Infos zu Personen aus Archiven?

Thea

Mitglied
Ich betreibe seit einiger Zeit Ahnenforschung. Meine Family, das waren alles ganz normale Leute, etwas ärmlich vielleicht und ganz viele uneheliche Geburten. Es gab jedoch auch einige Personen die irgendwie interessant sind. Es gab einen Gerichtsschreiber, einen Chirurgus. In einer Linie gab es in Berlin einige Blaudrucker/Tuchmacher. Was ich spannend finde weil es zu der Zeit ca. 1820-1850 Aufstände gab, kurz danach verschwand die familie aus Berlin und tauchte in Hamburg wieder auf wo ein Vorfahr eine Färberei/Druckerei eröffnete. Nach ettlichen Jahren verschwand die Familie auch dort und ging nach Hannover. Meine Ururgroßmutter soll als Stewardess auf Schiffen gefahren sein.
Zur Zeit brussel ich daran einen Zusammenhang zwischen meinen plötzlich auftauchenden Ahnen in Berlin und einer zum Christentum konvertierten jüdischen Familie zu finden. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht finde ich etwas und komme weiter. Auf jeden Fall könnte ich etwas über Lebensumstände erfahren.

Ich frage mich ob es nicht Fakten zu einigen Personen in irgendwelchen Archiven geben könnte. Der Reiz an der Ahnenforschung liegt für mich eher daran, das ich viele alte Familiengeschichten kenne und wie bei einem Puzzle die Teile ergänzen kann. Ich erfahre sehr viel über die Zeit und das Leben der Menschen und ich hab schon Verwandte in den USA und Kanada gefunden.

Hat das schon mal jemand gemacht in Archiven nach den Vorfahren zu suchen? Versucht ihr auch mehr über eure Vorfahren zu finden?
 
Ich frage mich ob es nicht Fakten zu einigen Personen in irgendwelchen Archiven geben könnte.

Das ist schon möglich. Zunächst würde ich versuchen, die klassischen "Stammbaum"-Daten zu finden. Das ist z. B. möglich über Standesämter, aber auch über kirchliche Archive ("Kirchenbücher"). Oftmals kommt man auf diesem Weg auch schon an weitere Informationen, z. B. Wohnort und Beruf der betr. Person.

Ob weitere Informationen in Archiven zu finden sind, hängt dann davon ab, inwiefern die/der Gesuchte Person des öffentlichen Lebens gewesen ist. Sprich: War er/sie jemand, über den es Berichtens- bzw. Archivierungswertes gab? Hat er/sie sich im Geschäftsleben hervorgetan? In der Politik? Ist er/sie straffällig geworden? Usw.

Wenn Du auf solchen und ähnliche Fragen keine Antworten hast, kommt eine weitere Suche in Archiven allerdings mehr als der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich.

Wenn Du allerdings Antworten (oder Hinweise) hast, kannst Du weiter suchen, z. B. in den Archiven lokaler Zeitungen, Akten der Polizeibehörden u. ä.

Behilflich bei der Suche sind i. d. R. die ArchivarInnen der (Lokal-)Archive bzw. die zuständigen Geistlichen.
 
Hallo und vielen Dank für deine Antwort. Ich hab schon ettliche Ahnen und Ahninnen recherchiert über Standesämter und Kirchenbücher.
Leider sind die meissten Ahnen ganz normal und eher etwas arm gewesen.
Da muss ich wohl die Nadel im Heuhaufensuchen :weinen:
 
Oft wird es auch sehr überschätzt, was in Archiven lagert. Wenn zu jeder Person zu allen Zeiten, alles, was irgendwie in einer Amtsstube landete oder erfasst wurde, aufgehoben worden wäre, die Welt bestände aus einem einzigen Papierberg. Es gibt, zumindest heute, gesetztliche Aufbewahrungsfristen für bestimmte Dinge und die sind selten mal über 100 Jahre. Vieles landet aber schon nach 6 oder 10 Jahren im Reißwolf. Früher war das auch nicht viel anders. Da wurde auch nur, wenn überhaupt aufbewahrt, was vermutlich auch in späterer Zeit noch Relevanz haben könnte, es sei denn, man hat sich einfach nicht drum gekümmert. Man darf auch nicht vergessen, dass alleine durch die Aufbewahrungsbedingungen (feuchte Keller gibt es auch heute noch reichlich in Archiven), vieles trotz Aufbewahrung gar nicht überlebt hat. Die Chance also, über eher unbedeutende Ahnen etwas in den Archiven zu finden, ist verhältnismäßig klein aber auch bei vermeidlich bedeutenden Ahnen kann das nicht anders sein. Chancen hat man evtl. bei Grundstücksangelegenheiten, manchmal bei Gerichtssachen oder Gewerbeangelegenheiten, nicht alle aber hin und wieder auch mal eine Steuerakte, manchmal finden sich Schülerlisten von Schulen, bei Arbeitern großer Firmen findet man ab und an in den Firmenarchiven Mitarbeiterlisten, bei Gelehrten kann man in Universitätsarchiven fündig werden, bei Ratsherren und Bürgermeistern findet sich manchmal in den örtlichen Archiven auch die eine oder andere Urkunde, vom Ahnen unterschrieben. Insgesamt haben aber eher für einen bestimmten Ort oder Region eher bedeutende Familien ihre Spuren auch in den Archivalien hinterlassen. Leider sind aber auch durch die vielen Kriege und Stadtbrände im Laufe der Zeit durchaus hinerlassungswürdige Archivalien verloren gegangen.

Zur Herangehensweise sollten als erstes die Findbücher der Archive nach dem Namen durchsucht werden. Die der großen Archive aber auch von manchem kleineren stehen online. Hier mal als Beispiel HADIS, das Hessische Achiv-Dokumentations- und Informationssystem. Vielleicht hast Du Ahnen in Hessen, dann kannst Du das mal ausprobieren. Erst wenn da der Name gefunden ist (immer auch Varianten probieren) und Du Dir einigermaßen sicher sein kannst, dass es sich auch um die gesuchte Familie handelt (örtlicher Bezug), dann lohnt die Fahrt ins Archiv und die Einsichtnahme. Falls es auf Anhieb relevant ist, kann man sich auch eine Kopie der entsprechenden Akte gebührenpflichtig zusenden lassen.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, wenn man sich halbwegs sicher sein kann, dass es Archivalien zur Familie gibt, sie aber über das Findbuch nicht finden kann, dann geduldig ein paar Jahre warten und immer mal wieder nachschauen. Nicht alle Archivalien sind überall aufbereitet und katalogisiert. Es wird immer wieder mal was gefunden oder erst aufbereitet und kommt neu dazu. Ich habe lange nach Archivakten eines Familienzweiges gesucht, bei dem ich ganz sicher sein konnte, dass die einiges hinterlassen haben. Meine Geduld hat sich gelohnt, plötzlich öffnete sich eine wahre Fundgrube.
 
@Thea

Wie Hina und floxx78 schrieben, das ist eine mühevolle Arbeit. Die Suchmaschinen der Archive, Hina nannte "HADIS" bespielhaft für das Hessische Hauptstaatsarchiv liefern Dir dann Suchergebnisse, an denen Du keine Freude haben wirst.

Hast Du es schon mal hier probiert:

Deutsche Zentralstelle für Genealogie ? GenWiki

http://www.genealogische-zentralstelle.de/daten/Geschichte_der_Stiftung.pdf

Bevor Du Dich an Archive wendest oder darin suchst, trage alles zusammen, was Du über Deine Ahnen weißt, nicht nur aus Standesämtern und Kirchenbüchern sondern auch, sollten sie z.B. Soldaten gewesen sein, die Feldpostnummern oder Garnisionsorte, über die bekommt man i.d.R. die Einheiten heraus und mit etwas Glück die Wehrstammrolle (= soetwas wie eine Personalakte des jeweiligen Soldaten).

Wenn Du in historischen Archiven der Finanzverwaltung recherchieren möchtest, beachte das Stichjahr 1920. Bis 1920 war die Einkommenssteuer (personen und einkommensbezogene Steuer) Sache der Bundesstaaten/Reichsländer also für Hannover und Berlin die preußische Finanzverwaltung für HH halt die hamburgische Finanzverwaltung, ab 1920 war die Einkommenssteuer Sache des Reiches, also Reichfinanzverwaltung (Bundesarchiv). Ob das für eine personenbezogene Recherche wichtig ist, weiß ich nicht, Du solltest halt herausfinden, in welchem Archiv sich die Einkommenssteuerunterlagen in Hannover, Berlin und HH befinden. Für die Zeit zwischen 1820 und 1850 (#1) wirst Du in diesem Zusammenhang sowieso nichts finden.

Gibt es noch "Ahnenpässe" in Deiner family? Wenn ja, ein guter Ansatzpunkt für die Recherche.

Mehr geht aus dieser fernen forumssicht nicht.

Good luck!


M.
 
Vielen Dank für eure Antworten und Links :winke:

Die Hinweise auf Steherbehörden werde ich mir mal vormerken und weiter recherchieren.
Ahnenpässe gibt es leider nicht mehr. Ich hab einige alte Dolumente aus dem Nachlass meiner Urgroßmutter z. die Impfbescheinigung meines Urgroßvaters von 1895. Einige Ahnen waren Kleingewerbetreibende oder Handwerker. Es gab verflixt viele uneheliche Geburten (die Eltern heirateten aber entweder irgendwann oder die Mütter fanden einen richtig guten Ehemann.
Hoffnung habe ich bei den Vorfahren die Kattundrucker in Berlin waren. Es gab damals einen Streik und wegen der schlechten Arbeitsverhältnisse der ehemals gut bezahlten Facharbeiter kam es auch zur Märzrevolution.
Gewerkschaft war in meiner Familie immer ganz wichtig und deshalb interessiert mich schon ob das Familienkrankheit ist oder erst viel später entstand :grübel: Bei den Opfern der Revolten in Berlin war keiner aus meiner Familie dabei. Dazu habe ich im Internet schon Listen gefunden.

Irgendwann verschwand die Familie aus Berlin und tauchte in Altona (Heute Hamburg) wieder auf um nach wenigen Jahren nach Hannover zu entschwinden.

Im Nachlass meiner Großmutter fand ich eine Todesanzeige aus dem "Volksfreund". Dort gab es 5 Anzeigen für eine 21 jährige junge Frau die bei einer Exposion im Contiwerk zu Tode kam. Durch die Anzeigen bin ich auf eine Nebenlinie gestoßen. Die Conti behauptet keinerlei Unterlagen mehr aus der Zeit zu haben. Glauben tu ich das nicht weil es scheinbar ein großes Arcjhiv gibt und dort auch Historiker von Extern recherchieren. Hab eine Irrläufermail bekommen die eigentlich für einen Historiker gedacht war. Nun ja, wenn die nicht wollen kann man nix machen.

Bisher war meine Suche nach Archivalien eher unstruktiriert, vielleicht sollte ich versuchen da mal eher geordnet ranzugehen. WIe sieht es eingentlich mit Innungs oder Gewerbeunterlagen aus? Ist da Archivgut zu erwarten?
 
Oft wird es auch sehr überschätzt, was in Archiven lagert. Wenn zu jeder Person zu allen Zeiten, alles, was irgendwie in einer Amtsstube landete oder erfasst wurde, aufgehoben worden wäre, die Welt bestände aus einem einzigen Papierberg. Es gibt, zumindest heute, gesetztliche Aufbewahrungsfristen für bestimmte Dinge und die sind selten mal über 100 Jahre. Vieles landet aber schon nach 6 oder 10 Jahren im Reißwolf. Früher war das auch nicht viel anders. Da wurde auch nur, wenn überhaupt aufbewahrt, was vermutlich auch in späterer Zeit noch Relevanz haben könnte, es sei denn, man hat sich einfach nicht drum gekümmert. Man darf auch nicht vergessen, dass alleine durch die Aufbewahrungsbedingungen (feuchte Keller gibt es auch heute noch reichlich in Archiven), vieles trotz Aufbewahrung gar nicht überlebt hat. Die Chance also, über eher unbedeutende Ahnen etwas in den Archiven zu finden, ist verhältnismäßig klein aber auch bei vermeidlich bedeutenden Ahnen kann das nicht anders sein. Chancen hat man evtl. bei Grundstücksangelegenheiten, manchmal bei Gerichtssachen oder Gewerbeangelegenheiten, nicht alle aber hin und wieder auch mal eine Steuerakte, manchmal finden sich Schülerlisten von Schulen, bei Arbeitern großer Firmen findet man ab und an in den Firmenarchiven Mitarbeiterlisten, bei Gelehrten kann man in Universitätsarchiven fündig werden, bei Ratsherren und Bürgermeistern findet sich manchmal in den örtlichen Archiven auch die eine oder andere Urkunde, vom Ahnen unterschrieben. Insgesamt haben aber eher für einen bestimmten Ort oder Region eher bedeutende Familien ihre Spuren auch in den Archivalien hinterlassen. Leider sind aber auch durch die vielen Kriege und Stadtbrände im Laufe der Zeit durchaus hinerlassungswürdige Archivalien verloren gegangen.

Zur Herangehensweise sollten als erstes die Findbücher der Archive nach dem Namen durchsucht werden. Die der großen Archive aber auch von manchem kleineren stehen online. Hier mal als Beispiel HADIS, das Hessische Achiv-Dokumentations- und Informationssystem. Vielleicht hast Du Ahnen in Hessen, dann kannst Du das mal ausprobieren. Erst wenn da der Name gefunden ist (immer auch Varianten probieren) und Du Dir einigermaßen sicher sein kannst, dass es sich auch um die gesuchte Familie handelt (örtlicher Bezug), dann lohnt die Fahrt ins Archiv und die Einsichtnahme. Falls es auf Anhieb relevant ist, kann man sich auch eine Kopie der entsprechenden Akte gebührenpflichtig zusenden lassen.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, wenn man sich halbwegs sicher sein kann, dass es Archivalien zur Familie gibt, sie aber über das Findbuch nicht finden kann, dann geduldig ein paar Jahre warten und immer mal wieder nachschauen. Nicht alle Archivalien sind überall aufbereitet und katalogisiert. Es wird immer wieder mal was gefunden oder erst aufbereitet und kommt neu dazu. Ich habe lange nach Archivakten eines Familienzweiges gesucht, bei dem ich ganz sicher sein konnte, dass die einiges hinterlassen haben. Meine Geduld hat sich gelohnt, plötzlich öffnete sich eine wahre Fundgrube.

Was du schreibst, hat zwar richtige Aspekte, aber so negativ würde ich es auch nicht sehen. Einerseits hatte der Ausbau der Verwaltung in der Renaissancezeit schon die Tendenz, jeden greifbaren Untertanten zu erfassen - und seis nur für die "Grundsteuer" bzw. Abgaben. Andererseits gibts eben die Kirchenbücher, und die Pfarreien versuchten zumindestens in früheren Zeiten eher, solcherart Quellen gänzlich aufzuheben, als staatliche Behörden.
 
Ja, ganz sicher, auch aus den Kirchenbüchern ist manchmal wirklich sehr viel zu erfahren. Manche Pfarrer haben neben Name, Datum, Beruf auch einiges über die Familien selbst geschrieben. Es gibt Kirchenbücher, die regelrechte Ortschroniken enthalten. Manchmal ist allerdings genau das Gegenteil der Fall, da erfährt man nichtmal, wo die Brautleute herstammten. Wenn man seiner Genealogie auf den Spuren ist, ist aber ein Blick in die Kirchenbücher sowieso unerlässlich.

Wenn die Vorfahren z.B. grundsteuerpflichtig waren, dann hat man durchaus auch eine berechtigte Chance, evtl. etwas zu finden. Schwierig wird es meist mit Personen, die einfach nur ganz einfache Leute waren. Aber auch diese findet man hin und wieder in Ortschroniken. Deshalb würde ich auch mit der Suche unbedingt am Ort selbst anfangen und mich neben der Kirchengemeinde auch mit dem örtlichen Heimatverein in Verbindung setzen.
 
. Es gibt Kirchenbücher, die regelrechte Ortschroniken enthalten.

Um es begrifflich noch etwas schärfer auszudrücken: Kirchenbücher teilen sich aus meiner Sicht in drei große Gruppen. Die erste sind die Standesbücher, sicher mit Abstand die wichtigste genealogische Quelle. Erst mit Einführung der Standesämter (um 1875), der Einwohnermelderegister und in neuester Zeit durch die steigenden Kirchenaustritte verlieren sie etwas an Wert.
Die zweite Gruppe sind die von dir hier erwähnten Kirchenchroniken. In vielen Landeskirchen wurde es im 19. Jahrhundert zur Pflicht, eine solche Chronik zu führen, teilweise bis heute. Es gibt aber selbstverständlich schon ältere, auch aus Eigeninitiative geführte Chroniken. Der Quellenwert der Chroniken ist je nach Chronist sehr unterschiedlich, die meisten davon bieten aber zumindest wenigstens einen Langzeitüberblick über die Geschehnisse in einer Gemeinde.
Die dritte Gruppe sind Rechnungen. Auch sie können in Hinblick auf Familienforschungen ergiebig sein, weil dort Spender, Handwerker etc. genannt werden, und so manche Gemeinde ein Kreditwesen in kleinem Stil unterhielt. Dennoch fallen die Rechnungen zumindest im evangelischen Bereich oft weniger imposant aus, da dort die Kirchen wenig Eigenbesitz hatten.


Wenn die Vorfahren z.B. grundsteuerpflichtig waren, dann hat man durchaus auch eine berechtigte Chance, evtl. etwas zu finden. Schwierig wird es meist mit Personen, die einfach nur ganz einfache Leute waren. Aber auch diese findet man hin und wieder in Ortschroniken. Deshalb würde ich auch mit der Suche unbedingt am Ort selbst anfangen und mich neben der Kirchengemeinde auch mit dem örtlichen Heimatverein in Verbindung setzen.

Hierzu noch eine kritische, aber nicht negativ gemeinte Anmerkung: über die Steuern und Abgaben sind durchaus auch und gerade die "einfachen" Leute erfasst. Denn wer in irgendeiner Form selbständig wirtschaftete - und sei es, als ärmster Bauer - konnte sich dem Fiskus schwer entziehen. Wer in den Steuerbüchern, Salbüchern allerdings fehlt, sind Frauen (meist), Kinder, Gesinde.
Viele Kirchenbücher befinden sich heute übrigens zentral gesammelt in den Archiven der Landeskirchen bzw. Bistümer.
 
In dem Falle meinte ich tatsächlich Kirchenbücher aber Dein Hinweis auf die Kirchenchroniken ist natürlich auch sehr wichtig. Viele Kirchenbücher enthalten natürlich nur die Angaben, die vorgesehen sind aber manchmal hat man Glück. Es gab Pfarrer, die haben dann in der Rubrik "Bemerkungen" ganze Abhandlungen geschrieben.

Mit den Steuern hast Du natürlich auch recht, nur meinte ich durchaus die einfachen Leute, wie Tagelöhner, Knechte, Gesinde usw., die ja einen durchaus großen Teil der Bevölkerung ausmachten.

Eins ist mir aber im Nachhinein noch eingefallen und das sind die Bürgerbücher oder Bürgerrollen in den Städten. Davon gibt es ja auch noch viele und die sagen durchaus auch viel über die Personen aus. Nicht jedem war es möglich, Bürger einer Stadt zu werden. Viele waren nur Einwohner. Es gab ganz klare Regelungen, unter welchen Bedingungen jemand Bürger werden durfte oder sogar musste.
 
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