Ikonen im Judentum

Hallo mal wieder,
im Christentum wie im Islam gibt bzw. gab es Menschen, die besonders verehrt werden bzw. wurden. (Jesus/Mohammed)
Wie sieht das im Judentum aus??? Gibt es dort auch einen, der die anderen noch überstrahlt??? Abraham als Stammvater und Moses als Befreier waren sehr wichtig, doch haben sie eine ähnliche Stellung als Jesus oder Mohammed in den von ihnen begründeten Religionen???
Hat möglicherweise die Regel sich kein Bild von Gott zu machen eine Entwicklung wie im Christentum (Ikonen von Christus und Maria) verhindert??? Auch im Islam konnte Mohammed unter ähnlichen Geboten stärker in den Vordergrund rücken (wäre ein Gegenbeispiel zum Judentum).
Vielen Dank für eure Antworten.
s.d.caes.
 
Ich wollte eigentlich antworten, das ja die Juden noch auf den Messias warten, musste aber feststellen, dass das dann doch nicht so einfach ist. Dann habe ich mich hier festgelesen. http://www.jewish-forum.de/index.php

Schau mal da rein. Die beantworten dir diese Frage sicher kompetenter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat möglicherweise die Regel sich kein Bild von Gott zu machen eine Entwicklung wie im Christentum (Ikonen von Christus und Maria) verhindert??? Auch im Islam konnte Mohammed unter ähnlichen Geboten stärker in den Vordergrund rücken (wäre ein Gegenbeispiel zum Judentum).
Vielen Dank für eure Antworten.
s.d.caes.

Auch im Christentum gab es eine wechselnde Geschichte mit relig.Bildnisdarstellungen
Infos zum Bilderverbot :

"Das Bilderverbot ist eine religiöse Vorschrift, die eine bildliche Darstellung von Göttern und "Götzen“ verbietet. Es soll der Bilderverehrung entgegenwirken. Zu den Zehn Geboten der Bibel gehört das Gebot: "Du sollst Dir kein Bildnis machen", das je nach Übersetzung verschieden umfangreich ausfällt. Im Judentum, Islam, großen Teilen der protestantischen Kirchen, in der Assyrischen Kirche und in früheren Zeiten auch der orthodoxen Kirche wurde das Bilderverbot im engeren Sinne ausgelegt, lediglich kalligraphische Schriftzüge und Pflanzenornamentik sind im Islam verbreitet. Bis auf sehr wenige Ausnahmen finden sich in Synagogen und Moscheen nicht nur keine Darstellungen Gottes, sondern auch von Religionsstiftern, Menschen oder Tieren. Über die Einstellung der frühen Christen gegenüber Bildern im religiösen Brauch gibt es wenig Nachrichten, von den frühen Kirchenvätern existieren kaum Stellungnahmen für oder gegen Bilder. Nach Ausgrabungen zu schließen hatten die damaligen Kirchen weder den reichen Statuen- oder Ikonenschmuck der späteren Katholiken und Orthodoxen, noch die schmucklose Kahlheit der späteren reformierten Protestanten. Vielmehr findet sich eine reichhaltige Ornamentik mit Tier- und Pflanzendarstellungen sowie diversen symbolhaften Bildern (Pfau, Taube, Fisch, Anker, Kreuz, Hirte, etc.::"

klick Dich hier mal durch, da wirst du zu verschiedenen Religionen, Epochen.... fündig beim Abwärtsskrollen :)
http://c31bc68760b6ff9b997989ad9c307cfc.yo.infofx.net/de/Bilderverbot
 
Danke für die Hilfe.
Das mit dem Bilderverbot im Christentum war mir durchaus bekannt, hab es aber "übergangen", da im Christentum die Ikonendarstellung bereits sehr lange dominiert.

s.d.caes.
 
Hallo mal wieder,
im Christentum wie im Islam gibt bzw. gab es Menschen, die besonders verehrt werden bzw. wurden. (Jesus/Mohammed)

Nun ja, Jesus als "besonders verehrter Mensch" geht Christen ein bisschen schwer den Hals runter, er ist immerhin das Fleisch gewordene Wort bzw. der Sohn Gottes, für Juden und Muslime eine unmögliche Vorstellung. Als Prophet genießt er auch im Islam eine besondere, wenn auch Mohammed nachgeordnete Stellung.

Wie sieht das im Judentum aus??? Gibt es dort auch einen, der die anderen noch überstrahlt??? Abraham als Stammvater und Moses als Befreier waren sehr wichtig, doch haben sie eine ähnliche Stellung als Jesus oder Mohammed in den von ihnen begründeten Religionen???

Ich denke, Gestalten wie Abraham, Isaak und Jakob werden im Judentum nicht als Religionsgründer angesehen, sondern als Erzväter, die sich durch Gehorsam gegenüber dem einzigen Gott auszeichneten und deshalb als Vorbilder dienen.

Hat möglicherweise die Regel sich kein Bild von Gott zu machen eine Entwicklung wie im Christentum (Ikonen von Christus und Maria) verhindert??? Auch im Islam konnte Mohammed unter ähnlichen Geboten stärker in den Vordergrund rücken (wäre ein Gegenbeispiel zum Judentum).

Das glaube ich eher nicht. Das Bilderverbot (in der Synagoge) wurde während der ersten Jahrhunderte wohl auch von den Christen beherzigt, auf der anderen Seite gibt es inzwischen archäologische Belege dafür, dass zumindest im hellenisierten Judentum in denselben Jahrhunderten nicht immer strikt am Bilderverbot festgehalten wurde (Mosaike in Sepphoris, Dura).

Das alttestamentlich Bilderverbot meinte wohl zunächst auch nicht ein Verbot jedweder bildlichen Darstellung sondern Bilder bzw. Bildnisse (fremder) Götter, die - wie z.B. das "goldene Kalb" eben vergötzt, vergöttert und umtanzt wurden.

Ich muss hier jedoch einräumen, dass ich den Kern Deiner Frage wahrscheinlich noch nicht so ganz erfasst habe.

Zum christlichen Umgang mit dem "Bilderverbot"

Zum Judentum muss ich erst noch was einigermaßen Erschöpfendes suchen.
 
Zitat:"Nun ja, Jesus als "besonders verehrter Mensch" geht Christen ein bisschen schwer den Hals runter, er ist immerhin das Fleisch gewordene Wort bzw. der Sohn Gottes,"

Nun ja, für einen aramäisch sprechenden Menschen der Zeitenwende war die Ehrenbezeichnung "Menschensohn" eine geläufige Bezeichnung für einen besonders verehrten Menschen. Aber woher sollten die Kirchenväter es denn wissen, schließlich mussten sie mit einem jahrhunderte altem Skript arbeiten der auch noch in griechisch verfasst war, also der nichts anderes war als ein übersetztes fremdsprachiges Gesprächsprotokoll.
 
Zitat:"Nun ja, Jesus als "besonders verehrter Mensch" geht Christen ein bisschen schwer den Hals runter, er ist immerhin das Fleisch gewordene Wort bzw. der Sohn Gottes,"

Nun ja, für einen aramäisch sprechenden Menschen der Zeitenwende war die Ehrenbezeichnung "Menschensohn" eine geläufige Bezeichnung für einen besonders verehrten Menschen. Aber woher sollten die Kirchenväter es denn wissen, schließlich mussten sie mit einem jahrhunderte altem Skript arbeiten der auch noch in griechisch verfasst war, also der nichts anderes war als ein übersetztes fremdsprachiges Gesprächsprotokoll.


Mit was für einem jahrhundertealten Skript arbeitete denn der Autor des Johannesevangeliums? Von dem stammen doch die geflügelten Worte "Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott. "

Und, nebenbei, woher stammen denn Deine Aramäischkenntnisse? Ich habe zwar schon einiges über den Titel "Menschensohn" gelesen, aber daß das "eine geläufige Bezeichnung für einen besonders verehrten Menschen" sein soll, muß ich wohl überlesen haben.
Es würde auch sehr schlecht zu den überlieferten Jesusworten passen, denn als "Menschensohn" bezeichnet sich da Jesus immer selber, von den anderen wird er eher als "Rabbi"/"Meister" angeredet.
 
Mit was für einem jahrhundertealten Skript arbeitete denn der Autor des Johannesevangeliums? Von dem stammen doch die geflügelten Worte "Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott. "

Und, nebenbei, woher stammen denn Deine Aramäischkenntnisse? Ich habe zwar schon einiges über den Titel "Menschensohn" gelesen, aber daß das "eine geläufige Bezeichnung für einen besonders verehrten Menschen" sein soll, muß ich wohl überlesen haben.
Es würde auch sehr schlecht zu den überlieferten Jesusworten passen, denn als "Menschensohn" bezeichnet sich da Jesus immer selber, von den anderen wird er eher als "Rabbi"/"Meister" angeredet.

Hmm, Menschensohn......also ein Sohn Adams (Adam = Mensch) , so wie jeder Mensch!
 
Hallo an alle,

auch im Alten Testament werden Bilder angeordnet und angefertigt. Denkt doch an die Cherubime an der Bundeslade und am Vorhang im Tempel. Oder an die bekannte Szene mit den giftigen Schlagen in der Wüste... Man darf das Bilderverbot nicht zu eng sehen. Genauso war das auch im Christentum. Gott Vater durfte man nie darstellen. Aber Gott Sohn, also Jesus Christus, das Wort ist ja zu Fleisch geworden, deswegen sprach nichts gegen seine Darstellung.

Gruß
Andreas
 

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Zitat:"Als "geläufige" Ehrenbezeichnung für einen "besonders verehrten Menschen" ist mir der Ausdruck noch nie begegnet."

Echt nicht? Es gibt sogar heute noch Volksgruppen die Ehrenbezeichnungen im selben Stil täglich äussern (meistens verkaufen sie in Großstädten Döner). Sohn des .... , Sohn von ..... Warum sollte es vor ein paar Duztend Generationen anders gewesen sein?
Ausserdem habe ich mehrere Links zur aramäischen Sprachen min. ein 4x hier gepostet.
 
Zitat:"Als "geläufige" Ehrenbezeichnung für einen "besonders verehrten Menschen" ist mir der Ausdruck noch nie begegnet."

Echt nicht? Es gibt sogar heute noch Volksgruppen die Ehrenbezeichnungen im selben Stil täglich äussern (meistens verkaufen sie in Großstädten Döner). Sohn des .... , Sohn von ..... Warum sollte es vor ein paar Duztend Generationen anders gewesen sein?


Och, "Sohn des..." ist je nachdem, was sich hinter den drei Pünktchen verbirgt, eine ehrende, eine neutrale, eine abwertende oder sogar eine beleidigende Anrede. Wer sagt, daß "Sohn des Menschen" eine besonders ehrfürchtige Anrede war? Wenn wir schon bei Analogieschlüssen sind, warum könnte es nicht mit der deutschen Anrede "Menschenskind" identisch sein?


Ausserdem habe ich mehrere Links zur aramäischen Sprachen min. ein 4x hier gepostet.


Nun weiß ich nicht, ob Deine Aramäischkenntnisse vom täglichen Dönerbudenbesuch oder aus einem der Links stammen.

Woraus geht denn hervor, daß "Menschensohn" eine geläufige Ehrenbezeichnung für einen besonders verehrten Menschen war?
 
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