Japans Aufstieg zur Großmacht

heinz

Aktives Mitglied
"Wenn unsere Macht und unsere nationale Kraft anerkannt sind, müssen wir die Führung übernehmen und unseren Schutz über nationen erklären, die harmlos, aber mächtig sind. Wenn unser nationales Ansehen und unsere Position auf diese Weise gesichert sind, werden die nationen der Welt zu unserem kaiser als großen Führer aller nationen emporblicken, und sie werden unserer Politik folgen und sich unserem Urteil unterwerfen." So schrieb Masyoshi Hatta, oberster berater des Shogun 1858 in einem Memorandum.
Das Gedanken, das sich in dem Memorandum spiegelt, reicht bis ins Jahr 600v.Chr. zurück. Die Chronisten berichten vom Anspruch des Kaisere Jimmu, dass die acht Ecken der Welt unter das kaiserliche Dach kommen.
Nachdem im 16. Jahrhundert europäische Abenteurer ins Land gelangt waren und den christlichen Glauben mitgebracht hatten, schottete sich Japan ab 1616 zusehends ab. Das blieb 200 Jahre so. 1853 Brach Kommodore Perry mit vier kanonenbestückten US-Dampfschiffen und einen Brief des Präsidenten Fillmore, nach japan auf. Er erreichte, dass der Handel aufgenommen wurde. Der Handel mit dem Ausland und eine rasche Industrialisierung sorgten für wirtschaftlichen Aufschwung. Zielgerichtet ging Japan daran sein Imperium auszuweiten.
Der Streit mit China über die Kontrolle der koreanischen Halbinsel eskalierte; 1894 lieferten anti-japanische Proteste den Vorwand, dass japan Truppen nach Korea entsandte. Am 23.Juli eroberten diese Seoul und zwangen den König von Korea dazu, die Chinesen aus seinem Land zu verbannen. Die Kriegserklärung an China erfolgte am 1.August. Im Frieden mußte China die Insel Taiwan und einen Teil der Mandschurei abtreten. Außerdem gab China die Ansprüche auf Korea auf.
1898 pachtet Rußland den Hafen Port Arthur von China. Inder Nacht vom 8.2.1904 griff Japan überraschend Port Arthur an und zerstörte die dortige russische Flotte. Am 5.12. fiel Port Arthur. Die zwei russischen Flottengeschwader die Rußland um die halbe Welt schickte, wurden von den Japanern geschlagen.Rußland gab Port Arthur und andere Gebiete auf und überließ Japan den Südteil von Sachalin.
1910 erfolgte die endgültige Anexion Koreas. (Aus G/Geschichte)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Anmerkung

heinz schrieb:
Das Gedanken, das sich in dem Memorandum spiegelt, reicht bis ins Jahr 600v.Chr. zurück. Die Chronisten berichten vom Anspruch des Kaisere Jimmu, dass die acht Ecken der Welt unter das kaiserliche Dach kommen.
600 v. Chr. gab es in Japan weder ein Memorandum noch einen Kaiser und auch keinen Chronisten. Der Vorläufer des Tenno-Reichs bildete sich erst im 3. und 4. nachchristlichen Jahrhundert.
 
Moin hyokkose,

hyokkose schrieb:
600 v. Chr. gab es in Japan weder ein Memorandum noch einen Kaiser und auch keinen Chronisten. Der Vorläufer des Tenno-Reichs bildete sich erst im 3. und 4. nachchristlichen Jahrhundert.
es kann ja sein, da Kaiser Jimmu eine Legende/Mythos ist, aber er wird öfter als Gründer angegeben:

660 v. Chr. Der legendäre Kaiser Jimmu bezieht seine Residenz in der Yamato-Ebene.
http://www.japan-musik.de/3d6-ges.htm

Anfänge: Der Legende nach wurde das japanische Kaiserhaus von dem mythischen Kaiser Jimmu-Tenno begründet. Die frühgeschichtlichen Annalen bezeichnen ihn als Enkel der Sonnengöttin Amaterasu-Omikami, er soll 600 v. Chr. das japanische Reich von Yamoto gegründet haben

http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=01185200446802078093457681821353

Es wurde doch nur von den Gedankengut des Memorandum von 1858 geschrieben, und nicht das es sich um ein historisches Memorandum gehandelt hat.

Gruß
Cassandra
 
Eine der frühesten geschichtlichen Personen Japans ist Königin Himiko (+248 n.Chr.), nur ist sie dem Anschein nach keine Gründerin, sondern eher eine Erneuerin eines japanischen Staates. Es muss also vor ihr auch schon etwas gegeben haben. Sicherlich war dies kein großer japanischer Zentralstaat, sondern eher eine kleine aber solide organisierte Gemeinschaft. Wenn der Japanische Mythos die Ursprünge Japans auf das 7. Jhd. v Chr. zurückführt, dann sollte man diesen Mythos ähnlich bewerten wie den Gründungsmythos Roms. Im Detail möglicherweise ungenau aber für die Realpolitik durchaus von Bedeutung.
 
Andronikos schrieb:
Eine der frühesten geschichtlichen Personen Japans ist Königin Himiko (+248 n.Chr.), nur ist sie dem Anschein nach keine Gründerin, sondern eher eine Erneuerin eines japanischen Staates. Es muss also vor ihr auch schon etwas gegeben haben. Sicherlich war dies kein großer japanischer Zentralstaat, sondern eher eine kleine aber solide organisierte Gemeinschaft.

Natürlich gab es vorher irgendetwas, nämlich - chinesischen Quellen zufolge - ungefähr 100 solcher Stämme oder Kleinstaaten. Welche dieser Stämme welche Beiträge zum späteren Gründungsmythos lieferten, wird sich nie ergründen lassen.
 
Cassandra schrieb:
Es wurde doch nur von den Gedankengut des Memorandum von 1858 geschrieben, und nicht das es sich um ein historisches Memorandum gehandelt hat.
Richtig, das Memorandum ist von 1858. Allerdings wird behauptet, die Gedanken gingen bis ins Jahr 600 v. Chr. zurück.
 
Das ganze hat doch nur damit zu tun, dass die progressiven Kraefte in Japan zu der Zeit das traege, feudale, sich ueberlebte Schogunat abschaffen wollten und durch einen neuen, modernen dem Westen angepassten und gewachsenen Staat ersetzen wollten. Um diese Plaene der Allgemeinheit und ihren Gegner ins Besonderem schmackhaft zu machen, wurde das ganze in das Denkmaentelchen grosser, jahrtausender alter Traditionen gehuellt. Der Kaiser wurde von Kyoto nach Edo verfrachtet, das ganze dann in Tokyo umbenannt und der Kaiser selbst zum Nachfahren der Goetter erklaert (bzw. diese Rolle wieder in den Vordergrund gestellt). Formal war dieser vergoettlichte Kaiser dann das Oberhaupt des Staates und der Regierung, de facto deren Marionette.

Aber der Plan ging auf, Japan wurde in der Tat ein moderner, maechtiger Staat und die Zeit des Umbruchs wird noch heute mit ihrem ersten Kaiser Meji assoziert, obwohl der wohl recht wenig dafuer kann.
 
Zurück
Oben