Toller Link,danke!
Bei so einem ausgiebigen Handel werden dann wolhl einiges an Steuern rumgekommen sein. Insofern profitierte wohl vor allem die englische Steuerakte von den NAvigation Acts.Richtig?
Gibt es denn eiegntlich sonst irgendwelche halbwegs verläßliche Zahlen was die kosten der einzelnen Güter angeht?
Also was kostete Baumwolle beispielsweise in Amerika und in England?
Wieviel kostete ein Sklave im Verhältnis zu den gefertigten Waren.
Gibt es da was?
Danke schon mal!:yes:
Es stellt sich die Frage, zu welchem Zeitpunkt ein Sklave soundsoviel kostete. Die Gewinnspanne war jedenfalls so hoch, dass auch bei 50% und noch höherer Mortalitätsrate der Ware Mensch das Geschäft noch ein Vielfaches abwarf.
Die Sklaverei war ein Schlüsselthema zum Verständnis der amerikanischen Geschichte. Den Gründungsvätern war der Widerspruch zwischen der Unabhängigkeitserklärung und der Institution der Sklaverei durchaus bewusst. Ende des 18. jahrhunderts waren die Böden in Virginia und Maryland durch Tabakmonokulturen erschöpft und manche Gründungsväter, die wie Jefferson und Washington selbst Sklavenhalter waren, mochten hoffen, dass die Sklaverei von selbst überwunden werde, doch zwei Ereignisse waren es, die dazu führten, dass die Sklaverei enorm expandierte und die Sklaven wertvoller als das gesamte Bruttosozialprodukt der USA wurden: Die Erfindung der Cotton Gin und der Louisiana Purchase von 1803, durch den die Staaten des Tiefen Südens Missisippi, Alabama und Louisiana Bundesstaaten der USA wurden. Jefferson sprach von einem Empire of Liberty, tatsächlich entwickelte sich ein Imperium der Sklaverei.
Durch die Erfindung der Cotton Gin, einer Baumwollentkernungsmaschine konnte die Produktivität eines Sklaven um das 5o Fache gesteigert werden. Baumwolle, die zuvor, in feinerer Verarbeitung als Musselin ein Luxusartikel war, wurde zu einem Masssenartikel, der freilich enormen Reichtum einiger weniger zur Folge hatte. King Cotton war wertvoller, als das bruttosozialprodukt aller Staaten zusammmengenommen, und die Pflanzeraristokratie investierte in noch mehr Land und Sklaven. Aber auch Nordstaatler profitierten an der Sklaverei, Banken und Versicherungsgesellschaften boten Policen für Sklaven an und auch die Spinnereien in Neuengland waren auf Baumwolle angewiesen
Um 1760-70 wurde für einen jungen kräftigen Mann 150 Pfund bezahlt.Nachdem die Briten die Sklaverei verboten, entwickelte sich ein inneramerikanischer Sklavenhandel, dem nach dem Fugitive Slave Act auch freie Schwarze zum Opfer fallen konnten. Dieser Handel schuf eine eigene Sprache der Dehumanisierung. da war die Rede von "Strong, young Bucks (Böcken) und "breeding wenches" (weiber zur Zucht) und fancy girls die Rede.
Der Preis für einen Sklaven/ eine Sklavin war von Alter, Geschlecht, Gesundheit, Kraft und Qualifikationen abhängig.
Kinder ab 10 Jahren kosteten zwischen 1840-1850 ca 300 $, Prime Field Hands und "Big Bucks" waren für ca. 700-1000 Dollar in New Orleans zu haben, während für Spezialisten auch weitaus größere Summen gefordert- und bezahlt wurden.
Sklaven, denen der Master den Freikauf gestatteten, mussten zwischen 1000- 1500 $ bezahlen.
Es wurden übrigens auch in Washington öffentlich Sklaven ge- und verkauft, mitten in der Hauptstadt einer Republik, die nach ihrem eigenen Selbstverständnis ein freies Land waren. Abolitionisten waren bis in die 1850er Jahre auch im Norden eher als Querulanten betrachtet. Es waren die Exzesse als Folgen des Fugitive Slave Acts von 1850, und nicht zuletzte der Erfolg von Uncle Toms Cabin, die die Meinung zu Ungunsten der Sklaverei in den Nordstaaten kippen ließ, denn die waren plötzlich kein sicherer Hafen mehr, und es geschah vielen freien Schwarzen und ehemaligen Sklaven, dass sie von Sklavenjägern entführt wurden, ohne dass sie auch nur Gelegenheit zur Verteidigung hatten.