j.-j. rousseau

an was denkt ihr wenn ihr den namen jean-jacques rousseau hört?

  • der mann mit dem einfluss auf die franz. revolution

    Stimmen: 9 69,2%
  • der mann, der mit seinen erziehungsromanen "emile" die moderne pädagogik beeinflusst hat

    Stimmen: 4 30,8%
  • der mann, der durch seine romane bekannt wurde

    Stimmen: 0 0,0%
  • an etwas anderes

    Stimmen: 3 23,1%

  • Umfrageteilnehmer
    13
  • Umfrage geschlossen .

dadilovesyou

Neues Mitglied
hallo!

weil ich jetzt schon seit stunden warte, um meinen eintrag in die neuzeit zu schreiben, verfass ich meinen betrag hier:

ich darf ein referat über j.-j. rousseau in geschichte schreiben und halten. hab schon ein paar sachen gefunden, bin aber immer noch auf der suche. hat jemand einen link über zusammenfassungen der bücher von rousseau (kann die ja nicht alle in einem monat durchlesen... :rolleyes: ) oder sonstige links.
habt ihr irgendwelche tipps, was ich umbedingt erwähnen soll oder sonstige geniale geistesblitze

bin für alles dankbar

gruß
dadi
 
hallo!

hab ein paar wichtige fragen:
"Rêveries du promeneur solitaire" oder "Selbstgespräche auf einsamen Spaziergängen" war ja rousseaus letztes werk. er schrieb an ihm bis zu seinem tod. wurde es je fertig? wer schrieb es fertig oder wurde es "unfertig" veröffentlicht???

und was stand, kurz und knapp, im "Discours sur l'lnégalité"?? das was ich bisher darüber habe, ist meiner meinung nach zu ungenau...

BIN FÜR JEDE HILFE DANKBAR!!!!
 
@ dadilovesyou

Das einzige Werk zudem ich dir was kurz sagen kann ist Discours sur l’origine et..., aber es ist schon einige Zeit her, dass ich es gelesen hab...
Kurz gesagt stellt er dort die Entwicklungen von einer glücklichen Urgesellschaft bis zur Rechtsungleichheit in der modernen spezialisierten Gesellschaft dar und beschreibt das Wesen des Menschen als von Natur aus gut und erst durch die Zivilisation verdorben, um so ursprüngliche Werte wie menschliche Freiheit und Unschuld zu mahnen, jedoch keineswegs ein "Zurück zur Natur" zu fordern.
 
Zuletzt bearbeitet:
dadilovesyou schrieb:
hallo!
hab ein paar wichtige fragen: Rêveries du promeneur solitaire" oder "Selbstgespräche auf einsamen Spaziergängen" war ja rousseaus letztes werk. er schrieb an ihm bis zu seinem tod. wurde es je fertig?
Die "Rêveries d'un promeneur solitaire" hat Rousseau 1778 noch beendet.

dadilovesyou schrieb:
und was stand, kurz und knapp, im "Discours sur l'lnégalité"?? das was ich bisher darüber habe, ist meiner meinung nach zu ungenau
Ich weiß jetzt nicht, ob das genau genug ist, aber ich versuchs mal: Im Discours sur l'origine et les fondements de l'inégalité parmi les hommes erkärt Rousseau das Entstehen der sozialen Ungleichheit. Er führt sie auf die Arbeitsteilung zurück, da damit wenige durch die Arbeit vieler Erträge anhäufen und um diese Erträge zu schützen auch Regierungssysteme schaffen, die ihren Zielen zuträglich sind. Mit diesem Discours wurde Rousseau auch einer der Urväter des Sozialismus.
 
dadilovesyou schrieb:
ich habe aus einigen quellen, dass er dieses werk nicht beenden konnte.

Verrätst du mir deine Quellen? Ist nämlich nicht so einfach zu sagen, da die Rêveries in einer Art lyrischen Prosa mit starken autobiographischen Zügen geschrieben sind. Von daher hätten sie schon noch weitergehen können, aber eben auch nicht. Mein bisheriger Kenntnisstand war eben, das die Rêveries abgeschlossen sind, ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
 
<<Sein letztes Werk „Träumereien eines Spaziergängers“ konnte er nicht mehr vollenden, Auch die Französische Revolution, die er stark beeinflusst hat, erlebte er nicht mehr. >>

habs aus www.schuelerlexikon.de . weiss nicht aber das ist eine sammlung vom duden.
ich hab so das gefühl, dass das keiner so genau weiss...
 
hmm, nochmal.

Sein letztes Werk „Träumereien eines Spaziergängers“ konnte er nicht mehr vollenden, Auch die Französische Revolution, die er stark beeinflusst hat, erlebte er nicht mehr.
 
naja, auszugsweise, ist ziemlich langweilig.... (trotzdem habe ich extra wegen dir nochmal das Ende gelesen)

Wenn du aber widersprühliche Quellen hast, was die Beendigung der Rêveries betrifft, solltest du das auch so schreiben. Damit bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
 
aus dem gesellschaftsvertrag:

>> In seinem in diesem Zusammenhang wichtigsten Werk, dem "Du contrat social" (Gesellschaftsvertrag, 1762) entwickelt Rousseau eine Ordnung, die auf Vereinbarung beruht. Alle schließen sich zum gemeinsamen Schutz zusammen. Da jeder dies frei tut und alle gleich sind, hat keiner einen Nachteil. Jeder stellt seine Person unter die oberste Leitung eines allgemeinen Willens (volonté générale), so dass ein geistiger Gesamtkörper entsteht. Da es möglich ist, dass einzelne Bürger einen gegen den Gemeinwillen gerichteten Partikularwillen entwickeln, das heißt ein Sonderinteresse vertreten; muss der Staat Zwang bis hin zur Todesstrafe anwenden, um dieses zu unterdrücken.<<

Quelle: http://www.dadalos.org/deutsch/Demokratie/demokratie/grundkurs2/neuzeit/neuzeit.htm#Montesquieu



weiss jemand wer oder was diese fett markierte oberste leitung eines allgemeinen willens darstellt?
 
dadilovesyou schrieb:
weiss jemand wer oder was diese fett markierte oberste leitung eines allgemeinen willens darstellt?


Rousseau ist der Meinung, dass die Menschen seiner Zeit "in Ketten liegen", es also Herren und Sklaven gibt. Dieser Zustand der Ungleichheit muss nach seinem Dafürhalten abgeschafft werden. Um ihn zu überwinden, bedarf es eines Gesellschaftsvertrages, der auf Übereinstimmung und auf freie Zustimmung gegründet ist. Der volonté générale stellt die Chance dar, das Volk - die "seelische Gesamtkörperschaft" - als einzigen Träger der Souveränität einzusetzen. Dieser gemeinsame Wille soll allgemeines Gesetz werden.

Wie kann man jedoch festmachen, was genau das Volk will. Er selbst gibt im Gesellschaftsvertrag Antwort:

"Aber, wird man fragen, wie kann ein Mensch frei sein und doch gezwungen, sich dem ihm fremden Willen anderer zu bequemen? Wie können die Widersprechenden frei sein und doch den Gesetzen unterworfen, in welche sie nicht eingewilligt haben? Ich antworte: Diese Frage ist schlecht gestellt. Der Bürger willigt ein in alle Gesetze, selbst in die, die gegen seinen Willen durchgegangen sind, selbst in die, die ihn bestrafen, wenn er eins davon verletzt. Der beständige Wille aller Staatsmitglieder ist der Gemeinwille; durch ihn sind sie Bürger und sind frei. Wenn man in der Volksversammlung ein Gesetz vorschlägt, so fragt man nicht eigentlich, ob sie den Vorschlag annehmen oder verwerfen, sondern ob er dem Gemeinwillen, der auch der ihrige ist, gemäß ist oder nicht. Indem jeder seine Stimme darüber abgibt, sagt er seine Ansicht darüber. Aus der Berechnung der Stimmen ergibt sich die Feststellung des Gemeinwillens. Überwiegt also die entgegengesetzte Meinung die meinige, so beweist das nur, dass ich mich geirrt und dass das, was ich für den Gemeinwillen gehalten habe, der Gemeinwille nicht war."

Wichtig hierbei ist auch noch die Berücksichtigung seiner Ausführung in der "Abhandlung über Ursprung und Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen". Dort legt er dar, dass der Mensch von Natur aus gut ist, jedoch überall auf der Welt durch hierarchische Systeme in Gesellschaften gepresst ist, die ihn verderben. Hieraus kann sich der Mensch nur durch eine "demokratische" Grundordnung befreien. "Freiheit ist der Gehorsam gegenüber dem Gesetz, das man sich selbst vorgeschrieben hat."
 
Bei nochmaliger Durchforstung des Gesellschaftsvertrages bin ich auf eine weitere Textstelle gestoßen, die den Charakter des Gemeinwillens in ein deutlicheres Licht rückt.

"Die erste und wichtigste Folge der oben aufgestellten Prinzipien ist, dass allein der Gemeinwille die Kräfte des Staates gemäß dem Zweck seiner Errichtung, nämlich dem Gemeinwohl leiten kann: denn wenn der Widerstreit der Einzelinteressen die Gründung von Gesellschaften nötig gemacht hat, so hat der Einklang derselben Interessen sie möglich gemacht. Das Gemeinsame nämlich in diesen unterschiedlichen Interessen bildet das gesellschaftliche Band, und wenn es nicht irgendeinen Punkt gäbe, in dem alle Interessen übereinstimmen, könnte es keine Gesellschaft geben. Nun darf aber die Gesellschaft nur gemäß diesem Gemeininteresse regiert werdedn."
 
dadilovesyou schrieb:
danke, aber was ist jetzt diese oberste leitung genau?? ist das eine art polizei, ein bestimmtes gesetz, ein richter, ...?


In diesem Kontext stellt die "oberste Leitung" keine Institution dar, sondern ist lediglich ein abstrakter Begriff für den unbedingt notwendigen Gehorsam gegenüber dem Gemeinwillen.
 
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