Informationen zur mittelalterlichen Hochzeit gesucht

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Hallo liebe Forumler!

ich wende mich an euch, weil ich alles an Informationen zur Gestaltung einer mittelalterlichen Hochzeit benötigen.
Wir, mein Freund und ich, sind "Anhänger" des Mittelaltertums, allerdings mehr
aus romantischen Emotionen heraus und weniger mit dem entsprechenden
Hintergrundwissen. (Asche auf unser Haupt!)

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:
Wir haben uns als Ort für den Bund der Ehe die Burg Trendelburg ausgesucht und nun möchte ich die Hochzeit so "mittelalterlich" wie möglich gestalten.
Das heißt, Hochzeitsbräuche (ich hab da mal was mit einem Band mit keltischen Ornamenten gelesen), entsprechende Segenssprüche, und auch die
Einladungskarten wollte ich entsprechend gestalten. So in etwa "hiermit sey verkündet....." für soetwas suche ich irgendwelche Vorlagen.

Kann mir hier vielleicht jemand von Euch weiterhelfen?

Ganz lieben Dank schon mal im voraus und

vorallem "Frohe Weihnachten" euch allen

Natalie
 
Auf der Trendelburg ist Ritter Dietrich für die Hochzeitsangelegenheiten zuständig.
Wendet euch vertrauensvoll an ihn.
Als Ratsuchende für eine mittelalterliche Taufe dürft ihr euch vertrauensvoll an mich wenden.

Viel Glück euch beiden.
 
Salve Natalie,
erstmal, seid ihr wirklich sicher das ihr diesen doch bedeutenden Lebensschritt auf diese Weise vollziehen wollt?
Falls ja, seid euch auch im Klaren, dass dies bei Familie wie Freunden durchaus für befremden sorgen kann.

Immerhin besteht die Möglichkeit, eine "Scheinhochzeit" nach zu schieben, wenn die reale Trauung gemäß den herrschenden Traditionen und Sitten unserer Zeit und Region vollzogen wurde.

Falls das alles euren Entschluß nicht umstößt, empfehle ich, den Zeitrahmen genauer fest zu legen. Das Mittelalter ist nicht gleich Mittelalter. Über mehrere Jahrhunderte entwickelte sich die Gesellschaft mit ihren Traditionen ziemlich weiter. Außerdem solltet ihr wissen, um was für eine Hochzeit es sich handeln sollte, da der einfache Bauer und Handwerker eben nicht unter gleichen Bedingungen wie ein Edelmann heiratete, und Burgen m.W. sowieso, wenn sie nicht über eigene Kapellen und Kirchen verfügten den Ort der Trauung seltener stellten.


Außerdem rate ich dazu, sich an eine der bestehenden und besseren Mittelaltergruppen zu wenden, die sicher ein wenig helfen können oder an die richtigen Stellen verweisen können.
Ein paar nette und seriöse Gruppen sind etwa:
http://www.templer-boehl.de/
http://www.furor-normannicus.de/ger/meat.html

Sollte sich da trotz allem nichts ergeben hilft vielleicht ein Blick in die Website der Mittelalterdarsteller schlechthin, http://www.tempus-vivit.net/index.php

Ist erstmal schwierig zu navigieren, aber die inhalte sprechen für sich.

Und ganz dringend: Literatur zulegen. Wenn man sich diese Mühe machen will, eine Hochzeit so nah als möglich historischen Vorbildern anzupassen, dann sollte man die paar Minuten auch aufbringen, ein paar Kapitel darüber zu lesen. Es gibt ein paar gute Bücher mit Titeln wie "Alltag im Spätmittelalter", die dazu sicher Infos enthalten.

Zur Sache selbst:
Ich erinnere mich an nicht sehr viel, da es auch nie Schwerpunkte der Seminare zum Mittelalter, die ich besuchte war, noch in meinen persönlichen Studien oder Arbeiten eine Rolle spielte.

Seit dem 13. Jh. war es üblich ein paar Wochen (ich glaube drei oder vier) vorher das Aufgebot an die Kirchentür zu schlagen, so dass Einwände in dieser Zeit angebracht werden konnten.
Außerdem ist die Mitgift, also mitgebrachter Hausrat und Güter der Frau ein zentrales Motiv.
Die Zeremonie selbst bestand in einem simplen ineinanderlegen der Hände durch den Priester (ich glaube mich daran zu erinnern das dies meist sogar draußen und vor der eigentlichen Messe geschah). Das die "Schärpe / Stola" (dieses Kleidungsstück hat einen speziellen Namen der mir partout nicht einfallen will) über die Hände gelegt wird ist zumindest heute nicht unüblich, darüber kann aber sicher euer Priester ebenfalls etwas sagen.

Ich hoffe das hilft euch bereits etwas weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tib. Gabinius schrieb:
Falls ja, seid euch auch im Klaren, dass dies bei Familie wie Freunden durchaus für befremden sorgen kann.

Hab Dank für Deine Linktips!

Familie und Freunde sind begeistert von der Idee und das Schöne ist das die
Trauung in der Burgkapelle von einer offiziellen Standesbeamtin durchgeführt wird.
Ursprünglich hatten wir angedacht ganz allein in Schottland getraut zu werden aber dort ist es so üblich das man bevor es auf eine Burg geht, man für den offiziellen Teil dort zum Standesamt muss und das wollten wir eben nicht!

Von der Epoche her... nun ich denke es sollte so das 12. Jhd. sein.

Ach, und mit "Ritter Dietrich" hab ich schon Kontakt aufgenommen.
 
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