Hitlers Schloss in Schlesien

Tehol Beddict

Neues Mitglied
Hallo Zusammen,

über das Projekt Riese bin ich jetzt ebenfalls beim TV Sender Phoenix gestolpert. Es wird viel spekuliert, aber aufgrund fehlender Originalpläne ist nur wenig über die wirklich angedachte Funktion belegbar.

Da der Original-Thread schon drei Jahre alt ist, wollte ich nachhaken, ob es evtl. neue Erkenntnisse gibt:
http://www.geschichtsforum.de/f66/projekt-riese-im-schlesischen-eulengebirge-34982/

Viele Grüße
TB :)

P.S.
Ich musste leider einen neuen Thread eröffnen, da mir die „Erweiterten Schreibrechte“ fehlen. Evtl. kann ein Admin diesen verschieben.
 
Mir ist da nichts Neues bekannt. Bei der U-Verlagerung "Riese" ist mW die Entnutzung nicht bekannt, Führerhauptquartier-Nutzung ist Spekulation. Da das Projekt in den U-Verlagerungslisten auftaucht, kann man auch von einer Depotnutzung oder unterirdischer kriegswichtiger Produktion (synthetische Treibstoffe, Montagen etc.) ausgehen.

Ob dazu Bauakten oder Projektakten weiteren Aufschluss geben, ist mir nicht bekannt.
 
Im Bundesarchiv befinden sich die Akten des zuständigen Reichsministeriums, auch des Bauamtes (Hervorhebung im nachstehenden Zitat durch mich), ebenso Verweise auf Findücher des von dem Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion übernommen Dienststellen und Organisationen (Findbuchquerverweise), dort Findbuch R 3.

Vergl.:
R 3
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Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion
Online-Findbuch
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Informationen zum Bestand
Durch Führererlass vom 17.03.1940 (RGBl. I S. 513) Errichtung des Reichsministeriums für Bewaffnung und Munition mit dem Ziel der Zusammenfassung aller an der Waffenherstellung und Munitionserzeugung beteiligten Stellen; Gliederung des Ministeriums in die Geschäftsbereiche Bewaffnung und Munition, Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen (Bestand R 4601), ab 1942 Generalinspekteur für Wasser und Energie (Bestand R 4604) und Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft, ab 1944 auch Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (Bestand R 4606), für deren allgemeine Angelegenheiten das Ministeramt und das Zentralamt eingerichtet wurden; der Geschäftsbereich Bewaffnung und Munition gliederte sich ab 1942 in das Zentralamt, das Technisches Amt, das Rüstungslieferungsamt mit seinen Ausschüssen und Ringen, das Rüstungsamt und der für alle Planungsarbeiten wichtigen Amtsgruppe Maschinelles Berichtswesen; mit Führererlass vom 07.05.1943 Abtretung wesentlicher Teile des Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes durch das Oberkommando des Heeres an das Ministerium; 1943 umbenannt in Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion (Führererlass vom 02.09.1943 über die Konzentration der Kriegswirtschaft) übernahm das Ministerium weitere Aufgaben des Reichswirtschaftsministeriums; Übernahme der Selbstverwaltungsorgane der gewerblichen Wirtschaft (Bestände R 12, R 13); Neubildung der Ämter Rohstoffamt, Produktionsamt, Amt Bau; 1944 organisatorische Eingliederung der Organisation Todt (Bestände R 50 I, R 50 II), des Amtes Energie, des Planungsamtes und des Generalreferats Wirtschaft und Finanzen; Ende 1944 Auflösung oder Zusammenlegung einzelner Ämter mit der Absicht einer beschleunigten Konzentration in der Rüstungswirtschaft.


Amtliche Druckschriften
Mitteilungen für die Gefolgschaft des Reichsministeriums Speer. Hg.: Zentralamt. 1943-1944 [RD 76/2]
Nachrichten des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion. 1942-1945 [RD 76/1] Vertrauliche Mitteilungen des Amtes Bau-OT. 1944-1945 [RD 81 a/2]


Literatur
Janssen, Gegor: Das Ministerium Speer. Deutschlands Rüstung im Krieg, Berlin 1968
44 lfm, 2250 AE 1936-1946
http://www.argus.bundesarchiv.de/Bestaendeuebersicht/index.htm?kid=219FB4EF030F468681FB5075A89CF769


M.
 
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Ansonst könntest Du fündig werden hier:

Hervorhebung durch mich. Findbuch RW 47, "Kommandant des Führerhauptquartiers".

RW 47
Kommandant des Führerhauptquartiers
Online-Findbuch
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Informationen zum Bestand
Zwischen 1939 und 1945 entstanden nahezu 20 verbunkerte "Führerhauptquartiere"(FHQ). Das bekannteste FHQ lag östlich von Rastenburg in Ostpreußen und trug den Tarnnamen „Wolfsschanze“; darüber hinaus existierten die Anlagen „Adlerhorst“, „Felsennest“, „Waldwiese“, „Tannenberg“, „Wolfsschlucht“, „Wolfsschlucht 2“, „Askania Mitte“ (Anlage Mitte), Askania Süd (Anlage Süd), „Eichenhain“ („Werwolf“), „Bärenhöhle“, „Wasserburg“ und „Hagen“ („Siegfried“). In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist auch der Berghof auf dem „Obersalzberg“ und die Reichskanzlei.
Am Ende des Krieges befanden sich weitere Vorhaben im Bau, die Erkundung zusätzlicher geeigneter Plätze war zum Teil abgeschlossen (unvollendete Anlagen: „Olga“, „W3“, „Zigeuner“, „Maybach I“ und „Maybach II,“Zeppelin“, „Riese“ und „S III“).
Das FHQ war Hitlers Befehlsstelle während des Krieges. Den Polen- und Jugoslawienfeldzug beobachtete Hitler noch vom "Führersonderzug" aus, für den Frankreichfeldzug, die Abwehr einer alliierten Invasion an der Atlantikküste und den Krieg gegen die Sowjetunion befahl er den Bau fester Hauptquartiere. Der Standort des FHQ wechselte mit der jeweiligen Bedeutung des Kriegsschauplatzes im Osten oder im Westen. Der Kommandant des FHQ war für Unterbringung, inneren Dienst und Sicherheit des Hauptquartiers sowie des "Führersonderzuges" verantwortlich.


Überlieferung
Die Kriegstagebücher (Nr. 1 bis 6) des Kommandanten des FHQ reichen vom 23. August1939 bis zum 15. Juli 1942. Sie enthalten u.a. Angaben zu Begegnungen mit Mussolini und anderen ausländischen Politikern sowie zur Erkundung und zum Ausbau der Hauptquartiere. Darüber hinaus sind Unterlagen vom Stenographischen Dienst im FHQ überliefert, diese beinhalten Fragmente von Lage- und anderen Besprechungen Hitlers (52 Archivalieneinheiten). Nur sieben Akten beziehen sich auf die Organisation und Unterbringung. In diesem Bestand befindet sich ebenfalls das Kriegstagebuch der Kampfgruppe Nähring, welche sich aus Teilen des Führer-Begleit-Bataillons zusammensetzte; sie war zeitweise im Rahmen der 16. und 18. Armee in Nordrussland eingesetzt (September 1941 bis April 1942).


Erschließungszustand (Kommentar)
Online-Findbuch


Weitere Überlieferung
Die Niederschriften über Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier, die im Auftrag des Leiters der Parteikanzlei von dessen Adjutanten Ministerialrat Heim und Regierungsrat Dr. Picker angefertigt wurden, befinden sich in Privatbesitz (eine authentische Abschrift des Manuskripts von Picker befindet sich im Bundesarchiv-Abteilung R: Kl. Erw. 441). Sie liegen mittlerweile auch gedruckt als Publikationen vor.


Umfang (Erläuterung)
71 AE


Literatur
Sekundärliteratur
Seidler, Franz W. und Zeigert, Dieter: Die Führerhauptquartiere. Anlagen und Planungen im Zweiten Weltkrieg. München 2000
Buch, Gerhard: Das Führerhauptquartier. Seine Darstellung in der deutschen Literatur. In: Jahresbibliographie der Bibliothek für Zeitgeschichte 38 (1966), S. 549
Hartlaub, Felix: Im Sperrkreis. Aufzeichnungen aus dem Zweiten Weltkrieg Hrsg. von Geno Hartlaub; 2. Aufl. Hamburg 1955
Hoffmann, Peter: Die Sicherheit des Diktators. Hitlers Leibwachen, Schutzmaßnahmen, Residenzen, Hauptquartiere. München/Zürich 1975
Picker, Henry: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941/42. Bonn 1951
Jochmann, Werner (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944. München 1980
Heiber, Helmut (Hrsg.): Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Stuttgart 1962


Verfasser/Stand
MA 5; 2002
1,8 lfm 1939-1945

http://www.argus.bundesarchiv.de/Bestaendeuebersicht/index.htm?kid=219FB4EF030F468681FB5075A89CF769

M.
 
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