Waren es bei den ersten Siedlern im 18.Jh. um die 30.000, verdoppelte sich die Anzahl 1815 auf 60.000 und wuchs bis 1860 auf 165.000 bis 170.000 Bewohner an (die Zahlen sind nicht genau und können abweichen).
Hallo Regulus,
vielen Dank für den Hinweis auf das Thema. 1815 war die zweite große große Auswanderungswelle.
Die deutsche Auswanderung 1820 bis 1850 ist überschaubar:
1820 bis 1829: zwischen 200 und 11.000 Personen pro Jahr (die hohen Zahlen von Hübner geben für Jahrzehnt rd. 50.-60.000 Personen an)
1830 bis 1839: um die 20.000 Personen pro Jahr, Höhepunkt 187 mit rd. 33.000 Personen
1840 bis 1850: 20. bis 110.000 (-> 1847/48) Personen pro Jahr.
Ab etwa Mitte der 30er Jahre wird die Masse der Auswanderer durch solche in die USA gestellt. Beispiele der Auswanderungszahlen und einwanderungszahlen Deutsche/USA:
1835: ca 17.000, davon USA 17.000
1840: bis 34.000, davon USA 29.740
1842: bis 22.000, davon USA 20.370
1847: 79. bis 109.000, davon USA 74.281
1850: ca. 80.000, davon USA 78.896
Die großen Schübe ab 1850 (die genauen Statistiken gibt es ab 1871, statistische erfassung seit 1820) zeigen ein ähnliches Bild, wenn Jahreswerte von bis zu 206.189 (Auswanderung Deutsche->USA 1881) erreicht werden, sind das regelmäßig 80-95% der Gesamtauswanderung.
Quelle neben Reichsstatistikamt Hanns von Bleichröder, Die Ziele der deutschen Auswanderung bis zum Kriege 1914, Dissertation Heidelberg 1915.
Nun das Problem: welche Bewegungen in den Bevölkerungszahlen sind spätere innerrussische Verschiebungen, und welche Teile entfallen auf Bevölkerungswachstum durch Geburtenüberschüsse? So würde ich den genannten Anstieg der Siedlerbevölkerung von bis 1815 hinterfragen wollen. Der Anstieg 1815 bis 1860 ist mit den Aussiedlungszahlen aus dem Deutschen Reich nicht plausibel erklärbar.