meine ich - , wenn man sowas verhindern will.
 
Die Putschisten wurden - sofern Hinterbliebene da waren und für die Kosten aufkommen wollten - zurück in die Familiengräber, in denen sie ursprünglich beigesetzt waren, überführt. Einige andere wurden auf Münchner Friedhöfen beigesetzt (mit Grabstein), alle anderen, die keine Hinterbliebenen mehr hatten - oder zumindest keine, die für eine Beisetzung oder Überführung aufkommen wollten, wurden in anonymen Armengräbern bestattet.

Ich werde jetzt allerdings keine Bestattungsorte posten, mit einiger Recherche ist sowas rauszufinden, einen gesammelten Überblick der Gräber der "Blutzeugen" zu veröffentlichen wäre wohl ziemlich unpassend. Zudem fehlt mir hierzu ohnehin der Zusammenhang zu deinem Projektthema. Viel wichtiger fände ich es, an der Stelle zu erwähnen, dass an die wahren Blutzeugen, nämlich die vier, während des Hitler-Ludendorff-Putsches getöteten Polizisten, heute an der Stelle, an der früher der brave Münchner Bürger den rechten Arm zum Gruß der "Nazis der ersten Stunde" zu erheben hatte, gedacht wird.
 
Besten Dank an euch für die Infos!

Max Erwin von Scheubner-Richter war ja sozusagen der bekannteste der getöteten Putschisten, der an erster Reihe mit marschierte. Ich weiß das es ein Buch gibt, dass sich ausschließlich um die Putschisten handelt. Das Buch kann man unter dem Namen " Blutzeugen" erwerben! Kennt von euch jemand das Buch? Würde man in diesen Bücher mehr über die einzelnen Personen herausfinden als im Internet. Ich weiß das in diesem Buch alle getöteten Männer dargestellt werden ,die bis zur Machtergreifung fielen.

Ich weiß auch das es noch eine Person gibt, die aktive am Putsch teilgenommen hat. Ich will die Person nicht bei Namen nennen, aber die Person lebt noch.
 
Ich weiß das es ein Buch gibt, dass sich ausschließlich um die Putschisten handelt. Das Buch kann man unter dem Namen " Blutzeugen" erwerben! Kennt von euch jemand das Buch? Würde man in diesen Bücher mehr über die einzelnen Personen herausfinden als im Internet. Ich weiß das in diesem Buch alle getöteten Männer dargestellt werden ,die bis zur Machtergreifung fielen.


Da die Bezeichnung "Blutzeugen" auf den Sprachgebrauch der NSdAP zurückgeht, ist das Buch vermutlich nicht neutral, sondern schildert die Lebensläufe dieser Personen aus entsprechend rechter Perspektive. Da du ja im ersten Beitrag schreibst, daß du die Informationen für ein Schulprojekt brauchst, solltest du allerdings auf eine andere Perspektive bei der Lektüre Wert legen.

Ich weiß auch das es noch eine Person gibt, die aktive am Putsch teilgenommen hat. Ich will die Person nicht bei Namen nennen, aber die Person lebt noch.
Wie sicher bist du, daß du für ein Schulprojekt arbeitest?
Zum einen: selbst wenn Teilnehmer heute noch leben, können sie für in den 1920ern begangene Taten heute nicht mehr angeklagt und verurteilt werden.
Zum zweiten: die Teilnehmer sind weitgehend bekannt, so daß es keinen Sinn macht, über 80 Jahre später Namen zu verschweigen.
Zum dritten: rechne doch mal nach, wieviel Jahre seit 1923 vergangen sind und wie alt ein heute noch lebender Teilnehmer sein müßte. Haben wir da vielleicht einen Eintrag im Guiness-Book of Records zum ältesten Menschen verpaßt?
Zum vierten: was hast du mit diesem Thread eigentlich vor?
 
Sagen wir mal so: Das Bedeutsame am Hitlerputsch ist sein Verlauf, die nachfolgende Gerichtsverhandlung bzw. die Anklage des Staatsanwalts Hans Ehard, der seiner Rolle nicht gerecht wird und stattdessen zum Verteidiger H.s wird, sowie die Dauer der ausgesprochenen Haftstrafen, immerhin für Hochverrat!
Der nationalsozialistische Blutzeugenkult ist dagegen eher trivial.
 
Sagen wir mal so: Das Bedeutsame am Hitlerputsch ist sein Verlauf, die nachfolgende Gerichtsverhandlung bzw. die Anklage des Staatsanwalts Hans Ehard, der seiner Rolle nicht gerecht wird und stattdessen zum Verteidiger H.s wird, sowie die Dauer der ausgesprochenen Haftstrafen, immerhin für Hochverrat!
Der nationalsozialistische Blutzeugenkult ist dagegen eher trivial.


Das Hitler und die anderen (Hess, Maurice....) so früh raus kamen, lag ja nur an dem, dass das Gefängnis in Landsberg finanziell angeschlagen war. Sonst wären sie ja eh mehr Jahre eingesessnen.
 
Doch, diese Themen sind angebracht. Eine weitere Frage ist allerdings, wie du damit umgehst.

Du meinst, du willst den Namen dieser noch lebenden Person nicht nennen - der Name dürfte jedoch bereits x-fach veröffentlicht sein und diese Person Historikern bestens bekannt sein. Warum also derart konspirativ?

Ebenso sollte klar sein - wenn man sich bereits etwas mit dem Thema befaßt hat -, daß der Begriff "Blutzeugen" aus der rechten Ecke kommt bzw dort noch heute Verwendung findet. Will man historische Vorgänge korrekt erfassen, schildern und bewerten (wie zb in einem Referat etc), sollte man sich vor der Übernahme derart geprägter Begriffe hüten.

Dasselbe gilt für den Einsatz von Literatur aus diesem Bereich. Zwar kannst du davon ausgehen, daß die in diesem Buch geschilderten Lebensläufe sehr detailliert sind - allerdings wurden sie verfaßt, um die Teilnehmer am Putsch zu glorifizieren und als Helden darzustellen. Daher sind diese Beschreibungen für dich dann nicht wirklich brauchbar, außer du traust dir zu (und schaffst es), die Lebensläufe kritisch zu würdigen. Dafür mußt du natürlich weitere Literatur heranziehen und bearbeiten, was nicht nur eine Frage der Zeit ist. Eine unkritische Übernahme zb läuft darauf hinaus, daß du mit einem Referat ziemlich nachdrücklich auf die - äh: Klappe fallen kannst.
 
... lag ja nur an dem, dass das Gefängnis in Landsberg finanziell angeschlagen war.

:kopfkratz: Wie meinen? Es war übrigens kein Gefängnis, sondern eine Festung. Woher hast du die Info, daß die Institution finanziell klamm gewesen sein soll und daß dies der Entlassungsgrund war?
 
Doch, diese Themen sind angebracht. Eine weitere Frage ist allerdings, wie du damit umgehst.

Du meinst, du willst den Namen dieser noch lebenden Person nicht nennen - der Name dürfte jedoch bereits x-fach veröffentlicht sein und diese Person Historikern bestens bekannt sein. Warum also derart konspirativ?

Es wissen sicher viele über diese Person bescheid, aber trotzdem muss man nicht unbedingt den Namen preis-geben! Jeder weiß das solche Personen für bestimmte Leute ein gefundenes Fressen sind. Wenn man den Namen kennt, dann ist es die zugehörige Adresse nicht schwer heraus zu finden. Der ist 104 Jahre alt, der will wahrscheinlich auch seine Ruhe haben. Aber ich habe die Peson nur genannt weil er Teilnehmer war und dies zu Thema hier passt!
Das ist der Grund, mehr nicht!

Ebenso sollte klar sein - wenn man sich bereits etwas mit dem Thema befaßt hat -, daß der Begriff "Blutzeugen" aus der rechten Ecke kommt bzw dort noch heute Verwendung findet. Will man historische Vorgänge korrekt erfassen, schildern und bewerten (wie zb in einem Referat etc), sollte man sich vor der Übernahme derart geprägter Begriffe hüten.

Dasselbe gilt für den Einsatz von Literatur aus diesem Bereich. Zwar kannst du davon ausgehen, daß die in diesem Buch geschilderten Lebensläufe sehr detailliert sind - allerdings wurden sie verfaßt, um die Teilnehmer am Putsch zu glorifizieren und als Helden darzustellen. Daher sind diese Beschreibungen für dich dann nicht wirklich brauchbar, außer du traust dir zu (und schaffst es), die Lebensläufe kritisch zu würdigen. Dafür mußt du natürlich weitere Literatur heranziehen und bearbeiten, was nicht nur eine Frage der Zeit ist. Eine unkritische Übernahme zb läuft darauf hinaus, daß du mit einem Referat ziemlich nachdrücklich auf die - äh: Klappe fallen kannst.

Ja das weiß ich das dieses Buch aus einer anderen Perspektive geschildert wird. Ja trotzdem muss man bei den Fakten bleiben wie sie nun mal waren und da sie als Blutzeugen glorifiziert wurden in dieser Zeit, sollte man das nicht unbenannt lassen in einen Referat.

:kopfkratz: Wie meinen? Es war übrigens kein Gefängnis, sondern eine Festung. Woher hast du die Info, daß die Institution finanziell klamm gewesen sein soll und daß dies der Entlassungsgrund war?


Ich habe das so gehört, das dies so gewesen sein soll.
 
Ich denke, dass die frühzeitige Haftentlassung - eines Hochverräters wohlgemerkt!!! - aus finanziellen Gründen erfolgt ist, könnte eine Legendenbildung der Nazis sein. Leider habe ich dazu keine Quelle, aber die müsste sich ja finden lassen.

Es ist ja so, dass H. relativ luxuriös in Landsberg residierte und alle erdenklichen Freiheiten besaß, Besuch zu jeder Zeit, Feiern, Parteiorganisation etc., mehrere Zellen, statt nur einer... (das könnte ihn auch so teuer gemacht haben :autsch:).

Die Propagandamaschinerie der Nazis dagegen wollte aus H. einen Märtyrer stilisieren, auch wenn er selber ziemlich glimpflich davon gekommen war, und sich bei Hanfstaengls im Kleiderschrank versteckte... =)
Aus der luxuriösen Festungshaft machte die Propagandamaschinerie, namentlich Julius Schaub (Adjudant Hitlers), folgendes:

"Die vergitterte Festungsstube, die ihn aufnimmt, ist nur notdürftig ausgestattet mit einer eisernen Bettstelle mit Matratze, einer wollenen Decke, einem kleinen Tisch, einem Nachtschränkchen und zwei Stühlen. Nur von Zeit zu Zeit wurde die Eintönigkeit unterbrochen durch das Laden der Gewehre beim Ablösen der Wache oder durch das Klappern der Schlüssel, wenn der Aufseher seine Runde macht. In dieser Welteinsamkeit, abgeschlossen von der übrigen Menschheit, nur umgeben von seinen getreuen Mitkämpfern und Mitgefangenen, schuf der Führer sein großes Werk "Mein Kampf". So manchen überkam Mutlosigkeit, doch wenn abends dann der Führer seine Leute um sich versammelte, um ihnen aus seinem im Entstehen begriffenen Buche vorzulesen, strömten Glaube, Zuversicht und Trost in die Herzen".
Die Legende von der verkürzten Festungshaft wegen finanzieller Mängel wäre zumindest im Sinne der Nazis eine willkommene Erklärung gewesen, warum ein Hochverräter nur neun Monate Haft erdulden musste.
 
Das Hitler und die anderen (Hess, Maurice....) so früh raus kamen, lag ja nur an dem, dass das Gefängnis in Landsberg finanziell angeschlagen war. Sonst wären sie ja eh mehr Jahre eingesessnen.

Sachen hörst Du.:friends:
Aus dem Urteil.
B e s c h l u s s .
Den Verurteilten B r ü c k n e r, R ö h m, P e r n e t, W a g n e r und F r i c k wird für den Strafrest mit sofortiger, Wirksamkeit Bewährungsfrist je bis 1. 4. 28 bewilligt.
Den Verurteilten H i t l e r, P ö h n e r, W e b e r und K r i e b e l wird nach
Verbüssung eines weiteren Strafteils von je 6 Monaten Festungshaft Bewährungsfrist für den Strafrest in Aussicht gestellt.
von dieser Seite
 
...Ich weiß das in diesem Buch alle getöteten Männer dargestellt werden ,die bis zur Machtergreifung fielen.

Ganz kurz nur:

Die sind nicht gefallen (das tun Soldaten in Ausuebung ihrer Pflicht), sondern sondern erschossen worden, weil sie putschen wollten!

"Fallen" heroisiert in diesem Fall Leute, die es nicht verdient haben!

Gruss, muheijo
 

Ich weiß das es ein Buch gibt, dass sich ausschließlich um die Putschisten handelt. Das Buch kann man unter dem Namen " Blutzeugen" erwerben! Kennt von euch jemand das Buch? Würde man in diesen Bücher mehr über die einzelnen Personen herausfinden als im Internet. Ich weiß das in diesem Buch alle getöteten Männer dargestellt werden ,die bis zur Machtergreifung fielen.
Dann kennst du auch den Verfasser:
Auf mehr als 500 Seiten befasst sich das Buch des 36-Jährigen mit Tätern des NS-Regimes, die dort zu "Opfern" und damit zu "Blutzeugen" erklärt werden. Monatelang hatten NDR Reporter versucht herauszufinden, wer sich hinter der Bezeichnung "A.K. Busch" auf dem Buchrücken verbirgt. Am Ende waren die zusammengetragenen Recherche-Ergebnisse so erdrückend, dass dem Banker keine andere Wahl blieb, als die Autorenschaft zuzugeben. Erschienen ist das Buch im Nordland-Verlag des aus Göttingen stammenden Rechtsextremisten Thorsten Heise.
und
Schließlich habe sich Busch das Vorwort von einem Mann schreiben lassen, der bei den Pogromen des 9. November 1938 einer der schlimmsten Aktivisten der Nazischergen gewesen ist. Er heißt Emil Klein, ist mittlerweile 104 Jahre alt und wird in dem Buch gepriesen als "letzter lebender Teilnehmer des Marsches auf die Feldherrnhalle am 9.11.1923 in München".

NDR Online - Nachrichten - Schleswig-Holstein- Bankfilialleiter nach Nazi-Vorwürfen suspendiert
 
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