Honeckers Russisch-Kenntnisse

Clemens64

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Sehr interessante Ausführungen von Scorpio, ich denke aber, dass Honecker kein oder zumindest fast kein Russisch konnte.
 
Sehr interessante Ausführungen von Scorpio, ich denke aber, dass Honecker kein oder zumindest fast kein Russisch konnte.

Honecker hatte zwar immer einen Dolmetscher dabei, aber er konnte wohl ganz ordentlich Russisch, das bezeugt sein damaliger Chefdolmetscher Helmut Ettinger:

Am Anfang, als ich noch ein bisschen »grün« war, merkte ich, dass Honecker ganz gut Russisch verstand: Als ich wirklich mal eine falsche Zahl genannt hatte, korrigierte er mich – auf Russisch. Er war ja zweimal etwas länger in der SU gewesen: als Jungkommunist hat er beim Aufbau des Stahlwerkes Magnitogorsk mitgeholfen und später an der Komsomolhochschule einen Lehrgang absolviert. Daher verstand er ganz gut Russisch, sprach aber selbst nicht gern.

Erst übersetzen, dann lachen!
 
Also ich glaube nicht das Erich Honecker Russisch sprechen und lesen konnte.
Da schließe ich mich >Clemens64< an.

Soweit mir bekannt ist sollte/wollte Hans Bentzien in den 50igern Erich Honecker die russische Sprache beibringen.
Hans Bentzien: „... schlimmer aber war die Grammatik, weil, er kannte sie in Deutschen ja auch nicht so richtig...“.

Das besagte Video hat ja >Clemens64< hier eingestellt.

Man sollte es sich anhören (00.56 min).

Hans Bentzien, 1927 Greifswald – 2015 Bad Saarow.
Kulturminister der DDR von 1961 – 1965.

Hier dann zu ihm weiteres:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bentzien
 
Sehr interessante Ausführungen von Scorpio, ich denke aber, dass Honecker kein oder zumindest fast kein Russisch konnte.

Honecker hatte seinerzeit seine Ausbildung zum Dachdecker ohne Gesellenbrief abgebrochen, um an einem Lehrgang beim Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale, einer bekannten Kaderschmiede teilzunehmen, und er hat sich längere Zeit zu Schulungen in der SU aufgehalten- zumindest Grundkenntnisse der russischen Sprache wird man Honecker wohl zutrauen können.
 
Klaus Wiegrefe berichtet in den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte 41. Jahrgang 1993, Heft 4, 589 (S. 591) von einem Treffen von Honecker und Breschnew 1976 auf der Krim und erwähnt, dass Honecker von Werner Eberlein begleitet wurde, "der gute Russisch-Kenntnisse besaß und Honecker häufig als Dolmetscher zur Verfügung stand." Es sei davon auszugehen, "daß das Gespräch gedolmetscht wurde, zumal Honeckers Russisch-Kenntnisse begrenzt waren."
 
Es gibt ja ein Buch über die Briefe von Honecker aus dem Gefängnis.
Dort bereichtet Honecker, dass er russische Zeitungen lesen konnte, aber verbal nur eingeschränkt kommunizieren konnte auf russisch.
 
Es gibt ja ein Buch über die Briefe von Honecker aus dem Gefängnis.
Dort bereichtet Honecker, dass er russische Zeitungen lesen konnte, aber verbal nur eingeschränkt kommunizieren konnte auf russisch.

Du meinst sicher dieses Buch:

Honecker, Erich. Ruppert, Eva: "Liebe Eva" Erich Honeckers Gefängnisbriefe. Edition Ost im Verlag Das Neue Berlin. 2017. 160 Seiten
 
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