Bestattungskultur in Japan
Ein Beispiel für buddhistische Bestattungsriten
In Japan ist gegenwärtig sowohl die Feuerbestattung als auch die Erdbestattung gebräuchlich.
Die Feuerbestattung wurde zu Beginn des 8. Jahrhunderts mit dem Buddhismus ins Land gebracht. In den letzten 300 Jahren hat sich die Feuerbestattung in Japan zu der häufigsten Beisetzungsform entwickelt. Gefördert wurde diese Tendenz durch das 1897 erlassene Gesetz zur Verhütung von Epidemien, heute jedoch zwingt die Bodenknappheit in den wachsenden Städten dazu. In Tokio ist die Feuerbestattung obligatorisch. In den großen japanischen Ballungszentren werden die Verstorbenen in High Tech Krematorien verbrannt. Im Gegensatz hierzu wird in den ländlich strukturierten Gebieten Japans auch heute noch auf traditionelle Art und Weise eine Grube ausgehoben, in der ein Scheiterhaufen mit dem Verstorbenen aufgebaut wird.
Die Verbrennung ist eine aufwendige Angelegenheit. Die Angehörigen besuchen alle paar Stunden den Ort der Kremierung. Die Männer, die das Feuer bewachen und in Gang halten werden aufwendig bewirtet. Kartoffeln, die in diesen Feuern gegart werden sollen gegen verschiedene Leiden helfen. Nach dem Brand werden jeweils die Knochenreste mit Hilfe zweier verschiedener Stäbchen, eines aus Bambus, das andere aus Holz in eine Urne gesammelt. Die Urne behält man bis zur Bestattung einige Tage im Haus. Sie wird auf dem Friedhof unter einem Grabstein oder in der Knochenhalle eines Tempels beigesetzt.
Bei der Erdbestattung in Japan hat sich in den letzten Jahren auch immer mehr der „Schlafsarg“ (ein Sarg nach europäischem Vorbild) durchgesetzt, aber gebräuchlicher ist weiterhin der traditionelle, kübelartige Sitzsarg. Der Verstorbene wird in Hockstellung, mit dem „Paradiesseil“ umwickelt, beigesetzt.
Quelle:
http://www.bestattungen-behrens.de/kultur/budd.htm